Eigentlich wollte ich ja nicht allen die Strahlelampe im Verhörzimmer ins Gesicht halten und "GESTEHE!" zischen.

Ich war damals mit Roses Hühner-Intermezzi so dermaßen von den Socken - obwohl letztendlich nur Federn und nicht Leben geopfert wurden - dass sich mein Bild vom Potential meiner Hunde deutlich verändert hat. Sicherung als solches bekam eine neue Dimension und eine andere Wertigkeit. Und ich habe auch gemerkt, dass es für mich schon ein sehr Arges wäre, käme ein Tier durch meine Hunde zu Tode.

Es liegt mir fern zu verurteilen, wenn es doch passiert. Klar, da hätte immer die Schlepp oder die kurze Leine dran sein können, man hätte aufmerksamer sein können, man hätte weniger blauäugig sein können, man hätte die Situation und den eigenen Hund besser einschätzen können, man hätte, hätte, hätte... Man hat aber nicht und kann auch nicht immer zu 100%. Stefans Beispiel zeigt ganz gut, dass die Leine auch nicht der liebe Gott ist.

Letztendlich haben wir Raubtiere. Ich lass mir gerne von den Raubtieren die Füße im Bett wärmen und diskutiere auch gerne mit ihnen die Vorlieben in punkto Futternapfinhalt. Aber es sind halt Raubtiere. Und das ist wohl oft die Crux des Hundes: Er ist sooooo domestiziert und des Menschens bester Freund - und bleibt halt dennoch ein Raubtier, das wir in ihm nicht mehr haben und nicht mehr wahrnehmen wollen.

Interessanterweise werden Katzen, die einem jeden Morgen Mäuse oder Vögel vor die Haustür legen, meist toleranter gewertet...

LG

Susanne