ergreifend, gruselig, unglaublich

Er ist unglaublich!!! Mein Hundemann

Zur Geschichte.

Am Wochenende waren wir wieder einmal in Meisdorf und haben für zwei Hovawart Vereine ( VDH) eine Clubshow, die Deutschen Meisterschaften in Obedience, eine Deckrüdenshow und einen Galaabend für 240 Personen organisiert.

Nachdem wir das Festzelt mit 240 Stühlen ( zu viert) bestückt hatten, bin ich ins Restaurant gegangen um Getränke zu bestellen. Omari habe ich mitgenommen.
Eigentlich darf man bei solchen Veranstaltungen auch mit den Hund ins Restaurant.
Es war so ca. 13.30 Uhr und einige Gäste waren noch beim Essen, deshalb habe ich mich entschlossen von der Tür aus zu bestellen.
Wärend ich wartete, sprach mich ein Mann an. Er bat mich sehr höflich, ob ich nicht mit meinen RR das Restaurant verlassen könnte, seine Frau hätte gerade eine Panikattake.
Er erklärte mir, das sie vor einiger Zeit sehr schwer von einem Ridgeback verletzt worden sei. Ein frei und unbeaufsichtigter RR - Rüde hat sie über das Knie gebissen und ihr den Oberschenkelmuskel abgerissen. Danach hat er sie in die Hand gebissen und anschließend ihren alten Hund schwer im Gesicht verletzt. Eine beherzte Nachbarin hat ihn mit der Luftpumpe vertrieben.

Ich habe mich natürlich sofort mit Omari in den hinteren Teil den Restaurantflures zurückgezogen um das Ehepaar durch zu lassen. Omari habe ich so abgeschirmt, das die Frau seinen Kopf nicht sehen konnte.

Auf einmal sprach mich der Mann noch einmal an um mir mitzuteilen, das mich seine Frau sprechen wollte.

Sie stand zitternd und aufgeregt im Flur und entschuldigte sich (sie tat mir unendlich leid). Mir gruselt gerade. Dabei schaute sie immer wieder zu Omari. Noch einmal erzählte sie mir ihre Geschichte, wie sie unter dieser Situation leiden würde und wie gern sie ihre Angst überwinden würde.
Sie selbst ist Besitzerin eines Hovarwarts. Übrigens standen wir im Eingangsbereich des Restaurantes, nur mal so zu Erinnerung.
Auf einmal meinte sie: ihr Hund sieht so friedlich aus, am liebsten würde ich versuchen ihn zu streicheln.

Damit hatte ich ja nun gar nicht gerechnet.

Nach einigem hin und her, der Info für sie, das Omari eine Besuchshundeausbildung und einen Wesenstest für therapiebegleitende Hunde bestanden hat, war ich einverstanden.
Ich habe ihr nun erklärt, das ich Omari ableinen würde, weil ich ihm über die Leine keine falschen Infos geben wollte. Ich würde ihn mit dem Komando " geh mal gucken" zu ihr schicken. Er setzt sich dann mit dem Kopf abgewand vor sie und wartet. Sie sollte dann auf ihn achte, er zeigt ihr schon wie es weiter geht.

Nachdem die Frau sich dazu entschlossen hatte, habe ich Omari zu Ihr geschickt. Er hat sich genau so verhalten. Ganz vorsichtig ist sie zu ihm und hat ihn gestreichelt. Omari hat vollkommem ruhig dagesessen und sie nicht angeschaut. Auf einmal hat er sich so hingelegt,das sein Kopf auf den Pfoten lag.
Die Frau hat sich nun auf den Boden gekniet und ihn einfach nur geküsst. Ganz langsam hat er seinen Kopf zu ihr gedreht und sie vorsichtig im Gesicht geleckt.
Mitlerweile waren mehrere Gäste stehen geblieben um sich das anzuschauen. Uns allen standen die Tränen in den Augen, als wir das sahen.
Wir haben uns noch lange mit dem Ehepaar unterhalten und sind zusammen spazieren gegangen.
Am Sonntag hat Silkes Campari sich fast so ähnlich verhalten. Unsere Jungs sind einfach unglaublich.

