PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage bezüglich der Löwenjagd in Afrika



Nanee
28.09.2005, 19:01
Hallöchen,ich weiss nicht ob der Bereich hier der passende ist,aber sonst wusste ich nicht wo es reingehören könnte. :confused:

Ich hab einfach nur mal eine kurze und kanppe Frage : Unzwar RR'S werden doch in Afrika zur Löwenjagd gezüchtet?! (War zumindest meine letzte Auskunft)

Ich möchte eigentlich nur wissen,ob sie dort nur die Löwen jagen oder diese auch beissen?!

Lg Nanee

Oliver
28.09.2005, 19:54
:rolleyes: ... die natürliche Auslese wird dafür gesorgt haben das Hunde die versucht haben den Löwen zu beissen sich nicht weiter Fortgepflanzt haben. :eek:

Nanee
28.09.2005, 20:43
Also jagen sie nur die Löwen durch die Gegend?

Ich brauch mal eine sachlich fundierte Aussage,ich diskutier hier nämlich grad.

Mich hat in diesem Jahr ein RR gebissen und mir fast meine rechte Hand komplett zerlegt. Ich hab es jetzt mal auf die Löwenjagd bezogen,kanns mir nur so erkläre,da der Hund ja eigentlich eher an scheuer Type ist oder nicht.
Daher hab ich angenommen,das der Hund den Löwen auch beissen muss,weil einfach jagen hat ja keiner was davon.

Oder eben eine Erklärung warum er gebissen hat,nicht das erste mal sonder häufiger. Also war es jetzt bei mir keine bestimmte Situation,denn vor und nach mir hat er einige gebissen.

Ich dachte ich kanns auf die Löwenjagd zurückführen,denn so unkontrolliert und viel und so zerstörerisch beisst doch kein!!! Hund! Auch nicht diese Rasse,woran kanns liegen?

Webmaster
28.09.2005, 21:00
auch wenn's schwer fällt - bitte nur ernst gemeinte antworten.
leider geht es hier mehr oder weniger um "schadensbegrenzung"

anjunu
28.09.2005, 21:13
Hallo Nanee,

die RR jagen im Rudel und stellen (kreisen ein)dann den Löwen, sodaß der Jäger schießen kann.
Sie beißen also nicht.

LG

Andrea & AKira

maxi
29.09.2005, 00:30
Hallo,
meines Erachtens sollte man in der Vergangenheitsform darüber sprechen: sie wurden dafür gezüchtet ! Zu diesem Zweck brauchte man Hunde mit einer "hohen Reizschwelle", denn ein Hund ( oder mehrere ), die einen Löwen angegriffen hätten, der (oder die ) hätte(n) sicherlich seinen ( ihren) letzten Einsatz gehabt.
Also, was auch immer noch für Sagen um diese Hunderasse kreisen, lässt einem - gelinde gesagt - das Nackenfell zu Berge stehen. Ich bin schon mehrfach darüber aufgeklärt worden, dass sich an meinem anderen Ende der Leine ein Tier befindet, das darauf abgerichtet war, die Sklaven an der Flucht von den Farmen zu hindern und, die Krönung, dass diese Hunde eben bevorzugt auf "Farbige" abgerichtet seien !!!!
Na,ja, hat denn nun der Wolf auch wirklich die Grossmutter gefressen ??? :hammer:

Christian M
29.09.2005, 01:36
Es werden in vielen Laendern auf der Welt (gluecklicherweise) noch RR's fuer die jagdliche Arbeit gezuechtet...aber speziell fuer die Loewenjagd ganz sicher nicht. Allein schon weil es "die Loewenjagd" wie sie von den Kolonialherren bis Anfang des letzten Jahrhunderts durchgefuehrt wurde, glucklicherweise in der Form nicht mehr gibt.

Gruss, Christian

P.S.: Den Unsinn mit "Sklavenjaeger" und "Schwarzenhasser" glaubt ja hier wohl hoffentlich keiner mehr.

Baba1
29.09.2005, 08:45
Hallo Nanee

Du musst Dir eine Grosswildjagd ungefähr so vorstellen.
Nur mehreren Hunden ist es überhaupt möglich, ein Tier, welches grösser ist als ein Hund zu erbeuten. Also wurden für diese Jagd mehrere Hunde eingesetzt, die die Aufgabe hatten, das Wild aufzuspüren und ihm den Fluchtweg abzuschneiden. Dies konnten sie tun, indem sie es umkreisten. Ein Lebewesen, das keine Fluchtmöglichkeit mehr hat ist sehr gefährlich, denn es beisst wild um sich rum. Es wurde in Schach gehalten und müde gemacht, indem es dort gezwickt wurde, wo es gerade ungefährlich war, nämlich am Hinterteil oder auf dem Rücken. Das Opfer schnellt den Kopf in die Richtung, wo gezwickt wurde und somit wurde die Halsseite auf der anderen Seite frei. Dies ist die Gelegenheit für den Jäger, das Tier an der Gurgel zu packen und zu töten. Ob die Jäger überhaupt zum Todesbiss kommen können, liegt wohl an der Anzahl der Jäger, wie auch an der Grösse des Opfers und deren Erschöpfungsgrad. Ich vermute, dass es nur in wenigen Fällen zur Tötung kam, weil die menschlichen Jäger ja hoffentlich auch bald einmal zur Stelle waren, um das Opfer von seinen Qualen zu erlösen.
Grundsätzlich ist es so, dass der RR ein komplettes Jagdverhalten aufweist, d.h. er kann sowohl aufstöbern, hetzen und auch töten. Es gibt einige Hunderassen, denen das Töten weggezüchtet wurde, z. B. Hütehunde oder Herdenschutzhunde, die Ihre Beute jagen, sammeln und verteidigen:) .
Jagen bedeutet für einen Jäger Nahrung beschaffen und das würde ja keinen Sinn machen, wenn man nicht in der Lage wäre zu töten.
Glücklicherweise kann man das Jagdverhalten der Hunde so beeinflussen, dass es keinem Tier mehr schadet und man gemeinsam Spass daran haben kann.
Gruss
Baba

