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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein kleine Ridgeback soll her!



Flamingo
21.09.2004, 18:36
Hallo Ihr!

Ich bin neu hier auf dieser Seite und das aus schönem Grund. Wir möchten uns einen Ridgeback anschaffen. Nun kommt mir schon ein kleiner Schauer, wenn ich hier lese, das es Welpen gibt, die Ihrem "Herrchen" kräftig ins Gesicht beissen... Ich hoffe sehr, es sind nur Einzelfälle. Außerdem habe ich noch eine Frage. Die Mischung Ridgeback-Dobermann finde ich sehr interessant. Hat jemand Erfahrungen damit? Ich würde mich sehr über Antworten freuen. Lg Flamingo

speedy
21.09.2004, 20:23
Hallo Flamingo,
auch ein Welpe ist ein Hund *lach* und Welpen haben oftmals eine sagenhafte Energie und die sogenannten dollen fünf Minuten. Wenn ein Welpe dann vielleicht beim Züchter noch nicht so optimal auf den Menschen geprägt wurde, hat man es natürlich schwieriger als nötig. Welpe und Mensch müssen erstmal zusammenwachsen und eine gemeinsame Form des Miteinanders erlernen. Wie man darauf reagiert und wie man einen Welpen optimal erzieht kann man sich in spezieller Fachliteratur ganz gut aneignen und der Besuch einer guten Hundeschule ist natürlich auch sehr wichtig und hilfreich. Grundsätzlich sollte man sich sowohl im eigenen Interesse als auch in dem des Hundes schon vorher viel Wissen aneignen, damit man einen guten Züchter erkennen kann und damit man schon eine gewisse Sicherheit zum Thema Umgang mit dem Hund und diesen auch zu verstehen hat. Aus deinen Worten schließe ich, dass du noch keinen Hund hattest und gerade dann ist es wichtig, dass man sich im Vorfeld sehr genau einliest und -fragt, weil wenn der Hund erstmal da ist, kommen genug Unsicherheiten auf, aber gerade eine gewisse Souveränität ist im Zusammenleben mit einem Hund sehr wichtig.
LG


Hallo Ihr!

Ich bin neu hier auf dieser Seite und das aus schönem Grund. Wir möchten uns einen Ridgeback anschaffen. Nun kommt mir schon ein kleiner Schauer, wenn ich hier lese, das es Welpen gibt, die Ihrem "Herrchen" kräftig ins Gesicht beissen... Ich hoffe sehr, es sind nur Einzelfälle. Außerdem habe ich noch eine Frage. Die Mischung Ridgeback-Dobermann finde ich sehr interessant. Hat jemand Erfahrungen damit? Ich würde mich sehr über Antworten freuen. Lg Flamingo

Flamingo
21.09.2004, 23:25
Hallo Speedy! Nein, ich hatte noch keinen eigenen Hund und wir stehen jetzt noch ziemlich am Anfang. Wir haben schon sehr viel Literatur darüber gewälzt. Bin auch mit Hunden groß geworden. Und habe 3 Jahre einen Dobermann "mitgehabt". Aber eine Antwort hat mich nicht gerade schlauer gemacht im Bezug auf das richtige Leben mit Ridgebacks. Schade. Lg flamingo

Nadja
22.09.2004, 08:28
Hallo Flamingo,

ich kenne einige Dobermänner und natürlich auch viele RRs - eine Mischung der beiden Rassen fände ich persönlich jetzt nicht so toll...
Mir sind Dobermänner viel zu hektisch und hibbelig (auch im Haus und auch noch nach stundenlanger Beschäftigung draußen) und vor allem sind es meist schreckliche "Kläffer".
Das alles ist ein RR eher nicht, es ist auch sehr angenehm, im Haus einen total entspannten, ruhigen Hund zu haben (austoben kann und tut er sich draußen). Ich kenne auch keinen RR, der einen morgens um sieben mit nervösem Rumgerenne weckt "Hey Leute ich bin wach, los rausgehen, Action..." - von Dobibesitzern habe ich das schon öfter gehört ...

