Hallo, ich habe einen aktuellen Grund, warum ich dieses Thema eröffne.
Ich empfinde die Flut an Ridgebacks (vor allem Rüden) in völlig unbefleckten (sprich ahungslosen) Ersthänden inzwischen als akute Gefährdung der Umwelt. Mag sein, dass dieses Phänomen nicht in allen Regionen Deutschlands zutrifft, im Ruhrgebiet leider aber massiv! Hier tummeln sich inzwischen Massen an Menschen, die sich ob des Besitzes eines RR´s mit Stolz geschwellter Brust durch Hundeauslaufgebiete bewegen. Mein Hund hört nicht? Ist doch klar, RR´s sind halt etwas sturer! Mein Hund moppt andere, meist ängstlichere Hunde? Kein Grund einzugreifen, RR´s spielen halt etwas rauher und lauter! Ich gehe auf ein RR-Treffen! Klasse: da können die Kleinen mal gemeinsam den anderen Kläffern zeigen, wo der Hammer hängt!...........................

Mein junger Rüde attackiert völlig unerwartet einen anderen, super sozialisierten und souveränen Rüden und verletzt ihn schwer? Oops, wie konnte denn das passieren? DAS HAT ER DOCH NOCH NIE GEMACHT! Dabei ist er doch schon über ein Jahr alt und hat bis jetzt in seinem weitgehend selbstbestimmten Leben noch nie zugefasst! Und nur, weil ich ihn aus einer bis dahin harmlosen Situation, die zwischen den Hunden bereits geklärt war, locker am Geschirr wegziehen wollte (20 cm vom überlegenen, souveränen Rüden entfernt) ist er explodiert (warum nur, was habe ich denn falsch gemacht) und hat den friedfertigen Rüden zerbissen, bis dieser weit überlegene Rüde sich dann endlich gewehrt hat und den Kampf für sich beendet hat (zu allem Überfluss schlage ich noch mit der Leine und trete auf den fremden, angegriffenen Rüden ein, um meinen Rüden, der den Kampf verursacht hat (nein-eigentlich doch eher ich!!!) zu unterstützen?).
Okay, der Arme musste dann operiert werden, ist nur mit Glück nach vielen Stunden aus der Narkose erwacht (nachdem sich sein medizinisch durchaus vorgeschultes Herrchen schon weitgehend mental von ihm verabschiedet hatte, weil er 13 Stunden nach der OP trotz Wärmekissen auf höchster Stufe und zwei Decken und Herrchens Jacke über ihm keine 34 Grad Körpertemperatur mehr hatte, auf nichts reagierte und nur noch flach atmete?). Was soll´s, er hat´s doch noch geschafft!
Ich habe doch nichts falsch gemacht! Ich habe mir einen Hund einer Rasse ausgesucht, die wunderschön und repräsentativ ist (leider auch sehr autonom und wehrhaft). Ich bin mit ihm in die Hundeschule gegangen und arbeite momentan sogar an der Vorbereitung für die Begleithundprüfung! Ich habe alle Bücher auf dem Markt über RR´s gelesen. Was hätte ich denn noch mehr machen können? (Außer zuzusagen, dass ich die Kosten übernehme und mich dann nicht mehr zu melden?)

Vielleicht hätte ich mir Gedanken darüber machen sollen, was für ein Wesen ich mir da mit einem Hund anschaffe. Ein Hund ist ein Landraubtier mit genetisch bedingtem enormem Jagdtrieb und einem komplexen, sich vom menschlichen Verhalten (hoffen wir mal) komplett unterscheidendem Sozialverhalten. Und ein Ridgebackrüde ist das Paradebeispiel dafür! Da nutzt es nichts amüsante, die Rasse verherrlichende Literatur zu inhalieren, da muss man sich konkret den Verhaltensmustern dieser Spezies stellen und mit diesen leben und diesen entsprechend reagieren.


Diese Art von RR-Haltern (entschuldigt das harte Wort) kotzt mich an!!!

Ich hoffe, ihr habt Verständnis, wenn ihr demnächst in der Nähe von Hattingen einen euch unbekannten Menschen mit einem RR-Paar seht, der euch aus dem Weg geht. Er hat seine Gründe!! Und die sind nicht Probleme mit seinen eigenen Hunden (obwohl die 11 Monate alte Hündin seit diesem Erlebnis nur mühsam zu ihrem Selbstvertrauen zurückfindet)!

LG an die normalen RR-Halter, Thomas