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  1. #26
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Mein direkter Erfahrungswert: Eine 5jährig aus dem Tierschutz übernommen - Listenhund mit dubioser Vorgeschichte... Mäuselein war zehn Jahre bei uns und wurde 15. Nein, keine Zeitbombe, in vielen Punkten unbeschreiblich pflegeleicht, in manchen Verhaltensweisen aber auch extrem starr und gefestigt und wie oben schon geschrieben alles andere als einfach mit Fremdhunden. Bevor wir sie zu uns geholt haben, haben wir uns erst einmal ein halbes Jahr zweimal die Woche mit ihr als Gassigeher und Kuschelpate im Tierheim beschäftigt.

    Mein Zweithanderfahrungswert: Tochti hat inzwischen den dritten Nothund aus dem Tierschutz. Der erste (Schäfer-Labbi-Mix) kam vor zwei Jahren im Alter von 9, ist eigentlich auch ein lieber Schnuffel, hat aber mit der Zeit durchaus ein paar Seiten gezeigt, die ich mit "Zeitbombe" bedenken würde. Der Kerl geht bei Fremden beizeiten nach vorne, fackelt nicht lange und beißt auch zu. Der zweite (auch irgendwas mit Schäfi) war bei Ankunft knapp ein Jahr alt, ist ein Powerpaket, dabei aber ein lernbegieriger Spaßhund und immer verträglich. Die dritte (Mali-Mix) ist etwa ein dreiviertel Jahr alt und komplett durch den Wind. Die wird noch richtig viel Arbeit werden.

    LG

    Susanne
    Geändert von Mathuni (02.11.2010 um 15:11 Uhr) Grund: vertippselt

  2. #27
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von atigrada
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    1.316

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Off-Topic:

    Zitat Zitat von Patterdale Beitrag anzeigen

    Ich hab schon des öfteren den Ausdruck ZEITBOMBE vernommen...
    Nunja, wäre der Begriff nicht ein gern gewählter Ausdruck "bestimmter Leute", würde er es aber schon ganz gut treffen, in einigen Fällen - das hat ja nun nix mit Tierschutzhunden/Second Hand Hunden zu tun.

    Heisst ja "nur": Hund steht bereits "auf der Kippe", ist kurz davor "zu kippen" ... nämlich dann, wenn Hund aus eigenem Antrieb schon "ritualisiert" bei "Angriff ist die beste Verteidigung" PLUS Beissen mit Beschädigungsabsicht ist (nur ein Beispiel). Bei "dusseliger" Führung (ich meine nicht bei zu "netter" Führung!), ist Hund u.U. ein kleines tickendes Bömbchen, und? ... darf man das so nimmer sagen? Wenn nicht, wie dann? [oder nimm nen getackteten Hund (als Synomym für absolut dämlichen Einsatz aversiver Mittel), der wenn er nicht weiter weiss "einfach" nach vorne und "drauf" geht]

    *wirklichganzliebfrag*
    Geändert von atigrada (02.11.2010 um 15:27 Uhr)

  3. #28
    nothle
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    um was geht es in diesem Fred - um wirkliche "Nothunde" oder um Hunde aus 2. Hand?

    Wenn man es genau nimmt... ist jeder Hund "2.Hand" und hat einen individuellen Stempel seiner ersten Lebenswochen drauf. Ob vom Züchter oder aus dem Schweinestall.

    Nun ja... ich habe auch einen umgangsprachlich "2.Hand" Hund in meinem Rudel - lege aber gesteigerten Wert darauf, dass es KEIN Nothund ist. Das hat sich einfach so ergeben.

    Dieser Hund kam... und war vom ersten Tag an wie "schon immer da".

    Ebenso war ich dieses Jahr aus beruflichen Gründen gezwungen, meine Hunde für ein paar Wochen einem guten Freund anzuvertrauen - sie haben sich vom ersten Tag sehr gut in den dortigen Alltag/Rudel eingefügt und sind dort ohne Probleme "mitgelaufen".

    Müsste ich einen meiner Hunde wirklich abgeben... kann ich mir nicht vorstellen, dass der neue Besitzer nach einem ordentlichen Briefing was Kommandos angeht und Gewohnheiten...wirkliche Probleme mit einem dieser Hunde hätte...

    LG Kerstin

  4. #29
    Patterdale
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Carola,

    dieser Begriff "Zeitbombe" wurde einfach mal so ins Spiel gebracht.
    Da ging es noch nicht mal um Verhaltensauffälligkeiten, sondern einfach darum, dass Hunde aus dem Tierheim tickende Zeitbomben sind.
    Und zwar alle.