CHIROMBO
29.09.2005, 12:09
hallo,

lezte infos ca 6 monate alt,
im krüger park werden seit langem rr gezüchtet, die teils ausgebildet werden um wild aufzuscheuchen, wild zu melden, wenn sie mit den rangern unterwegs sind, teils werden sie in verschiedene landesteile verkauft, wo sie zur gepardenjagd benutzt werden.
im nördlichen europa, sollen die rr noch zur bärenjagd eingesetzt werden.
aber wie auch immer, nicht zum reissen, nur zum stellen.
gruss : chirombo

Bernie
29.09.2005, 12:28
ganz richtig - hier muss wirklich in der vergangenheitsform gesprchen werden: "sie wurden für die großwildjagd gezüchtet".


heute ist man in afrika froh um jedes wildtier welches noch wirklich halbwegs ursprünglich lebt. deswegen ja auch die ganzen nationalparks. großwildjagd wie zu zeiten in denen der ridgeback seine in seiner jetzigen form gefestigt wurde gehören der vergangenheit an.


@ Baba,

ohne es konkret zu wissen aber ich möchte mal behaupten, dass es quatsch ist was du schreibst. die aufgabe der RRs war es sicher nicht hier mal zu wzicken und dort mal und dann den finalen biss anzusetzen. das wäre wohl sicher in den allermeisten fällen in die hose gegangen. so wie ich es oftmals gelesen habe, haben die hunde das großwild wie bereits erwähnt aufgepürt, gehetzt, gestellt und dem jäger angezeigt. dieser konnte dann recht "bequem" das tier dessen fluchtweg abgeschnitten war, schiessen.

aber wie gesagt, wissen tue ich es nicht, infos stütze sich auf sekundärliteratur.

so long

Claudia Closmann
29.09.2005, 12:31
[snip] indem es dort gezwickt wurde, wo es gerade ungefährlich war, nämlich am Hinterteil oder auf dem Rücken. Das Opfer schnellt den Kopf in die Richtung, wo gezwickt wurde und somit wurde die Halsseite auf der anderen Seite frei. Dies ist die Gelegenheit für den Jäger, das Tier an der Gurgel zu packen und zu töten.

Also das mit dem Zwicken und Beissen habe ich noch nie gehoert. Ich kann es mir ehrlich gesagt auch schwer vorstellen. Gibt es dafuer Quellen?

Nanee,

Wenn Du RR beim Spielen beobachtest und siehst was sie teilweise fuer blitzschnelle Verrenkungen machen, kann man sich ganz gut vorstellen, wie so ein Rudel um einen sagen wir mal Loewen herumtanzt und ihn kirre macht.

IMHO sollte man aber bei all diesem Popanz um den 'Loewenjaeger' nicht vergessen, dass der RR auch ein sehr vorsichtiger Hund ist - und es diese Vorsicht, eben nicht gebissen oder zerfetzt zu werden, war die die Hunde ueberleben liess und die sich dann weitervererbt hat. Also nix mit 'furchtloser Kaempfer'.

VG,
Claudia & Rhoda

manurtb
29.09.2005, 13:33
Hallo,
Zu diesem Zweck brauchte man Hunde mit einer "hohen Reizschwelle", denn ein Hund ( oder mehrere ), die einen Löwen angegriffen hätten, der (oder die ) hätte(n) sicherlich seinen ( ihren) letzten Einsatz gehabt.

Was hat das mit der Reizschwelle zu tun?! Wenn die recht hoch ist, dann muss man den Hund zum Löwen tragen.
Die Reizschwelle muss doch niedrig sein, nur die Angst muss da sein, da nicht reinzubeissen, sondern richtig vorsichtig zu sein!

Oliver
29.09.2005, 13:33
ohne es konkret zu wissen aber ich möchte mal behaupten, dass es quatsch ist was du schreibst. die aufgabe der RRs war es sicher nicht hier mal zu wzicken und dort mal und dann den finalen biss anzusetzen. das wäre wohl sicher in den allermeisten fällen in die hose gegangen. so wie ich es oftmals gelesen habe, haben die hunde das großwild wie bereits erwähnt aufgepürt, gehetzt, gestellt und dem jäger angezeigt. dieser konnte dann recht "bequem" das tier dessen fluchtweg abgeschnitten war, schiessen.

aber wie gesagt, wissen tue ich es nicht, infos stütze sich auf sekundärliteratur.

so long

...ich denke mal Baba war auch nicht zusammen mit van Rooijen auf der Jagd. ;) :D

Also dürfte es sich bei _allen_ aus Erfahrungen aus der Literatur beziehen...

Von Löwenzwicken und dergleichen hab' _ich_ auch nichts gelesen... nur vom Stellen und vom ablenken, bis der Jäger zum Schuss kam.



IIMHO sollte man aber bei all diesem Popanz um den 'Loewenjaeger' nicht vergessen, dass der RR auch ein sehr vorsichtiger Hund ist - und es diese Vorsicht, eben nicht gebissen oder zerfetzt zu werden, war die die Hunde ueberleben liess und die sich dann weitervererbt hat. Also nix mit 'furchtloser Kaempfer'.

So hatte ich das auch in meinem Posting weiter oben gemeint.

manurtb
29.09.2005, 13:35
Herdenschutzhunde, die Ihre Beute jagen, sammeln und verteidigen:) .

Herdenschutzhunde sehen doch in ihren 'Schützlingen' keine Beute. Die werden doch ganz klein auf ihre 'Schützlinge' geprägt, damit sie die als Artgenossen erkennen.

RauDi
29.09.2005, 14:37
Hallo,
meines Erachtens sollte man in der Vergangenheitsform darüber sprechen: sie wurden dafür gezüchtet !
Also, was auch immer noch für Sagen um diese Hunderasse kreisen, lässt einem - gelinde gesagt - das Nackenfell zu Berge stehen. Ich bin schon mehrfach darüber aufgeklärt worden, dass sich an meinem anderen Ende der Leine ein Tier befindet, das darauf abgerichtet war, die Sklaven an der Flucht von den Farmen zu hindern und, die Krönung, dass diese Hunde eben bevorzugt auf "Farbige" abgerichtet seien !!!!


hey maxi, das :taetsche: müsste die Reaktion auf solch blöde Sprüche sein.