Das war ein Erlebnis, das mich tief beeindruckt hat. Was muß die Frau gelitten haben, als sie der Hund regelrecht überfallen hat. Nachdem er sie so schwer am Bein verletzt hatte, war sie ohnmächtig umgefallen und er hat sie weiter gebissen. Nicht auszudenken, was noch hätte passieren können, wenn die Nachbarin ihr nicht geholfen hätte.

Trotz allem hat sie sich dafür eingesetzt, das der Rüde nicht eingeschläfer wurde und nun in Köln bei einem erfahrenen Hundehalter lebt.

LG Sarita

Vielleicht schreibt Silke ja noch etwas dazu.

Liebe Grüße an euch Drei

Die Bilder zeigen Campari und Omari, die Prinzen von Meisdorf

Was für eine wunderschöne und ergreifende Geschichte..

Aber doch nicht wirklich erstaunlich für eine, deren Hund mit einem Reh lebt, hm? :) (Ich muss mir das öfter anschaun)

Sie kann nicht erstaunlich, erst recht nicht gruselig sein für MIT-Hund-Menschen.

Meine Züchterin nennt Asad "unseren Schamanen": Er zeigt Krankheiten an... und als ich Grippe hatte, machte er jeden Morgen zur Begrüßung Visite: Er inspizierte allerzartest meine vereiterten Kieferhöhlen. Bedächtig, gründlich, ernsthaft. Und ganz zart. So lange, bis es gut war.

Neulich waren wir in der City und treffen auf eine Bekannte, deren RR damals unseren ersten RR - wenn auch genervtest - unter seine Fittiche nahm. Sie war unterwegs mit einer jungen Mama und dem Stöpselchen im Buggy. Wir quatschten kurz, verabschiedeten uns, wir wollten gehen und dat Kleen fing an zu heulen. Und ich frag "du willst Asad Hallo sagen, hm?" Die Kinderaugen blitzten, Asad ging hin, stupste das Kind zart an, küsste es zart ins Gesicht. Und ein sattes Kinderlächeln kam hinter dem Schnuller zum Vorschein. Die Umsitzenden im Draußen-Cafe hatten alle die Mundwinkel oben. Wir auch.. Kind war glücklich, ich war glücklich..

Nein, mich verwundert nix mehr bei unseren Braunen. :) Und deine Geschichte ist eine

gute Gutenacht-Geschichte.

Guten Morgen,

das sind zwei ganz tolle und schöne Geschichten. Ihr könnt stolz auf euch und eure Hundis sein.

Die Frau, die das ganze schreckliche erlebt hat, verdient ein großes Kompliment und ich finde ihre Überwindung einfach großartig!
Da gehört schon sehr viel Mut dazu und auch ein großes Hundeherz.

Danke für die schönen Geschichten!

LG Lissy

Oh Sarita,
was habt ihr zwei da nur für ein gutes Werk vollbracht. Die Frau wird sicher nicht von heut auf morgen ihre Angst vergessen können, aber es war wohl sicher ein erster, guter Schritt für sie, in Zunkunft damit etwas besser umgehen zu können. Und du hast der Rasse RR einen großen Dienst erwiesen, indem du gezeigt hast, dass der Hund, der sie so heftig verletzt hat, nicht die Regel ist (wie wohl in keiner Rasse).
LG und einen Knuddler an Omari
Christl

*tränchenwegwisch*

Einfach nur wundervoll.
Danke! :kiss:

Esthi

Sarita, das ist der Stoff des Lebens, aus denen dann später Sagen gemacht sind.
Ich bin gerührt und hab einen Kloß im Hals.

Danke dafür, dass du der Frau gezeigt hast, dass der RR ein überaus sanftmütiger Hund ist, wenn er in den richtigen Händen ist.
Und der Dame gebührt mein allerhöchster Respekt, dass sie die Überwindung aufgebracht hat, ihren Schockzustand nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sich und dieser wundervollen Rasse eine zweite Chance zu geben.

