Hi,
@Gerd:
Glaub mir, lieber Gerd, ich habe deine Posts vollständig gelesen, umso mehr war ich im Hinblick darauf, dass du ein kompetenter und verantwortungsvoller Hundehalter zu sein schienst darüber überrascht, wie du schließlich eine Meinung in den Raum gestellt hast, die meiner rational und emotional zutiefst zuwider läuft.
Ich muß mich wohl erneut wiederholen, damit ich verstanden werde: Ich bin der Ansicht, dass kein Mensch, und auch kein Hund nach einem Vorfall, bei dem er "gegen die Regeln" verstößt, egal, wie schwerwiegend der Vorfall ist, ohne die Inanspruchnahme professioneller Hilfe "die Höchststrafe", im Fall eines Hundes die "Todesstrafe" bekommt. Hierzu müssten meines Erachtens vorher entsprechende Gutachten und Diagnosen eingeholt werden.
Diese Meinung kommt nicht "von ungefähr" sondern ist der Ausfluss fast 25-jähriger anwaltlicher Tätigkeit, auch als Strafverteidiger, mit hunderten von Fällen. Ich brauche also sicher keine Belehrung über die "drei Gewalten". Wir können das gerne per PN vertiefen, wenn du möchtest. Hier denke ich, ist insoweit alles gesagt.
Wer sich "im Innenverhältnis das Recht heraus nimmt für seinen Hund Legislative, Judikative und Exekutive" in einem zu sein und damit das Recht beansprucht, seinen Hund ohne Begutachtung nach einem Vorfall töten zu lassen, disqualifiziert sich für mich als "verantwortungsvoller Hundehalter". Das, Gerd, ist meine Meinung und keine "Hasstirade".
Glaub mir weiter, dass ich deine Beiträge sehr genau gelesen habe, nur deswegen "traue ich mich überhaupt" hier eine deiner Meinung entgegenstehende Ansicht zu vertreten. Im übrigen steht meine Ansicht gegen alle, die hier gepostet haben, sie würden Ihren Hund nach einem Vorfall einschläfern lassen, nicht nur gegen deine.
Vielleicht hast du meine Beiträge, die zugegebenermaßen meist etwas ausführlich sind, nicht vollständig gelesen oder nicht verstanden, denn ich bin der Meinung, dass du dich mit meinen wichtigsten Aussagen, die ich oben erneut wiederholt habe gerade nicht auseinandersetzt. Seis drum, Streitkultur heißt auch, dass man niemanden dazu zwingen kann und soll, seiner eigenen Meinung zuzustimmen. Was man dann davon hält, kann man entweder so oder so ausdrücken, wie ich am Ende meines letzten Posts.
@Sina:
Mit deinen allgemeinen Ausführungen über den Sinn und Zweck eines/des Forums hast du sicher recht. Meine Intention geht auch in keiner Weise dahin, hier irgendwen abqualifizieren zu wollen oder zu beleidigen. Wenn ich aber der Meinung bin, dass jemand etwas schreibt, das meiner Ansicht rational und emotional zuwiderläuft, nehme ich mir das Recht heraus, dieser Meinung auch Ausdruck zu verleihen. Alle anderen hier tun im übrigen dasselbe.
Genauso nehme ich mir das Recht heraus, auch mal Gefühle zu äußern. Auch wenn sie negativ sind. Wenn ich "was zum ******" finde, dann denke ich, dass auch sagen zu können. Jeder darf sich dann den entsprechenden Schuh anziehen oder es lassen.
Ich habe auch bereits geschrieben, das ich die allerhöchste Hochachtung vor den Menschen hege, die bereit sind, "Nothunde" auf zu nehmen. Ich selbst kann das nicht, da ich weder über die dazu notwendige Erfahrung verfüge, noch meine derzeitigen Lebensumstände es zulassen. Ich habe aber vor 2 Jahren versucht bei RR in Not einen Hund zu bekommen, der dann jedoch an erfahrenere Halter gegeben wurde.
Richtig ist, dass wohl jeder Hund zum Nothund werden kann. Die Frage ist aber wieso? Ich habe kein Lust mehr hier zum wiederholten Mal zu schreiben, was ich darüber denke, warum und wie unsere Hunde gehalten werden. Nur eines noch dazu: Hunde wurden domestiziert, um als "Nutztiere" für den Menschen verschiedene Aufgaben zu verrichten. Der RR war, wie man in allen Büchern über ihn nachlesen kann, vor und nach der Festlegung seines Standards ebenso ein Arbeitshund, entweder als Jagdhund oder Wachhund oder beides. "Familienhunde" gab es damals nicht. Gleiches gilt analog für Deutsche Schäferhunde, Huskies, Border Collies, Dackel, etc., etc.
"Familienhunde" sind aber die weitaus meisten der Hunde die wir halten. Und schon kommen die Probleme: Die Hunde sind oft unterfordert, nicht beschäftigt, nicht ausgepowert und manchmal (zu) sehr vermenschlicht. Die Folge ist dann immer wieder das, worüber wir hier diskutieren: Ein Hund hält sich nicht an die Regeln. Die Ursache dafür setzt meines Erachtens immer der Halter. Ein Welpe ist darauf angewiesen, dass ihn sein Halter richtig hält und erzieht. Kann oder will der das nicht, ist fast schon vorprogrammiert wo der erwachsene Hund landet: In Vox, um von Rütter therapiert zu werden (oder von der Hundenanny). Nein, ohne Spass, "wir" damit meine ich die Hundehalter an sich und jeder der möchte kann sich angesprochen fühlen (Heins?) machen unsere Hunde zu dem was sie sind und niemand anders.
Wenn ich hier immer wieder lese, wie sich Menschen, die gerne einen Hund bzw. speziell einen RR haben möchten, vorstellen, wie sei ihn halten wollen/können, kann ich nur auf verantwortungsvolle Züchter hoffen, die ihre Hunde nur mit gesundem Menschenverstand abgeben, damit genau das vermieden wird, was man bei RR in Not oder in den Tierheimseiten immer wieder über die Abgabegründe lesen kann. Ich weiß nicht, wie hoch die Dunkelziffer von schlecht gehaltenen und damit möglicherweise potentiell gefährlichen Hunden ist. Hoffentlich niedrig.
@Heins:
Der Vergleich ist drastisch und sollte zur "Sensibilisierung" derjenigen gelten, die dafür sind, Hunde ohne Begutachtung und Diagnose nach Beißvorfällen einzuschläfern. Ansonsten hast du völlig recht mit der "Bestrafung des Hundehalters"; aber für wen ist es schlimmer? Der Hund ist dann tot...
Liebe Grüße, Frank


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