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Amy08 ,sorry aber wo wohnst du blos!?

Auf die Idee Kampfhund kommt beim RR niemand, wieso auch!?
Ich wurde heute im Wald gefragt ob das "ein Ungarischer Vorstehhund" ist......
Thomas
Hallo Thomas,

ich wurde auch bereits gefragt, ob ich wüsste, dass wir uns da einen Kampfhund ausgesucht hätten, und das, wo wir doch drei kleine Kinder haben, wie rücksichtslos. Und diese Hunde sind ja früher in Südafrika für die Jagd auf Menschen verwendet worden jajawasauchimmer, aber ich konnte dann doch diese Person davon überzeugen, dass es sich nicht um eine Kampf- sondern um eine Jagdhunderasse handelt.
Vermutlich lassen sich die Leute von Ihren Vorurteilen leiten, da manche RR-Rüden ziemlich breite Schädel haben... oder von ihrem Halbwissen, RR seien ja für den Kampf mit Löwen gezüchtet worden. Was für'n Schwachsinn... Ich glaube die meisten Hunde würden einen Kampf mit einem Löwen verlieren.

Dann habe ich auch mal einen Mann getroffen, der schon über 40 Jahre Erfahrung mit Hunden hatte, mit ihnen groß geworden ist, der Hunde bei der Bundeswehr ausgebildet hätte und ja, das ist ja ein wirklich schöner Mischling. Ist Boxer drin, gelle? Und Schäferhund etc. Im weiteren Verlauf des mir aufgedrängten Gespräches stellte sich heraus, dass er Schäferhunde gezüchtet hatte und seine Hunde mit Stachelwürger erzog (wo ist noch mal das grüne Kotzsmiley?)

Man darf nicht immer alles glauben, was selbsternannte Fachleute so brabbeln. Es gibt so viele Rindviecher, und täglich werden es mehr

Ich kann nur für uns sprechen: wir haben ein super RR-Exemplar erwischt, unsere Trulla hört ganz gut, man muss halt konsequent in der Erziehung sein. Aber das muß man m.E. bei jeder Rasse (und auch bei Kindern, um jetzt mal wieder auf den Kind-Hund-Vergleichszug aufzuspringen). Ich denke, bei jeder Hunderasse gibt es Exemplare, die einfacher zu erziehen sind, und wiederrum welche, die ihren ganz dicken Dickkopf haben (aber sicherlich fruchtet da eine gesunde Portion "konsequent-sein" ebenso). Und die RR, die ich aus der Hundeschule kenne, sind auch alles ganz liebe Gesellen.

Trulla ist bald ein Jahr und wir haben noch viel Arbeit vor uns, vor allem bei Hundebegegnungen macht es ihr viel Spaß, mich möglichst aus den Latschen zu ziehen (aber seit ich sie "lese" gelingt ihr das fast gar nicht mehr). Sie wird langsam ruhiger, das habe ich bereits gemerkt, je mehr wir offensiv daran arbeiten. Für mich hat es den Vorteil, dass ich konzentrierter und aufmerksamer unterwegs bin . Ich habe einen Mordsspaß, wenn ich sie rufe, und sie macht "Absatz-kehrt" um zu mir zurückzukommen.

Was mir auch an unserem Hündchen so gut gefällt, ist, dass sie trotz allem ein Individuum ist, ich weiß nicht, wie ich mich verständlich ausdrücken soll:

wenn ich "Sitz" sage/zeige, dann setzt sie sich, aber nicht immer im blinden Gehorsam - zack - sondern vllt. auch mal in Zeitlupe, weil sie sich eigentlich nicht setzen will, aber sie setzt sich (aus Gnade) dann doch. Oder ihr fällt ein, dass sie sich vorher noch kratzen oder lecken muss, also ein Able(n)ckmanöver weil sie ja eigentlich doch keine Lust hat, sich zu setzen (und da ist dann wieder die Konsequenz gefragt!). Oder sie ignoriert mich, als ob ich gar nicht da wäre (abends, zu letzten Runde, hat sie eine Perfektion darin erreicht, nützt ihr aber nix, sie muss trotzdem mit).

Doch habe ich den Eindruck, dass sie sehr schnell versteht, was ich will, ohne dass ich permanent irgend etwas brabbeln muss. Oft setzt sie sich hin, wenn ich es sagen möchte, aber noch nicht gesagt habe etc. Am besten "hört" sie, wenn ich gar nicht rede, kleine Zeichen reichen. Mich freut ihre Begeisterung beim kürzlich begonnenen Clickertraining.

Ich bin sogenannter Ersthundebesitzer (das haben sicherlich eingige von Euch schon gemerkt) und habe daher keinen direkten Vergleich. Meine Eltern hatten in meiner Kindheit einen Pudel-Cocker-Mix, die Schnecke hat ziemlich schnell ziemlich gut gehört, glaube ich. Da war ich aber vllt. 10-12 Jahre alt, und kann das, denke ich, nicht mehr so gut beurteilen (ist ja auch schon fast 30 Jahre her...). Viele im Forum haben mich gewarnt, einen RR zu wählen, einige andere haben mich ermutigt, da ich ja schon Erfahrung in Erziehungsarbeit habe. Ich habe mich sehr gefreut, mich mit mehreren telefonisch unterhalten zu dürfen.

Ich bin in unserem Fall froh, auf die zweite Gruppe gehört zu haben, aber auch sehr froh, keinen dominanten Rüden gewählt zu haben. Ich denke, dass es da schon Unterschiede gibt, zwischen den Geschlechtern, denn wenn ich so bei RR-in-Not stöbere, fallen mir immer wieder die vielen Rüden auf...

So-long