Joo, so ist das eben, wenn man mit einem Hunde-Opi zusammen lebt. Baru muß nachts mindestens zweimal raus, steht dann aber ziemlich dusslig im Garten herum, weil er vergessen hat, daß er eigentlich müssen mußte. Ehe ich mich dann ärgere und den alten Herrn anmotze, er möge doch ein wenig schneller pinkeln, setze ich mich eben hin, lese, schreibe oder - wenn es ganz arg kommt - räume ich auf. Es dauert höchsten zwanzig Minuten bis sich die Botschaft "randvoll!!!" von der Blase über einen Reflexbogen bis ins Opi-Hirn vorgearbeitet hat; und dann gehen wir wieder gemeinsam ins Bett.

Nochmal zum Thema Schutzhunde-Sport:
das Argument, daß der Hund im Schutzdienst lernen kann, auch während der Triebbefriedigung im Gehorsam zu stehen, wird immer wieder herunter gebetet. Einmal ganz davon abgesehen, daß die Schutzhunde, die ich bislang bei der Arbeit sehen konnte (wollte) und die sich wirklich zuverlässig abrufen lassen, dies über Stromhalsbänder gelernt haben. Dazu braucht´s dann wirklich keinen Schutzdienst! Außerdem finde ich, daß niemals vergessen werden sollte, daß Hunde Lebewesen sind und niemals 100% im Gehorsam stehen kann. Gerade bei den jeweils am stärksten ausgeprägten Trieben ist mit Aussetzern zu rechnen. Bei solchen Diskussionen im Kreise von Schutzhunde-Sportlern erinnere ich die Herren gerne an den Coitus interruptus, der ja auch ab und zu mißglückt....
Mein Hauptargument gegen den Schutzhunde-Sport ist aber, daß Hunde Kontext-Lerner sind und nur sehr schlecht verallgemeinern können. Das heißt, daß auch ein im Schutzdienst ausgebildeter Hund das Umfeld mitlernt: den Hundeplatz und seine Atmosphäre. Einen solchen Hund abzurufen, wenn er außerhalb des Hundeplatzes am Ärmel eines Passanten hängt, ist ein Lotterie-Spiel.

Mir persönlich sind drei Fälle bekannt, in denen nachweislich ausgebildete Schutzhunde außerhalb des Hundeplatzes Menschen am Arm gepackt und nicht mehr losgelassen haben. Bei zwei dieser Vorkommnisse bin ich dabei gewesen. Einmal kam eine Frau aus einer Reinigung und hatte sich die Klamotten über den Arm gehängt. Beim zweiten Mal hat ein entgegenkommender Passant den Arm gehoben, um sich den Bart zu kratzen....
Seit diesen Erlebnissen lasse ich Hunde, von denen ich weiß, daß sie eine Schutzhunde-Ausbildung absolviert oder begonnen haben, oder von denen ich es auch nur vermute, beim Stadttraining ausschließlich am Halti laufen.

Ich finde es prima, wenn auch ich ab und zu durch den sekundären Verstärker "verbales Lob" eine Rückmeldung bekomme. Ne´ Tafel Schokolade wär´ natürlich auch nicht schlecht....

Liebe Grüße von der nachtaktiven Ute BB