Hallo Klaus,

mann, was bin ich froh, dass wir zwar ausgiebig und intensiv über ein Jahr vor der 'Welpenanschaffung' mit der Rasse, den Eigenarten, Aufzucht, Pflege, Erziehung, Training etc. beschäftigt haben,
allerdings das alles ohne das RR-Forum gekannt zu haben.

Gut, wer fragt, bekommt Antworten.
Leider auch solche, die den Antworter disqualifizieren und den Fragenden unnötigerweise anmachen.

Sicher, man kann zu jedem Thema mehr als nur einen Standpunkt haben,
aber warum muss man den Fragesteller persönlich angehen
und ihm Motive unterstellen,
die nur interpretativ in seinen Antworten herauszulesen sind.

Wenn ich hier mir die klassische Entwicklung solcher Anfragethreads anschauen,
wundert es mich nicht,
wenn die Mehrheit der Fragesteller wieder das Weite sucht oder abtaucht und nur noch unerkannt mitliest.

Und, ja, auch ich bin der Meinung, dass RRs anders sind als die Mehrheit der 'üblichen' Familienhunde.

Sie sind zeitaufwändiger, zumindest wenn man Mittendrin-Hunde wünscht.
Wenn man RR als Begleithunde für sportliche Aktivitäten 'nutzen' will,
sei es Wandern, Nordic Walking, Laufen/Joggen, Radfahren oder Reiten,
wird man kaum bessere Hunde finden.
Davon bin ich überzeugt.

Aber nach der Welpenanschaffung muss man einplanen, dass rund 18-24 Monate vergehen,
bevor man mit Bewegungseinheiten beginnen kann, die ansatzweise den Namen Training verdienen.

Bis sich der RR zu einem zuverlässigen Begleiter entwickelt hat,
vergehen weitere 12-18 Monate.

Kurzum, es dauert relativ lange, bis Du einen neuen Begleiter an Deiner Seite hast.
Allerdings setzt das voraus,
dass Du auch ein Exemplar 'erwischst',
welches von sich aus lauffreudig ist und Spaß an der gemeinsamen Bewegung hat.

Ich habe damals sehr viel Zeit in meinen DJ-SAM investiert und er war mit seinem 76 cm und 60 kg kein einfacher Hund. Ich habe rund 3,5 Jahre aktiv in seine Erziehung und das gemeinsame Training gesteckt.
Dann hatte ich einen Begleithund, mit dem ich Sommer wie Winter zusammen über 1.000 km im Monat auf Mountainbike-Touren verbracht habe. Und das fast 5 Jahre lang, bis er mir zeigte, dass er langsamer angehen wollte.

Ich werde mir wahrscheinlich nächstes Jahr wieder einen RR 'anschaffen'.
allerdings bin ich mir bewusst,
dass der nächste RR ganz anders sein kann und andere gemeinsame Aktivität als das Laufen favorisieren will/wird.

Persönlich finde ich den Zeitpunkt für eine Zusammenführung bei Dir zu spät.

Damals hatte ich meinen Züchter gefragt,
wann den der richtige Zeitpunkt für einen Zweithund sei.
Er antwortet darauf: "Wenn die Grunderziehung abgeschlossen ist und der Ersthund ist seinen Verhalten stabil und erkennbar ist, also so mit 3 bis 4 Jahren. Und der späteste Zeitpunkt ist mit 6 bis 8 Jahren, also auf der Schwelle zur Seniorenschaft des Ersthundes."

Wir haben damals den richtigen Zeitpunkt verpasst bzw. die Anschaffung eines Zweithundes war dann kein Thema mehr.

Ich wünsche Dir bei Deiner Entscheidung, dass Du zwischen allen Parteien einen vernünftigen Interessensausgleich abwägst ggf. mit der Konsequenz, erst das Ableben Deines jetzigen Hundes abzuwarten, auch wenn Du in den nachfolgenden Monaten/Jahren ihn als Lauf-Begleiter nicht mehr führen kannst.

Ich kenne diesen Zustand nur zu gut. Ich habe dann für meinen DJ-SAM mit dem Nordic Walking angefangen und bin nur noch alleine mit dem Mountainbike unterwegs gewesen.

VG Martin