Grüsse
Nadja

Anita Koba
22.09.2004, 08:57
Hallo Anja,

schau doch einmal in den HP`s der Tierheime. Dort findest Du auch unter Garantie RR-Mix.
Beispiel: www.tierheim-mainz.de. Für mich ist Santana ein RR-Mix.

LG
Anita

Claudia Closmann
22.09.2004, 09:31
Die Mischung Dobermann-Ridgeback ist interessant? Hypernervoeser Dobermann, Tendenz Dauerhysterie und ruhiger Ridgeback jedoch je nach Linie mit Aggressionspotential ausgestattet.... tolle Mischung :(

Die beste Freundin meiner Huendin ist ein Dobi und ich mag sie auch sehr und sie ist auch oft bei uns zu Besuch aber gemischt moechte ich die beiden nicht haben....

Auf der Seite RR in Not findest Du viele Mix-Hunde die kein Zuhause finden.

Das mit dem Ins-Gesicht-Beissen ist eine ueble Sache und hat IMHO viel mit der Haltung und Handhabung dieser speziellen Huendin zu tun. Ansonsten koennen RR-Welpen echte Teufel sein - denen man mit viel Humor und Konsequenz (nicht Haerte) begegnen muss.

IMHO das Wichtigste ist, dass man sich fuer den Hund Zeit nimmt und auf ihn eingeht, sich eingehend mit ihm beschaeftigt. Die gut erzogenen RRs von heute sind das Produkt von viiiiiieeeeel Geduld, viiiiiiiiiieeeeeeeel Aufmerksamkeit, viiiiiiiiiieeeeeeel Zeit. Wenn man bereit ist, dies zu investieren, hat man viel Freude mit dem Hund. Wenn man versucht, im HauRuck-Verfahren nach mittelalterlichen Methoden den Hund zu brechen hat man ein echtes Problem.

VG,
Claudia & Rhoda

kiara20
22.09.2004, 14:25
Also mein kleines Monster ist jetzt mittlerweile 5 Monate alt (RR-Rüde) und hat uns natürlich auch bis jetzt sehr auf Trap gehalten! Gerade das Toben mit den spitzen Milchzähnen (sind jetzt zum größten Teil den großen Zähnen gewichen, zum Glück http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/smile.gif ) kann ganz schön heftig werden. Aber nach dem ich das Spiel ein paar mal mit einem hohen Auaaaaah-Gequitsche beendet habe und ihn ein paar Minuten ignoriert habe, haben wir das Spiel jetzt eigentlich gut unter Kontrolle bekommen. Sobald ich anfange zu quitschen, wenn er doch mal zu doll wird, hört er sofort auf und holt eins seiner Stofftiere damit wir damit weiterkämpfen können!! Da kann er dann nämlich ordentlich reinbeißen!!!

Aber er hat noch nie versucht mir oder meinem Freund ins Gesicht zu beißen!!! Mein Papa kämpf gerne wild mit irgendwelchen Hunden und hat Benn immer gegen die Nase gepustet, so dass er doch einmal in Richtung Gesicht geschnappt hat. Wenn man so genervt wird!! Aber nicht so nah, dass er die Nase hätte erreichen können!

Also so lange man das Spiel etwas kontrolliert und es nicht zu wild werden lässt, kann man sich einige Schrammen ersparen, aber es bleiben trotzdem genug übrig, alleine schon wegen den Krallen!! Aber bei meinen Katzen sah ich zu Anfang nicht anders aus!!http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/images/smilies/smile.gif

