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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Drama Bahnt Sich An:::::



Nikita1
02.10.2004, 19:58
Hallo zusammen,



Ashanti (7 Monate), hat in den letzten 4 Wochen meine alte, kranke, fast blinde Cockerhündin 3x so attackiert, daß ich Sie trennen mußte, da Ashanti die Kleine wahrscheinlich sonst zu Tode gebissen hätte.

Zur Vorgeschichte; die Cockerhündin ist ein ehemaliger "Strassenköter" (liebevoll gemeint) aus Spanien, die bei anderen Hunden, auch in der Vergangenheit, immer die Chefin sein will. Ashanti ist von ihr im Welpenalter auch ein paar Mal gebissen worden, sodaß ich schon damals gedacht habe, hoffentlich rächt sich das nicht später....!

Fakt ist nun, daß die Cockerhündin nahezu erblindet ist und es überhaupt nicht leiden kann von anderen Hunden angestubst zu werden, sodaß sie dann aus Unsicherheit rumkläfft und um sich schnappt, hinzu kommt der Futterneid, Ashanti will sie vom Napf vertreiben, die Kleine verteidigt dann. Inzwischen hat Ashanti gemerkt, daß die Kleine ihr unterlegen ist und will nun die Alphastellung übernehmen, leider unterwirft sich die "Alte" nicht und verteidigt ihre bisherige Position.

Seit diesen "gelungenen Attacken", lauert Ashanti regelrecht auf neue Konfrontationen..., sehe es schon an ihrer Körpersprache und konnte es in den letzten Tagen unterbinden, muß aber davon ausgehen, daß es wieder eskaliert, ich kann ja nicht immer daneben stehen!

Bin natürlich jetzt sehr angespannt und schaue ständig auf die Beiden, befürchte in Zukunft das Schlimmste:( ! Die Alte tut mir total leid!

Habe in den letzten 25 Jahren immer Hunde gehabt und behaupte, wirklich nicht unerfahren zu sein, ähnliches habe ich auch schon unter Hündinnen erlebt, da war es aber dann die selbe Rasse und daher kein ungleiches Größenverhältnis; doch momentan bin ich etwas ratlos...:confused: und auch traurig!

Habe von einem erfahrenen Züchter aus Frankreich gehört, der ein großes Rudel mit 10 RR hat, daß die RR noch nicht so degeneriert sind und daher instinktiv die Alten, Schwachen und Kranken aus dem Rudel "selektieren"
wollen, daher nimmt er diese schwachen Hunde aus dem Rudel raus.
"Einfacher gesagt, als getan!!!" Ob da wirklich was dran ist?
Übrigens, in dem kleinen Rudel gibt es noch einen Rüden, den Ashanti heiß und innig liebt und die Beiden verstehen sich bestens.

Wer von Euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann kompetente Aussagen machen?

Viele Grüße, Suse, Nikita, Ashanti und Charly

Nadja
03.10.2004, 11:01
Hallo Suse,

das ist wirklich eine schreckliche Situation.

Ich habe dieses Jahr bereits 2x von ähnlichen Geschichten gehört. Im einen Fall hat eine ältere RR-Hündin ihre im gleichen Haushalt lebende alte Mutterhündin vom "Rudelthron" stoßen wollen - die Hündin wurde schweren Herzens abgegeben an eine Familie wo sie nun als Einzelhund lebt.
Im anderen Fall griff eine 2jährige RR-Hündin auch die ältere Cockerhündin an, attackierte den neu hinzugekommenen RR-Welpen und letztlich leider auch das Frauchen, als die bei einem Streit dazwischenging - diese Hündin wurde eingeschläfert.

In deinem Fall hätte ich schon auch berechtigte Angst um die alte Cockerdame, wobei deinen Hündin auch recht "frühreif" zu sein scheint. Warscheinlich wirst du dich von einer der beiden trennen müssen, wenn du sie nicht innerhalb des Hauses getrennt halten kannst.

