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  1. #1
    nothle
    Gast

    Standard AW: Wie verhalten sich Eure Hunde bei Gewitter?

    Zitat Zitat von Bollerkopp Beitrag anzeigen
    Hallo Kerstin,

    kannst Du das begründen?
    Was passiert dann im jeweiligen Mensch oder Säugetier?
    Mir erschließt sich das nicht, dass Trost oder Zuwendung Angst bestärken kann.
    Wie gesagt, ich glaube Zuwendung/Trost/wasauchimmer verbessert die Situation für den Ängstlichen.

    Ich hab mal die Definition vom Wort "Trost" nachgelesen.
    Wiki schreibt da von zwischenmenschlicher Zuwendung an jemand, der trauert oder anderen seelischen oder körperlichen Schmerz zu ertragen hat.

    Einigen wir uns auf Zuwendung? Oder einfach nicht ignorieren?

    Andrea, ich hab einfach voraus gesetzt, dass ich mit Zuwendung/Trost nicht meine, dass man kreischend den Hund hoch reißt und dann stundenlang auf ihn einfaselt wenn der Blitz wo einschlägt.
    Das fällt ja eher in die Kategorie erschrecken.

    Mir geht es nur darum, dass ein Tier in seiner Angst nicht ignoriert wird. Also wirklich ignoriert, sprich nicht beachtet, wie Luft behandelt.

    Andrea, Du ignorierst Enya ja demnach nicht wenn sie Eure Nähe sucht und sich zu Euch kuschelt.
    Du wirst auch sicher dann etwas beruhigendes zu ihr sagen, oder? Und wenn es das Signal für die KE ist.
    Was ist das dann? Ignorieren oder zuwenden?
    Wenn es in deinen Augen kein Trost/Zuwendung o. ä. ist.

    Warum seht Ihr auch das Zureden als kontraproduktiv an?
    Ich kenne einige Hunde, die Feedback wollen und benötigen.
    Wenn ich da an den Terrie denke...zum Beispiel.

    Gruß Regine

    Hallo Regine!

    Sich über Definitionen zu streiten...bringt nicht viel... Frage ist...was triffst du "draussen" so an...wie gehen Menschen im richtigen Leben mit den "Ängsten" ihrer Hunde um.

    Und da muss ich sagen... habe ich sehr oft und sehe ich sehr oft Verhaltensweisen der Menschen...die Ängste wirklich verstärken. Klassisches Beispiel... Mensch hat Angst um seinen kleinen Hund weil "der böse Große" vorbeiläuft... Mensch hat Angst vor den Reaktionen seines Hundes beim TA...redet mit hysterischer Stimme auf den Hund ein... und verunsichert den Hund noch mehr...Hund hat Angst vor Gewitter/Feuerwerk...Mensch reagiert schon von vorne herein völlig unnormal verunsichert den Hund dadurch noch mehr.
    Weiteres Beispiel... (Jung)Hund reagiert unsicher auf eine neue Situation...zB das erste Mal in einen Aufzug gehen...oder über eine kleine Holzbrücke...so etwas in der Art. Anstatt dem Hund durch ein eigenes, sicheres Verhalten zu vermitteln...dass "alles Normal" und nix schlimm ist... werfen sich Leute auf den Boden... legen "Leckerliespuren" oder machen sonst ein Zinober.

    Bei solchen Dingen habe ich eben die Erfahrung gemacht... dass weniger mehr ist und ein weitgehendes ignorieren bzw. einfach sehr sicheres Auftreten des Halters dem Hund viel mehr hilft...als ein verstärktes eingehen auf sein Unwohlsein. Ich kenne viele Beispiele, bei denen aus einer kleinen Unsicherheit eine wirkliche Angst wurde... weil meiner Meinung nach im falschen Moment das falsche getan wurde... und zuviel getan wurde und nicht zuwenig..

