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Thema: Korrekt oder nicht korrekt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von elainee
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    das sehe ich etwas anders.

    was ich im ausstellungsring oder auch beim ausstellungstraining mitunter gesehen habe ist, dass einige leute ihre hunde mitunter gar nicht unter kontrolle ( im gehorsam) hatten und weit davon entfernt waren ihre hunde richtig zu lesen.

    da frage ich mich doch, warum gerade diese leute sich für geeignet halten RR zu ZUECHTEN und sich mit dem thema genetik auseinander zu setzen

    das macht mich ziemlich traurig. und genau deswegen bin ich für eine versiertere ZZP und auch ein beurteilen genau dieses verhaltens im ausstellungsring.

    rüden die nach hinten und vorne pöbeln und von ihren handlern kaum unter kontrolle zu bringen sind verdienen selbst mit V-exterieur ein dis und sollten des ringes verwiesen werden...
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    Martina

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  2. #2
    Rüdenmutti ;-)
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von elainee Beitrag anzeigen

    da frage ich mich doch, warum gerade diese leute sich für geeignet halten RR zu ZUECHTEN und sich mit dem thema genetik auseinander zu setzen
    Wieso? Das sind doch exakt die, die auf den Ausstellungen fleissig Auszeichnungen sammeln, so wie es die Statuten vorschreiben, wenn man züchten will.

    Diese ganze organisierte und antrainierte Gschaftlhuberei ist doch nicht einmal ansatzweise aussagekräftig. Dass ein gesunder Hund die Belastungen eines Ausdauertests bewältigen kann, davon gehe ich schlicht aus. Wenn das Zeugnis einer besonders herausragenden Charakteristik sein soll, dann gute Nacht.

    Das Ausstellungswesen, so wie es heute abläuft, ist eine Absurdität sondergleichen - da werden Hunde bewusst in Situationen gebracht, die für sie mit enormer Stressbelastung verbunden sind, müssen vor "Richtern" antrainierte Bewegungsabläufe zeigen, und bestimmte und durchaus diskussionswürdige optische und gesundheitliche Kriterien erfüllen, fertig ist der "Champion" - ja nee, iss klar.

    Man müsste tatsächlich mal durch laufen, und ein paar ganz gezielte Fragen zu den Themen Genetik, oder schlicht aus dem Bereich Biologie stellen - ich wäre überrascht, wenn die Quote derjenigen, die diese Fragen beantworten können, sonderlich hoch ist.

    Das Ausstellungswesen, so, wie ich es heute verstehe, dient letztlich eher der Selbstbeweihräucherung menschlicher Egos, nicht aber der Gesunderhaltung einer Rasse.

    Vereine könnten (!!) sich darum bemühen, eine Rasse gesund zu halten. Es wäre viel gewonnen, wenn sie sich darauf tatsächlich konzentrierten, und zwar auf ehrliche und sinnvolle Weise, die auch neuere Erkenntnisse berücksichtigt. Allerdings würde dann aus einem sicher für den einen oder anderen recht gewinnträchtigen Zirkus eine deutlich überschaubarere Geschichte.


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  3. #3
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von anando
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von SaBine Beitrag anzeigen

    ...
    Das Ausstellungswesen, so wie es heute abläuft, ist eine Absurdität sondergleichen - da werden Hunde bewusst in Situationen gebracht, die für sie mit enormer Stressbelastung verbunden sind, müssen vor "Richtern" antrainierte Bewegungsabläufe zeigen, und bestimmte und durchaus diskussionswürdige optische und gesundheitliche Kriterien erfüllen, fertig ist der "Champion" - ja nee, iss klar. ...
    Sabine, wenn Ausstellungen für manche Hunde tatsächlich "enorme Stressbelastungen" darstellen und diese nicht ruhig bleiben oder werden, Angst zeigen oder gar aggressiv werden, gehören sie da einfach nicht hin und sind für die Zucht schlicht ungeeignet.
    Ich z.B. würde gerne mehr RRs sehen, die nicht den Ausstellungstag über in Kennels "weggepackt" werden, sondern ganz bewusst am Ring oder in der Nähe davon abliegen und ruhig das Geschehen beobachten oder vor sich hin dösen, fast Seite an Seite mit anderen, fremden Hunden und trotzdem entspannt.
    Man kann sagen, diese Ausstellungen sind auch eine Art "Wesensprüfung", so sollte es jedenfalls sein.

    LG
    Christine

  4. #4
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von anando Beitrag anzeigen
    Ich z.B. würde gerne mehr RRs sehen, die nicht den Ausstellungstag über in Kennels "weggepackt" werden, sondern ganz bewusst am Ring oder in der Nähe davon abliegen und ruhig das Geschehen beobachten oder vor sich hin dösen, fast Seite an Seite mit anderen, fremden Hunden und trotzdem entspannt.
    Genau DIESE HUNDE sieht man leider immer weniger!!!!!
    Ein Pferd ohne Reiter bleibt ein Pferd, aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch

  5. #5
    Rüdenmutti ;-)
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von anando Beitrag anzeigen
    Sabine, wenn Ausstellungen für manche Hunde tatsächlich "enorme Stressbelastungen" darstellen und diese nicht ruhig bleiben oder werden, Angst zeigen oder gar aggressiv werden, gehören sie da einfach nicht hin und sind für die Zucht schlicht ungeeignet.
    Das halte ich für Mumpitz.

    Die Gleichung: hält es nicht aus, auf engstem Raum in einem olfaktorischen Overkill zu sein = zuchtuntauglich ist sehr simpel gestrickt. Genau genommen geht sie genauso vorbei an simplen biologischen Zusammehängen, wie so manches im sog. Rassestandard.

    Ich z.B. würde gerne mehr RRs sehen, die nicht den Ausstellungstag über in Kennels "weggepackt" werden, sondern ganz bewusst am Ring oder in der Nähe davon abliegen und ruhig das Geschehen beobachten oder vor sich hin dösen, fast Seite an Seite mit anderen, fremden Hunden und trotzdem entspannt.
    Man kann sagen, diese Ausstellungen sind auch eine Art "Wesensprüfung", so sollte es jedenfalls sein.

