Ich denke ebenfalls, dass es sehr situations- und hundabhängig ist, wie man sich verhalten kann. Vorrang hat für mich immer, solchen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Sehe ich komische Gestalten, gehe ich halt woanders lang. Ist dies nicht möglich, versuche ich, meinen Hund da rauszuhalten und den anderen Hund abzuwehren und zu vertreiben. Die Chance, dass meiner (obwohl selbst angegriffen) jemanden verletzt, ist nunmal nicht von der Hand zu weisen und ich habe keine Lust auf den daraus resultierenden Ärger. Ist beides aus irgendwelchen Gründen nicht möglich, lasse ich den Hundemann frei und entferne mich mit "Und ab!" Das ist bei uns die Freigabe und ich nehme auch bewusst den Blick von ihm weg, um zu signalisieren "Jetzt bist du dran". Er beherrscht "hündisch"und weiß im Zweifel, wie er zu reagieren hat. Noch dazu in einer Geschwindigkeit, die ich niemals erreichen könnte.
Gestern hatten wir eine ähnliche Situation, in der einiges nicht so lief, wie ich mir das gewünscht hätte. Es war halbdunkel (mal was Neues bei dem Wetter) und von vorne sah ich eine dunkel gekleidete Gestalt auf mich zukommen. BamBam hatte sie angezeigt. Der begleitende Hund war nur am Klimpern der Hundemarke auszumachen. Da ich nicht erkennen konnte, wer es war, habe ich BamBam erstmal herangerufen und angeleint. Der Rüde stellte sich dann als distanz- und respektloser Cattle Dog heraus, den wir schon ein paarmal getroffen hatten. Als Welpe war der noch halbwegs knuffig, mittlerweile ist er nur noch lästig.
Herrchen wollte seinen Rüden gerade auch anleinen, als dieser entwischte und die paar Meter auf BamBam zurannte. Ich konnte ihn dann nicht mehr ableinen, weil sich der Köter direkt mit der Schnauze an BamBams Hals aufbaute und ich nicht dazwischenfassen wollte. Also blieb ich still am Ende der Leine stehen und hielt sie so, dass sie ihn im Falle eines Falles nicht behindert.
Mittlerweile hatte der kleine Kerl das Knurren angefangen, BamBam knurrte zurück. Herrchen machte eine Bewegung, die aussah, als wollte er ihn anleinen. Ich habe ihn ruhig gebeten, jetzt nicht zu versuchen, seinen Hund anzuleinen. Eigentlich wäre ich einfach weggegangen, aber ich wollte die Leine nicht auf den Boden schmeißen, damit er sich nicht drin verfängt. Herrchen sagte dann, dass die das ja normalerweise in zwei Minuten unter sich ausmachen würden. Das wollte ich zwar nicht, aber eine Grundsatzdiskussion hätte zu dem Zeitpunkt auch nicht geholfen. In dem Moment entschied Herrchen sich, einfach mit einem freundlichen "Komm!" weiterzulaufen. Cattle Dog drehte sich spontan um und rannte ihm hinterher, BamBam kam freudestrahlend auf mich zugerannt und hüpfte erstmal ein paar Meter neben mir her. Alles gut gegangen, hätte auch anders laufen können.
Meinen Hund anderen Hunden den Rücken zudrehen lassen würde ich persönlich in so einer Situation nicht machen, weil ich schon mehr als einmal erleben musste, dass Hunde trotzdem von hinten angreifen und Hals, Rücken und Beine kaputtbeißen. Leider kann man nicht immer davon ausgehen, dass Souveränität von anderen Hunden auch so verstanden wird.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam


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und weiß im Zweifel, wie er zu reagieren hat. Noch dazu in einer Geschwindigkeit, die ich niemals erreichen könnte.
) und von vorne sah ich eine dunkel gekleidete Gestalt auf mich zukommen. BamBam hatte sie angezeigt. Der begleitende Hund war nur am Klimpern der Hundemarke auszumachen. Da ich nicht erkennen konnte, wer es war, habe ich BamBam erstmal herangerufen und angeleint. Der Rüde stellte sich dann als distanz- und respektloser Cattle Dog heraus, den wir schon ein paarmal getroffen hatten. Als Welpe war der noch halbwegs knuffig, mittlerweile ist er nur noch lästig.

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