    Ignorieren...heißt für mich nicht "völliges Ausblenden" der Reaktionen des Hundes. Aber eben ein Umgang, der sich Möglichst wenig von dem in ruhiger Umgebung unterscheidet. Und die eigene Gelassenheit den Hund spüren lassen.

    Wenn dein Hund dir vertraut...vertraut er dir auch in Momenten den Unsicherheit und braucht keinen "Trost"...

    LG Kerstin

  2. #2
    nothle
    Gast

    Standard AW: Wie verhalten sich Eure Hunde bei Gewitter?

    Aus meiner Pferde-Vergangenheit noch ein schönes Beispiel dazu...

    Pferd hat lt. Besitzerin seit jeher Panik vor dem Schmied. Besitzerin schon immer Tage vor dem Termin nervös...den Tränen nahe...etc... Schmiedtermine jedes Mal ein Desaster... Bachblüten...Futter... ruhiges Pferd zur Beruhigung neben dran...Entspannungsmassage...was es da nicht Alles gibt...das volle Programm wurde jedesmal abgefahren...

    Irgendwann nahm sich der Stallbesitzer einfach die Frechheit heraus... und zog das Pferd ohne Wissen der Besitzerin einen Termin "vor"... die Besitzerin war nicht anwesend und ein unbefangener Mitarbeiter begleitete das Tier am Schmiedtermin.

    Nach kurzer anfänglichen Schwierigkeiten...blieb das Pferd ruhig... der Schmiedtermin war in einem Bruchteil der sonst benötigten Zeit erledigt.

    Die Besitzerin hatte große Augen...war komplett erleichtert und ist bewußt in Zukunft diesen Terminen fern geblieben. Solange...bis sie selbst IHRE schlechten Gefühle & Ängste im Griff hatte...

    LG Kerstin

  3. #3
    Registrierte Benutzer - unmoderiert
    Registriert seit
    15.10.2008
    Beiträge
    687

    Standard AW: Wie verhalten sich Eure Hunde bei Gewitter?

    Zitat Zitat von nothle Beitrag anzeigen
    Aus meiner Pferde-Vergangenheit noch ein schönes Beispiel dazu...

    Pferd hat lt. Besitzerin seit jeher Panik vor dem Schmied. Besitzerin schon immer Tage vor dem Termin nervös...den Tränen nahe...etc... Schmiedtermine jedes Mal ein Desaster... Bachblüten...Futter... ruhiges Pferd zur Beruhigung neben dran...Entspannungsmassage...was es da nicht Alles gibt...das volle Programm wurde jedesmal abgefahren...

    Irgendwann nahm sich der Stallbesitzer einfach die Frechheit heraus... und zog das Pferd ohne Wissen der Besitzerin einen Termin "vor"... die Besitzerin war nicht anwesend und ein unbefangener Mitarbeiter begleitete das Tier am Schmiedtermin.

    Nach kurzer anfänglichen Schwierigkeiten...blieb das Pferd ruhig... der Schmiedtermin war in einem Bruchteil der sonst benötigten Zeit erledigt.

    Die Besitzerin hatte große Augen...war komplett erleichtert und ist bewußt in Zukunft diesen Terminen fern geblieben. Solange...bis sie selbst IHRE schlechten Gefühle & Ängste im Griff hatte...

    LG Kerstin
    Kenn ich vom Hundetrimmen

    Bei manchen Besitzern war es besser, wenn sie den Hund nur abgeliefert haben. Also besser für den Hund....

