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Thema: Wenn der Schuß nach hinten losgeht...

Baum-Darstellung

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  1. #1
    Mathuni
    Gast

    Standard Wenn der Schuß nach hinten losgeht...

    Buki wirkt auf den ersten Blick büffelig und stabil. Auf den zweiten Blick sieht man den Denker unter den Büffelhörnern. Und auf den dritten Blick entdeckt man das unglaubliche Sensibelchen. Buki kommuniziert sehr deutlich (und gerne - er ist eine echte Quasselstrippe, wenn man genau hinguckt). Und für ihn ist es manchmal vertrauenserschütternd, wenn Mensch ihn nicht kapiert. Ich hab ihn heute nicht kapiert und sein Vertrauen komplett erschüttert - weil ich Angst nicht kapiert habe und in sein Verhalten "null Bock" hineininterpretiert habe. "Null Bock" hat er ja manchmal schon auch so richtig gut drauf.

    Heute am späten Vormittag waren wir ums Eck im Schnee unterwegs. Beide Hunde sind völlig ausgeflippt und haben sich in jeden Katzenpfotenabdruck mit der Nase reingesaugt, als ob das nun der letzte Atemzug ihres Lebens wäre... Ableinen? Never ever, wenn da High Voltage drauf ist. Im Schnee rennen wollten sie aber auch gerne - und das geht angeleint halt schon sehr schlecht. Also hab ich die Herrschaften am mittleren Nachmittag gepackt und wollte mit ihnen in die Ecke fahren, in der ich Rose in Ermangelung von Wild auch einfach rennen lassen kann. "Fahren" sagt schon alles: Man braucht dazu ein Auto.

    Nun fährt Buki generell nicht gerne Auto, nimmt es aber hin, weil er als Denker kapiert hat, dass einen eben genau das Auto in schöne Renngebiete bringt und eben auch nur Autofahren ermöglicht, mit Frauchen auch jobmäßig immer dabei zu sein. Er hat sich mehr schlecht als recht damit arrangiert und man muss immer bisserl aufpassen, damit er nicht Stress beim Autofahren bekommt. Blöderweise hatte sich vor ein paar Tagen das Schraubding vom Trenngitter durch das Niva-Geschüttel so gelöst, dass dann ein weiteres geländebedingtes Schütteln zuviel war und das Gitter nach hinten kippte (ich muss das echt öfters kontrollieren ). Rose ist da stoisch... "Susi, tu das Ding mal wieder weg - das stört!" Für Buki ist das eine Katastrophe... Er ist nun ein paar Tage lang nur sehr zögerlich ins Auto gehopst (zögerlich ist er aber eigentlich sowieso immer), aber es ging dann ohne größeres Heckmeck und im Auto war auch alles wieder okay.

    Heute nachmittag wollte er gar nicht. Komplettverweigerung am Autoheck. Rückenzudrehen, Fellaufstellen, Zittern, Bocksprünge, volles Programm... Nachdem es seit dem Gitterkippen ja schon wieder x-mal ohne Drama ablief, hab ich da gar nicht dran gedacht. Stattdessen dachte ich mir: "Nö! Komm du mir jetzt bloß nicht mit Null Bock, nur weil du nicht aus dem warmen Bett rauswillst!" Nun beherrscht Buki die Null-Bock-Sache und den Stinkefinger durchaus recht gut, und da ist ein strenges Wort oder ein Brummen angebracht. Duziduzi hilft da gar nichts, sondern lässt den ausgestreckten Mittelfinger nur noch höher schnellen. Also kam ein richtig (richtig!) strenges Wort.

    In unserer Leinen-Los-Laufecke war Buki scheinbar ganz der alte. Jippieh - raus und im Schnee toben. Na prima, war doch alles wieder gut! Zumindest, bis es an den Rückweg ging... Buki blieb nach dem Richtungswechsel erst mal stehen. Dann kam er im 50-Meter-Abstand (!) hinterhergezockelt. Als ich ihn nachrief, spulte er das ganze Repertoire an Wichtigkeiten ab, das er draufhatte. Hier noch markieren, dort kurz den Schnee angraben, jetzt noch die Nase in den Wind hängen... Ich zu Beinklebestreberrose: "Was hat der denn? Erst will er nicht raus, dann will er nicht mehr heim!" Ich rief nochmal - und Buki versteinerte dort draussen in der Schneewüste. Mist, Mist, Mist - der Hund war nicht mehr abrufbar! In meinem Magen bildete sich ein Unmutsknödel und wahrscheinlich quoll Rauch zu den Ohren raus.

    Es folgte das innerlich kochende Säuselanlock-Programm. Nix.

    Beinklebestreberrose fror inzwischen erbärmlich wegen fehlender Bewegung (ich auch und Buki wahrscheinlich nicht minder). Also zum Auto, Rose zwischen Decken eingepackt und weiter den Buki besäuselt. Nix.

    Nach einer Stunde stand ich nach erfolglosem Trick Nr. 127 (ich lasse die einzelnen ermüdenden Tricks in der Beschreibung mal aus) und vielen zurückgelegten Anlock-Zusatzstrecken mitten im verschneiten Rapsfeld und Buki immer noch 50 m entfernt. Es wurde langsam dunkel. Mir war arscxkalt. Ich musste piseln. Meine kälteempfindliche Problemhand fing das Krampfen an. Ich fand alles und insbesondere den Buki so richtig Scheixxe, und genau das kam wahrscheinlich schon seit einer Stunde auch schon so bei ihm an.

    Und dann fiel endlich der Groschen...

    Buki hatte einfach nur panische Angst, wieder in das Auto zu steigen. Mit der Erkenntnis fand ich mich selber fürchterlich schrecklich und ungerecht. Mein Gott, und ich Trampel hatte ihn auch noch beim Wegfahren so zusammengestaucht! Ich heulte einfach mitten auf dem eisig kalten und düsteren Rapsfeld los - kompletter Dammbruch...

    Und da knirschte der Schnee neben mir und eine Hundeschnauze stupste mich an. Frauchen out of order war viel schlimmer als alle Autoangst der Welt. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich den Kerl liebe. Und mein Anti-Kuschelbär konnte vom Knuddeln gar nicht mehr genug kriegen.

    Nun ja, er fuhr dann auch wieder mit heim. Auf dem verbotenen Beifahrersitz. Da hat er nämlich keine Angst, sondern fühlt sich wie Queen Elisabeth (und guckt auch so "royal", am Winken übt er noch).

    Was ich mit der Geschichte sagen will? Ach, da kommt doch jeder selber drauf.

    LG

    Susanne, die heilfroh ist, ihren Buki wieder zu haben (der pennt jetzt gerade in meinem Bett - zwischen vielen Decken)
    Geändert von Mathuni (08.12.2012 um 19:21 Uhr)

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