..dazu noch folgendes, ich hab mich kürzlich auf der "Caravan" in Düsseldorf sehr gut und fachlich auf hohem Niveau (nicht meinerseits) mit einem RR- Halter unterhalten. Ratet mal woher der kam? Genau, aus Afrika und wahr doch tatsächlich auch noch ein "Farbiger". Ob der wusste, dass er eigentlich seinen "Aufseher" bei sich hatte?

Ich meinerseits antworte auf die Frage "was ist das denn für eine Rasse" grundsätzlich mit
"ein afrikanischer Jagdhund" und verzichte auf weitere Ausführungen.

scharfr
29.09.2005, 14:44
...für die jeweils unterdrückten Menschen dieser "ehemals" gegeiselten Nationen, nicht nur in Afrika, wurden schon immer Hunde eingesetzt, verschiedener Rassen. Bei vielen Einheimischen auf den karibischen Inseln sind Hunde an sich, egal welche Rasse, ein klares Feindbild. Man beginnt heute in einigen Gebieten ,mit den kleinen Kindern an den Schulen, langsam aber sicher wieder ein vernünftiges Verhältniss zu Hunden aufzubauen (Spielstunden, Betreung, etc) ,denn die Wissensübermittlung der Eltern zu diesem Thema ist nach wie vor negativ geprägt.

Frank

maxi
29.09.2005, 16:04
http://www.hundezeitung.de/hundekunde/reizschwelle.html

Hallo Manuela,

falls Du Interesse hast, lies mal den Artikel ( siehe link) über Reizschwellen.
Ein Hund bei der Jagd auf Grosswild hat mit niedriger Reizschwelle ein extrem kürzeres Leben als einer mit hoher Reizschwelle.
Ausserdem ist gerade besagte Reizschwelle so angenehm bei unseren RRs im Verhalten mit Kindern und kleineren Hunden - ein wenig Erziehung ist allerdings hilfreich -.
Niedrige Reizschwelle bedeutet, schnell auf 180, länger aufgeregt und eher zum Angriff bereit .
Ich will nicht mit weiteren Ausführungen langweilen, man kann ja darüber nachlesen ( dann entfällt auch die eventuelle Antipathie dem Gesprächspartner gegenüber ).

Ute BB
29.09.2005, 16:23
Liebe Inge,

Manuela meinte, dass ein Hund eine relativ niedrige Reizschwelle braucht, um überhaupt die Spur von Löwen zu verfolgen.

Es ist nicht sinnvoll, "Reizschwelle" als einzelnes Phänomen zu betrachten. Denn eine Reizschwelle kann für denselben Reiz zu verschiedenen Zeiten verschieden sein. Der Wert der anderen Motivationen spielt dabei die entscheidende Rolle. Das sollte gerade bei Hunden nicht vergessen werden, die man als Meute auf das Wildtier losgelassen hat.

Vielleicht ist es passender zu sagen, dass bei den Rhodesians in SA Hunde mit zu wenig Angst den Löwen zum Opfer gefallen sind. Hunde mit zu viel Angst wurden ebenfalls ausselektiert - vom Menschen.

"Angst" ist als Wort wohl nicht so attraktiv wie "Reizschwelle" - wenn es um Hunde geht.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

maxi
29.09.2005, 16:40
Danke liebe Ute,
ich bin nicht aufgeregt ( da hohe Reizschwelle ). Nein, im Ernst, ich wollte es nur vereinfacht ausdrücken. Es ist mit sehr klar, das ein Hund auf einen Reiz langmütiger reagiert, in anderer Situation durchaus schneller hochgehen kann. Ich erlebe gerade hautnah ( mit äusserst gelassenem Bruno und Flitzebogen-Luna ) die unterschiedlichen Temperamente ( äusserst interessant und "man" wird wieder gefordert ).

RR-Freunde
29.09.2005, 17:17
Hallo Foraner,
mag jetzt auch noch meinen Senf dazugeben :p , weil wir glücklicherweise bereits dieses traumhafte Land bereist haben. Leider ist es immer noch so, dass es auf privaten Jagdfarmen mit Lust und Laune und dem nötigen Kleingeld möglich ist, die "Big Five" zu erschiessen :mad: . Von Jagen kann da keine Rede sein: wir haben eine Löwenauffangstation besucht, da gab es eine Dokumentation bzgl. dieser Abschlachtung, denn die Löwen werden mit der Hand aufgezogen, dürfen dann ein paar Jahre auf der Farm leben, bevor sie mittels Drogen in ihrem Futter ruhig gestellt werden für den Abschuss:keule:. Traurig war auch eine Aufklärungskampagne für die Erhaltung der Geparde, die vor allen Dingen in Nambia von den Farmern erschossen werden, weil man nicht akzeptiert, dass Raubkatzen auch eine Schaf- oder Kuhherde als Beute ansehen :wallbash: . Löwen gibt es in Südafrika wirklich nur noch in den Nationalparks und da habe ich kaum Ranger mit Hunden gesehen, wenn doch, waren es aber meistens gute Bekannte aus der Jagd, nämlich Deutsch-Drahthaar und Münsterländer. Die Wachmänner in den Städten führten oft den Deutschen Schäferhund. Ridgebacks haben wir (leider) nicht einen einzigen gesehen, nur davon gehört: wir waren auf dem Ridgeback Weingut in Paarl, und haben den RR nur auf der Flasche gesehen (der Wein ist übrigens prämiert :D ), seit diesen Januar ist aber wieder der Namensträger des Weinguts eingezogen. Dann haben wir noch in Erinnerungen mit einem Lodge-Besitzer am KNP geschwelgt, der 2 Hündinnen besessen hatte und bald wieder einen neuen Liebling haben möchte :angel: .

Ich denke, man kann geteilter Meinung über Jagd und -gepflogenheiten sein, letztendlich sind wir Menschen selber die Verursacher für Diskussionen und das Für und Wider.