    Und das da

    Und da muss ich sagen... habe ich sehr oft und sehe ich sehr oft Verhaltensweisen der Menschen...die Ängste wirklich verstärken. Klassisches Beispiel... Mensch hat Angst um seinen kleinen Hund weil "der böse Große" vorbeiläuft... Mensch hat Angst vor den Reaktionen seines Hundes beim TA...redet mit hysterischer Stimme auf den Hund ein... und verunsichert den Hund noch mehr...Hund hat Angst vor Gewitter/Feuerwerk...Mensch reagiert schon von vorne herein völlig unnormal verunsichert den Hund dadurch noch mehr.
    Weiteres Beispiel... (Jung)Hund reagiert unsicher auf eine neue Situation...zB das erste Mal in einen Aufzug gehen...oder über eine kleine Holzbrücke...so etwas in der Art. Anstatt dem Hund durch ein eigenes, sicheres Verhalten zu vermitteln...dass "alles Normal" und nix schlimm ist... werfen sich Leute auf den Boden... legen "Leckerliespuren" oder machen sonst ein Zinober.

    Bei solchen Dingen habe ich eben die Erfahrung gemacht... dass weniger mehr ist und ein weitgehendes ignorieren bzw. einfach sehr sicheres Auftreten des Halters dem Hund viel mehr hilft...als ein verstärktes eingehen auf sein Unwohlsein. Ich kenne viele Beispiele, bei denen aus einer kleinen Unsicherheit eine wirkliche Angst wurde... weil meiner Meinung nach im falschen Moment das falsche getan wurde... und zuviel getan wurde und nicht zuwenig..

    Ignorieren...heißt für mich nicht "völliges Ausblenden" der Reaktionen des Hundes. Aber eben ein Umgang, der sich Möglichst wenig von dem in ruhiger Umgebung unterscheidet. Und die eigene Gelassenheit den Hund spüren lassen.

    Wenn dein Hund dir vertraut...vertraut er dir auch in Momenten den Unsicherheit und braucht keinen "Trost"...

    LG Kerstin
    unterschreib ich sowieso

    Waldmaus

  4. #4
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von fellow
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    Standard AW: Wie verhalten sich Eure Hunde bei Gewitter?

    Zitat Zitat von nothle Beitrag anzeigen
    Aus meiner Pferde-Vergangenheit noch ein schönes Beispiel dazu...

    Pferd hat lt. Besitzerin seit jeher Panik vor dem Schmied. Besitzerin schon immer Tage vor dem Termin nervös...den Tränen nahe...etc... Schmiedtermine jedes Mal ein Desaster... Bachblüten...Futter... ruhiges Pferd zur Beruhigung neben dran...Entspannungsmassage...was es da nicht Alles gibt...das volle Programm wurde jedesmal abgefahren...

    Irgendwann nahm sich der Stallbesitzer einfach die Frechheit heraus... und zog das Pferd ohne Wissen der Besitzerin einen Termin "vor"... die Besitzerin war nicht anwesend und ein unbefangener Mitarbeiter begleitete das Tier am Schmiedtermin.

    Nach kurzer anfänglichen Schwierigkeiten...blieb das Pferd ruhig... der Schmiedtermin war in einem Bruchteil der sonst benötigten Zeit erledigt.

    Die Besitzerin hatte große Augen...war komplett erleichtert und ist bewußt in Zukunft diesen Terminen fern geblieben. Solange...bis sie selbst IHRE schlechten Gefühle & Ängste im Griff hatte...

    LG Kerstin
    Genau so einen Fall hatten wir hier im Stall auch. Es dauerte jedesmal fast 1 Stunde, bis die Besitzerin ihrem Pferd die Hufe ausgekratzt hatte und es wurde täglich schlimmer.
    Als sie mal 2 Tage nicht in den Stall kommen konnte, hat unsere Pflegerin das Pferd aus der Box geholt um es auf die Weide zu bringen.
    In wenigen Minuten war das Hufe auskratzen erledigt und das Pferd ist völlig ruhig geblieben.
    Sobald die Besitzerin wieder selbst da war, ging das ganze Spiel von vorne los und sie hat es nie in den Griff gekriegt.
    Tiere haben sehr feine Antennen, wenn wir Menschen unsicher sind, überträgt sich das sofort.
    LG
    Ursula
    “First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.” Mahatma

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