Rutenstellung

Hallo, habe einen RR-Hündin 12 Wochen alt. Was mir aufgefallen ist, sie legt nie den Schwanz an, sondern hält ihn immer in die Höhe, wie eine Antenne. Ich macher mir Sorgen, dass das so bleibt. Auf dem Hundeplatz meint man, sie wäre hält sehr dominant.

Hallo,
nein, ein 12 Wochen alter Welpe ist nicht dominant. Ich würde mich schon mal auf die Suche nach einem kompetenten Trainer machen. :blink:

Lass unbedingt mal den TA drauf schauen. Eine Blockbildung am Rutenansatz oder eine "Knickrute" kann durchaus zu ungewöhnlichen Rutenhaltungen führen.

Hallo,

Dominanz ist ein Begriff, der immer gebraucht wird (werden sollte), wenn mindestens zwei Hunde vorhanden sind:

Hund A verhält sich dominat gegen(über) Hund B z.b.

Von dominantem Verhalten bei einem 12 Wochen alten Welpen zu sprechen ist wenig kompentent......

Lg Monika

Hallo Susanne,

Du kommst aus Paderborn.
Darf ich Dir direkt und sofort diese Trainerin empfehlen?

https://enchantehundeschule.wordpress.com/


Sie hat nicht nur Ahnung vom RR und dessen Erziehung und Hunden im Allgemeinen (:blink:), sie kennt sich auch sehr gut mit dem Zuchtgeschehen beim RR aus und kann Dir bzgl. der Rutenstellung sicher schon was sagen.
(Hundeplatz......Ihr trainiert in PB an den Teichen?)


LG, Suse

Hallo und herzlich Willkommen!

Bei der beschriebenen Rutenstellung kann es sich um einen Rutenfehler und/oder um eine Verletzung der Rute handeln. Bitte stelle deinen Welpen einem Tierarzt vor.

Dominanz im Sinne der verhaltensbiologischen Auffassung ist KEINE feststehende Charaktereigenschaft.

Dieser Begriff ist in diesem Sinne situationsabhängig und beziehungsabhängig zu werten;

Beispiel: als erster Zugriff auf bestimmte Ressourcen (zum Beispiel begehrtes Futter, Liegeplätze, Spielzeug, Sexualpartner) zu haben im Kontext innerhäusliches Verhalten und mit einem ganz bestimmten Hund.
Im außerhäuslichen Bereich kann die Situation mit diesem anderen Hund schon ganz anders sein und der andere Hund als erster Zugriff auf Ressourcen anmelden und durchsetzen.

Frau G. Holz beschreibt es sehr treffend:
https://www.agila.de/agila-magazin/1...n-expertentipp

"
Der Dominanzbegriff wird immer wieder als Beschreibung eines Hundes herangezogen. Manchmal ist man stolz darauf, manchmal dient er aber auch dazu, das Verhalten des Hundes zu entschuldigen: Wenn mein Hund dominant ist, kann ich nichts für sein Verhalten, dann habe ich auch nichts falsch gemacht. Synonyme von Dominanz sind Hervortreten, Vorherrschen und Vormachtstellung. Dominanz ist die Beschreibung einer Statusbeziehung. Dominanz ist keine Charaktereigenschaft. Gansloßer hat es so treffend formuliert: Kein Häuptling ohne Indianer. Zur Dominanz gehört immer einer, der dominiert und wiederum einer, der sich dominieren lässt.

Und jetzt wird es noch richtig kompliziert. Bloch unterscheidet zwischen situativer und formaler Dominanz.

Situative Dominanz ist die Auseinandersetzung im Wettbewerb um alle möglichen Ressourcen: Spielzeug, Futter oder wenn es an der Tür klingelt. (Günther Bloch) Situative Dominanz ist, wie der Begriff ja schon verrät, immer auf die Situation zu sehen. Sie ist nicht starr, kann sich jederzeit ändern, je nachdem wie wichtig dem Interaktionspartner die „umkämpften“ Ressourcen sind. Ich liebe auch den Satz von Bloch: Die Wolfseltern haben wahrlich besseres zu tun, als ständig den Nachwuchs zu reglementieren.

Formale Dominanz ist die Vermittlung von Schutz und Geborgenheit. Und diese Aufgabe muss vom Menschen wahrgenommen werden. Und das für alle Situationen, in denen sich unser Hund unwohl oder bedroht fühlt. Dies hat nichts damit zu tun, wer zuerst durch die Tür geht oder beim Spazierengehen vorne geht, wer zuerst sein Essen bekommt oder ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht. Führungsqualität definiert sich nicht über Unterdrückung, sondern über Verantwortung.