    LG
    Christine
    Aus Primatensicht vielleicht. Aber vielleicht betrachtest Du die Sache mal ausgehend von der Biologie des Hundes.

    LG
    Sabine
    Geändert von SaBine (07.04.2012 um 17:32 Uhr)
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  6. #6
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Zitat Zitat von Ullrich Beitrag anzeigen
    und es wurde be eiiner Ausstellung in Dortmund, ein gaaaanz bekannter RR-Aussteller nach dem "offenen Rücken" bei RR-Welpen befragt. Der stand da wie ein begossener Pudel und wußte nicht was er sagen sollte. Warum???? WEIL ER KEINE AHNUNG HAT!!!
    Und du findest, dass bei mir die Sachlichkeit auf der Strecke bleibt? Da muss ich aber mal schmunzeln. Ich habe mich selbst mal über einen Kommilitonen lustig gemacht, der nach einem Zehnkampf interviewed wurde und wie ein Idiot dastand. Daraufhin hat er mir spontan irgendeine Frage gestellt, so getan, als würde er mir ein Mikro vor den Mund halten und hat mich erwartungsvoll angesehen. Ich stand nun ebenfalls wie ein Idiot da und spontan fiel mir nichts Geistreiches ein.

    Von einer Momentaufnahme auf irgendetwas zu schließen, ist aus meiner Sicht mehr als unangemessen. Oder kennst du den entsprechenden Aussteller so gut, dass du das behaupten kannst? Falls ja, wird er sicherlich begeistert darüber sein, von dir in einem öffentlichen Forum - in dem er scheinbar nicht selber schreibt - als ahnungslos betitelt worden zu sein. Da ist er wieder, der fade Beigeschmack. Die anderen sind natürlich alle dumm und schlecht. Das hat für mich nichts mit Sarkasmus zu tun, sondern ich empfinde es als stillos.

    Zitat Zitat von Ullrich Beitrag anzeigen
    Du machst den Eindruck, als motzt Du um des Motens willen und was die Umfrage wegen der Zwingerhaltung abetrifft, so wirst sogar Du irgendwann mal merken, warum ich die gestartet habe. Deine Empfindungen in Ehren, aber viel ist damit nicht los.
    In Deinen Postings kommt viel Sarkasmus und Ironie rüber, aber das ist dann meistens auch schon alles.

    Schade, daß die Sachlichkeit nun auf der Strecke bleibt.
    Bloß, weil ich nachfrage, wie viele Aussteller denn nun tatsächlich des Dopings ihres Hundes überführt wurden (darauf habe ich im übrigen außer Geschwafel noch keine vernünftige Antwort erhalten), leide ich noch lange nicht an einem Zuckerschock. Wie sachlich von dir. Ich lehne Zwingerhaltung ebenfalls ab und kann mir vorstellen, dass du einen konkreten Anlass für deine Aktion hast. Inwieweit dich deine Beiträge in diesem Forum deinem Ziel näher bringen, sei allerdings mal dahingestellt.

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  7. #7
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von SaBine Beitrag anzeigen
    Das halte ich für Mumpitz.

    Die Gleichung: hält es nicht aus, auf engstem Raum in einem olfaktorischen Overkill zu sein = zuchtuntauglich ist sehr simpel gestrickt. Genau genommen geht sie genauso vorbei an simplen biologischen Zusammehängen, wie so manches im sog. Rassestandard.



    Aus Primatensicht vielleicht. Aber vielleicht betrachtest Du die Sache mal ausgehend von der Biologie des Hundes.

    LG
    Sabine

    Sabine,

    Du sprichst von "biologischen Zusammenhängen", welche meinst Du? Welche "Biologie des Hundes" macht sie zu Tieren, die ungeeignet für die Verhältnisse wären, die wir auf Ausstellungen vorfinden?

    Hunde befinden sich ständig in Situationen, die für uns Menschen wohl die Bezeichnung "olfaktorischer Overkill" verdient hätten. Aus Primatensicht

    Dass sie selbst es so empfinden bzw. durch "biologische Zusammenhänge" empfinden müssen, wage ich zu bezweifeln. Warum sollte das gesellige Familientier Hund, welches darüber hinaus einen Geruchssinn besitzt, der enorm leistungsfähig ist, filtern kann und konditionierbar ist, nicht in der Lage sein, die Nähe und Gesellschaft vieler freundlich oder neutral gesinnter Artgenossen zu ertragen? Oder dies im richtigen Alter ohne Zwang zu lernen?

    Und hier kommt der "Primat" ins Spiel. Der ist nämlich gefordert, seinen Hund in der Weise zu begleiten, die es diesem erleichtert, die Umgebung auf einer Ausstellung als angenehm und keineswegs bedrohlich zu empfinden. Geht der Mensch mit Zwang, Achtlosigkeit, Hast, Ehrgeiz und/oder eigenen Befürchtungen zu Werke, die ein bestimmtes negatives Ergebnis schon voraussetzen, dann wird das nix.

    In diesem Sinne hast Du wohl recht: Scheint ein Hund mit den Anforderungen und Verhältnissen auf Ausstellungen nicht zurechtzukommen, kann es durchaus sein, dass nicht der Hund "ungeeignet" ist, sondern einfach die Einstellung und Herangehensweise des begleitenden Menschen angepasst werden sollte

    LG
    Christine
    Geändert von anando (08.04.2012 um 13:23 Uhr)

  8. #8
    Rüdenmutti ;-)
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von anando Beitrag anzeigen
    Sabine,

    Du sprichst von "biologischen Zusammenhängen", welche meinst Du? Welche "Biologie des Hundes" macht sie zu Tieren, die ungeeignet für die Verhältnisse wären, die wir auf Ausstellungen vorfinden?
    Verhalten und Biologie sind eng miteinander verknüpft. Ein Hund beispielsweise, der in der Pubertät ist, kann willentlich, und selbst wenn er noch so gern seinem Menschen "gehorchen" möchte, nicht gegen bestimmte, biologisch bedingte Veränderungen, die sich auf sein Verhalten auswirken, angehen.

