Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, waren ganz unterschiedlich.
Buko kam zu uns als unsere damals bereits erwachsene Tochter mitsamt ihrer Staffmix-Hündin so halb bei uns wohnte. Dadurch, dass ich mich komplett dem Buko gewidmet habe und Tochti für die alte Dame da war, kam da nie so richtig das Zweithundfeeling auf. Bisserl war das wie eine Wohngemeinschaft, in der zwei Leute jeweils einen Hund haben. Natürlich wurden sie gemeinsam gefüttert und lagen gemeinsam herum, aber vieles war einfach aufgeteilt. Was ich aus der Zeit im Kopf behalten habe: Buko hatte die pubertäre Rüdenpöbelphase, und die alte Dame zickte gegen Mädels. Wenn man beide dabei hatte, war eigentlich jeder entgegenkommende Hund blöd.
Dann hatte ich letztes Jahr die Raptoren. Von heute auf gleich 2 erwachsene RR für knapp 3 Monate zu Buko dazu. Das war eine ganz neue Erfahrung. Erwachsene Hunde bringen Persönlichkeit mit und fügen sich anders ein als ein Welpe. Der Riesenvorteil war: Die zwei waren schon erzogen, und das gut. Die drei Hunde haben sich zum Glück supergut verstanden, nur die zwei Rüden mussten ab und an mal bisserl Muckis blitzen lassen. Ich musste auf vieles besser aufpassen, die zwei auch vorausschauend beobachten. Schlimm waren sie draußen zu zweit gegenüber dreisten Jungrüden - da war richtig aufpassen angesagt. Insgesamt wird man mit dreien sehr straight...
Ganz ehrlich? Drei kann ich nicht mehr körperlich händeln. Wird mit 1,60 m und 52 kg unmöglich. Die zwei Rüden ging gerade noch... glücklicherweise war es aber auch so, dass das Mädel einfach immer brav da blieb. Da war das Machogetue oder Nachbars Katze dann auf zwei Hunde reduziert.
Mit Rose, die als Welpe als bleibender Zweithund zum 5jährigen Bukoko dazukam, ist wieder alles anders. Röschen hat sich einfach unkompliziert eingefügt. Was mir da aber bewußt ist: Sie ist ein extrem pflegeleichter Hund. Ein Welpe oder ein Junghund, der wie Buko in dem Alter gewesen wäre, wäre jetzt wesentlich zeitaufreibender.
Rose schaut sich wahnsinnig viel (vor allem Gutes) vom Buko ab. Das erleichtert mir die Erziehungsarbeit sehr. Aber man muss im Hinterkopf behalten, dass die Ausbildung des zweiten Hundes genausoviel Zeit und Intensität beanspruchen kann wie die des Ersthundes. Und der Ersthund muss da auch mal bisserl zurückstecken können.
Kosten sind ganz klar doppelt, bei zweien gibt es noch keinen Mengenrabatt. Deckenwaschaufwand etc. ist auch doppelt. Platzbedarf ist auch doppelt (allein diese Ridgi-Pads). Fütterungsaufwand ist relativ gleich - ob ich für einen oder zwei pansche, ist grad egal. Das Mehr an Zeitaufwand für Erziehung und Beschäftigung ist nicht so gravierend, wie ich ursprünglich dachte. Ich mach viel mit beiden zusammen, trenne aber auch auf, damit Rose was lernt und Buki das Frauchen auch alleine hat.
Mit Buko habe ich durch Rose auch ganz neue Erfahrungen: Eine Weile war er erstmal der Überaufpasser - echt anstrengend. Da habe ich dann gezielt dran gearbeitet und inzwischen ist er relaxter als je zuvor. Er hat nochmal so einen richtigen Reifeschub bekommen. Entgegen meiner Befürchtungen mit dem "Liebe aufteilen" und zu kurz kommen ist unsere Beziehung zueinander eher noch enger geworden.
Mein Fazit: Ich hab mir den Zweithund lange überlegt und war voller Wenns und Abers. Rose war ein Glücksgriff, sie passt perfekt und mit zweien ist das jetzt sehr schön. Hätte auch anders laufen können... Aber: No risk, no fun!
Liebe Grüße
Susanne mit Bukoko und Mbhali (die Rose)


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