Jetzt habe ich Fernweh :heul:......
RR-Freunde

Ute BB
29.09.2005, 17:53
Danke liebe Ute,
ich bin nicht aufgeregt ( da hohe Reizschwelle ). Nein, im Ernst, ich wollte es nur vereinfacht ausdrücken. Es ist mit sehr klar, das ein Hund auf einen Reiz langmütiger reagiert, in anderer Situation durchaus schneller hochgehen kann. Ich erlebe gerade hautnah ( mit äusserst gelassenem Bruno und Flitzebogen-Luna ) die unterschiedlichen Temperamente ( äusserst interessant und "man" wird wieder gefordert ).

Liebe Inge,

du hast geantwortet - also ist deine Reizschwelle überschritten! Egal, wie hoch oder niedrig sie für diesen Reiz zum Zeitpunkt des Lesens war.

Ich denke, der Begriff der Reizschwelle wird hier falsch übersetzt. Er hat nichts mit "gelassen" oder "angespannt", "aufgeregt" zu tun. Jede Reaktion zeigt, dass eine Schwelle überschritten wurde. Mal so, mal anders.
Eine Reizschwelle markiert die Grenze zwischen Nicht-Reaktion und Reaktion!

Hunde vor dem geistigen Auge zu haben, die ein Wildtier in die Enge treiben, und zugleich von hoher Reizschwelle zu sprechen, ist Unfug. Die Hunde reagieren auf das Tier, also ist eine Reizschwelle überschritten worden. Es ist die Angst, die sie vom Zupacken abhält.

Ein Beispiel:
Jeder meiner vier Hunde reagiert auf Schwarzwild. Sie haben alle eine niedrige Reizschwelle, was den Geruch dieses Wildes angeht. Die Reaktionen auf diesen Geruch sind aber grundverschieden. Und der ruhigste von diesen Hunden, Baru auf der Regenbogenbrücke, hatte die niedrigste Reizschwelle: Er ist Wildschweinen auf hunderten von Metern ausgewichen.
Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

simbahunter
29.09.2005, 23:07
Hallöchen,ich weiss nicht ob der Bereich hier der passende ist,aber sonst wusste ich nicht wo es reingehören könnte. :confused:

Ich hab einfach nur mal eine kurze und kanppe Frage : Unzwar RR'S werden doch in Afrika zur Löwenjagd gezüchtet?! (War zumindest meine letzte Auskunft)

Ich möchte eigentlich nur wissen,ob sie dort nur die Löwen jagen oder diese auch beissen?!

Lg Nanee

Hallo,

lies dir einfach mal RR at work durch, denke dort ist vieles gut erklärt und realistisch dargestellt.

Kann das bestätigen.

Gruss

Simbahunter

maxi
29.09.2005, 23:46
Nein, Ute, ich habe die Reizschwelle überschritten, weil ich Dich gerne mag !!!
Anderen hätte ich in diesem Zusammenhang nicht mehr geantwortet. Ich "glaube" es ist mir ganz klar, was Du meinst. Es ist "eine" meiner grossen Leidenschaften, Menschen und Tiere - vor allem Hunde - ( früher auch Pferde, seit meiner Prothese nicht mehr aktuell)
sehr aufmerksam zu beoachten. Ich unterscheide schon deutlich, was erfolgt für eine Reaktion auf "den Reizauslöser". Ich neige nur nicht zu seitenlangen Postings und versuche, meine Meinung verkürzt und (leider oftmals mit ironischem Seitenhieb) aber dennoch anzubringen. Leider ist es so, wir sprechen zwar alle dieselbe Sprache, nur das Verstehen bzw. Verständnis ist sehr oft nicht übereinstimmend ( damit meine ich keinesfalls Deine und meine Person).
Hunde, die ein Wildtier bereits in die Enge treiben, ist mir schon zuviel an Freiheit !!
Hunde, die ich dann abrufen kann, bevor sie selbst entscheiden, dass ist für mich das Ziel meiner Erziehung, bzw. meines Einflusses auf "meine" Hunde. Aber um nocheinmal zur Reizschwelle zu kommen. Ein Hund, der "mir gehorcht" auch wenn er lieber einem Wildtier hinterherlaufen würde, hat für mich in dem Moment eine hohe Reizschwelle, andernfalls würde er mich gar nicht mehr wahrnehmen - oder liege ich da falsch ??

Smartbee85
30.09.2005, 00:01
Hallo,


hab mich grad mal reingelesen und zum Thema: "Nicht mehr auf Schwarze abgerichtet" kann Ich nur sagen: DOCH!!! Auf vielen deutschen Farmen wird zum Schutz vor den Einheimigen (und aus Angst) der Hund (auch Ridgebacks!) auf die schwarzen abgerichtet (live gesehen und erlebt!)
Aber sowas sollte man hier keinem erzählen, nicht das mal dumme Leute auf dumme Gedanken kommen.

So long... Katja

Ute BB
30.09.2005, 00:21
Aber um nocheinmal zur Reizschwelle zu kommen. Ein Hund, der "mir gehorcht" auch wenn er lieber einem Wildtier hinterherlaufen würde, hat für mich in dem Moment eine hohe Reizschwelle, andernfalls würde er mich gar nicht mehr wahrnehmen - oder liege ich da falsch ??

Liebe Inge,

der Verhaltensentscheidung liegen mehrere Prozesse zugrunde, die sich nicht alleine mit der Reizschwelle erklären lassen. An deinem Beispiel illustriert:
Du rufst den Hund von Wild ab, weil er auf es reagiert hat: Reizschwelle überschritten, unabhängig davon, ob hoch oder niedrig. Drüber ist drüber.