    Ein besonders gutes Beispiel für die Verknüpfung von Verhalten/Biologie liefern Angst/Stresskaskaden. Ohne hier jetzt allzu sehr ins Detail gehen zu wollen, wird dabei das "Amygdala-System" aktiviert. Es kommt zur Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter, die beispielsweise in der Lage sind, den Präfrontalkortex, also den Teil des Gehirns, der grob vereinfacht für Lernen und höhere Denkprozesse sowie - und das ist gerade hinsichtlich einer Situation, wie man sie in Ausstellungen vorfindet, von hoher Relevanz - für Reaktionshemmung und Impulskontrolle zuständig ist, auszuschalten.

    Auch ein Hund ist kein Roboter. Er unterliegt, wie jedes Lebewesen, einem dynamischen Prozess, der sich im Spannungsfeld Umwelt und Biologie abspielt. Als Wesen mit einem Geruchssinn, der beispielsweise fähig ist zu differenzieren, ob Du gerade schwanger, gesund, krank, empfängnisbereit, ängstlich, entspannt (...) bist, und das darauf reagiert, ist er in einem Umfeld, in dem Anspannung, Erwartungsdruck, und räumliche Enge vorherrschen, einigermassen vulnerabel. Er lebt zudem in einer engen sozialen Beziehung zu seinen Menschen, die ihrerseits ebenfalls vulnerabel und längst nicht jeden Tag gleich gestimmt sind, und selbst auch Prozessen unterliegen, die sich willentlich nicht steuern lassen.

    Ist das genug Biologie für Dich, oder brauchst Du weitere Beispiele für das riesige Feld möglicher Reziprozitäten?

    Hunde befinden sich ständig in Situationen, die für uns Menschen wohl die Bezeichnung "olfaktorischer Overkill" verdient hätten. Aus Primatensicht
    Und, denkst Du, ein Hund würde sich freiwillig in eine Situation begeben, in der er im geschlossenen Raum und einem nicht zu unterschätzenden Kontrollverlust dank Bewegungseinschränkung auf Artfremde und Artgenossen, die jedoch mehrheitlich nicht seinem Sozialverband angehören, trifft?

    Du zäumst das Pferd imho argumentativ von hinten auf. Du erwartest, dass der Hund sich in einer Situation "vernünftig" verhält, die für ihn nicht nur sinnlos ist, sondern potentiell gefährlich, und leitest daraus generalisierend eine "Eignung" ab.

    Dass sie selbst es so empfinden bzw. durch "biologische Zusammenhänge" empfinden müssen, wage ich zu bezweifeln. Warum sollte das gesellige Familientier Hund, welches darüber hinaus einen Geruchssinn besitzt, der enorm leistungsfähig ist, filtern kann und konditionierbar ist, nicht in der Lage sein, die Nähe und Gesellschaft vieler freundlich oder neutral gesinnter Artgenossen zu ertragen? Oder dies im richtigen Alter ohne Zwang zu lernen?
    Ich wusste gar nicht, dass wir oder unsere Hunde sich aussuchen können, welches Programm im Organismus gerade läuft, oder eine Wahl haben, ob wir das, was gerade biologisch läuft, empfinden können.

    Wenn Du beispielsweise in einen Unfall verwickelt wirst, kann es sein, dass Du in einen für Dich willentlich absolut nicht kontrollierbaren Zustand gerätst, in dem Du, obwohl Du ganz genau "weisst", dass Du das besser nicht tun solltest, den Unfallort verlässt. Das kann dazu führen, dass Du auf die Autobahn läufst und dabei stirbst. Es kann dazu führen, dass Du kopflos über die grüne Wiese davon läufst, oder sogar wegfährst, wenn Dein Auto dazu noch taugt. Später wird das dann dazu führen, dass man Dich möglicherweise und in Unkenntnis solcher biologischer Zusammenhänge der Fahrerflucht verdächtigt. Und das, obwohl Du im Moment des Geschehens mit einiger Wahrscheinlichkeit gar nichts dafür kannst. Das "Amygdala-System" hat Deinen Kortex, und damit all die tollen erlernten Dinge, lahm gelegt. Angriff, Erstarrung, oder eben Flucht, mehr ist dann nicht. Unter Umständen hast Du zusätzlich keinerlei Erinnerung an das Geschehen.

    Ich finde es vermessen, von einem Hund zu erwarten, und es dann auch noch als Gütezeichen zu werten, dass er in für ihn widernatürlichen, auferzwungenen Situationen, die ihn ihm, je nach eigener Verfassung und Umweltgeschehen, durchaus Vergleichbares triggern können, verlässlich und gleichbleibend "gelassen" bleibt, insbesondere dann, wenn ich mir das Alter der Hunde vor Augen führe, die da im wahrsten Sinne vorgeführt werden. Wir erinnern uns: gerade grosse Rassen sind häufig Langsamentwickler, und sind, wenn sie präsentiert werden, häufig mitten in der Pubertät, die bereits in sich einen Ausnahmezustand für den Organismus und seinen Hirnstoffwechsel darstellt.

    Und hier kommt der "Primat" ins Spiel. Der ist nämlich gefordert, seinen Hund in der Weise zu begleiten, die es diesem erleichtert, die Umgebung auf einer Ausstellung als angenehm und keineswegs bedrohlich zu empfinden. Geht der Mensch mit Zwang, Achtlosigkeit, Hast, Ehrgeiz und/oder eigenen Befürchtungen zu Werke, die ein bestimmtes negatives Ergebnis schon voraussetzen, dann wird das nix.
    Richtig. Wie dumm von mir! Mensch ist ein Roboter, und hat sich diesbezüglich natürlich immer völlig im Griff.