Wir Menschen haben die Verantwortung uns mit dem Ausdrucksverhalten und dem arttypischen Verhalten unserer Hunde auseinander zu setzen. Wir haben die Verantwortung unsere Hunde ernst zu nehmen, zu beschützen und artgerecht zu erziehen und beschäftigen. Bleiben wir dabei auch noch ruhig und gelassen, dann klappt´s auch mit der Hundeerziehung"


VG Rosemarie

Also meine Hündin legt den Schwanz auch nur an, wenn sie beim Tierarzt ist, ich ihr eine Zecke am Bauch wegmachen muss, oder wir im strömenden Regen unterwegs sind. Ist nichts besonderes los, schwingt der auf halber Höhe locker im Takt vom Lauf. Ist irgend etwas auch nur im Ansatz interessant, dann steht er auf Antenne.....

Wenn alle pathalogischen Möglichkeiten ausgeschlossen sind, hast du eventuell eine selbstbewusste, neugierige und interessierte kleine RR-Dame bei dir, die beherzt der Welt entgegen tritt. Da kann alles draus werden. Was..... das ist in deinen Händen.

Gruss Eva

Knickrute wurde schon erwähnt.

Wenn die Rute wirklich immer oben ist, würde ich das auch als ungewöhnlich ansehen. Ich habe am letzten Wochenende 6 Wochen alte Welpen fotografiert und die hatten alle die Ruten wie Antennen in die Höhe gestreckt. Habe gerade mal in unserem Tagebuch nachgesehen. BamBam hatte mit 8/9 Wochen auch andauernd die Rute oben und heute trägt er sie normal, also im erregungsfreien Zustand leicht pendelnd knapp unterhalb der Rückenlinie.

Bei Aufregung / beim Imponieren gehts allerdings steil berghoch. ;) Es gibt auch RRs, die die Rute über dem Rücken tragen. Das ist zwar nicht erwünscht und ich habe es noch nicht besonders häufig gesehen, aber es gibt wohl Schlimmeres als eine ungewöhnlich getragene Rute.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam & Hellboy

Ich häng mal ein Bild an
Coopy läuft vor mir, so wie er immer Gassi läuft.
(Antenne hoch)

Derri vorne trägt maximal waagrecht mit Kringel nach Oben wie ein Afghane

Anhang 53177

Bitte geh mal zum TA / Tierklinik wenn die Rute dauern hoch steht. Meine Beiden können ganz normal hängen lassen, Schwanzspitze zeigt dann nach unten, liegt aber selten am Pöppes an.

Hallo Susanne,

konntest Du denn inzwischen was anfangen mit den ganzen Tipps hier?
Was macht Dein Hundekind?

LG, Suse

Ich kenne die "Antenne" schon... :rolleyes: Mein Rüde trägt die Rute ganz normal, meistens hängend mit nach oben gerichteter Spitze, oft aber auch waagrecht. Meine Hündin... packt öfter mal die Antenne aus. Steil nach oben und gespannt wie eine Feder. "Was kost' die Welt?" Macht sie, wenn sie überzeugt davon ist, grad die Allergrößte zu sein, v.a. auf bekannten Gassi-Strecken oder wenn sie von "ihrem" Revier aus andere Hunde oder Leute beobachtet. Sieht zum Schießen aus und ich muss immer insgeheim über meine größenwahnsinnige Maus lächeln. Sie wirkt dann so von sich überzeugt. In Situationen, in denen sie eher unsicher ist, trägt sie die Rute waagrecht, allerdings auch sehr gespannt, mit Spitze über den Rücken. Die normale Haltung bei ihr ist ebenfalls eher waagrecht, die Spitze auch dann deutlich oberhalb des Rückens, allerdings mit weniger Spannung und dadurch einem Bogen. Rute unten gibt's nur bei toooootaler Entspannung. Eine Fehlstellung hat sie nicht. Ist eben einfach ihre Art.

Off-Topic:

Wir sprechen hier über einen ZWÖLF WOCHEN (okay, sagen wir inzwischen 13 Wochen alt :blink:) alten Welpen, die, so liest es sich, weil es so beschrieben wird, die Rute nicht anders als nach oben gerichtet tragen kann UND dem deshalb seitens der Hundeschule DOMINANZ bescheinigt wird.....:eek::rolleyes:.....(Ich sage es noch einmal, weil ich justamente von dort komme.....schräg gegenüber ist ein wirklich toller Platz samt sehr guter Trainerin :o).
Dass erwachsene oder halbgare Junghunde, besonders gerne die Rüden, die Rute nach oben tragen, ist völlig normal und sicherlich ganz anders zu bewerten :cool:.

Vielleicht hat die Kleine auch einfach nur eine Säbelrute.

Damit wäre sie nicht der erste RR. Glücklicherweise entsteht diese weniger durch ernstzunehmende Fehlbildungen am knöchernen Apparat, kann aber durch einen hohen Rutenansatz (= Becken-/Kreuzbeinwinkel zu flach) begünstigt werden, resultiert aber insbes. aus verkürzten Sehnen der Rute. Was nichts schlimmes ist.

Lass Dich nicht verrückt machen auf dem Hundeplatz oder wechsel die Ausbildungsstätte.

VG, Martina