Der Hund reagiert auf deinen Abruf. Er ist motiviert dazu. Das sagt nichts über die Höhe der Reizschwelle aus. Das kann daran liegen, dass die jagdliche Motivation im Moment nicht so stark ist. Es kann aber auch sein, dass du gut mit ihm trainiert hast und andere Motivationen stärker sind als die jagdliche.
Wir brauchen in diesem Fall den Begriff der Reizschwelle nicht, um das Verhalten des Hundes zu erklären.
Wie leicht oder wie schwer das Training war, das dagegen ist eine Frage auch der Reizschwellen.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

Christian M
30.09.2005, 00:50
Hallo,


hab mich grad mal reingelesen und zum Thema: "Nicht mehr auf Schwarze abgerichtet" kann Ich nur sagen: DOCH!!! Auf vielen deutschen Farmen wird zum Schutz vor den Einheimigen (und aus Angst) der Hund (auch Ridgebacks!) auf die schwarzen abgerichtet (live gesehen und erlebt!)
Aber sowas sollte man hier keinem erzählen, nicht das mal dumme Leute auf dumme Gedanken kommen.

So long... Katja

Es hat ja auch niemand gesagt, dass es so etwas leider noch gibt. Das hat aber mit der Rasse nichts zu tun, sonder vielmehr mit der gesellschaftlichen Realitaet in Afrika. Es ist eben leider so, dass in einigen Teilen Afrikas das Verhaeltnis von Weissen zu Scharzen von Misstrauen und Angst gepraegt. Auf das Verhalten von Hunden mit einer entsprechender Antenne fuer solche Spannungen und Schutzinstinkt bleibt das natuerlich nicht ohne Einfluss auf das Verhalten. Ich habe auch erlebt, dass Hunde weisser Besitzer in Afrika auf Schwarze aggressiver reagiert haben als auf fremde Weisse. Allerdings ist die Schlussfolgerung, dass "Schwarzenhass" gerade bei Ridgebacks "angeboren" ist, Bloedsinn. Unsere Maedels lassen hier jedenfalls ganz unabhaengig von der ethnischen Zugehoerigkeit von Schwarzen genauso gern kraulen, wie von Latinos, Chinesen oder Weissen :D .

Gruss, Christian

Baba1
30.09.2005, 08:52
Hallo zusammen

Ich finde, dass wir uns den Anlagen unserer Hunde nichts vormachen brauchen. Gerade kürzlich hab ich im Forum gelesen, dass ein junger RR ein Rehkitz getötet hat. Unsere Hunde haben also nicht nur Zähne, damit es beim Hächeln netter aussieht. Die Rasse RR ist so jung und gleicht doch eher einem kontinentüberschreitenden Strassenmix, der nur zu einem Zweck gezüchtet wurde und zwar zur perfekten Jagd auf Grosswild (von nur hinstehen und bellen kann da wohl kaum die Rede sein:rolleyes: ). Dass die heute für ihre Aufgabe nicht mehr verwendet werden (oder nur ganz selten), hat mit unserer Lebensweise zu tun. Das Paket RR mit all seinen Eigenschaften praktisch auf Eis gelegt. Ich würde mal behaupten, dass die Veranlagung zum Todesbiss auch im RR schlummert und es in so kurzer Zeit, wie es die Rasse überhaupt erst gibt, kaum möglich wäre, diese Jagdsequenz ganz weg zu züchten. RRs können sehr wohl unterscheiden, welche Grösse das Beutetier haben kann, um es möglichst ungeschadet erlegen zu können, denn sie sind sehr vorsichtig. Wäre der Löwe jung und klein, hätte er meiner Meinung nach keine Chance, gegenüber mehreren RR's zu überleben.
Noch mein Beitrag zur Reizschwelle: Hätte der RR eine hohe Reizschwelle, dann wäre er für diese Art zu jagen völlig ungeeignet, denn er hätte einen zu geringen Selbstschutzinstinkt und wäre somit zuwenig vorsichtig bei seiner Arbeit.
Ich hab aber meinen RR-Hund trotzdem lieb;)

Ute BB
30.09.2005, 09:26
Hallo zusammen

Die Rasse RR ist so jung und gleicht doch eher einem kontinentüberschreitenden Strassenmix, der nur zu einem Zweck gezüchtet wurde und zwar zur perfekten Jagd auf Grosswild (von nur hinstehen und bellen kann da wohl kaum die Rede sein:rolleyes: ).

Hallo Baba,
dieser Satz ist ein einziger Widerspruch. Kontinentübergreifender Strassenmix, der zu einem einzigen Zweck gezüchtet wurde? :confused:
Mal abgesehen davon davon, dass die Großwildjagd nicht das einzige Zuchtziel gewesen ist, 30 Jahre Standardzucht machen jedem Strassenmix den Garaus!

Rhodesians sind Hunde und als solche gibt es Individuen, die Beutetiere töten können. Beutetier, das ist ein weites Spektrum: Hier bei uns von der Spitzmaus bis zum Wildschwein. Vielleicht sollte man das auch mal in Betracht ziehen? Stellen & Verbellen gilt für wehrhaftes Wild, ein Kitz wird wohl kaum in diese Kategorie einzuordnen sein. Es gibt Rhodesians, die packen und töten einen Frischling, die dazugehörige Mutter stellen sie "nur". Woran das wohl liegen mag?

Die züchterische Selektion läßt seit mindestens 25 Jahren jagdliche Eigenschaften weitgehend außer acht. Entsprechend vielfältig ist auch das Verhalten "des" :rolleyes: Rhodesian Ridgeback. Ridgeback-Liebhaber, die ihren Hund jagdlich führen wollen, dürfen nicht von einer ausreichenden Wildschärfe ausgehen. Ridgeback-Liebhaber, die einen nicht-jagenden Hund haben wollen, sollten sich nicht auf Stellen & Verbellen verlassen. Jeder Hund riecht den Unterschied zwischen Kitz und Löwe!


Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

Hakimba
30.09.2005, 10:15
Hallo Baba.


Gerade kürzlich hab ich im Forum gelesen, dass ein junger RR ein Rehkitz getötet hat

Das möcht ich doch selber lesen, wo bitte steht das, meines erachtens stand da "das Kitz wurde nicht verletzt". Der RR hat es geschüttelt und keinen Kehlbiss angewendet.

Natürlich sollte man den Jagdinstinkt nicht unterschätzen, aber wenn ich von meinen RR ausgehe, kann sie nichtmal ne Maus todmachen. Man sieht ihr an, sie würde es gern tun, aber sie weiß absolut nicht wie. Zum Schluß zerdrückt sie die Maus mit der Nase. Dabei ist ihr Vater ein geführter Jagdhund.

