Zitat Zitat von Brigitte Kiel Beitrag anzeigen
Von Massen Spaziergängen halte ich überhaupt nichts - da hab ich schon die heftigsten Aktionen gesehen.
Mitunter stößt man hier auf Berichte, wo man eigentlich denkt, liebe Güte...da wird ja vieles auf die leichte Schulter genommen.
Ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht, es liest sich zunächst so.
Geht über völligen Blödsinn, wie man einjährige Hunde, die wild spielen, zu maßregeln habe bis hin zu "haha, der mobbt so gerne, naja, soll sich XY doch endlich mal wehren" über "die haben halt kein Unterfell, da gibt es beim Toben schon mal das ein oder andere Loch, ganz normal", bis hin zu "HEUTE haben sich aber ALLE gut benommen" .
Auf unseren Runden hat noch niemals ein Hund Löcher vom normalen Toben, die dann beim TA wieder geflickt werden mußten, davongetragen.
Und natürlich gab es auch schon mal Löcher....weil zugehackt wurde.
Normalerweise dosieren sie so fein, dass es keine Löcher gibt.
Gibt es Löcher, die versorgt werden müssen, war das kein Versehen.

Ich lade gerne Leute zu unseren Runden ein, die mit einem RR liebäugeln.
Und bislang haben die meisten Interessenten etwas erschrocken wieder Abstand genommen.
Nicht, weil unsere Hunde so furchtbar sind, sondern weil wir sofort klar machen, wieviel Arbeit in unseren Hunden steckt.
Leider sind nur die wenigsten Leute derart vernünftig, dass sie z.B. HIER VORHER fragen, sich einladen lassen und dann TATSÄCHLICH mitlaufen.
Einzig die ganz Harten sind übrig geblieben und DIE machen alles so, wie es nach meinem Dafürhalten und nach meinen hohen Ansprüchen der einzig richtige Weg ist.
Sie laufen regelmäßig mit, lernen alle unsere Hunde in Ruhe kennen, beobachten sehr genau, filtern, erkennen die Unterschiede zwischen den Jungs und den Mädels UND sie haben ZEIT!
Wir werden sie wohl nicht vom RR abbringen....und sogar ich würde ihnen meinen Hund auf der Stelle ohne Wenn und Aber anvertrauen!
Einen Welpen auch.
Mir wird öfter mal von einer Freundin kritisch vorgeworfen, ich hätte viel zu hohe Ansprüche an mich, meinen Hund und andere Halter.
ICH finde, die Ansprüche können gar nicht hoch genug sein.
Nicht, weil der RR so "besonders" ist, sondern weil er blitzschnell agiert, eigene Entscheidungen trifft etc.pp.
Oft genug ist es so, dass der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, SO lieb gar nicht ist, aber, ach je nun....Training ist zeitaufwendig, teuer, mühsam, dauert lange, sich einzugestehen, dass der eigene Hund vielleicht etwas...äh...verhaltensauffällig agiert, ist schwer und überhaupt, wird schon nix passieren, man arrangiert sich irgendwie, lebt mit den Macken des Hundes, der an der Leine gröhlt, andere Hunde mobbt, ruft meist zu spät heraus...etc.
Und dann...isser da, der Tag X, an dem es heißt..."DAS hat er ja noch nie gemacht....".
Ich habe keine hohen Ansprüche, finde ich.
Ich erwarte von meinem Hund keinen perfekten Gehorsam, aber ich erwarte, dass er sich anderen Hunden gegenüber freundlich benimmt und wo er das nicht tut, oder nicht tun würde, da handele ich WEIT vorher.
(Ich bleib`jetzt extra nur bei Hundebegegnungen!)
Und ich erkenne sofort, ob eine Begegnung klappt oder nicht.
Ja, ich erwarte, dass sich Menschen, die sich einen Hund im Allgemeinen und einen RR im Besonderen anschaffen, GRÜNDLICH informieren, dass sie sich einlesen, dass sie bereit sind, VIEL über Körpersprache und Verhalten des Hundes zu lernen, dass sie erkennen, wann es Zeit ist, Hilfe zu bemühen, dass sie bereit sind, den Hund vernünftig körperlich auszulasten und dass sie es sein lassen, wenn ihnen das zu viel ist.
Heike ZaeS hat es sehr gut beschrieben.
RR`s sind etwas für Menschen, die selbstsicher sind, keine Angst haben, zupacken können im Sinne von "Biß" haben und sich nicht so schnell erschrecken lassen.
RR`s, die gerne mal unsicher sind UND trotzdem selbständig agieren, in den Händen von unsicheren, ängstlichen Leuten, das kann nur schief gehen.
Es sind Hunde, die viel Stabilität und Sicherheit brauchen.

Ich denke oftmals, wenn ich diese vielen Hunden in den Innenstädten sehe, WAS zum Teufel SOLL DAS??
Da hat er recht, der Thomas.
Ja, man kann das wohl mal machen, und ja, es ist toll, dass der Hund das kann, aber...was HAT der Hund davon und vor allem, ERKENNEN die Leute, wie ein gestreßter Hund aussieht?
Ich behaupte, die wenigsten sehen das.
Erlebe ich halt immer wieder.
Die Arbeit mit einem RR kann hart sein....und JEDES "Laissez Faire", ach, laß`ihn doch etc.pp. seitens des Halters wird ausgenutzt.
Zumindest von meinem RR.
Da sind sie halt etwas "speziell" .
Ich kämpfe gerade mal wieder gegen von mir hausgemachte "Eigenständigkeit" Horst`s an (zugeb`und ehrlich bin!).....DER bleibt zur Zeit an der Leine und übt...Grundgehorsam.
Wovon er ziemlich genervt ist .
Und er ist fünf Jahre UND grundsätzlich absolut freundlich zu anderen Hunden.

Mir würd`noch viel mehr einfallen.....

LG, Suse