Viele Grüße

Anika & Benn

Rosebud
23.09.2004, 14:35
hallo Flamingo,
warum findest Du diesen Mix interessant? Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Der Ridgeback ist einer der ursprünglichsten, instinktsichersten Hunde. Und gerade deswegen werden sie vom DZRR (Züchterverband RR) und vom VDH als sehr nervenstark und wesensfest gezüchtet. Warum die Rasse, die Gott sei Dank nun auch in Bayern von der Liste gestrichen wurde, weil nachweislich Jagd- und Schweißhund, mit einem Listenhund kreuzen?
Wenn es denn schon solch einen Mischling im Tierheim oder bei Ridgeback-in-Not gibt. OK. Aber Ihr denkt doch nicht daran, zu züchten? Das fände ich verantwortungslos.
Zum Zusammenleben mit einem Ridgeback kann ich folgendes sagen: Sie erfordern meist mehr Arbeit in der Unterordnung, sind schwerer zu erziehen, wenn er glücklich und gesund sein soll, muss er mindestens 2 Stunden am Tag Auslauf haben. 1-2 in der Woche muss er auch die Möglichkeit haben zu rennen, sich auszulaufen. Ridgebackrüden, unkastriert, sind sehr instinktsicher und insgesamt hat die Rasse eine größere Neigung zur Dominanz.
Ein Ridgeback hört nie auf, Deine Rudelposition anzuzweifeln. Du solltest vorher auf jeden Fall das Buch von Stig Carlson lesen. Er ist einer der weltweit führenden Rhodesian Ridgeback-Kenner.
Wenn ihr einen wesensfesten, unerschrockenen Hund (optimale Sozialisierung vorausgesetzt) mit enorm hohem Bewegungsdrang wünscht und keine Mühen scheut täglich mit dem Hund zu arbeiten und das intensiv über 1-2 Jahre, dann ist der RR der richtige. Ich würde Euch in jedem Fall den Besuch mehrer DZRR-Züchter empfehlen.
LG,
Rosebud

mameu
23.09.2004, 23:14
@ Rosebud
Zitat Deines Postings:
[...und insgesamt hat die Rasse eine größere Neigung zur Dominanz. ];[Ein Ridgeback hört nie auf, Deine Rudelposition anzuzweifeln.]
Sorry Rosebud, aber wie viele Ridgebacks hattest Du noch gleich????? Wenn ich das so lese, komme ich zu der Vermutung: Keinen!!! Oder ggf. einen, mit dem Du offensichtlich eine Menge Probleme hattest; ansonsten kann ich mir Deine Ausführungen diesbezüglich nicht erklären. Ansonsten stimme ich mit Deinen Aussagen im wesentlichen überein.

@ Flamingo
Über die Eigenschaften eines Mix (Dobi-RR) kann ich Dir leider nicht viel sagen. Mein zweiter Hund war ein Dobi und eine Schmusebacke und Seele von Hund; hatte nicht die dem Dobi ansonsten anhaftenden Eigenschaften. Ob nun Dobi oder RR, entscheidend ist, was hier schon erwähnt wurde: Du musst viel Zeit mitbringen und Dich ordentlich mit dem Hund beschäftigen, den er soll ja zur Familie gehören!! Es ist zuweilen wie mit kleinen Kindern!!
Ansonsten ist es (siehe Dein erstes Posting) keineswegs "typisch" das ein Welpe Dir "ins Gesicht" beissen würde!!! Also, keine Angst vor kleinen "Vampiren" (grins!).

