Zitat Zitat von Jones Beitrag anzeigen
Hallo Hilli,

es ist wahrscheinlich nicht gerade dass was man sich vorstellt, wenn man mit so einer (tierischen) Idee in so ein Forum kommt, in dem doch alle so von Ihren Ridgies schwärmen- und dann schwenken Sie bedenklich den Zeigefinger, frei nach dem Motto: "...lieber nicht!"

Aber das hat nichts mit Arroganz zu tun, als vielmehr mit der Liebe und dem Verständnis für eine wirklich nicht einfache Hunderasse.
Einer Rasse, für die sich schon aus rein optischen Gründen immer mehr Leute entscheiden, ohne sich vorher genau mit Ihrem Wesen auseinanderzusetzen. Viele dieser Hunde landen dann später in der Abteilung Nothunde, TEndenz steigend. Und das ist wirklich schlimm!
Deshalb find ich es super, dass Du Dir vorher Gedanken machst.

Ich sag Dir ganz ehrlich, ich würde mir Kleinkind und RR nicht zutrauen. Als unser Sohn(heute acht) anderthalb war, hatten wir einen Colliemix, der damals schon ein alter Hundeherr war. Und trotzdem ich bei Wind und Wetter mit dem Baby im Tragetuch durch den Wald gestiefelt bin, war es manchmal ganz schön stressig. Ich denke da nur an die Begegnung mit anderen Hunden, oder Wild...

Unser zweiter und auch der jetzige Hund waren und sind RR. Wir haben im Vorfeld alles über diese Rasse verschlungen, mit RR-Haltern geredet, mit Hundetrainern undsofort...Dabei haben wir festgestellt: alles, was wir über diese Rasse erfahren haben, stimmt genau!
Absolut liebevoll und anhänglich, klug und gut beobachtend, sensibel, ganz entspannt zu anderen Menschen(meisstens)- aber eben auch temperamentvoll, voller Energie und Tatendrang, unendlich stur mitunter, langanhaltende Rüpelphase und eine je nach Hund mehr oder weniger stark ausgeprägte Jagdnase. Außerdem vergessen RR nie-weder das Gute noch das Schlechte.

Dem gerecht zu werden, fordert uns voll und ganz. Ohne Hundeplatz und die Erfahrung der Trainer dort, könnt ichs mir nur schwer vorstellen.
Du sollest mal die Augen der anderen Hundebesitzer (vor allem die der Schäferhündler)auf unserem Platz sehen, wenn wir an den Begleithundübungen arbeiten- und plötzlich bleibt mein Hund stehen wie eine störrische Kuh, nachdem er vorher super mitgemacht hat. Aber plötzlich hat er keinen Bock mehr, guckt weg und will weder vor noch zurück. Das macht kein anderer Hund- da hilft nur Ruhe und Konsequenz, und wer kann das schon immer. Alle anderen RR, die ich kenne, sind genauso- wunderbar und anstrengend eben. Sie denken halt mit, kommt Ihnen was sinnlos vor, werden Sie lustlos. Sie wollen mit Dir sein, nicht nebenher.
Eine funktionierende, immer aufmerksame und befehlserwartende Schäferhundmaschine(sorry!) wird da nie draus. Das macht Sie ja auch so liebenswert und besonders. Nur eben einfach ist es nicht!
Hast Du Deinen Hund soweit, dass er mit Dir arbeitet, ist es das wunderbarste von der Welt. Aber funktioniert die Kommunikation nicht, hast Du ein 50 kg-Problem an der Leine. Und wer will das schon!
Außerdem haben Sie, wenn Sie nicht grad faul rumliegen, einen unbändigen Bewegungsdrang. Mit Kleinkind sehr schwer vorstellbar.
Aber nix ist unmöglich!

Vielleicht kannst Du in Deiner Umgebung mal mit RR-Freunden mitlaufen, mal mit Ihnen reden und Dich austauschen.

Ganz bestimmt wirst Du die richtige Entscheidung treffen.
Alles Gute für Euch

die Claudi
@ Claudi:



Super geschrieben! Mitten aus dem Leben - danke

LG Esther