    Ob der Hund nun aus 2. Hand, aus dem Tierheim oder sonstwo her ist ist doch letztendlich egal.
    Sie suchen aus Not ein neues Zuhause.

    Gruß Regine

  5. #30
    corinnaruegen
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    HuHu Ihr Lieben,

    darum gings:

    Vielleicht erzählen ja noch mehr Fories über ihre Anschaffung oder Entscheidung zu einem älteren Hund oder einem Hund aus Not. Ich würde mich freuen von euren Erfahrungen profitieren zu können (z.B. mein Mann zum lesen geben- ich hab da ja garkeine Hintergedanken)


    Mich interessiert auch, ob ihr die Entscheidung für einen Nothund oder älteren Hund habt wachsen lassen oder spontan getroffen, weil die Voraussetzungen bei euch stimmten und es wirklich galt einen Hund in Not sofort Unterkunft zu geben. War euer Partner (sofern ihr einen habt) einverstanden? Das WIE und WARUM interssiert mich. Bitte.

    Corinna mit Enya[/QUOTE]

  6. #31
    Amy08
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Hallo Corinna,

    den ganze Erfahrungen mit Nothunden kann ich eine weitere hinzufügen. Seit 4 Jahren haben wir unseren Rüden jetzt (mit 16 Monaten übernommen).

    Als wir ihn übernahmen, hieß es, er wäre leinenführig und keinesfalls aggressiv. Kontakt wollten die Vorbesitzer mit uns nicht. Uns war auch bald klar, warum: Sie hatten so gut wie alles verbockt, was man verbocken konnte. Angst vor Männern, Angst vor Stöcken/Leinen, kackte nur auf Asphalt, ging nicht in Wiesen, konnte nicht alleine bleiben, war sehr unsicher im Sozialverhalten mit anderen Hunden, beißt in Bedrängung, schnappt bei Erschrecken... Eine Baustelle nach der anderen tat/tut sich auf. Und wir sind heute noch nicht durch. Jetzt ist er fast 6 Jahre alt. Mal läuft es besser, mal schlechter. Oft kann man Situationen im Vorhinein einschätzen, manchmal wird man aber total überrascht.

    Er war und ist eine Menge Arbeit und hat mich unglaublich viele Tränen gekostet. Ich war oft so am Ende, dass ich überlegt habe, ihn wieder abzugeben, weil ich ihm und seiner Geschichte nicht gewachsen bin. Sämtliche Hundeschulen und Trainer haben mich nur Geld gekostet und noch mehr Baustellen hinterlassen. Ich kann ihn nirgends lassen, weder bei Eltern noch bei Freunden, weil fast keiner mit ihm umgehen und ihn lesen kann. Er braucht ganz klare Führung und Rituale, damit er sicher ist. Urlaub ohne ihn? Ich krieg kein Auge zu, weil ich nicht weiß, ob alles beachtet wird, damit er relaxed sein kann und "normal" ist > wir fahren nur noch dorthin, wo er mitkann.

    Wir wollten im Sommer eine ältere Nothündin aufnehmen. Haben uns aber dann nach einem erneuten "Rückfall" unseres Rüden doch für eine Welpette entschieden.

    Manchmal wünsche ich mir einfach nur einen "normalen" Hund, aber ich weiß, dass er für mich durchs Feuer gehen würde - und dafür danke ich ihm!

  7. #32
    Amy08
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Zitat Zitat von corinnaruegen Beitrag anzeigen
    Mich interessiert auch, ob ihr die Entscheidung für einen Nothund oder älteren Hund habt wachsen lassen oder spontan getroffen
    Wir haben uns bewusst entschieden. Wir wollten einem erwachsenen Hund eine zweite Chance geben. Aber wofür wir uns entschieden hatten, kam erst nach und nach ans Tageslicht. Die Angaben vom Vorbesitzer stimmten vermutlich nicht, Impfpapiere waren 4 Wochen vor Übergabe neu angelegt worden. Wir wissen quasi nicht einmal, wann er wirklich geboren wurde.
    Ich habe vor dem Kennenlernen mehrfach mit Birgit Linnerth (RR in Not) telefoniert. Sie kannte den Hund zwar nicht, hat mir aber Tipps gegeben, wie ich ihn beim Spazierengehen "austesten" könnte und worauf ich achten sollte.


    Zitat Zitat von corinnaruegen Beitrag anzeigen
    War euer Partner (sofern ihr einen habt) einverstanden?
    Ja, er war auch derjenige, der die Rasse wollte. Er liebt den Hund trotz all seiner Macken abgöttisch!