VG
Jacqueline, Marco, Zina und Asim

Angela mit Azizi
24.09.2004, 13:25
Hallo Flamingo,
wenn Du Dich für Ridgebacks interessierst, dann sprich am besten mit Züchtern dieser Rasse. Entsprechende Adressen findest Du hier auf der Webseite in der Züchtertafel. Dort findest Du sicherlich auch Züchter in Deiner Nähe.
Wir selber haben zwei Ridgebacks, wovon wir das Mädel (Azizi) von Welpenbeinen an haben. Sie war im Umgang mit uns Menschen unglaublich vorsichtig und zart, mit Hunden dagegen war und ist sie eine ziemlich wilde Maus. Mit unserem Zweithund Louis tobt sie extrem wild.
Die Erziehung der beiden fand ich wesentlich einfacher als die von meinem alten Hund (Schäferhund-Dobermann-Mix), allerdings haben wir das Glück, eine sehr gute Hundetrainerin, super Lektüre und einen guten Kontakt zu den beiden Züchterinnen unserer Hunde zu haben.
Früher gab es nur diese 08/15 Ausbildung auf dem Hundeplatz, da wurde nicht gespielt, das Sozialverhalten der Hunde war viel schlechter und die Kommunikation zwischen Mensch und Hund hat auch nicht so funktioniert wie heute.
Louis kam im Alter von 21 Monaten zu uns. Wir hatten nie Dominanzprobleme. Wir sind halt konsequent, souverän, motivieren durch positive Bestärkung usw., so dass er schnell seinen Platz und seinen sicheren Halt in unserem Rudel gefunden hat.
Generell testen aber alle Hunde aus, wie weit sie gehen können, sie wollen halt immer das Beste für sich rausschlagen, das ist aber unabhängig von der Rasse und muss auch nicht aggressiv sein.
Mein alter Hund hat mich total dominiert, und ich hab es nie gemerkt... Er war trotzdem total nett und liebenswürdig, aber er hatte mich gut erzogen!!
Ich kann Dir also nur empfehlen, lerne die Rasse kennen, besuche Ausstellungen (z. B. ist in Dortmund vom 15.-17.10. wieder eine große Veranstaltung, am Sonntag werden, wenn ich richtig informiert bin, die Ridgebacks gezeigt, dort wirst Du viele Leute finden, mit denen Du Dich unterhalten kannst), vielleicht kannst Du Dich ja auch mal einem Spaziergang mit Ridgebacks anschließen, viele Vereine bieten regelmäßige Wanderungen an.
Von einem RR-Dobi-Mischling halte ich persönlich auch nicht so viel... Höchstens ein Ridgeback und ein Dobi...
Viele Grüße
Angela

TinaW
26.09.2004, 00:20
Hallo Caludia,

mußte gerade wirklich schmunzeln, als ich das gelesen habe!
Die Mischung Dobermann-Ridgeback ist interessant? Hypernervoeser Dobermann, Tendenz Dauerhysterie und ruhiger Ridgeback jedoch je nach Linie mit Aggressionspotential ausgestattet.... tolle Mischung

Sonderbar, dass mein Ricky einen reinrassigen Dobi Vater hatte und Ricky in keinster Weise diese Caraktereigenschaften nach weist! ;) Hypernervoes-Dauerhysterie :confused:

Er schläft Zuhause ausgiebig und bellt nur wenn es mal klingelt. Sicher hat er die Eigenschaften von Mama geerbt. :D

Bin voll mit Ihm zufrieden. :) Gesund ist er auch, seit Jahren.

Meine persönlich Meinung, was RR & Dobis angeht; ich liebe beide Rassen!

Mein nächstes Rudelmitglied wird ein RR-in-Not sein, weiblich! Klar.

Liebe Grüße von Tina

Claudia Closmann
27.09.2004, 11:25
Hi Tina,

Ich hab nichts gegen Dobis aber die, die ich kenne sind eben sehr nervoes. Schoen, dass Dein Hundi so ausgeglichen ist. Was ich nur verhindern wollte war, dass sich Leute 'Spezialrassen' und 'tolle Mixe' ausdenken, die dann zu diesem Zweck 'gezuechtet' werden. Es gab vor einiger Zeit mal hier ein Posting, dass die Vorteile des Mixes Dogge x RR anpries - da kommt mir heute noch die Galle hoch. Ich hab nichts gegen 'Weideunfaelle' aber es gibt Leute die solche Verpaarungen bewusst machen und da bin ich dagegen.

Also viel Spass noch mit Deinem Hundi!

