Ein sehr schwieriges Thema! Man schaut den Leuten nur vor den Kopf und liegt teilweise trotz intensiven Nachfragens noch falsch. Kritisch sein, Haken suchen, auf den Zahn fühlen, wenn man irgendwo Probleme wittert! (Diplomatisch bleiben, sonst leidet der Ruf.)
Wenn die Außenbedingungen stimmen (Haltungsbedingungen, Zeit, Platz, körperliche Fitness!, Familienmitglieder etc.), habe ich bei der Vermittlung meiner Tierschutzhunde unter anderem sehr genaue Fragen gestellt nach:
- Erfahrung mit den vorherigen Hunden ("Wir hatten schon immer Setter.", reicht nicht als Antwort!)
- Vorgehensweisen bei Problemen mit vorherigen Hunden (Sehr nette Frage: "Was haben Sie denn gemacht, wenn Ihr Hund selbstständig jagen gegangen ist?")
- Welche Hundeschule, welche Methoden
- Mit welchen Problemen die Leute selbst rechnen
- Bereitschaft auch weitere Strecken zu fahren
- Vorgehensweise bei gesundheitlichen Problemen (sehr aufschlußreich über die Bereitschaft und Möglichkeit Geld für den Hund auszugeben.)
- Gab es irgendwelche Rituale mit dem vorherigen Hund? Seine Macken?
- Erwartungen an den neuen Hund
Je mehr man die Leute reden läßt, desto mehr erfährt man über sie. Je besser sie zuhören und auf Einwände reagieren, desto besser sind sie vermutlich in der Lage, fremde Hilfe anzunehmen, wenn sie selbst nicht weiter wissen.
Spaziergang/Besuch mit den eigenen Hunden ist unerläßlich, am besten mehrmals. Und ich habe mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen. Mir unsympathische Leute sind gar nicht erst über das erste Telefongespräch hinausgekommen.
Ich habe mich öfter auch unbeliebt gemacht, weil ich offen geäußert habe, daß der Hund aus diesen oder jenen Gründen nicht zu den Interessenten paßt. Natürlich war mir bewußt, daß die woanders einen ähnlichen Hund suchen und vermutlich bekommen. Aber es war dann eben nicht meiner, an dem herumprobiert werden würde.
Gruß, Marion


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