Grüsse
Nadja

DaniH
03.10.2004, 12:48
Hallo!
Das klingt wirklich schlimm und ich möchte nicht in deiner Haut stecken!
Versuche doch mal, ob du nicht einen geeigneten Tiertrainer/-psychologen finden kannst, der auch zu dir nach Hause kommt. Der kann dann die Lage vor Ort einschätzen und dir Verhaltensmaßregeln für beide Hunde geben. Sollte er die Situation allerdings als schwer änderbar ansehen, musst du dich zum Wohl der Hunde wohl von der Kleinen trennen. Ich hoffe sehr, dass das nicht nötig ist!
Vielleicht kennt jemand hier im Forum einen geeigneten Trainer in deiner Nähe!
Bis dahihn würde ich die beiden nie unbeaufsichtigt miteinander allein lassen und getrennt füttern.
Gruß,
Daniela + Aylah

mameu
03.10.2004, 14:10
Hallo Suse,

das ist eine sehr beunruhigende Situation. Schließe mich Daniela's Meinung an, dass Du einen Profi zu Rate ziehen solltest. Telefoniere doch hier mal die RR-Trainer ab (Startseite/Hundetrainer), ob es nicht jemanden in Eurer Nähe gibt, den diese empfehlen können.
Ohne nähere Informationen zu haben würde ich - als 'nur' Hundebesitzer und nicht Profi - sagen, dass die Rudelstellung bei Euch nicht geklärt ist.
Meine persönliche Erfahrung und Beobachtung (haben immer mehrere Hunde gehabt; zu "Hochzeiten" mal vier) ist, dass die "Neulinge" im Rudel immer nur die "zweite Geige" spielen sollten. Soll heißen:
der "alte" Hund wird zuerst angeleint, geht zuerst - nach Frauchen - zur Tür heraus, bekommt zuerst sein Fressen etc.......Wenn dies konsequent durchgeführt wird, gibt es i.d.R. keine Probleme. Natürlich wird der "junge" Hund versuchen diese Regel zu brechen; aber dann muss er von Herrchen/Frauchen gemaßregelt werden. Bis jetzt hat das immer bei uns funktioniert.
Ich glaube ein zusätzliches Problem wird bei Dir sein, dass Deine Cockerhündin ein Gebrechen hat und damit nicht als "gleich- oder höherwertiges" Rudelmitglied verstanden wird und das sie die "kleine" früher mal gebissen hat.
Wenn es "nur" die Rudelstellung anbelangt, könntest Du es noch selbst hinkriegen; aber insgesamt sollte sich vielleicht besser ein Profi die ganze häusliche Situation anschauen.

Ich hoffe, dass sich alles bei Euch zum Guten wendet.

Viele Grüsse

Jacqueline, Marco, Zina und Asim

Liane
03.10.2004, 14:18
Hallo Nikita1,

das problem mit deinen Hunden ähnelt sehr dem fall von zwei freunden von mir. Die beiden haben einen Dobermann (3 Jahre) und einen Welsh Terrier (7 Jahre). Der Dobi wollte in seinem Rudel auch die Alpharolle übernehmen und ist den Terrier schlimm angegangen. Als sein Herrchen bei den Beißerreien wieder einmal dazwischen gehen wollte hatte der Dobi sein Herrchen so schlimm gebissen (beide Arme und Hüfte) das er fast zwei wochen im Krankenhaus lag und anschließend noch 4 wochen krank geschrieben war. man muß vielleicht dazu sagen das das Herrchen Polizist ist und nicht gerade von schmächtiger Statur.

Die Besitzer der beiden Hunde wollten keinen der beiden abgeben, oder getrennt von einander halten und so haben sie sich an unseren Hundetrainer gewendt. Die "Resozialisierung" der beiden Hunde, gemeinsam mit dem Herrchen, hat ca. zwei wochen gedauert. Aber diese "therapie" hat sich gelohnt. Jetzt leben alle beiden Hunde mit den Besitzern wieder gemeinsam friedlich unter einem Dach, ohne dass es nocheinmal zu solch einem vorfall kam.

Unser Hundetrainer ist besonders in der Resozialisierung von Problemhunden spezialisiert und kann dir mit Sicherheit wertvolle Tipps und Ratschläge geben. Falls dir der Weg nicht zu weit sein und du die Kosten und Mühen nicht scheuen solltest, lege ich dir seine Hilfe sehr ans Herz. bei interesse schau doch einfach mal auf seine Internetseite: www.hundeschule-deutschland.de (http://www.hundeschule-deutschland.de)

Liebe Grüße
Liane