VG,
Claudia

speedy
27.09.2004, 14:12
Hallo Speedy! Nein, ich hatte noch keinen eigenen Hund und wir stehen jetzt noch ziemlich am Anfang. Wir haben schon sehr viel Literatur darüber gewälzt. Bin auch mit Hunden groß geworden. Und habe 3 Jahre einen Dobermann "mitgehabt". Aber eine Antwort hat mich nicht gerade schlauer gemacht im Bezug auf das richtige Leben mit Ridgebacks. Schade. Lg flamingo

Hallöchen,
nach dem richtigen Zusammenleben mit RRs ( was ist das überhaupt? Ein RR ist halt ein Hund ;-)) hast du in deinem ersten Posting doch garnicht gefragt und wie man auf das Beißen eines Welpen reagieren kann, ist in dem anderen Thread ja imho hinreichend erörtert worden, zeigt aber wieder einmal mehr, dass man schon im Vorfeld sehr gut informiert sein muss und auch schon eine gute Hundeschule gefunden oder erfragt haben muss, damit man sich nicht erst daran begibt, wenn es schon "brennt". Wenn das nicht weitergeholfen hat, tuts mir leid ;-). Ich werde in Zukunft meine wenig Erhellung bringenden Finger unter Kontrolle zu halten versuchen :D
Schönen Tag noch...

Flamingo
28.09.2004, 13:28
Hallo Ihr alle! Danke, dass soviele geschrieben haben. Also, Nein, wir wollen nicht züchten. Und zur Verteidigung der Dobermänner muß ich sagen, dass unsere nicht so war wie beschrieben. Sie hat lediglich gebellt wenn jemand an der Tüt war. Typisch Schutzhund. Ich denke, dass es alles eine Frage der Erziehung ist. Hatte gedacht, dass jemand vielleicht so einen "Weideunfall" kennt. Aber ich glaube, dass wir uns jetzt entschieden haben, dass es ein RR wird. Ein Mädchen.Nun die nächste Frage, woran erkenn ich jetzt eigendlich gute Züchter? Lg Flamingo

Defender27
28.09.2004, 16:30
Hallo Flamingo,

ich nehme an mit dem "Welpen der seinem Herrchen ins Gesicht beisst" waren wir gemeint. Dies möchten wir Dir doch ein wenig erläutern. Weil dieser Satz so isoliert für uns doch sehr ungehäuerlich klingt.

Wir mussten erfahren wie schwierig es ist, sich so auszudrücken, das man auch von jedem richtig verstanden wird.

