Zitat Zitat von Athos Beitrag anzeigen
Dennoch muß ich zugeben, das mein Hund sich schon mehrfach sehr verändert hat. Aus meinem Softie-Schnuffel-Welpen, der auch im Junghundalter jedes Wort, jedes Kommando verstand und liebevoll ausführte wurde ein junger Bursche, der weder Deutsch noch irgendeine andere Sprache verstand. Mit sehr viel Geduld, Liebe und Konsequenz kamen wir immer wieder auf einen Nenner. Im Alter von ca. 2 Jahren entdeckte er dann seinen Jagdtrieb und ich hatte bereits geglaubt, das ihm dieses Gen fehlt . Ok. Wir arbeiten noch heute daran....
...
Im Vergleich zu Golden Retrievern und Labradoren benötigte mein Rüde - aufgrund der vielbesagten Spätentwicklung und Sturheit - mehrfach soviel Erziehung wie seine gleichaltrigen o.g. Hundefreunde.

Außerdem braucht ein RR definitiv mehr Abwechselung in körperlicher und geistiger Hinsicht als manch anderer Hund.
Ein sehr schoener und wie ich finde sehr treffender Bericht.

Unser Zimba ist mein erster RR, fuer meinen Partner der erste Hund ueberhaupt.
Obwohl er erst 13 Wochen alt ist, konnte ich bereits einige Unterschiede zu meinen vorherigen Hunden feststellen. Der junge Mann hat manchmal jetzt schon seinen eigenen Kopf. Wenn ich ihm durch einige "tzsch" zu verstehen gebe, dass er gefaelligst nicht meine Stiefmuetterchen und Rosenblueten fressen soll, kann es passieren, dass er erst einen Satz nach hinten macht, micht dann frech anschaut und sich dann erst recht auf die Blume stuerzt.
Bereits am ersten Tag lernte er im Garten Baelle zu apportieren (ich war echt beeindruckt), um dann nach weiteren 10 Minuten zu entscheiden, dass er jetzt einfach keinen Bock mehr hatte und lieber mit dem Seil spielen wolle.
Im Augenblick wollen wir ihm gerade das "Welpenpatschen" abzugewoehnen, was schon mal dazu fuehren kann, dass ich 20 Minuten auf der Couch damit zubringe, im Minutentakt eine (oder auch beide) seiner Vorderpfoten von meinem Knie wieder zurueck auf den Boden zu stellen. Wenn ihm das irgendwann selbst zu bloed wird, kann es passieren, dass er das Gleiche dann noch einmal fuer weitere 20 min mit meinem Partner abzieht.
Ich denke auch, dass diese Sturkoepfigkeit durchaus Rassetypisch ist und man gerade deshalb sehr viiiiieeeeel Geduld und liebevolle Konsequenz braucht.
Viele Hundehalter neigen leider bis heute dazu, Strenge (also Konsequenz) mit Haerte zu verwechseln. Wenn ich manchmal sehe, wie Leute ihre Hunde anschreien oder herumzerren (und vermutlich auch schlagen), denke ich nicht, dass die meisten von DENEN tatsaechlich "Newbies" in der Hundehaltung sind.

Ich habe irgendwo gelesen, dass der RR keine Haerte vertraegt und niemals vergisst, wenn er mal geschlagen wurde und auch nie verzeiht. Ich kann nicht sagen, ob und in wieweit das zutrifft und ihr sicher auch nicht aus eigener Anwendung, aber vielleicht koennen ja die neuen Herchens und Frauchens von RRs in Not da mehr zu beitragen.

Meine 3 wichtigsten Goldenen Grundregeln fuer Hunde-Newbies sind, RR oder nicht RR:
1. Immer die Ruhe bewahren. Das Energielevel Deines Hundes repraesentiert Dein eigenes.
2. Arbeite mit positiver Verstaerkung. Bestrafungen werden Dir niemals den Hundepartner schaffen, den Du Dir wuenscht.
3. Versuche Deinen Hund nicht zusehr zu vermenschlichen, auch wenn's manchmal schwerfaellt... Denke vor allem unterwegs immer daran, dass Du ein grosses, kraeftiges Tier an der Leine fuehrst, fuer das Du Deinen Mitmenschen gegenueber die Verantwortung traegst.

Und ich wuerde allen raten, die einen Hund suchen, der neben Familie, Job, Hobbies oder was auch immer so nebenbei "mitlaeuft": Finger weg vom RR.
Wer aber Nerven wie Stahlseile, viel Zeit und genuegend freien Platz im Herzen fuer diesen grossen braunen Loewenjaeger/Couchpotatoe hat, warum nicht. Man kann auch durch die Ansprueche seines Hundes "wachsen". Also, nur Mut!