Mir hat mal ein bekannter Ausbilder gesagt, die RR die aus Afrika zur Zucht nach Deutschland kamen, sind die die in Afrika nicht tauglich sind (jagdlich gesehen). Und ich denke da ist ein bisschen was drann. Was wollen wir denn auch mit Großwildjägern? Direkt verallgemeinern kann man das sicherlich nicht auf jeden RR, aber ich kenne geführte Jagdhunde wie Deutlanghaar und Deutschdrahthaar das ist doch was ganz anderes.

LG Michèle und Kimba

Smartbee85
01.10.2005, 18:42
Es hat ja auch niemand gesagt, dass es so etwas leider noch gibt.

eben doch...drum habe ich es gesagt!
Aber das passt ja jetzt auch nicht zum Thema.

Ute BB
03.10.2005, 08:16
Also jagen sie nur die Löwen durch die Gegend?

Ich brauch mal eine sachlich fundierte Aussage,ich diskutier hier nämlich grad.

Mich hat in diesem Jahr ein RR gebissen und mir fast meine rechte Hand komplett zerlegt. Ich hab es jetzt mal auf die Löwenjagd bezogen,kanns mir nur so erkläre,da der Hund ja eigentlich eher an scheuer Type ist oder nicht.
Daher hab ich angenommen,das der Hund den Löwen auch beissen muss,weil einfach jagen hat ja keiner was davon.

Oder eben eine Erklärung warum er gebissen hat,nicht das erste mal sonder häufiger. Also war es jetzt bei mir keine bestimmte Situation,denn vor und nach mir hat er einige gebissen.

Ich dachte ich kanns auf die Löwenjagd zurückführen,denn so unkontrolliert und viel und so zerstörerisch beisst doch kein!!! Hund! Auch nicht diese Rasse,woran kanns liegen?

Ups, dieser Beitrag ist mir doch glatt durch die Lappen gegangen! Sorry, aber wir hätten uns die Diskusssion um die Löwenjagd sparen können.

Aggressives Verhalten gegenüber Menschen ist nur in seltenen Fällen Jagdverhalten. Meistens ist es selbstverteidigendes Verhalten oder soziale Aggression. Man darf nicht von der Löwenjagd auf eine Beisshemmung in einem völlig anderen Bereich schliessen.

Ein Hund, der bereits mehrfach Menschen gebissen hat, sollte unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Schilddrüsenprofil steht an erster Stelle; ein allgemeiner Gesundheitscheck mit besonderer Berücksichtigung von Sehfähigkeit und evt. Gelenkschmerzen ist wichtig.
Der Hund sollte einen Maulkorb tragen. Einen bequemen mit Gitter, nicht so ein geschlossenes Nylonteil.
Ein Fachmensch sollte sich des Problems annehmen. In welchen Situationen hat der Hund gebissen? Was genau sind die Auslöser? Erst dann macht auch ein Training Sinn.

In jeder Rasse gibt es Individuen, die mehrfach und schwer zubeissen. Besonders kritisch sind ängstliche Hunde, die nicht ausweichen können, obwohl sie es wollen. Hunde, deren Warnverhalten ignoriert oder gar bestraft wird, können ebenfalls heftig beissen. Oder Hunde, die Wert auf ihre Individualdistanz legen und nicht ausweichen wollen.

Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

zuluz
06.10.2005, 14:57
hallo nanee

bin selbst jäger und daher interessiert mich dein posting.

kenne südafrikaner welche hier bei uns leben sowie bekannte welche in namibia und südafrika jagten. einen rr als jagdbegleithund war allerdings nie bei den jagden dabei. nur auf den farmen sah man da und dort mal einen. die jagdmethoden und mittel (leider auch die ethik dabei) haben sich geändert. es gibt (fast) keine "heroischen white hunters" mehr. auch der rr wird in südafrika sicher nur noch bedingt zur jagd eingesetzt, vielmehr als wach-und schutzhund von grundstücken und farmen, zusammen mit anderen rassen wie bullmastiff und dsh etc.

der rr war und ist ein wilder meutehetzhund, was auch seine jagdliche brauchbarkeit und ausbildung in europa doch ein wenig erschwehrt, da wir hier (zumindest in der schweiz) nicht hetzjagden mit hunden veranstalten dürfen. diese hunde besassen mit sicherheit nicht dieselbe jagdliche ausbildung wie unsere hunde hier, wieso auch, dies war im busch und bei den damaligen jagdmethoden nicht nötig, dafür besass er seine natürlichen instinkte und verhaltensweisen.
rr mussten das wild einkreisen und verbellen/stellen bis der jagdtross ankam und den schuss anbringen konnte. dies ist dem rr angeboren/gezüchtet (wie auch z.b. den nordischen elchhund, mit welchem man noch heute ähnlich jagd). sicherlich hat es auch ausnahmen gegeben, diese wurden aber wahrscheinlich nicht sehr alt. auch wurde der rr nicht n u r zur löwenjagd gebraucht auch anderes grosswild wurde gejagt (büffel, antilopen, warzenschweine etc.)
zweifelsohne ist er ein guter (aber nicht immer einfach zu führender) jagdgebrauchshund, wird aber leider zuwenig diesbezüglich in europa gezüchtet und eingesetzt (vernachlässigt), die meisten leute welche einen rr besitzen sind ja auch keine jäger.
hakimba hat insofern recht, dass im vergleich zu dkh oder dlh, der rr doch ein wenig hinterherhinkt. ich sehe dies aber auch jagdpolitisch, da diese "hauseigenen rassen" quasi von den jagdhundeverbänden "geschützt" werden.

ein rr allerdings mit wesensqualitäten wie im "alten" südafrika, würde mancher zucht hier in europa doch sicherlich gut tun und frischen wind bringen, dabei muss noch lange kein "grosswildjäger" daraus werden.

gruss
zulu

manurtb
06.10.2005, 15:42
ein rr allerdings mit wesensqualitäten wie im "alten" südafrika, würde mancher zucht hier in europa doch sicherlich gut tun und frischen wind bringen, dabei muss noch lange kein "grosswildjäger" daraus werden.

