Huhu,

ich versuche mal die wichtigsten Punkte aus meiner Sicht anzusprechen - wir haben einen knapp 1,5 jährigen Rüden - ich bin mit einem Chow-Mix und mein Mann mit einem Schäferhund aufgewachsen

a) weiß ich, mit einem Hund von der Größe des Rhodesian Ridgebacks umzugehen und mir Respekt zu verschaffen
- es braucht weniger körperliche (die aber sicher auch...) sondern vor allem geistige Kräfte: respektieren wird ein RR eine ruhige, souverän agierende Person, die sich gegen seinen sicherlich vorhandenen "Sturkopf" mit freundlich-beharrlicher Konsequenz durchsetzen kann - wenn man Befehle generell auf's 1. Mal unmittelbar befolgt haben möchte, braucht man bei den meisten RR sehr viel Geduld (in Jahren gesehen) oder einen anderen Hund...
b) Wesen und Gesundheit
- wie fast alle Jagdhunderassen, die dazu in der Lage sein mussten auch eigene Entscheidungen zu fällen, haben viele RR eine gewisse Eigenständigkeit an sich - das muss man mögen - RR sind Spätentwickler - d.h. sie sind erst mit ca. 3 Jahren körperlich und seelisch ausgereift / erwachsen - im Haus sind sie relativ bald (mit ca. 0,5 Jahren) praktisch unsichtbar und sehr ruhig, WENN sie aussen genügend Aktion (ca. 3 Stunden/Tag) geboten bekommen - in punkto Gesundheit sollte man schon auf einen guten Züchter achten, der seine Zuchttiere zusätzlich zu HD/ED/OCD z.B. auch auf Herz- und Schilddrüsenerkrankungen untersucht hat
c) Restaurant, Hotel, öffentliche Verkehrsmittel, zum Einkaufen, etc.
- wir haben unseren Hund von Anfang an überall mithingenommen und er hat keine Probleme damit - Hunde in dieser Grösse sind allerdings - egal ob sie sich gut benehmen oder nicht - nicht überall gerne gesehen, das muss einem natürlich auch klar sein...
d) sozialverträglich mit anderen Menschen und Tieren
- wenn der Hund von Anfang an gut sozialisiert wurde und regelmässig Kontakt hat sehe ich da kein Problem
e) als Zweithund
- sehe ich kein Problem
d) Jagdtrieb
- manche RRs haben einen sehr starken Jagdtrieb, der sich auch erst so mit 1,5 bis 2 Jahren richtig entwickelt hat - unserer rennt schonmal begeistert neben einem wildfremden Radfahrer her, wenn es bei den Herrchen grad "langweilig" ist - es ist also Abwechslung gefragt, beim Spazierengehen - Langeweile bringt den Hund schnell dazu Unfug zu machen...
e) alleine bleiben
- ist bei uns auf ein absolutes Minimum beschränkt - wenn nicht mal Kino oder ähnliches angesagt ist (ca. 3x im vergangenen Jahr) ist der Hund 24 Std. am Tag mit uns zusammen - was gerade bei RRs bezüglich der festeren Bindung an "ihre Menschen" schon von Vorteil ist. Er bleibt aber auch - ohne das Auto zu zerlegen - beim Einkaufen ruhig drin sitzen
f) Strassenverkehr, Einkaufsstrasse, Silvester, etc.
- alles eine Sache der frühen Gewöhnung - manche Hunde rasten allerdings Silvester komplett aus - unserer fand die bunten Lichter eher spannend - kuckt interessiert bei Autoscooter auf der Kirchweih zu etc.
g) Der Ridgeback ist ja nicht allzu häufig anzutreffen
- naja, das dachten wir vor zwei Jahren auch noch - mittlerweile kennen wir fast 10 RRs in unserer nächsten Umgebung - in der Nürnberger Freilaufzone toppen wir schon fast den Retriever-Bestand - also doch ein Modehund???

Uff - ist jetzt etwas lang geworden - ein sehr gutes, kurz und prägnantes, alle wichtigen Punkte umfassenden und nicht ganz so kostspieliges RR-Buch ist das von Herrn Obschernicat (müsste hier auf der Plattform auch in der Literatur-Liste zu finden sein)

Grüsse
Nadja & Samba