Hach ja, das alte Thema.
Wir haben da eine, glaube ich, typische Karriere hingelegt.
Gestartet sind wir vor 14 Jahren mal mit einem kategorischen: Der Hund kommt nicht ins Bett!
Djambo war kein Kuschler und Kontaktlieger, Zeit seines Lebens wollte er nur sehr eingeschränkt Körperkontakt und Streicheleinheiten. Das war damals für uns eine ganz schön harte Lektion: zu verstehen, dass es Hunde gibt, die trotz bester Beziehungen und offensichtlicher emotionaler Nähe zu ihren Menschen dennoch keine Schmuser sind. Heute bin ich für dieses Hardcore-Coaching sehr dankbar, denn es hat mich Geduld, Ruhe und Achtsamkeit gelehrt. Unsere Nähe aber suchte Djambo immer - er schlief in seinem RidgiPad neben unserem Bett, und war mit dieser Lösung sehr glücklich.
Die Bett-Geschichte war mit Djambo also kein Thema - erst als er alt wurde, und dann auch irgendwann so krank, dass er die Treppen in den ersten Stock nicht mehr schaffte, landeten wir nicht in einem Bett, sondern auf einem Sofa, denn wir liessen unseren Bären natürlich nicht unten allein, sondern schliefen weiterhin bei ihm, bis zu seinem Tod.
Tja, und dann kam BamBam. Der kletterte gleich an seinem ersten Tag bei uns energisch auf´s Sofa, warf sich auf Bauch und Busen, und kuschelte seinen Knautschkopf in meine Halsbeuge. Watt willste da machen? Ich heulte vor Glück - ein Hund, der von sich aus Nähe brutal wollte, herrlich!
Zwecks Stubenreinheits-Gedöns schlief ich in den ersten Wochen häufig bei BamBam auf dem Sofa im EG - das beschleunigte die nächtlichen Piesel-Einheiten doch immens, da keine Treppe zu bewältigen war. Wenn ich ihn mit ins Schlafzimmer nahm, schlief ich total verrenkt, denn der kleine Hundemann wollte natürlich auch da seinen Hautkontakt - also hing ein Arm aus dem Bett und im BamBam´schen Softkennel. Ich bin sicher, dass die kleinen Fältchen, die sich irgendwann in mein Gesicht schlichen, irgendwie mit meinem verdrehten, armen Rücken zusammen hängen!
Es folgte die Zeit der vielen, mit sanfter Beharrlichkeit vorgetragenen "Ich will auch ins Bett" Gesuche.
Der Sittenverfall kommt auf Raten, und ich befürchte, der Prozess ist noch nicht ganz abgeschlossen. Heute hat BamBam Bettrechte, wenn seine Decke AUF dem Bett liegt. Er geniesst das sichtlich, und hätte das gern immer so. Aber unser Bett ist nicht groß, wir dagegen sehr, und wir schätzen doch unseren Nachtschlaf. Der Kompromiss sieht also die abgespeckte Variante vor, und es gibt die begehrten Bett-Einheiten wohldosiert morgens, meist dann, wenn der erste Mensch sich Richtung Dusche trollt.
Wenn mein Altargeschenk Nachtdienst hat, hat der Dackel von mir grünes Licht. Dann ist schliesslich eine Betthälfte frei, ne? Wäre doch Platzverschwendung!
Wenn ich meine Kristallkugel befrage, sehe ich für die Zukunft und etwaige weitere Hundekinder, die hier Einzug halten, allerdings jetzt schon den rosigen Schimmer der heiligen Mensch-Hund-Bett-Union am Horizont. Schliesslich will ich nicht ein weiteres Mal ernsthafte Rückenverrenkungen erleiden, weil so ein kleiner Räuber nach Nestwärme giert! Frau wird schliesslich auch nicht jünger!
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