Wie wäre der denn? Wann hattest Du mit so einem Hund mal Kontakt?

Ich habe eher das Gefühl, dass solche Wesensqualitäten hier in Europa eher problematisch sind. :D

Bernie
07.10.2005, 01:03
@ manurtb,

hättest du es nicht geschrieben - wäre es von mir in gleicher weise so gekommen.


@ all,

ich glaube die leute wünschen sich hier allzusehr diese (wohl weil exotisch) südafrikanischen "färbung" ohne aber tatsächlich zu wissen was das wirklich impliziert.

seid froh, dass eure hunde trotz löwen-/grosswildjägerimage überwiegend sanfte gesellen sind. und vorsicht: die löwenjägerstories gehen nicht selten nach hinten los.

RRs können einsam machen :(

manurtb
07.10.2005, 10:19
Tja Bernie, da sind wir beide mit einem ursprünglichen RR aus Südafrika geschlagen...

Diese Romantik mit dem 'ursprünglichem Wesen' kann ich da nicht mehr nachvollziehen...
Aber wahrscheinlich wird man uns sagen, dass unsere die Ausnahme sind.

Transvaal
08.10.2005, 17:00
Da ich selbst in Suedafrika lebe und Ridgebacks besitze, ausserdem zur Jagd gehe, verfolge ich diese Diskussion mit besonderem Interesse.

< ... die natürliche Auslese wird dafür gesorgt haben das Hunde die versucht haben den Löwen zu beissen sich nicht weiter Fortgepflanzt haben. >

Stimmt! Kein 'vernuenftiger' Ridgeback wuerde versuchen, einen Loewen zu beissen. Das Wild wird von den Hunden gestellt, bzw. abgelenkt, und der Jaeger kann so leichter seine Kugel loswerden.

< Ich dachte ich kanns auf die Löwenjagd zurückführen,denn so unkontrolliert und viel und so zerstörerisch beisst doch kein!!! Hund! Auch nicht diese Rasse,woran kanns liegen? >

Der erwaehnte Hund war sicherlich gestoert, ein normaler Ridgeback tut so etwas nicht.

< In den Nationalparks und da habe ich kaum Ranger mit Hunden gesehen, wenn doch, waren es aber meistens gute Bekannte aus der Jagd, nämlich Deutsch-Drahthaar und Münsterländer. Ridgebacks haben wir (leider) nicht einen einzigen gesehen, nur davon gehört. >

Viele Jahre habe ich am Rande des Krueger Parks gelebt. Selbstverstaendlich gibt es dort zahlreiche Ranger mit Ridgebacks, nur sieht man die Hunde selten, da sie nicht frei rumlaufen, sondern sich daheim befinden. Auch sonst sind sie im ganzen Land vertreten.

< Auf vielen deutschen Farmen wird zum Schutz vor den Einheimigen (und aus Angst) der Hund (auch Ridgebacks!) auf die schwarzen abgerichtet (live gesehen und erlebt!) >

Absoluter Quatsch! Wenn bei uns Schwarze oder Farbige aufs Grundstueck kommen, machen die Hunden natuerlich einen riesen Krach! Schliesslich sehen diese Personen anders aus als die eigene Familie! Andersherum, wenn Weisse sich in die Gebiete der Dunkelhaeutigen begeben, reagieren deren Hunde hysterisch! Es ist vieles so leicht zu erklaeren.

< ein rr allerdings mit wesensqualitäten wie im "alten" südafrika, würde mancher zucht hier in europa doch sicherlich gut tun und frischen wind bringen, dabei muss noch lange kein "grosswildjäger" daraus werden. >

Trifft sicherlich zu. Das Wesen unserer Hunde ist wirklich einmalig. Absolut ruhig im Haus, und doch immer wachsam. Und schnell wie der Blitz. Einmal fing unsere Huendin einen gesunden Hasen, toetete ihn und legte das Langohr vor dem Kamin ab. Die Tochter der Huendin frass ihn dann mit Haut und Haaren auf! Einen angenehmeren Hund als den Rhodesian Ridgeback koennen wir uns nicht vorstellen.

manurtb
09.10.2005, 12:45
< ein rr allerdings mit wesensqualitäten wie im "alten" südafrika, würde mancher zucht hier in europa doch sicherlich gut tun und frischen wind bringen, dabei muss noch lange kein "grosswildjäger" daraus werden. >

Trifft sicherlich zu. Das Wesen unserer Hunde ist wirklich einmalig. Absolut ruhig im Haus, und doch immer wachsam. Und schnell wie der Blitz. Einmal fing unsere Huendin einen gesunden Hasen, toetete ihn und legte das Langohr vor dem Kamin ab. Die Tochter der Huendin frass ihn dann mit Haut und Haaren auf! Einen angenehmeren Hund als den Rhodesian Ridgeback koennen wir uns nicht vorstellen.
Na wenn es nur das ist, was das Wesen ausmacht, da braucht man dann keine Hunde aus Südafrika, denn das haben die hier auch!

Feli
13.10.2005, 10:50
1834 wurde die Sklaverei in den britischen Kolonien (Simbabwe) abgeschafft
1861 in den holländischen (Südafrika)
1922 wurde der Standard für den RR erstellt
Soviel zur Zucht für die Sklavenjagd.....

melle
14.10.2005, 17:22
Na ja, wohl nur auf dem Papier, daß die Schwarzen in südafrika noch viel länger unterdrückt wurden, ist ja wohl bekannt, natürlich nicht mehr unter dem Motto :" Sklaven " und daß sich dort auch heute noch viele " Europäer daneben benehmen ist auch bekannt.
dann muß man leider sagen : Zucht zur Schwarzenjagd
melle

Christian M
14.10.2005, 19:30
Na ja, wohl nur auf dem Papier, daß die Schwarzen in südafrika noch viel länger unterdrückt wurden, ist ja wohl bekannt, natürlich nicht mehr unter dem Motto :" Sklaven " und daß sich dort auch heute noch viele " Europäer daneben benehmen ist auch bekannt.