    Frau Dr. Feddersen-Petersen schreibt zum Thema Stress u.a.:

    Es sei betont, dass letztendlich nicht so sehr der Stressabbau, vielmehr eine Stressprophylaxe das Ziel sein sollte, denn nicht jede Belastung wird als Stress bezeichnet (...). Was allerdings für ein Individuum nun durchaus positiv sein kann, wird von einem anderen als Belastung empfunden. Die Bewertungen variieren bei Menschen wie bei Hunden. Diese nun können uns nichts über ihre subjektiven Empfindungen aussagen, aber ihr individuell unterschiedliches Verhalten, ihre Vorlieben wie Abneigungen verdeutlichen auch bei ihnen diese Variabilität. (Quelle: Hundepsychologie/Dr. Doris Urd Feddersen-Petersen, Kosmos, S. 349 ff)
    Als Mensch habe ich sowohl mir als auch meinen Hunden gegenüber eine Sorgfaltspflicht: Ich muss beobachten und bewerten, wie es mir und den Tieren, für die ich verantwortlich bin, gerade (Momentaufnahme, da dynamisch) geht. Ich darf nicht davon ausgehen, dass das, was vor zwei Monaten gut lief, auch notwendigerweise morgen so funktioniert, denn ich lebe in einer veränderlichen Umwelt und einem veränderlichen Organismus.

    Verallgemeinernde Aussagen sind daher meines Erachtens eher Kennzeichen eines Menschen, der sich wenig Gedanken um tatsächlichen Bedürfnisse der ihm anvertrauten Hunde macht, weil für ihn andere Dinger höher rangieren.

    Dafür darf er sich gern entscheiden. Aber er soll mir bitte nicht damit kommen, dass er das zum Wohle des Hundes tut, und sich daraus tatsächlich relevante Aussagen hinsichtlich einer Zuchttauglichkeit / Charakterfestigkeit ableiten lassen.

    Ich beanspruche nicht für mich, dass sich jemand meiner Sicht anschliesst, und möchte auch niemanden überzeugen. Ich reklamiere für mich nur die Freiheit sagen zu dürfen: Mumpitz. Und exakt das tue ich.
    Geändert von SaBine (08.04.2012 um 16:01 Uhr)
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  9. #9
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Adesimbo
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Sabine, da hast Du Dir sehr viel Mühe gemacht, komplexe Zusammenhänge für Laien verständlich zusammenzufassen.

    Vor dem von Dir beschriebenen Hintergrund könnte vielleicht dann auch in den Hundevereinen ein Umdenken bzgl. einiger "archaischer" Praktiken wie z.B. dem "Abtasten" der Rute einsetzen. Zum einen handelt es sich hierbei nicht um ein objektives Diagnoseinstrument - jedes Röntgenbild ist genauer - noch kann man aus der Tatsache, das ein Prüfling diese Prozedur widerstandslos über sich ergehen läßt, umfassende Rückschlüsse auf dessen Wesen und schon gar nicht auf die Vererblichkeit des selbigen ziehen.

    Weiss man's denn, warum ein Hund da womöglich ängstlich ausweicht oder knurrt? Hat sich der Hund vielleicht vor einiger Zeit die Rute geklemmt, ist sein tappiger Besitzer darauf getreten oder war nicht doch der Zuchtrichter etwas grobmotorisch? Wir alle kennen denke ich das recht gute Gedächtnis unserer Ridgis. Und unangenehme Erfahrungen werden in der Amygdala gespeichert - nicht als komplexe Situation, sondern das bedrohlichste Element dieser Situation als Auslöser für Meide- oder Aggressionsverhalten. Für den außen stehenden noch dazu artfremden Betrachter ist dieser Auslöser oft gar nicht mehr erkennbar. Schmerz und Unannehmlichkeit zu vermeiden ist legitimer Wesensbestandteil aller Lebensformen.

    Rückschlüsse auf das "Wesen" im Sinne von "Charakter" - anhand eines klitzekleinen Verhaltensdetails - sind demnach nicht seriös.
    Geändert von Adesimbo (08.04.2012 um 17:10 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von elainee Beitrag anzeigen

    rüden die nach hinten und vorne pöbeln und von ihren handlern kaum unter kontrolle zu bringen sind verdienen selbst mit V-exterieur ein dis und sollten des ringes verwiesen werden...
    Mit Deiner Meinung rennst Du bei mir offene Türen ein, aaaaaaber es müßten auch die Aussteller disqualifiziert werden, die ihren Rüden bewußt so dicht auf das vordere Tier auflaufen lassen, daß er diesem fast im Hinterteil hängt. Das lässt sich kein vernüftiger Rüde gefallen und wird dann maulen und genau so schaltet man dann die Konkurrenz aus.
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  11. #11
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    Zitat Zitat von elainee Beitrag anzeigen
    .
    da frage ich mich doch, warum gerade diese leute sich für geeignet halten RR zu ZUECHTEN und sich mit dem thema genetik auseinander zu setzen
    Ich erinnere mich an eine Fernsehsendung, in der sich ein "Schulmeister" profilieren wollte, indem er Labbis mit einer anderen Rasse kreutzte (ich weiß nicht mehr welche), angeblich um gesündere Hunde zu züchten. Es wurden dann auch Bulldoggen aufgeführt, die nicht mehr in der Lage waren sich zu paaren und es wurde be eiiner Ausstellung in Dortmund, ein gaaaanz bekannter RR-Aussteller nach dem "offenen Rücken" bei RR-Welpen befragt. Der stand da wie ein begossener Pudel und wußte nicht was er sagen sollte. Warum???? WEIL ER KEINE AHNUNG HAT!!!
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  12. #12
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von anando
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Sabine,

    Du darfst gerne mit Begriffen wie "Mumpitz" um dich werfen, nur zu
    Deine sonstigen belesenen Darlegungen machen den etwas unangenehmen Tonfall, der sich dadurch in Deine Beiträge mischt, mehr als wett! Immer wieder eine Freude, Dich zu lesen!