  8. #33
    corinnaruegen
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Hallo Amy,

    dass ihr eure Fellnase trotz aller Schwierigkeiten behalten habt, zeugt davon, dass er eure Herzen unglaublich erobert hat und dass ihr die Kraft habt, weiter mit ihm zu arbeiten an den Baustellen. Hochachtung und Hut ab


    Hattet ihr denn keine Möglichkeiten ihn näher bei einigen Besuchen kennenzulernen?
    Das erstaunt mich von den Vorbesitzern her.

    Berichte doch mal genauer und danke für Deine Geschichte

  9. #34
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    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Hallo,

    also, mein Engel Bonny kam als siebenjährige Hündin zu mir. Abgabegrund: Trennung der Eheleute.
    Bonny hatte viele Baustellen, die allerdings von den Vorbesitzern als solche gar nicht wahrgenommen wurden. Sie war allerdings niemals agressiv sondern zum Teil in ihren Ängsten gefangen. Ihr Sozialverhalten gegenüber Fellnasen und Menschen war vorbildlich.
    Ich habe mich für Bonny entschieden, weil wir ( und das ist ganz einfach) zueinander passten. Wäre sie noch älter gewesen oder vielleicht auch jünger.. Sie wäre es dennoch gewesen.
    An manchen Probleme habe wir sehr lange gearbeitet, bis der Knoten endlich geplatzt ist. Manches wurde besser, verschwand allerdings nie so ganz.
    Und dennoch war und ist sie mein Traumhund, der mich leider vor wenigen Wochen erst verliess.

    Abeni ist nun meine eigene zweite Nothündin und mit ihren mittlerweile 9 Monaten ein absolutes Temperamentsbündel. Sie stammt ursprünglich aus einer ungarischen Tötung. Von ihrer Vorgeschichte ist also wenig bekannt. Auch sie hat Baustellen, die allerdings auch andere Hunde in ihrem Alter haben. Sie ist weder traumatisiert noch verhaltensauffällig. Ganz im Gegenteil

    Mein "Nothundefazit" aus Erfahrungen mit eigenen, im Familienkreis sich befindlichen Notnasen und Pflegehunden:

    Jeder Nothund ist anders wie auch seine Geschichte. Es gibt absolute Traumhunde wie auch die Hunde, mit denen es einiges aufzuarbeiten gibt. Ob dies gelingt, hängt von der individuellen Fähigkeit ab, sich voll und ganz darauf einzulassen und an den "Baustellen" zu arbeiten.

    Aussagen der Vorbesitzer haben meist keinen Nährwert.

    Letzendlich ist jeder Hund ein Ü-Ei.

    LG

    Verena mit Abeni und Bonny im Herzen

  10. #35
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von atigrada
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    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    einen noch zur Güte:

    Die letzte "handvoll" Pflegehunde ... alles RR-Rüden ... kamen (u.a.) mit Ansage "rüdenunverträglich" bzw. enorme Probs mit Artgenossen... es gab Leinenpöbelei, Draufstürzen und bei manchen auch schon Pauschal-Angriffe unter Einsatz der Zähnchen ... teilweise schon sehr ritualisiert.

    Alle hatten überhaupt kein Prob (nach vernünfiger Gewöhnung und Zusammenführung) mit meinen Hunden (kastr. Rüde und kastr. Hündin). Obwohl meine Hunde erst mal keine defensiven "Labbi-Naturen" sind (!). Auch Leinenpöbelei konnte relativ leicht behoben werden ... zumindest so, das es in unserem Alltag klappte ohne dass ich oder Hund gestresst waren. Wenn in Ausnahmefällen fremde Granaten-Hunde in uns reingerauscht kamen oder zu "blöd" drauf waren, gabs Gepöbel wenn ich den Abstand nicht rechtzeitig vergrößert hab oder irgendwie anders "geholfen" hab - logisch ... dennoch - das (greifendes und recht leicht zu machendes Training) ist wieder ein Fall von: Glück gehabt! (davon kann ich bei meinen nur träumen)
    Geändert von atigrada (02.11.2010 um 22:48 Uhr)

  11. #36
    Amy08
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Jetzt wirds länger...

    Zitat Zitat von corinnaruegen Beitrag anzeigen
    Hattet ihr denn keine Möglichkeiten ihn näher bei einigen Besuchen kennenzulernen? Das erstaunt mich von den Vorbesitzern her.
    Vorab: erstaunen tuts mich nicht, weil wenn ich einen Hund so gequält, misshandelt und wenig artgerecht gehalten hätte, wäre ich auch nicht gerne mit Fragen konfrontiert worden.
    Er war 67cm groß, wog 27 kg. Man sah jede Rippe, er hatte Hüfthöcker wie eine Kuh, Liegeschwielen an Ellbogen, Sprung-, Vorderfußwurzel- und Zehengelenken.

