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Foogo
23.06.2004, 09:53
Hallo liebe Forumsteilnehmer!

Ich bin noch kein Hundebesitzer, möchte mir aber in nächster Zeit einen anschaffen. Nach etlichem Suchen unter den Hunderassen bin ich auf den Rhodesian Ridgeback gestossen.

Ich hätte zu dieser Hunderasse ein paar Fragen und hoffe, dass sie mir jemand beantworten kann.

Ich habe gehört, dass es schwierig sei einen RR zu erziehen. Ein Bekannter von mir hat ihn sogar mit einem "Kampfhund verglichen. Stimmt das überhaupt?
Weiters würde mich interessieren, ob der RR als Familienhund (Kinder) geeignet ist und wie er generell auf andere Hunde reagiert.

Wäre über Ratschläge dankbar

mfg Foogo :confused:

Monika mit Eny
23.06.2004, 10:35
Liebe / lieber Foogo?

Ich finde es gut von dir das du dich vor der Anschaffung eines Hundes, sprich zukünftigem Familienmitglied, informierst.
Vielleicht kannst du auch etwas mehr von dir schreiben, z.B. Familie, Kinder, Freizeitgestaltung, Beruf bzw. wie lange ist der Hund alleine, etc... was erwartest du von dem Hund ?
Dann können wir uns auch ein Bild von dir machen und dir vielleicht sagen ob ein RR der richtige Hund für dich ist.
Zu deinen Fragen, ich finde es nicht schwierig einen RR zu erziehen, man muß nur bedenken das er etwas später erwachsen wird, er ist sehr sensibel und du kommst mit "bitte und danke" doch eher an dein Ziel als mit Druck. Über den "Kampfhund" kann ich nur lächeln.
Für uns ist er der ideale Familienhund, unsere Hündin ist die Hüterin aller Kinder, speziell unseres Sohnes.
Aus welcher Gegend kommst du? Schließ dich doch einfach mal einem RR-Spaziergang an, rede mit den Leuten und erlebe diese wundervollen Hunde hautnah.

Viele Grüße, Monika

Claudia Closmann
23.06.2004, 11:06
Hallo und Herzlich Willkommen!

Kampfhund, soso... Nein, ein Kampfhund ist der RR mit Sicherheit nicht.

Idealer Familienhund kann der RR sein, muss aber auch nicht zwangslaeufig.

Ich wuerde als allererstes sagen, der RR ist ein Hund, der gerade in der Entwicklungsphase (bis ca. 2 - 3 Jahre da Spaetentwickler) viiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeel Zeit braucht und ich meine wirklcih viiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeel. Wenn man sich viel mit dem Tier beschaeftigt, bekommt man einen super Hund. Wenn aber nicht - dann kann der Schuss auch nach hinten losgehen und man hat einen Hund mit dem man nciht mehr klarkommt. RRs brauchen Geduld und Konsequenz und das in grossen Mengen. Einige RR-Welpen haben schon ihre Besitzer an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Bei aller 'Familienkompatibilitaet' duerfen wir nie vergessen wozu der RR eigentlich gezuechtet wurde und dass wir mit diesem Hund einen selbstaendig denkenden Partner haben, dessen Staerke in richtige WEge geleitet werden muss.

Schreib mal etwas von Dir, dann koennen wir uns ein Bild von Dir machen!

VG,
Claudia & Rhoda

MIENE
23.06.2004, 11:46
Hallo,
habe zwei RRs und kann nur sagen dass ich diese Rasse liebe.
Allerdings ist in meinen Augen ein RR auch kein Anfängerhund.
Leider werden schon viel zu oft RRs wieder abgegeben wegen Erziehungsprobleme.
Ein RR muss gefordert werden, das sehe ich an meine beiden Wuffis.
Mit dem großen (5Jahre) gehe ich regelmäßig zum Agillity und fahre viel Fahrrad . Zum anderen treffe ich mich regelmäßig mit anderen Hunden, das ist sehr wichtig fürs sozialisieren. Familien bezogen sind sie alle male wenn man sie nur lässt. Mit Kindern wie auch mit Behinderten kommen meine beiden bestens klar. Überlege es Dir aber gut bevor Du dir solch ein Hund zulegst. Es wäre schade sich solch einen Rasse nur zuzulegen weil man sie schön findet. Ein RR gehört für mich nur in Händen von Liebhaber und Kenner dieser Rasse. Leider sehe ich diese Hunde schon viel zu oft in Parks total unkontrolliert und falsch verstanden von Frauchen und Herrchen umherlaufen. Oft sind es dann auch die Leute , die ihre Hunde später wieder abgeben wegen falsch verstandene Tierliebe.
Ich möchte Dir nicht ins Gewissen reden , doch man sollte schon viel Zeit für solch einen tollen Hund haben.

Gruß Miene

PS: Arbeite von Zuhause aus und kann mir dadurch die Zeit nehmen die sie brauchen.

