Hallo Sandy,

ich beschäftige mich ja schon seit geraumer Zeit mit den Ridgebacks und habe auch Kontakt zu verschiedenen RR Besitzern und Züchtern. Wir tauschen uns auf Hundehalterebene aus, und irgendwann kommt bei vielen "einfachen" Haltern von Hündinnen die Frage auf, soll ich sie belegen lassen?

Aber ich bin ja noch gar nicht sicher, ob ich Aiwa belegen lasse. Ausschlaggebend ist mir dqas Wohl des Hundes. Ich merke jetzt, dass sie nach der zweiten Läufigkeit doch scheinschwanger ist. Einige Tierärzte raten ja zur Kastration wegen der hohen Krebswahrscheinlichkeit, wenn die Hündin ohnehin nicht trächtig werden soll.

Beim Züchten ist es natürlich besser, wenn der Züchter umfassend informiert ist. Dass Du bis 1923 zurück recherchierst, ist löblich. Aber nicht die Norm. Man kann es auch nicht zur Norm erheben, sollte aber ein paar Generationen zurückverfolgen können, um die Wahrscheinlichkeit erblicher Krankheiten zu minimieren. Und es ist natürlich besser, man sammelt die Erkenntnisse weitgehend selbst, und verlässt sich nicht nur auf das Expertenurteil.

Aber ich sammele hier ja nur Meinungen. Und in vielen Punkten bin ich anderer Auffassung.

Ein ganz heikler Punkt scheint zum Beispiel die Frage des Welpenpreises zu sein. Unterschwellig wurden ja immer die unterstellten Erwerbsinteressen kritisiert. Nun gehe ich davon aus, dass bei einer Aufwands und Ertragsrechnung in meinem Fall ein Minus das Ergebnis sein würde, ganz einfach, weil bei mir und bei meiner Frau der Verdienstausfall nicht eingerechnet werden könnte. Und weil der Aufwand für den geplanten Bau eines Welpenhauses ebenfalls zu Buche schlagen würde. Aber das mal beiseite.

Bei meiner Züchterin, die 1.300 Euro für unseren Hund erhalten hat, habe ich mir die Frage gar nicht gestellt. Ich bin sicher davon ausgegangen, dass im Preis nicht nur Kosten eingerechnet sind, sondern auch theoretisch ein kleiner Gewinn übrig geblieben ist. Den habe ich gerne bezahlt, weil ich der Züchterin vertraute und weil sie sich sehr viel Mühe gegeben hat.

Ich wünschte mir, es gäbe viele solcher Züchterinnen. Die hätten aber hier keine Chance.

Ich frage mich, warum die Reaktionen so ausgefallen sind. Ich hätte erwartet, dass ich überwiegend Tipps bekomme. Teilweise habe ich ja gute Tipps bekommen, und per Email wurde mir auch die eine oder andere nette Unterstützung angeboten.

Aber die meisten Reaktionen sind negativ. Sie geben jungen RR-Besitzern keine Chance.

Schlechte Erfahrungen kann nicht die Ursache dafür sein. Wir haben hier in Hamburg recht guten Kontakt zu vielen RR-Besitzern. Die meisten sind mit dem Hund zufrieden. Wir hören ganz selten Horrorgeschichten von irgendwelchen erblich bedingten Krankheiten.

Ich finde auch nicht, dass es eine Schwemme an RRs aus Hobbyzucht gibt. Ich bin immer froh, wenn ich mal beim Spaziergang einen RR treffe. Eine RR-Schwemme sieht für mich anders aus.

Also glaube ich, viele Einwände werden mir unverständlich bleiben. Wenn Du zum Beispiel schreibst

"Ich habe meinen ersten RR 1988 bekommen .. meinen ersten Wurf 2002 .. siehst du was???",

dann sehe ich, dass Du einfach 14 Jahre gebraucht hast, Dich zur Zucht zu entschließen - aus welchen Gründen auch immer. Wie ich anfangs gesagt habe: Ich glaube nicht, dass das die Norm ist. Ich finde es in Ordnung, aber glaube aber nicht, dass wir einen so langen Entscheidungsprozeß zur Norm erheben müssen.

Liebe Grüße

Uwe