    Nun hast Du dankenswerterweise den ein- oder anderen der biologischen Abläufe dargelegt, auf die Du in Deinem vorhergehenden Beitrag hinweist und die bei ausgestellten Hunden in Gang gesetzt werden können.
    Es wäre jetzt von Vorteil, wenn Du Dir auch meinen Beitrag genauer ansehen würdest. Da schreibe ich über "richtiges Alter", "Zwang", "Achtlosigkeit" und nicht zuletzt vom "Lernen", lies einfach nochmal

    Und ja, ich denke, es gibt massenweise Hunde, die sich "freiwillig" und ohne Stress auf Ausstellungen bewegen, genauso "freiwillig", wie sie viele andere Situationen unseres täglichen Lebens kennenlernen und begleiten. Ebenso "freiwillig", wie sie unser ganzes Leben teilen. Ein Dilemma, nicht wahr?

    Nun sind viele Primaten, um bei Deiner Wortwahl zu bleiben, sehr gut dazu fähig, eventuell auftretenden Stress beim Hund zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten. Auch auf Ausstellungen.
    Es gibt welche, die den Stress nicht erkennen oder sich nicht entsprechend verhalten, leider. Nicht nur auf Ausstellungen.
    Dann wären da noch die, die sich tatsächlich "nicht im Griff haben" und selbst unter Stress leiden. Wie gut, dass das Besuchen von Ausstellungen nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, Mensch kann einfach wegbleiben

    Und es gibt Primaten, die sagen Folgendes: " Was allerdings für ein Individuum nun durchaus positiv sein kann, wird von einem anderen als Belastung empfunden. Die Bewertungen variieren bei Menschen wie bei Hunden."

    Habe ich nun ein Individuum Hund, das Ausstellungen resp. geschlossene Räume mit Bewegungseinschränkung zwischen vielen Artfremden und Artgenossen als Belastung empfindet und dort dauerhaft Stress hat, gehe ich mit ihm da nicht hin.
    Und ich züchte nicht mit ihm.
    Das sind nämlich die Anforderungen, die im täglichen Leben mit uns Menschen an diesen Hund bzw. seine eventuellen Nachkommen gestellt werden könnten, wenn wir dieses wirklich mit ihm teilen.

    LG
    Christine

  13. #13
    Rüdenmutti ;-)
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    Zitat Zitat von anando Beitrag anzeigen
    Sabine,

    Du darfst gerne mit Begriffen wie "Mumpitz" um dich werfen, nur zu
    Deine sonstigen belesenen Darlegungen machen den etwas unangenehmen Tonfall, der sich dadurch in Deine Beiträge mischt, mehr als wett! Immer wieder eine Freude, Dich zu lesen!
    Christine,

    wir hatten das in der Vergangenheit schon häufig im Forum - es gehört zu den Fallstricken der virtuellen Kommunikation, dass man einander schnell missverstehen kann, da Subtexte und begleitende Faktoren schlicht fehlen. Mumpitz, begleitet von einem Augenzwinkern, ist hier bei uns ein sehr netter Ausdruck, aber das kannst Du natürlich nicht wissen. Auch ist es hier eher ein Zeichen von Wertschätzung, wenn man sich auf - durchaus mit Verve geführte - Diskussionen einlässt. Kontroverse und Konflikt sind in meiner Welt ein Indiz dafür, den anderen ernst und wichtig zu nehmen, ansonsten zuckt man mit den Schultern, und wendet sich Interessanterem zu .

    Vielleicht relativiert das Deinen Eindruck des "unangenehmen Tonfalls" ein wenig.

    Nun hast Du dankenswerterweise den ein- oder anderen der biologischen Abläufe dargelegt, auf die Du in Deinem vorhergehenden Beitrag hinweist und die bei ausgestellten Hunden in Gang gesetzt werden können.
    Es wäre jetzt von Vorteil, wenn Du Dir auch meinen Beitrag genauer ansehen würdest. Da schreibe ich über "richtiges Alter", "Zwang", "Achtlosigkeit" und nicht zuletzt vom "Lernen", lies einfach nochmal
    Das ändert für mich nichts daran, dass ich durchaus wahrnehme, wie alt die Hunde sind, die solche Ausstellungen häufig besuchen. Mein BamBam ist erst 13 Monate alt - ich denke nicht, dass ich hier extra heraus stellen muss, wie oft das eine oder andere seiner Geschwisterchen schon auf Ausstellungen präsentiert wurde. Dass unsere RRs nicht selten erst mit 3.5 Jahren die Pubertät hinter sich lassen, ist ja nun keine Neuigkeit.

    Und ja, ich denke, es gibt massenweise Hunde, die sich "freiwillig" und ohne Stress auf Ausstellungen bewegen, genauso "freiwillig", wie sie viele andere Situationen unseres täglichen Lebens kennenlernen und begleiten. Ebenso "freiwillig", wie sie unser ganzes Leben teilen. Ein Dilemma, nicht wahr?
    Für mich ist es durchaus ein qualitativer Unterschied, ob es sich um eine Situation handelt, die zum Alltag in unserer Menschenwelt gehört, oder um Sondersituationen mit ganz besonderen Stressoren, die niemand aufsuchen MUSS.

    Nun sind viele Primaten, um bei Deiner Wortwahl zu bleiben, sehr gut dazu fähig, eventuell auftretenden Stress beim Hund zu erkennen und sich dementsprechend zu verhalten. Auch auf Ausstellungen.
    Es gibt welche, die den Stress nicht erkennen oder sich nicht entsprechend verhalten, leider. Nicht nur auf Ausstellungen.
    Dann wären da noch die, die sich tatsächlich "nicht im Griff haben" und selbst unter Stress leiden. Wie gut, dass das Besuchen von Ausstellungen nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, Mensch kann einfach wegbleiben
    Ich bin ehrlich gesagt immer wieder verblüfft, wie wenig so mancher Mensch teils nach Jahren gemeinsamen Lebens tatsächlich von seinen Hunden verstehen, und wie viele nicht nur angestaubte, sondern quasi bereits bis zur Unkenntlichkeit verschrumpelte "Glaubenssätze" und "Informationen" kursieren.

