Ich wollte ja eigentlich nichts dazu schreiben, weil ich denke, dass jeder für sich selbst die Entscheidung treffen muss. Und weil ich merke, dass du max100 eigentlich keine Probleme siehst und das empfehlen würdest.
Ich aus meiner Erfahrung habe einen Hund, der sehr spezielle Eigenarten hat. Er ist ein Pöbler, anfangs gegen Rüden, heute geschlechtsunspezifisch je nach Art und Weise seines Gegenübers. Das bedeutet, ich habe lange Zeit verbracht zu trainieren, mich mit der Kommunikation von Hunden auseinanderzusetzen. Er ist kein Hund, den ich mal eben bei einem Gassi Service in eine Hundegruppe stecken kann oder gar jemand anderem anvertrauen kann. Selbst keinem, der in kennt, denn jeder würde dankend ablehnen, dass haben diese Leute mir durchaus schon mal nebenbei im belanglosen Gespräch zu verstehen gegeben. Und ich würde es auch nie tun.
Jede Unkonzentriertheit, jede Sekunde, die ich nicht voll bei ihm bin, könnte sich rächen. Ich laufe mit Superantennenradar und Weitblick durch die Gegend, wäge permanent Situationen ab, ob sie brenzlig werden könnten, um meine Umwelt, mich und meinen Hund vor Schaden zu bewahren, schließlich ist mein RR zwar auch nur ein Hund, aber eben ein großer, schwerer, kräftiger, äußerst reaktionsschneller Hund. Und genau das unterscheidet ihn von einem Hund anderer, kleinerer Rassen. Es ist eben doch eine andere Hausnummer, ob sich über 40 kg pure Kraft innerhalb von Sekunden in Bewegung setzen oder eben nur 20 kg. Den direkten Vergleich habe ich.
Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich mein Kleinkind, womöglich noch krank (alleine lassen kann ich es ja nicht und der Hund muss nun mal auch raus) und wimmernd und uneinsichtig mittags mitschleifen müsste, das ging nicht. Und ich bin ehrlich, mit MEINEM Hund wäre ich überfordert.
Dann kommt noch dazu, dass er ein chronisch kranker Hund ist, mit dem ich viel Zeit beim und weite Weg zu diversen Ärzten verbracht habe. Zeit, die mir dann wiederum für mein Kleinkind fehlt.
Ich habe nur ein Kind, ein Haus mit Garten, das bewirtschaftet werden will und ich hätte mir das nicht zugetraut, weil ich denke, dass einer von beiden, Kind oder Hund, zeitlich auf der Strecke bleibt. Ein Tag hat nun mal nur 24 Stunden.
Und ich sehe das im Bekanntenkreis.
Da war die Hündin, viel Zeit für sie gab es, bis dann Zwillinge die Familie bereicherten. Ab da kam sie nur noch an Wochenenden mal für eine größere Runde raus. Unter der Woche war der Garten der Auslauf für die Hündin. Wie oft habe ich sie auf meinen Runden mitgenommen, damit sie überhaupt vor die Tür kommt. Und diese Hündin läuft eher so nebenbei, ist bei Weitem nicht so anspruchsvoll wie Monthy. Anfangs räumten sie ein, dass die Hündin zu kurz kommt, mittlerweile ist das Normalität und in ihren Augen, ja ist Kind und Hund kein Problem. Nun hat sich erneuter Nachwuchs angemeldet. Ich für mich habe eher Mitleid mit der Hündin, die sich ihrem Schicksal ergeben hat/musste. Sie läuft halt nur noch so nebenbei. Das ist nicht meins.
Ich weiß, ich hätte Monthy abgeben müssen mit Kleinkind, ich hätte diesem sehr speziellen Charakter von Hund mit seinem diversen gesundheitlichen Einschränkungen einfach nicht gerecht werden können. Nicht auszudenken, wenn Kleinkind dem hochgradigen Allergiker mal eben den Joghurtbecher hinhält.
Und dann frage ich mich, wenn ich mit den Kindern auf den Spielplatz will, ins Schwimmbad, ins Kino, Museum, in den Zoo, zu Freunden oder Kindergeburtstagen, zum Kuchenbasar oder Elternabend in der Schule, wo bleibt da der Hund? Alleine.... Zu Hause!
Ja, ja... Es geht immer! Irgendwie, aber eben nicht ausreichend und optimal für alle. Man kann eben nur einem Herren dienen, dem Kind oder dem Hund (und ich meine damit nicht nur den RR!) Beidem genügen zu wollen, finde ich egoistisch, ohne jemanden angreifen zu wollen, ist aber MEIN Anspruch.
Nicht umsonst haben hier eben nur wenige Leute Hund UND Kleinkind! Und nicht umsonst zog hier der Hund auch erst ein, als Kind 15 war.


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