Ich fange mal von vorne an. Wir sind beide mit Hunden unterschiedlichster Rassen aufgewachsen. Hund hatten immer einen besonderen Stellenwert in unserem Leben. Keiner dieser Hunde war je aggresiv. Meine Einstellung dazu ist, es gibt keine Hunde die agressiv sind, ausser man macht sie dazu. Jeder Hund war auf seine Weise ganz aussergewöhnlich und liebenswert. Auch unsere Lea ist aussergewöhnlich und liebenswert. Fehler macht nur der Mensch niemals der Hund. Um unseren Fehlern und um lea`Verhalten besser verstehen zu können wendeten wir uns an dieses Forum.
wir hatten bisher zwei Riesenschnauzer Balou und Freya. Von Freya mussten wir uns leider im März diesen Jahres verabschieden.
Balou ist mit Freya aufgewachsen und sie hat sehr getrauert. Hörte auf zu spielen und veränderte sich auch sonst in ihrem Verhalten. Also entschieden wir uns für einen neuen Gefährten für Balou und für uns. RR´s sind uns immer wieder begegnet. Seit zwei Jahren beschäftigen wir uns nun schon mit dieser Rasse. Wir sprachen mit jedem RR Besitzer und fragten sie Löcher in den Bauch. Und wir haben sehr viel gelesen. So war für uns klar es sollte ein RR sein.
Wir fingen an nach einem Welpen zu suchen. Haben einige Züchter aufgesucht und uns mit ihnen unterhalten. Schnell wurde uns klar das der RR doch im Begriff ist ein "Modehund" zu werden und es viele schwarze Schafe unter ihnen gibt, für die das Geld im Vordergrund steht und die Aufzucht auch nicht immer so doll war. Uns war der Züchter sehr wichtig. Mit den Züchtern von Balou und Freya haben wir noch heute Kontakt, seit nun schon 13 Jahren. Auch mit RR´s in Not versuchten wir Kontakt aufzunehmen. Haben aber nie eine Antwort bekommen.
Durch Zufall erfuhren wir dann von einem Wurf ganz in unserer Nähe. Zwar ohne Papiere aber warum eigentlich nicht. Also fuhren wir hin um uns die wilden 13 anzuschauen und viel wichtiger die Umgebung und die Menschen die mit diesen Hunden lebten.
Wir waren Begeistert. Diese Familie war uns sofort Sympathisch. Vor allem die Mutter der Welpen war von ihrem Verhalten und auch vom Aussehen einfach perfekt. Lea ist mit Kindern und einem Jack Russel aufgewachsen. Noch heute findet sie diese Hunde besonders toll. Wir erfuhren, das es sich bei diesem Wurf um ein einmaliges Ereignis handeln würde. Gründe waren z.B. Schutz der Hündin vor CA (Krebs) und auch für die Kinder der Familie sollte es eine Erfahrung sein. Konnte ich sehr gut nachvollziehen, da meine Schäferhundhündin an einem Gesäugetumor erkrankt war und auch unser Tierarzt sagt, das eine Hündin einmal Junge bekommen sollte. Ist ja beim Menschen auch beschrieben.
Nach einem Tag Bedenkzeit ( war für uns eigentlich nur noch eine Formsache ) fuhren wir am nächsten tag hin um uns eine Hündin auszusuchen. Wir waren den ganzen Nachmittag dort. Es viel uns nicht leicht da natürlich alle schön waren.
Wir entschieden uns für die nach unserer Meinung peppigste. Lea war bei jedem Geräusch voll da, auch als sie schlief. Auch den Rüden gegenüber liess sie sich nicht die "Butter vom Brot nehmen". Sie schlief grunsätzlich als letzte ein. Das sollte sie sein!
Im nachhinein habe ich eine Kollegin gefragt, die einen 8 Monate alten Rüden hat und keinerlei Probleme hat, wie sie ihn ausgesucht hat. Sie sagte sie hat die grösste Schlafmütze genommen. Nun gut haben wir eben nicht. Also müssen wir da eben durch.
Von nun an besuchten wir Lea so oft wir konnten. Danke nochmal an die Familie das sie uns dies ermöglichten. Denn ich glaube wir waren die Penetrantesten neuen Besitzer. Wir hatten jedoch immer das Gefühl, das wir Willkommen waren.

Irgendwann war dann der grosse Tag da. Lea sollte bei uns einziehen. Endlich!!

