Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.

Ich bin gern bereit, hier weiter zu diskutieren. Ich frage mich nur, ob mit der Diskussion noch auf die Interessen des Fragestellers eingehen. Ich hab ja nicht vorgeschlagen, die Diskussion einzustellen. Hab nur die Frage aufgeworfen, ob wir woanders weiterreden sollten.

Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? Bei den Züchtern, die Welpen mit Papieren und dem "von" im zumeist barock klingenden Namen verkaufen dürfen (legitimiert nicht etwa durch staatliche Behörden, sondern durch Vereine), ist es doch wohl so, dass eine beachtlich große Zahl dieser Züchter das nicht nur altruistisch aus Tierliebe tut, sondern auch durchaus eine "Vergütung" in Form von Euros erwartet. Nun mag sich jeder Diskussionsteilnehmer mal durchrechnen, wie viele Welpen pro Jahr "entstehen" müssen, damit nach Abzug aller Kosten für Futter, Tierärzte, Unterbringung... ein Einkommen über Hartz-IV-Niveau dabei rauskommt. Selbst wenn die Hundezucht nur ein "Nebenerwerb" ist.

Ich habe Mathematik immer gehasst. Deshalb rechne ich jetzt nicht durch, wie viele Welpen nötig sind. Ich behaupte ganz frech, dass ein Wurfpaar nicht reicht, um solche Einnahmen zu "generieren". Ich bin sogar so frech, zu behaupten, dass auch zwei oder drei Wurfpaare nicht oder bestenfalls notdürftig reichen.

Wie bringt so ein Züchter dann seine mindestens drei Wurfpaare unter? Im eigenen Wohnzimmer? Drei Hundepaare mit drei Würfen in einem Raum/Haus? Da würde binnen Minuten Blut fließen! Wir wissen doch, wie Hunde-Mütter reagieren, wenn fremde Hunde ihren Welpen zu nahe kommen. Wir wissen doch, wie es Welpen ergeht, wenn sie in einem Umfeld zur Welt kommen, in dem zu viele Hunde auf zu engem Raum leben.

Wie sehen die Lösungsmöglichkeiten aus? Aus meiner Sicht gibt es genau zwei. Erstens: Ankauf von Land. Die Anzahl der benötigten Hektar hängt von der Anzahl der Wurfpaare ab. Zweitens: Zwingerhaltung. Welche Lösung ist Deiner Meinung nach Standard?

Bezogen auf Vizslas, die hier ja eigentlich gar nicht Thema sein sollten, muss ich sagen, dass die Haltungsbedingungen bei einem "professionellen" Züchter eigentlich völlig artfremd sein müssen. So ein Vizsla braucht einfach eine SEHR enge Bindung an "seine Menschen". Der will abends nicht aufs Sofa! Der will aufs Sofa und dann sofort auf den Schoß von Herrchen oder Frauchen. Folgerichtig sagen viele Züchter inzwischen, dass sie ihre Vizslas nicht in Zwingerhaltung abgeben. Da würden die armen Kerlchen völlig verkümmern.

Und wie soll jetzt ein professioneller Vizsla-Züchter mehrere Würfe von Welpen "mit Familienanschluss" aufziehen????

Da nehme ich doch lieber einen Vizsla aus einer "wilden Hobbyzucht". Pfeiff auf Papiere von irgendeinem Zuchtverband. Ist aber nur meine Meinung.

Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
Ist das bei einem vereinsgebundenen Züchter anders als bei einem "wilden Züchter"? Wenn ja: Warum gibt es dann so viele Hunde mit "offiziellen" Papieren, die aufgrund von HD/ED/erblicher Krebsdisposition (...) frühzeitig sterben?????

LG

Jochen