Hallo Ulrich, Du weißt, ich schätze deine Beiträge sehr. Aber den Punkt „jeder Knoten platzt ein mal“ sehe ich anders.
Ein Beispiel:
Meine Freundin, erfolgreiche Züchterin seit mehreren Jahrzehnten, plante ihren letzten Wurf mit ihrer Hündin.
Diese Hündin war – und mit Sicherheit nicht nur für mich – ein Traumhund: Zuverlässig, souverän, in der Jagd herausragend und dennoch jederzeit abrufbar.
Zwei Würfe hatte sie gehabt und alle ihre ! Welpen bekamen die Zuchtzulassung.
Es kam zu der sorgfältig ausgesuchten Verpaarung und die Freude war groß, als 8 vollkommen gesunde Welpen geboren wurden. Die zukünftigen Welpenbesitzer standen schon seit langen fest, manche hatten extra 2 Jahre gewartet, man kannte sich gut bis sehr gut. Alle zukünftigen Halter kamen entweder aus dem Jagdbereich oder Hundesport.
Dann, nach etlichen Monaten, die ersten bekümmerten Anrufe: Junghund macht große, sehr große Probleme, büxt aus, wo er nur kann. Meine Freundin ist über 1.000 km gefahren, um Hund in seiner gewohnten Umgebung zu beobachten und um mit Rat und praktischer Hilfe zur Seite zu stehen.
Beim ersten Hund ist sie noch voller Elan zurückgekommen, das wird schon, hier ein kleiner Fehler im Umgang, dort eine Möglichkeit, das Umfeld anders zu gestalten.
Beim fünften Hund habe ich sie zum ersten Mal seit langer Zeit weinen gesehen: Nichts, aber auch nichts konnte man bei Herrchen und Frauchen bemängeln, eine sehr gute Hundeschule wurde besucht, Herrchen und Frauchen waren erfahrene Hundehalte. Und trotzdem hatte auch dieser Hund – wie alle seine Geschwister – einen schier unbändigen Trieb, auszubüxen und zu jagen, Wild zu Reißen.
http://www.kreisjaegerschaft-muenste...cht_Hetzen.pdf
3 Hunde hat meine Freundin zu sich zurückgeholt, weil sie den Stress für die Halter untragbar fand - und nach einiger Zeit glich ihr Haus eher einem Hochsicherheitstrakt, denn einem Zuhause.
Die anderen 5 Halter waren verzweifelt, wollten den Hund aber um nichts auf der Welt aufgeben.
Hat einer von Euch es mal erlebt, wenn ein Tier wie von Sinnen ist, weil es mit aller Gewalt (nicht beißen!) nach draußen will und dabei anstalten macht, aus dem zweiten Stock zu springen?
Eine Leine in so einem Höllentempo zerbeißt, ehe Du die noch recht am Halsband befestigt hast.
Fazit: Erschossen (beim wildern), überfahren, zwei zerbrochene Ehen, Anzeigen über Anzeigen wegen Reißen von Wild, Unfall verursacht, verletzt beim Überspringen eines (mittlerweile) 4 Meter hohen Zaunes …. nur um einiges zu nennen.
So, und nun seit Ihr dran …


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