    Und es gibt Primaten, die sagen Folgendes: " Was allerdings für ein Individuum nun durchaus positiv sein kann, wird von einem anderen als Belastung empfunden. Die Bewertungen variieren bei Menschen wie bei Hunden."
    Tja nu... den Mehrwert dieses statements kann ich gerade jenseits des Wiederholungscharakters nicht wirklich erkennen

    Habe ich nun ein Individuum Hund, das Ausstellungen resp. geschlossene Räume mit Bewegungseinschränkung zwischen vielen Artfremden und Artgenossen als Belastung empfindet und dort dauerhaft Stress hat, gehe ich mit ihm da nicht hin.
    Und ich züchte nicht mit ihm.
    Das sind nämlich die Anforderungen, die im täglichen Leben mit uns Menschen an diesen Hund bzw. seine eventuellen Nachkommen gestellt werden könnten, wenn wir dieses wirklich mit ihm teilen.

    LG
    Christine
    Da kommt er wieder, der Mumpitz. Mein Alltag fordert von meinen Hunden nicht, und forderte auch während meiner Vollzeitberufstätigkeit in einer grossen Stadt Deutschlands, und mit jeder Menge Besuchern und Meetings, teils in emotional hoch aufgeladener Atmosphäre, nichts, das rechtfertigte, einen Hund über "Ausstellungen" zur Zucht selektieren zu müssen, und so schnell kann mich davon auch nichts überzeugen. Wir werden diesbezüglich keinen Konsens finden, und müssen das erfreulicherweise ja auch nicht.

    Du findest Ausstellungen sinnvoll, ich halte sie für überflüssig und spreche ihnen einen Aussage- oder Mehrwert ab.

    Ich denke, das haben wir nun deutlich dargelegt.

    Einen schönen Abend wünsche ich Dir!
    Nordhummel
    Djambos, BamBams & Nalos Menschin



  14. #14
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    Christine,
    ...
    Vielleicht relativiert das Deinen Eindruck des "unangenehmen Tonfalls" ein wenig.

    Tut es, ein wenig

    Das ändert für mich nichts daran, dass ich durchaus wahrnehme, wie alt die Hunde sind, die solche Ausstellungen häufig besuchen. Mein BamBam ist erst 13 Monate alt - ich denke nicht, dass ich hier extra heraus stellen muss, wie oft das eine oder andere seiner Geschwisterchen schon auf Ausstellungen präsentiert wurde. Dass unsere RRs nicht selten erst mit 3.5 Jahren die Pubertät hinter sich lassen, ist ja nun keine Neuigkeit.

    Ja natürlich werden viele Hunde viel zu jung ausgestellt, das halte ich für ausgemachten Blödsinn.
    Mit meinem "Oppa" habe ich die erste Ausstellung besucht, da war er schon 2einhalb, hat wunderbar funktioniert. Mein Gott, wie lange das jetzt her ist...
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für die Hunde viel besser ist, wenn man sie erst ein wenig erwachsener und stabiler werden lässt, bevor man sie zu Austellungen mitnimmt.


    Für mich ist es durchaus ein qualitativer Unterschied, ob es sich um eine Situation handelt, die zum Alltag in unserer Menschenwelt gehört, oder um Sondersituationen mit ganz besonderen Stressoren, die niemand aufsuchen MUSS.

    Aber die Stressoren sind doch die gleichen. Enge, wenig Ausweichmöglichkeit, viele Menschen, fremde Hunde- das haste im vollbesetzten Restaurant auch. Oder in der City am Samstagvormittag beim Einkaufsbummel. Da muss ich die Hunde auch nicht mitnehmen.
    Aber ich bin mir sehr sicher, meine Hunde sind lieber dabei


    ...

    Tja nu... den Mehrwert dieses statements kann ich gerade jenseits des Wiederholungscharakters nicht wirklich erkennen

    Och mönsch... Hunde wie Menschen sind, sagt Frau Dr., was das Empfinden von Belastungen betrifft, völlig unterschiedlich. Und das, sag` ich , kann man gerade bei Ausstellungen gut erkennen. Der eine Hund nimmts locker und bleibt völlig ruhig, der andere ist gestresst, mancher tatsächlich auch, obwohl der begleitende Mensch viel Gespür für die Verfassung seines Hundes hat und sich völlig richtig verhält. Solche Hunde würde ich dann nicht für die Zucht verwenden.



    Da kommt er wieder, der Mumpitz. Mein Alltag fordert von meinen Hunden nicht, und forderte auch während meiner Vollzeitberufstätigkeit in einer grossen Stadt Deutschlands, und mit jeder Menge Besuchern und Meetings, teils in emotional hoch aufgeladener Atmosphäre, nichts, das rechtfertigte, einen Hund über "Ausstellungen" zur Zucht selektieren zu müssen, und so schnell kann mich davon auch nichts überzeugen. Wir werden diesbezüglich keinen Konsens finden, und müssen das erfreulicherweise ja auch nicht.

    Du und Deine liebevollen Schimpfworte
    Mir ist während meiner Zeit der Berufstätigkeit in diversen großen und weniger großen Städten Deutschlands in vielen vielen Meetings leider niemals ein Richter begegnet, sonst hätte ich meine Hunde auch dort bewerten lassen können


    Du findest Ausstellungen sinnvoll, ich halte sie für überflüssig und spreche ihnen einen Aussage- oder Mehrwert ab.
    Ich denke, das haben wir nun deutlich dargelegt.