Die ersten Tage verliefen Problemlos. Lea lebte sich recht schnell bei uns ein. Bereits in der dritten Nacht schliefen Balou und Lea in einem Körbchen. Danke an Balou, Du hast uns schlaflose Nächte erspart.
Nach und nach taute Lea dann auf. Balu hatte sie recht schnell im Griff und das hat sie noch immer. Noch jedenfalls. Nur ein Beispiel: Balou hat einen Sessel auf dem sie schläft. Mit 9 Wochen baut sich Lea vor ihr auf und macht ein irres Geschrei, das sie doch bitte auf den Sessel möchte.
Das Problem hatten wir mit Ihr. Auf ein Nein reagierte sie zunehmend agressiver um Ihren Willen doch zu bekommen. Das heisst sie verbiss sich in Hosenbeine und schnappte nach uns was ihr auch zunehmend gelang. Da haben wir angefangen uns Gedanken zu machen. Was ist wenn sie kein Welpe mehr ist und nach uns beisst. In der Hundeschule riet uns der Trainer die "Alpha roll" anzuwenden. Mit der Bemerkung: wenn Ihr das nicht in den Griff bekommt wollt Ihr den Hund in einem halben Jahr abgeben. Das war jedoch für uns vollkommen absurd. Sie war ja erst 9 Wochen und abgeben werden wir sie nie. Birgit wird sie nie zu Gesicht bekommen. Denn wir haben ja noch alles in der Hand. Die Anfrage in diesem Forum lief schliesslich ja auch nur parallel zu unseren zahlreichen anderen Unternehmungen das Problem in den Griff zu bekommen. Nun gut die alpha roll war ein Versuch wert. Und liebe Gegner der alpha rolle , ihr hattet recht zumindestens bei unserer lea funktioniert es nicht. Also entschieden wir uns Ihr Verhalten einfach zu ignorieren. Auch das half alles nichts. Das Ergebnis waren Kaputte Hosen, Pullover Jacken und nicht zuletzt für ein kleines "Hundebaby" doch erhebliche Bisswunden. Also was tun. Wir haben Bücher gelesen. Hundespychologie, Verhalten alles was der Markt her gibt, haben alle Hundeschulen im Umkreis besucht. Doch überall nur kluge Sprüche. Eine Schule riet uns sogar den Hund auf die Schnauze zu schlagen. Unglaublich!! Wir schlagen keine Hunde. Also Hund unterm Arm und schnell weg da.
Und Ihr könnt uns glauben wir haben wirklich alles versucht. Haben diese Situationen vermieden, haben ihr beim Beissen Ihr Spielzeug in den Mund geschoben jeden Tipp haben wir ausprobiert.
Dann Endlich haben wir eine Trainerin gefunden. Sie setzt das um, wie wir uns das immer in der Theorie vorgestellt haben. Es sollte unser letzter Versuch sein. Bevor wir auf niemanden mehr gehört hätten und einfach aus dem Bauch raus gehandelt hätten.
Unser Fazit wir haben uns total verrückt machen lassen von selbst ernannten Hundeexperten. Fakt ist der RR ist sicher ein sehr besonderer Hund. Er reagiert sehr empfindlich. Aber nun mal ehrlich egal welche Rasse, kein Hund sollte mit Gewalt und Härte erzogen werden. Immer sollte es spielerisch versucht werden mit Konsequenz. Aber wir mussten einsehen, das es mit unserer Lea nicht immer spielerisch geht. Wir machen nun von allem ein bisschen, je nach Situation. Manche Dinge ignorrieren wir, für Ihr Futter muss sie arbeiten. Kleinere Beissereien werden mit dem Schnauzengriff sanktioniert. Nein haben wir bis auf Ausnahmen gestrichen. Viel öfter hört sie nun ein Ja. Jedoch ist sie bereits ein mal richtig geflogen. Letzte Woche ist sie beim spazieren durchgetillt. Wir hoffen das es das erste und letzte mal war. Seit dem haben wir Ruhe. Toi, Toi, Toi. Wir messen dem "Problem" von nun an keine Bedeutung mehr zu.
Ansonsten darf sie einfach nur Welpe sein.

Wir wollten mit unseren Ausführungen keine Angst machen vor dieser Rasse. Auch war eben nicht alles nur negativ. Wir haben schon viele schöne Erlebnisse mit Lea gehabt. Und geniessen jede Minute mit Ihr.
Sie ist eben eine selbstbewusste kleine Prinzessin auf der Bohne. Die ganz deutlich sagt was sie will. Aber das Leben besteht nun mal nicht nur aus Freude. Auch Balou ist wieder die alte und geniest Lea.

Wir können nur zu dieser Rasse raten !!

Lenchen
29.09.2004, 09:04
Hallo defender,

schön, dass Ihr nun nach langem Suchen eine Hundetrainerin gefunden habt, mit der Ihr arbeiten könnt. Es wäre interessant zu erfahren, mit welchen Methoden sie arbeitet, schließlich lernt man ja nie aus.

Ich wünsche Euch alles Gute mit Eurer wilden Hummel :) ! genießt die Welpenzeit, leider ist sie viel zu schnell vorbei.

Viele Grüße

Lenchen

Claudia Closmann
29.09.2004, 10:41
[font=Arial Black]Manche Dinge ignorrieren wir, für Ihr Futter muss sie arbeiten. Kleinere Beissereien werden mit dem Schnauzengriff sanktioniert. Nein haben wir bis auf Ausnahmen gestrichen. Viel öfter hört sie nun ein Ja.

Das hoert sich doch super an. Freut mich, dass Ihr besser mit der Huendin klarkommt!

VG,
Claudia & Rhoda