LG
Sabine

Hallo Sarita,

das ist eine wundervolle Geschichte! Ich sitze auch hier und habe einerseits einen Kloß im Hals, andererseits ein Grinsen im Gesicht.
Absolut toll, dass diese Frau sich und den RR`s eine zweite Chance gegeben hat nach all dem was passiert ist! Auch an dich ein ganz großes Dankeschön, dass du erstmal Rücksicht auf die Frau genommen hast und weggegangen bist und v.a. das du dir die Zeit genommen hast als sie dich bat deinen Hund anfassen zu dürfen!

Wenn es mehr so wundervolle Situationen und somit Geschichten gäbe, dann würden auch die Missverständnisse bei vielen Menschen beseitigt. :blink:

Viele Grüße,
Helen

Hallo,

Danke für die Komplimente. Dieses Erlebnis hängt mir noch immer sehr an.

Ich bin gerade vom Trainig zurück. Unsere Trainerin meinte zur Geschichte: Vielleicht hast du einen lieben Menschen im Hundepelz. Ich glaube ein Mensch kann nicht so selbstlos sein wie er.

Mal sehen, ich will mit der Frau in Verbindung bleiben. Silke hat auch gleich geholfen für ihren Hund eine Trainerin zu finden. Ich bin schon gespannt, ob es geklappt hat.

Komplimente sollte Campari auch bekommen. Er hat sich am Sonntag fast so verhalten wie Omari. Leider standen wir in der Nähe des Ringgeländes und konnten ihn nicht von der Leine lassen.
Er ist ein ganz Lieber und auch in besten Händen.

Ja das war schon was. Ich sollte Omaris Erlebnisse glaube ich auch einmal aufschreiben.

Noch einige Bilder zum freuen
1. er ist Hund durch und durch
2. ihr hat er geholfen
3. zwei dicke Freunde, unser Enkelchen
4. ich grüße euch alle, euer Omari

Ich hab auch ne Pfütze in den Augen...und 3 Meter Gänsehaut! Toll....und vor der Frau muss man den Hut ziehen, dass sie doch ihre Panik überwinden konnte und diesen unheimlich großen Schritt gemacht hat...mit einem ihr fremden RR.

wunderschön:):o

soooo schön, jetzt muss ich echt heulen *schnüff*

Für Sarita und Omari gibts dafür einen dicken :kiss:!

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

Natürlich gebührt auch deinen Hunden ein riesen Lob!!! Die Hunde merken ja sicherlich auch die Unsicherheit oder gar Angst der Frau und reagierten dann so feinfühlig, der hammer!!! Sehr schöne Hunde hast du übrigens, das letzte Bild, dieser Blick!!! *dahinschmelz* :love-struck:

Eine Geschichte, die mich sehr berührt. Hut ab vor der Dame, die sich ihrer Angst stellt und Congratulations an die Hunde, die ihr dabei so gut helfen konnten.

Schade, daß immer nur die Beißattacken in der Presse landen und solche Begebenheiten nicht erwähnt werden.

Hallo,

er ist nicht nur mir Menschen so feinfühlig, das funktioniert auch bei Hunden. Wir waren mal wieder zu Welpenstunde eingeladen, weil ein Chihuahua Mädchen sehr ängstlich war und nicht mit den anderen Hunden spielt.
Er hat sie abgeschnüffelt und sich dann vor sie gelegt um ihr Sicherheit zu geben. Aus dieser Deckung heraus hat sie dann angefangen mit den anderen Hunden Kontakt auf zu nehmen. Ich sage dazu überhaupt nichts. Ich gebe nur das Komando " geh mal gucken". Ich habe kleine Komentare unter den Bilder, aber das interesante sind die Bilder, wenn man sie lesen kann.

https://picasaweb.google.com/kaffee6...eat=directlink


LG Sarita