    Aber genauer:
    Ich habe eine Münchner Telefonnummer aufgrund eines Inserates angerufen und mit einem netten Herrn telefoniert. Wir haben einen Besuchstermin ausgemacht (in Unterföhring), wo ich den Hund kennenlernen sollte.
    Als ich dort ankam, stand dort ein Auto mit slowakischem Kennzeichen, einigen Welpen drin und meinem Großen. Klar, erst mal ein Schock. Soll ich wieder fahren? Hund fährt 8 Std zurück in seine Heimat. Oder gibt man dem ganzen eine Chance? Unterstützt man hier etwas, was man nicht unterstützen sollte?
    Wir sind dann doch mit ihm gassi gegangen, haben ihn unterwegs ziemlich "begrapscht" und getestet. Die Vorbesitzer waren nicht selbst erschienen, gaben aber an, den Hund aus Zeitgründen abzugeben. Der Mann sei Diplomat, reise viel, der Sohn hätte jetzt zu studieren angefangen und die Mutter hätte den Hund von Anfang an nicht wollen. Wie so oft. Der "Transporteur", angeblich ein Freund der Familie, hat mir viel erzählt. Sie wären "so Neureiche", die sich halt alles kaufen können und der Hund sei unbequem geworden. War alles nachvollziehbar. Da er oft seine Welpen nach Deutschland fährt, habe er angeboten, den Hund einfach mal mitzunehmen. Ich soll mal Fotos schicken, wie es ihm geht. Der Herr in Unterföhring leitet diese dann an die Vorbesitzer weiter.
    Wir haben den Hund eingepackt und mitgenommen. Er trug ein Kettenhalsband und eine alte 1-m-Lederleine. Mehr hatte er nicht dabei.

    Zitat Zitat von corinnaruegen Beitrag anzeigen
    Berichte doch mal genauer und danke für Deine Geschichte
    Es werden jetzt vermutlich tausend Leute denken, war ja klar, dass das nicht einfach wird. Mir auch. Ich hab damals immer die Sendungen mit der Tier-Nanny angekuckt und ging davon aus, dass man jeden Hund wieder hinkriegt. Mit Liebe und Konsequenz.
    Dieser Hund hat ein halbes Jahr nicht gewedelt, hat weder mit Menschen noch mit Hunden gespielt. Stand überall nur dabei, hatte diesen Blick in die Ferne.
    Wenn ihr meinen Rüden heute irgendwo treffen würdet, ihr seht es ihm nicht an. Seine Liegeschwielen sind fast weg (nur noch die Ellbogen), er glänzt, ist fit und durchtrainiert. Er ist an seiner Umwelt interessiert, Sylvesterböller stören ihn nicht, er läuft ohne Leine am Rad und uns überholt ein 40-Tonner. Er geht mit mir durch Messegelände mit vielen Menschen, hat als Rettungshund tausend streichelnde Kinderhände auf Vorführungen "ertragen", spielt ausgelassen mit anderen Hunden. Er holt Bälle, zerrt an der Beißwurst. Aber das war Arbeit. Jeden Tag, jede Stunde. Er war immer mit dabei und wir haben versucht, jede Situation positiv zu belegen und ihn niemals fern zu halten.

    Er braucht Führung, Schutz und Einfühlungsvermögen. Immer und überall. Mich wunderts mittlerweile nicht mehr, dass meine Beiträge zu anderen Themen häufig nicht verstanden werden. Was mein Hund braucht, ist vermutlich doch extrem und bei anderen Hunden nicht nötig.
    Man sieht es ihm nicht an: 36kg bei 67cm, das ist ein beeindruckender Hund. Aber innen drin ist er ein Mäuschen, das zittert und dessen Seele unglaublich geschunden wurde. Er vertraut nichts und niemandem - außer mir.
    Andere wären stolz darauf, aber lasst euch sagen: Es kann ganz schön schwer sein. Ohne mich bricht seine Welt zusammen. Ich muss immer 200% da sein. Was passiert, wenn ich mal länger krank bin? Wenn ich mal eine Fortbildung hätte? Wenn ich einen Unfall habe?
    Ohne absolute Führung, Ruhe und Sicherheit bricht dieser Hund zusammen. Er regelt die Dinge dann leider nach seinen Möglichkeiten (er geht nach vorne).