    Nunja, sagen wir mal so, ich versuche, die positiven Aspekte von Ausstellungen in den Vordergrund zu stellen und Erkenntnisse, die sie verschaffen können, zu nutzen.
    Und ich weiss, dass für die allermeisten Hunde diese Ausstellungen keine sonderliche Belastung darstellen, wenn sie entsprechend herangeführt werden. Deshalb sehe ich auch keinen Anlass, die Veranstaltung als solche abzulehnen. Was ich aber ablehne sind Menschen, die dort auf falsche Art und Weise mit ihren Hunden umgehen.


    Einen schönen Abend wünsche ich Dir!

    Selber
    Sorry, alles OT, jetzt höre ich auch auf damit
    Geändert von anando (08.04.2012 um 21:55 Uhr)

  15. #15
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von Bonsai Beitrag anzeigen
    Off-Topic:

    Lieber Heins - ich bin ja wirklich oft mit dir einer Meinung - aber ich möchte niemals (!!!) ein "totes Stück Fleisch" an der Leine! Niemals! Ein Hund muss und darf sich nicht alles gefallen lassen!
    Mein Hund (in diesem Falle mein junger Rüde) darf auch - und gerade - im Showring zeigen, dass er noch lebt!
    Möglicherweise hatte ich bislang einfach Glück, dass bei unseren durchgezählt 27 Ausstellungsbesuchen noch nicht ein einziges Mal ein Richter dabei war, der meinen Hund rücksichtslos oder gar grob angefasst hat. Noch nicht einmal die, von denen ich vorher gehört habe, dass sie besonders grob und rücksichtslos seien. Aber vielleicht haben die zahlreichen passionierten Aussteller in diesem Faden da andere Erfahrungen gemacht.

    Bislang habe ich von niemandem gelesen, dass jemand von einem Hund erwartet, sich tot zu stellen oder Kadavergehorsam zu leisten. Mir selbst ist ein Hund mit Pfeffer im Ring deutlich lieber als ein lustlos hinter seinem Besitzer hertrabender Hund. Jedenfalls so lange, wie sich der Pfeffer im Ring halbwegs bändigen lässt. Ich erwarte von meinem Hund soviel Vertrauen in mich, dass er eine Situation wie das Abtasten auch durch eine fremde Person in meiner Gegenwart ruhig meistert. Alles andere wäre für mich eine Enttäuschung.

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    Ich habe unvermindert ein Missbehagen gegenüber nicht standardisierten "Prüfungssituationen". Der Griff an die Bömmelkes könnte durchaus etwas herzhafter ausfallen und gesehen wird nur die Reaktion des Hundes -(Jaul! - alles klar- oder auch nicht..)
    Ich möchte gerne den Richter erleben, der einem Rüden gröber als unbedingt notwendig an die Glocken greift. Auch ein Richter weiß, dass er keine Maschine vor sich stehen hat und ist sich sicherlich der Wendig- und Geschwindigkeit eines RR-Rüden bewusst. Vorher hat er sich das Gebiss noch angeguckt... Finde ich ein bisschen weit hergeholt. Aber aus Interesse: Lässt sich deine Hündin von Fremden abtasten?

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    Es gibt eindeutigere Untersuchungsmethoden auch für diesen Bereich. Und der Schusstest ist sicher auch für Jäger interessant. Aber ob sich die Reaktion auf einen Schuss weitervererbt...
    Es vererbt sich nicht die Reaktion auf den Schuss, sondern die Reaktion auf den Schuss ist ein Indikator für eine angeborene Wesensschwäche. Und diese Wesensschwäche wiederum vererbt sich. Wir möchten alle keinen Kadavergehorsam bei unseren vierbeinigen Mitbewohnern, sondern selbstbestimmte und selbstbewusste Hunde. Dazu gehört für mich auch, dass der Hund ein gesundes Nervenkostüm mitbringt. Das kann mittels des Schusstests überprüft werden und daher bin ich absoluter Fan des Schusstests. In diesem Faden wurde der Schusstest schon einmal diskutiert. Vielleicht interessiert dich das. http://www.rhodesian-ridgeback-forum...tml#post369876

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
    You are his life, his love, his leader.
    He will be yours, faithful and true, to the last beat of his heart.
    You owe it to him to be worthy of such devotion.

  16. #16
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Adesimbo
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen
    Lässt sich deine Hündin von Fremden abtasten?...

    Viele Grüße,
    Stefanie mit BamBam
    Ehe ich mich in einer mehrere Seiten langen, das Forums-Textprogramm sprengenden "Liebeserklärung" an meine Hündin ergehe, knappe Antwort:"ja",Bayoola liebt Menschen, ganz besonders Kinder, Behinderte und Senioren. Sie sucht aktiv deren Nähe, schlabbert auch mal Tränen vom Gesicht unglücklicher Seelen und auch die Berührung durch völlig Fremde, die sie wegen ihrer Schönheit bewundernd streicheln, ist kein Thema. Und dieses komplexe Verhalten sieht man ganz gewiss nicht an der Rute.

    Vielleicht habe ich es nicht deutlich genug gesagt: nicht jede Wirbelkörperanomalie ist tastbar oder an der äußeren Rutenform sichtbar, kann aber dennoch in den Nachfolgegenerationen Probleme bereiten. Nicht, das sich daraus Deformitäten im Verlauf der übrigen Wirbelsäule ergeben könnten - dieses wird von Experten negiert - aber Schönheitsfehler wie die Manifestation eines Schweineschwänzchens, wenn mehrere dieser verkümmerten Wirbel in einer Rute auftreten wären wohl möglich.

    Noch kurz zum Schusstest: Dein Link überzeugt mich da schon eher. Scheint so, als ob da die Fähigkeit eines Nervensystems zur Resilienz getestet wird. Zu welchen Anteilen diese Fähigkeit angeboren und zu welchen erworben ist -dazu habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Aber sei's d'rum, falls Dich auch das interessiert: Jola ist mit ziemlicher Sicherheit auch schussfest. Silvester: Kinder warfen in einem Tunnel einen Knallfrosch in ihre Richtung - riesiger Krawall, kann man sich ja denken, Bayoola ging da noch ungerührt hin und untersuchte das Teil.