Erongo
23.06.2004, 19:46
Hallöchen Foogo
Ich kann den anderen nur beipflichten. Nach 11/2 Jahren wartezeit, holen wir nun in 2 Tagen unseren Erongo nach Hause. Wir haben uns vorher auch informiert und ich finde es gut das Du Dich gleich mal ins Forum gewagt hast;-)). Wir haben Züchter und Ausstellungen besucht. Viele Spaziergänge mitgemacht, Bücher gelesen und das Internet durchstöbert. Ich kann nur sagen. Ich hab den Ridgi einmal live erlebt und war verliebt und mein Mann auch.
Hier im Forum haben viele eine HP (ich auch grins) sieh sie dir an oder ruf an (bei den Züchter). Ich habe die Erfahrung gemacht, das man bei den meisten Züchtern herzlich willkommen ist und Sie mit Fragen löchern kann. Das hat mich nur mehr bestärkt einen Ridgi als familienmitglied aufzunehmen. Auch im Nachhinein sind sie immer da wenn es mal probleme geben solte und das find ich einfach toll.
In diesem Sinne HERZLICHEN DANK FRAU LÜTGEBÜTER vom Kennel Tschuringa.
Ich bin froh so eine tolle Züchterin gefunden zu haben, die mir Rat und Tat zur Seite steht.
Liebe Grüße Karen

Angela mit Azizi
24.06.2004, 11:18
Hallo Foogo,
warum habt Ihr Euch für einen Ridgeback entschieden und nicht z. B. für einen Schäferhund? Die Wahl der Rasse zeigt doch eigentlich schon, dass man sich mit den Eigenarten der Rasse auseinandergesetzt und z. B. Bücher gelesen hat, oder???
Nur wegen seines Aussehens sollte man sich auf keinen Fall einen RR zulegen, dann geht der Schuss nämlich nach hinten los!
Ich kann mich den anderen Beiträgen nur anschließen, vor allem das Thema Zeit ist nicht zu unterschätzen. Wir haben zwei RRs, Azizi und Louis, beide 3 Jahre alt. Azizi haben wir von Welpenbeinen an, sie hat mit uns verschiedene Hundeschulen, Welpenspielgruppen usw. besucht und ist wirklich mittlerweile gut erzogen. Das hat aber viel Arbeit und Zeit gekostet und geht nicht von jetzt auf gleich. Da mein Mann von zu Hause aus arbeitet, kann er sich die Spaziergänge gut einteilen.
Unser zweiter Hund, Louis, ist jetzt seit letztem Jahr Februar bei uns. Er kam aus einer Familie, die sich vor Anschaffung des Hundes keine Gedanken über die Hundehaltung gemacht hat. Louis war vernachlässigt und sich selber überlassen. Das ist bei einem sehr sensiblen Rüden keine gute Kombination und als wir ihn bekamen, war er z. B. Fremden gegenüber extrem aggressiv, er hat auch schon gebissen.
Heute sind wir so weit, dass Fremde problemlos unser Haus betreten können und er sich auch draussen gut benimmt. Er ist noch nicht so weit wie Azizi, die in jeder Situation ausgeglichen und cool reagiert, aber ich schätze, noch ein Jahr, und er ist soweit.
Du siehst also, dass ein vernachlässigter Ridgeback dies nicht verzeiht und man sich daher vor Anschaffung ganz genau überlegen sollte, ob man diesem Hund gerecht werden kann.
Lies dir doch mal hier auf der RR-Org die Fragen durch, die an die Welpeninteressenten gestellt werden. Kannst Du die alle mit Ja beantworten?
Ich hatte früher einen Schäferhund-Dobermann-Mischling. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass die Erziehung von Azizi weitaus einfacher war als die meines alten Hundes. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich damals (1990) in einem Boxer-Verein war und da war auch Schutzdienst ein Thema und alles war etwas barscher und aus heutiger Sicht überhaupt nicht hundetauglich. Ich hatte noch gelernt, dass man einen Hund, der in die Wohnung pinkelt, damit bestrafen muss, dass man ihn in mit der Nase in die Pfütze tunkt... Was habe ich ihm damit angetan...
Durch unsere wirklich guten Hundetrainerinnen und gute Bücher haben wir eine ganz andere Kommunikation zu unseren Hunden gefunden und ich finde, es ist alles viel einfacher geworden. Man darf auch nichts verbissen sehen.
Zum Thema Kindertauglichkeit: Jeder Hund ist so kindertauglich, wie er es gelernt hat. Viel eher ist die Frage wichtig, ob die Kinder schon hundetauglich sind... Man sollte nie nie nie kleine Kinder mit Hunden alleine lassen, das kann ganz böse ins Auge gehen. Und zu denken, dass ja das Kind nach der Schule mit dem Hund schön spazieren gehen kann, ist auch völlig falsch. Zum Einen ist der Hund zu groß (40/20-Hunde dürfen erst ab einem Alter von 18 Jahren geführt werden) zum Anderen sind Kinder mit vielen Situationen überfordert.
Ruft bei einem guten Züchter in Eurer Nähe an (über die Vereine, die auch hier auf der RR-Org aufgeführt sind, kommt ihr an die Adressen) und lernt die Hunde aus der Nähe kennen. Im direkten Gespräch werdet Ihr alles notwendige erfahren und könnt Euch gut beraten lassen. Auch die Teilnahme an den verschiedenen RR-Spaziergängen, zum Teil über die Vereine oder hier über das Forum organisiert, kann ich Euch nur wärmstens empfehlen.
Viele Grüße
Angela