    Ich muss alles planen, mich darauf verlassen können, dass meine Mitmenschen den Hund in Ruhe lassen. Ihn nicht umarmen oder kuscheln wollen. Ihn nicht anfassen, wenn er die Augen zu hat. Nicht an seine Pfoten kommen, wenn er liegt. Nicht streicheln, wenn er schläft. Ihm nichts befehlen, sondern ihn bitten. Auf seine Körpersprache und Signale achten, ihn nicht bedrängen. Nicht die Hand mit der Leine heben, keine Peitsch-Bewegungen mit den Armen. Nicht über den Hund steigen. ... Hört sich einfach an. Scheint aber für "normale" Menschen nicht nachvollziehbar.

    Bitte lasst davon ab, mir zu erzählen, wie dumm/naiv ich war. Das weiß ich heute selber. Bitte schimpft auch nicht mit mir über die "Beschaffung". Ich würde es heute nicht mehr machen. Es war so, wie es war und ist nicht mehr zu ändern. Und wir haben einen supertollen Hund, der uns zwar oft sehr fordert. Aber einen besseren Lehrer als ihn gibt es nicht

  12. #37
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von atigrada
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    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Off-Topic:

    Zitat Zitat von Amy08 Beitrag anzeigen
    ...und ging davon aus, dass man jeden Hund wieder hinkriegt. Mit Liebe und Konsequenz.
    ...
    Er braucht Führung, Schutz und Einfühlungsvermögen. Immer und überall.
    ...
    Er vertraut nichts und niemandem - außer mir.
    Andere wären stolz darauf, aber lasst euch sagen: Es kann ganz schön schwer sein. ... Ich muss immer 200% da sein.

    ...
    Er regelt die Dinge dann leider nach seinen Möglichkeiten (er geht nach vorne).

    Ich muss alles planen, mich darauf verlassen können, dass meine Mitmenschen den Hund in Ruhe lassen.
    Ach wie schön ... mal jemand anders mit ner Beschreibung die auch hier (auf eigene Hunde und "Zukunftsaussichten" von Pflegis) passt.

    Lest es euch noch mal durch, alles!

    Und ehe jemand munkelt: Sowohl bei meinen Hunden als auch bei den Pflegis wird darauf hingearbeitet, dass vor "ich mach selber und greife an" ... aushalten, Rückzug oder Abfrage beim Halter steht. Nur selbst wenn Hunde das können und dafür den größten aller Orden verdienen würden ... Selbstläufer die wiederholte Nachlässigkeit des Halters mal eben so "durchgehen" lassen ohne sich (wieder) zu verselbstständigen, werden die nie (betreffend einige Baustellen, andere Baustellen sind normal und mit normalem Training in Luf aufzulösen). Die Pufferzone in denen ich/der zukünftige Halter Fehler machen kann oder in der ich Zeit habe zu regeln wird größer ... mehr aber auch nicht!


    Und nein, es betrifft natürlich nicht alle Hunde die aus welchen Gründen auch immer ein neues Heim suchen ... eher wenige. Und noch mal nein, es muss auch keine tierschutzrelevante Haltung vorausgehen ... Verkettung dusseliger Umstände und Trainingsfehler nebst entsprechend "veranlagtem" Hund (nicht negativ gemeint!) reichen.
    Geändert von atigrada (03.11.2010 um 17:43 Uhr)

  13. #38
    Solar Power User Avatar von shirotora
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    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Zitat Zitat von Amy08 Beitrag anzeigen
    ....
    Bitte lasst davon ab, mir zu erzählen, wie dumm/naiv ich war. Das weiß ich heute selber. Bitte schimpft auch nicht mit mir über die "Beschaffung"....
    Dein Hund hat grosses Glueck, dass Du damals so "doof" warst...
    Some creatures have the ability to fill spaces you never knew were empty.


  14. #39
    corinnaruegen
    Gast

    Standard AW: Nothund - Selbstläufer oder Dauerbaustelle (OT aus "wie alt ward ihr als ... ")

    Zitat Zitat von shirotora Beitrag anzeigen
    Dein Hund hat grosses Glueck, dass Du damals so "doof" warst...
    Ich unterschreib das. Er hats bei Dir sehr gut, wer weiß was aus ihm geworden wäre oder was man mit ihm gemacht hätte, wenn Du nicht gewesen wärest.

    Auch Hunde haben Engel, nicht nur Menschen. Oder aber er ist Dir zugeteilt worden, weil aus Dir ein besserer Mensch werden sollte

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