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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit Hunden sprechen - für RR-Anfänder?



kangoookup
24.01.2005, 17:59
Hallo liebe Leute im Forum :-)

Es gibt es tolles Buch von Jan Fennell, eine sozusagen "Hundeflüsterin", welches mein Partner und ich auf eine Empfehlung hin gelesen haben.

Es geht dabei um so viele kleine aber auch größere Probleme, die, denke ich, fast jeder kennt, der einen Hund als Familienmitglied hat.

Ich dachte immer, ich wüsste bescheid über Hunde...was für ein Irrtum :o Unser RR-Mischling lehrt uns gerade das Gegenteil. Deshalb ist dieses Buch für uns eine super Unterstützung.

Da uns dieses Buch echt geholfen hat und sich unser kleiner Racker gottseidank wieder ein wenig entspannt hat, kann ich nur empfehlen, es zu lesen. Gerade als blutiger RR-Anfänger :)

Ich habe an euch einige Fragen zu diesem Buch: Hat jemand von euch dieses Buch auch schon gelesen? Habt ihr auch positive Erfahrungen mit dieser Mehtohde gemacht? Negative womöglich? :eek:

In diesem Sinne...

Kangoookup & der mittlerweile fast entspannte Neo :p

kangoookup
24.01.2005, 18:01
Muss natürlich Anfänger heißen :-)

Das Buch heißt übringens mit Hunden sprechen.

Nun aber genug von mir ;-) Ich freue mich über eure Antworten!!!!

mameu
24.01.2005, 21:35
Hallo Gerit,

ist das nicht die 'Rangordnungstheorie-Tante'???
Es ist schon länger her, dass ich mir dieses Buch mal ausgeliehen habe, daher weiß ich nicht mehr genau, ob es die Frau ist, die jedes Problem mit der Rangordnungstheorie erklärt: hast Du ein Problem mit dem Hund, ist die Rangordnung nicht geklärt!!!!
Wenn es dieses Buch ist, kann ich mich nur daran erinnern, dass ich oft gedacht habe: was für ein Schwachsinn!!

Lieben Gruss

Jacqueline

Ute BB
24.01.2005, 22:47
Hallo Gerit,

mein Mann hatte letztes Jahr Gelegenheit, die Autorin live und in Farbe auf einem Kongress zu erleben. Was für eine Enttäuschung! Während andere Trainer wie Suzanne Clothier, Sue Sternberg, Patricia McConnell u.a. ihre Überlegungen mit viel Bild- und Videomaterial unterstützen und jederzeit für Fragen und Diskussionen offen waren, erzählte Jan Fennell nur von ihren tollen Erfolgen :eek:. Keine Belege, keine Diskussion und vor allem keine Erlaubnis für den Veranstalter, die beiden Vorträge zu videografieren.

Eine Vorstellung ebenso schwach wie die Bücher!

Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

Nadja
24.01.2005, 23:14
Hallo,

dieses Buch ist das erste Hundebuch gewesen, dessen Anschaffung ich direkt heftig bereut habe.... :(

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Jean Donaldsons "Hunde sind anders" gelesen und da liegen einfach Welten zwischen den beiden Büchern... ;)

Empfehlen kann ich auch Patrica McDonnells "Am anderen Ende der Leine" (hab's zwar noch nicht ganz durch, da ich's meinem GöGa zu Weihnachten geschenkt habe und er auch noch nicht ganz durch ist) - es ist aber sicher eine tolle Ergänzung zu "Hunde sind anders" oder auch zu "Calming Signals".

Aber ich finde, daß man nie genug über Hunde lesen kann, einfach um sich seine eigene Meinung zu bilden, Dinge auszuprobieren, zu überdenken und immer weiter zu lernen.

Grüsse
Nadja & Samba

Aylarho
25.01.2005, 01:02
Ich habe an euch einige Fragen zu diesem Buch: Hat jemand von euch dieses Buch auch schon gelesen? Habt ihr auch positive Erfahrungen mit dieser Mehtohde gemacht? Negative womöglich? :eek:


hallo Gerit,
ich hatte dieses Buch geschenkt bekommen auch mit dem Hinweis, das ist eine gute Methode, den Hund richtig zu erziehen. Ich selbst halte aber gar nichts von dem Buch. Ich will es nicht in jeder kleinen Einzelheit verwerfen, aber mal an einigen Stellen zeigen, was mir nicht gefällt.
Als allererstes widersprechen die meisten Aussagen zum Verhalten im Wolfsrudel allen neueren Forschungsergebnissen. Dennoch baut Jan Fennel darauf ihre Erziehungsmaßnahmen auf. :mad:

Ich selber beobachte sehr gern die erwachsenen Hunde, wie sie mit Welpen und Junghunden umgehen und ihnen dabei etwas beibringen. Die Hunde selber sind meine besten Lehrherren. :)

Ich versuche einmal Jan Fennel'`s Methode kurz zu zitieren, wie sie dem Hund beibringen will, zuverlässig zu kommen. (Im Buch ab Seite 82)
"Und bitte, denken Sie daran, dass Sie im weiteren Verlauf des Trainings immer Blickkontakt mit Ihrem Hund suchen und ihn stets mit seinem Namen rufen. Ganz wichtig ist natürlich auch, die Belohnung nicht zu vergessen..."
(Bei der Belohnung geht es dann um was Fressbares, Käsestückchen usw.)
"und dazu lobende Worte wie "braver Hund!"..." "Außerdem empfehle ich, ihm sanft über Kopf und Nacken zu streicheln." :eek:

Hunde müssten sich laut Jan Fennel nun folgendermaßen verhalten, wenn ihre Methode der Hundesprache entspricht:
Der ältere Hund starrt den Junghund an, bellt seinen jeweiligen Namen. Er hat dabei ein Fleischstück im Maul, das er dem Junghund gibt, wenn dieser zu ihm kommt. Gleichzeitig legt er, wenn der Junghund bei ihm ist, seine Schnauze auf den Kopf und beißt ihn liebevoll zärtlich in den Nacken, bzw.leckt ihn dort ab. :rolleyes:

Nun mal ganz ehrlich, wer hat sowas schon mal gesehen? :confused:

Wie aber bringt ein gut sozialisierter älterer Hund einen jungen dazu, ihm zu folgen?
Er sucht sich ein Stöckchen, spielt damit herum, immer wieder dicht an der Schnauze des Junghundes vorbei. Dieser will das Stöckchen haben, der ältere rennt ihm mit dem Stöckchen voraus aber immer so, dass der junge Hund ihm folgen kann. Währenddessen blickt der ältere Hund bewusst vom jüngeren weg. Er überlässt ihm das Stöckchen, jagt es ihm wieder ab, usw...
Irgendwann bestimmt der ältere Hund das Spielende, indem er dem jungen Hund den Stock überlässt und sich anderem interessanten zuwendet, zum Beispiel "die Hundezeitung zu lesen". Spielaufforderungen des Junghundes ignoriert er einfach. Schließlich lässt der Junghund den Stock fallen und begleitet den älteren. Ist es jedoch so ein richtiger Ridgiejunghund, wird er kurze Zeit später den älteren Hund wieder auffordern zu spielen und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit geht dieser, nachdem er erst noch einmal Ignoranz zeigt, dann darauf ein, indem er erst einmal wegstürmt und der kleine hinterher.

Dieses Verhalten kann man nun auf das Spiel Mensch/Hund (gutes Konditionstraining für den Menschen :p ) und auch auf die "Hier"übung übertragen. Bei letzterer wird der Hund von einer Hilfsperson an der Leine festgehalten. Der Besitzer rennt ohne Blickkontakt zum Hund so schnell er kann vom Hund weg. Der Hund wird schon ganz aufgeregt, zieht an der Leine (hierbei darf er das), jault vielleicht sogar, schließlich wird die Leine losgelassen. Der Hund flitzt wie ein Blitz zu seinem Besitzer, der ausgelassen mit ihm spielt (Ball, Zerrspiel). Diese Übung kann man später mit dem begeistert gerufenen "hier" (genau in dem Moment, in dem der Hund mit der Leine losgelassen wird) verbinden. Auch kann man Leckerchen zur Belohnung einsetzen, ist aber nur ein Ersatz.

Diese Übung war bei uns die Grundlage für das freudige Herankommen von Ayla. :D

Das Streicheln über Kopf und Nacken als "Belohnung" dagegen hat so manchem Hund schon die Freude am Kommen verdorben, für den Hund ist diese Geste mehr eine bestrafende. Kurz mit hoher Stimme loben lernt der Hund da schon eher zu akzeptieren. Schließlich ist er nicht dumm und bekommt mit, was die Menschensprache ist. ;)

Lieber Gerit, so könnte ich dir noch hundert weitere Stellen auseinandernehmen und es ist meiner Meinung nach nicht von ungefähr, dass in dem Buch Fotos fehlen.
Sieh mal in "Hedis Galerie" nach, wie da Vater Simba mit seiner Tochter Ayla spielt. Das Bild sagt mehr als alle Worte.

Bitte richtet Eure Erziehung nicht nach diesem Buch aus.
Liebe Grüße Hedi

Aylarho
25.01.2005, 09:42
Hallo Gerrit,

hab ich ganz vergessen, zu sagen:
es ist natürlich toll, wenn Ihr Erfolge bei Eurer Erziehung verbucht habt, wahrscheinlich habt Ihr da gerade richtige Sachen angewandt, ist wie gesagt, ja nicht jede Einzelheit falsch in dem Buch. Nur als gesamtes Erziehungskonzept
halte ich es für denkbar ungeeignet, um nicht zu sagen kontraproduktiv.
Ihr werdet es in jedem Fall letztlich gut machen, da Ihr Euch intensiv um Erziehungsfragen kümmert.

LG Hedi

kangoookup
25.01.2005, 21:53
Hallo an alle :-)

Oje... oje... oje...

Meine Empfehlung war wohl ein echter Griff ins Kl.!!!

Tja, so sind sie: die Anfänger...
Habt Nachsicht! ;-)

Vielen Dank, für eure Antworten. Werde das Buch nicht so schnell wieder zur Hand nehmen (wenn überhaupt noch mal) und mich nach Alternativen umsehen!

Ihr könnt mir nicht zufällig ein gutes Buch empfehlen? "Hunde sind anders" hab ich mir schon besorgt. Darüber wird ja hier auch sehr viel Gutes geschrieben.

Schönen Abend noch und viele Grüße
Kangoookup & Neo