    ..nächster, sehr interessanter Gedanke, den mathuni aufbrachte: würde ich mit ihr durch den afrikanischen Busch gehen? Auch darauf ein klares "Ja". Wir begegneten einmal auf knappe 2 m Distanz einer kleinen Wildkatze - sie saß einfach da und Jola stand einfach da -GsD an der Leine. Seitdem weiß ich, was eine Ganzkörperbürste bei einem richtig aufgebrachten Ridgeback ist. Mir gefällt ihre kühl-abwägende Art, aber auch ihre Nachhaltigkeit in der Aktion.
    Geändert von Adesimbo (09.04.2012 um 10:47 Uhr)

  17. #17
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    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Zitat Zitat von schnuffel Beitrag anzeigen
    aber Schönheitsfehler wie die Manifestation eines Schweineschwänzchens, wenn mehrere dieser verkümmerten Wirbel in einer Rute auftreten wären wohl möglich.
    so fängt es an - ein skelettfehler ist doch kein schönheitsfehler sondern, und das ganz zurecht, ein zuchtausschließender fehler!
    Do not support any puppy dealer!

    Proudly old, uncool and out of fashion.

    Whoever does not move dies or is already dead.


  18. #18
    Mathuni
    Gast

    Standard AW: Korrekt oder nicht korrekt

    Um mal das Ursprungsthema mit der daraus entstanden Ausstellungsdiskussion zu verknüpfen:

    Mir war es ein Anliegen, mit der unkorrekten ridgelosen Rose auf einer Ausstellung zu zeigen, dass ein RR auch gut sein kann, wenn er aus dem Standardrahmen fällt und einen "Makel" hat. Dass er sich eben am Ausstellungsring ablegen kann - auch wenn da viele fremde Hunde vorbeikommen. Dass er sich im Ring benimmt und an seinem Halter orientiert. Und dass er auch mit Makel schön sein kann - ausser dem Ridge hat der RR ja noch wesentlich mehr zu bieten. Ein RR ist ein Laufhund und da ist es eigentlich wichtiger, wie die Anatomie ist, als dass da irgendwelche Haarwirbel in korrekter Stellung und richtiger Anzahl auf dem Rücken wachsen. Mir ging es einfach um die positive Wahrnehmung eines Hundes, der offiziell einen Makel hat, der für mich keiner ist und der den Hund nicht schlechter macht. Ich bin weder Züchter noch hab ich eine ausgeprägte Profilneurose, aber die Ridgelosigkeit ist halt irgendwie mein Herzblut...

    Dann war ich auch neugierig, wie sich Rose bei so vielen Eindrücken und so vielen fremden Hunden in komplett fremder Umgebung mit Hotelübernachtung (und alles ohne ihren Buki) verhält. Letztendlich war das Verhalten von Rose auf Ausstellung das gleiche Verhalten wie im Alltag. Sie war freundlich bzw. allenfalls verhalten anderen Hunden gegenüber - selbst wenn die schier über sie drüberstiegen. Das dauerhafte ruhig Liegenbleiben war genauso nachdrücklich durchzusetzen wie immer, weil sich Miss Energy ausserhalb der eigenen vier Wände gerne in Miss Hibbel verwandelt. Immer - und nicht nur auf Ausstellung. Sie war Mamakind wie immer und freundlich zu Menschen wie immer. In Anbetracht der waaaaahnsinnigen und ach so stressigen Ausstellungsbedingungen hätte ich da viel weniger "wie immers" erwartet. Gab es aber nicht. Das war einfach meine Rose wie sie halt ist.

    Und ebenso habe ich den Buki nicht mitgenommen, weil der auch so gewesen wäre wie immer. Für den wäre Ausstellungsgeschehen der blanke Horror... Ablegen kann der sich prima und fast überall, der erstarrt einfach zu Stein. Aber definitiv nicht dann, wenn da so viele fremde Hunde sind und keine heilige Individualdistanz eingehalten wird. Das gilt nicht nur für Ausstellungen, das gilt auch für das Bier nach der RR-Wanderung in den engen Andechser Klosterstuben. Das geht nicht. Ich kann das einfordern, aber es stresst ihn einfach.

    Ich denke, letztendlich ist ein Hund auf Ausstellung nicht anders als sonst. Kann ein Bub Rüden auf Ausstellungen direkt an seinem Popo nicht ab, kann er das im Normalleben auch nicht. Tut sich ein Hund schwer mit dem Liegenbleiben auf einer Ausstellung, dann tut er sich beim Italiener umme Ecke auch schwer.

    An was man nun misst, was den "guten" RR ausmacht, ist ein anderes Thema... Der ganz und gar nicht ausstellungstaugliche Buki ist für mich (ganz persönliches Empfinden) eigentlich der, mit dem ich in der afrikanischen Wildnis ein besseres Gefühl hätte. Und dafür waren sie ja mal gezüchtet worden und nicht dafür, ein wunderbares Wesen auf innerdeutschen Ausstellungen zu zeigen.

    Und, abermals back to topic: Weder der zuverlässige Begleiter in der afrikanischen Wildnis noch die wesensfeste Ausstellungsprinzessin sind so, wie sie sind, weil Haare auf eine Art und Weise und in passender Länge und Anzahl wachsen und wirbeln, die mal irgendjemand so toll fand, dass das den Rassestandard prägte. Für mich ist der Ridge durchaus nicht unwichtig in seiner historischen Entwicklung - das ist ursprünglich ein genetisches Erbe, das ja nicht wegen seiner Optik reingezüchtet worden ist, sondern wegen der jagdlichen Eigenschaften der Khoi-Hunde, die nun mal verzwirbelt waren und das so nebenbei auch dominant weiterverbten.

    In Anbetracht der Probleme, die der Jagdtrieb des RR innerdeutsch und fern der afrikanischen Wildnis in Otto-Normalverbrauchers Haushalt so aufwirft, frag ich mich manchmal, warum die Kuh eigentlich so heilig ist.

    LG

    Susanne

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