Ich habe eine pragmatische Sicht auf die Dinge. Hunde sind nicht doof - sie können unterscheiden, ob ein Kamerad, ein Freund, ein Mensch, ein anderes Tier aus dem Sozialverband stirbt, tot ist - voraus gesetzt, wir geben ihnen die Gelegenheit und die Zeit, das für sich fest zu stellen. Es gibt ein ganz tolles Buch von Anders Hallgren & Clarissa v. Reinhardt, es heisst
ISBN: 3936188548

und hat mir enorm geholfen, als ich durch Djambos Tod völlig aus den Socken gehauen war. Darin schreiben die Autoren:

Unserer Erfahrung nach ist es sehr wichtig, dass die tierischen Gefährten unseres Hundes die Möglichkeit bekommen, von ihm Abschied zu nehmen, denn auch ein Tier muss den Tod eines Freundes verstehen und verarbeiten können. Ansonsten kann es passieren, dass der zurückgebliebene Hund tage-, wochen-, oder auch monatelang verzweifelt nach seinem Gefährten sucht, weil er einfach nicht versteht, wo dieser geblieben oder was mit ihm passiert ist. (...)

Wird eines unserer Tiere eingeschläfert, oder stirbt es von allein, sind die Türen im Haus offen, so dass die anderen Tiere selbst entscheiden können, ob sie in seiner Nähe sein wollen oder nicht. Und tatsächlich ist es interessant, wie unterschiedlich die einzelnen Gefährten reagieren. (...)

Die Trauer der Tiergefährten in den weiteren Tagen und Wochen kann so unterschiedlich verlaufen wie beim Menschen. Manche Tiere brauchen lange, um den Tod ihres Freundes zu verkraften, andere kommen relativ schnell über ihn hinweg. In manchen Fällen haben wir aber auch beobachtet, dass das zurückgebliebene Tier regelrecht erleichtert war, dass der oder die andere nicht mehr da war. (....)

Oftmals konnten wir beobachte, wie die Lieblingsplätze eines verstorbenen Tieres von den anderen Hunden (und manchmal auch Katzen) des Haushalts gemieden wurden, so als wolle man seinen Platz noch frei halten. Erst nach einigen Tagen wurde das Körbchen, die Decke oder der Platz auf dem Sofa von den anderen benutzt.

Quelle: Hallgren/v. Reinhardt: Abschied für länger, S. 26/27, animal learn Verlag
Für mich klingt das (und auch der Rest des Buches, das ich sehr empfehlen kann) sehr stimmig.

Mitfühlende Grüsse
Sabine