Alle Achtung, wie du die gesellschaftliche Situation in Südafrika und die sehr vielschichtige und durchaus nicht nur einseite Rassismus-Problematik so treffend in einem einzigen Statement verpackt hast!



dann muß man leider sagen : Zucht zur Schwarzenjagd
melle

Wahrscheinlich ist das in Afrika ein Teil der Zuhtzulassungsprüfung :D

Also hier wird ja viel Schwachsinn geschrieben, aber diese Mail verdient wirklich ein besonderes Ranking.

Keine Hunde irgendeiner Rasse -auch nicht Ridgebacks- werden als Rassisten geboren oder gezüchtet. Man kann jeden Hund gegen Angehörige bestimmter Gruppen sensibilisieren. Wenn ein Hund mit einer einer entsprechenden Antenne merkt, dass man Anghörigen bestimmter Gruppen immer mit Mißtrauen oder Angst begegnet, wird er sich entsprechend Verhalten. Das ist absolut nichts RR-spezifisches.

Melle, Postings wie deines sind dem Image unserer Rasse nicht gerade zuträglich.

Gruß, Christian

Transvaal
14.10.2005, 20:12
Na ja, wohl nur auf dem Papier, daß die Schwarzen in südafrika noch viel länger unterdrückt wurden, ist ja wohl bekannt, natürlich nicht mehr unter dem Motto :" Sklaven " und daß sich dort auch heute noch viele " Europäer daneben benehmen ist auch bekannt. dann muß man leider sagen : Zucht zur Schwarzenjagd

Melle, wie lange haben Sie in Suedafrika gelebt und wo genau?

Smartbee85
14.10.2005, 20:18
Wir haben es auch live im Urlaub erlebt und gesehen. Die Farmer haben es uns dann auch erklärt das viele hellheutige nicht erwünscht sind und das sie aus Angst mehrere Hunde (darunter eben auch - nicht nur!!!! Ridgebacks)haben die speziell auf dunkelhäutige agressiv reagieren und das auch sollen.
Ich findes es schon traurig das einem unterstellt wird das es absoluter Käse sei und das nicht stimmt :(

Christian M
14.10.2005, 21:43
Wir haben es auch live im Urlaub erlebt und gesehen. Die Farmer haben es uns dann auch erklärt das viele hellheutige nicht erwünscht sind und das sie aus Angst mehrere Hunde (darunter eben auch - nicht nur!!!! Ridgebacks)haben die speziell auf dunkelhäutige agressiv reagieren und das auch sollen.
Ich findes es schon traurig das einem unterstellt wird das es absoluter Käse sei und das nicht stimmt :(

Vielleicht habe was etwas übersehen, aber ich denke nicht, dass jemand gesagt hat, dass das absoluter Käse ist. Natürlich reagieren die Wachhunde der meisten Weißen in Südafrika aggressiv auf dunkelhäutige Menschen und natürlich wird dies zum Teil bewußt und zum Teil auch unbewußt von den Besitzern gefördert.
Absoluter Käse ist allerdings, dass es bestimmte Hunderassen gibt, die von Natur aus "Schwarzenhasser" sind. Sie werden immer dazu gemacht. Dies ist im übrigen weder ein RR- noch ein Südafrika Problem. Du wirst das in allen Ländern der Welt finden, wo ein steiles soziales Gefälle zwischen ethnischen Gruppen gepaart ist mit einer hohen Kriminalitätsbelastung bzw Gefährdung.

Gruß, Christian

Smartbee85
14.10.2005, 21:54
Ja Christian, da gebe Ich Dir Recht. Von Natur aus ist kein Tier böse. Drum gibt es wahrscheinlich auch den Spruch "Wie der Herre, so sein Gescherre" :)

Einen schönen Abend noch, wir gehen jetzt knuddeln.
Katja mit Bashima

melle
21.10.2005, 18:56
Alle Achtung, wie du die gesellschaftliche Situation in Südafrika und die sehr vielschichtige und durchaus nicht nur einseite Rassismus-Problematik so treffend in einem einzigen Statement verpackt hast!



Wahrscheinlich ist das in Afrika ein Teil der Zuhtzulassungsprüfung :D

Also hier wird ja viel Schwachsinn geschrieben, aber diese Mail verdient wirklich ein besonderes Ranking.



@christian m
Zum einem war mein Beitrag auf :
1834 wurde die Sklaverei in den britischen Kolonien (Simbabwe) abgeschafft
1861 in den holländischen (Südafrika)
1922 wurde der Standard für den RR erstellt
Soviel zur Zucht für die Sklavenjagd.....
bezogen.
Ich wollte damit nicht die Hunde/Rasse schlecht machen, sondern nur darauf hinweisen, daß es den Schwarzen, nachdem es nicht mehr Sklave genannt wurde, auch nicht besser ging.
Wieviel Hunderassen auf Schwarzenjagd ausgebildet wurden, kann ich leider nicht sagen, es waren aber ausser den RR, viele andere Rassen dabei, wie z.b. der DSH, usw.

Dann muss ich sagen, hatte ich ein wenig mehr Intelligenz erwartet, was man bei Deiner Antwort, nicht erkennen kann.
Und es ist nun mal so, daß sich in SA, die Europäer, wenn auch nicht alle, daneben benehmen/daneben benommen haben, falls es dir entgangen ist, vor nicht so langer Zeit, haben die Schwarzen dort, erst ihre Rechte bekommen, nicht die auf dem Papier,da stehen sie schon lange, sondern sie dürfen sie endlich auch leben.
Kannst dich ja mal schlau machen.

Feli
21.10.2005, 22:28
Ich wollte damit nicht die Hunde/Rasse schlecht machen, sondern nur darauf hinweisen, da&#223; es den Schwarzen, nachdem es nicht mehr Sklave genannt wurde, auch nicht besser ging.
Wieviel Hunderassen auf Schwarzenjagd ausgebildet wurden, kann ich leider nicht sagen, es waren aber ausser den RR, viele andere Rassen dabei, wie z.b. der DSH, usw.




Zun&#228;chst: der Mensch, gleich welcher Hautfarbe, scheint nicht gerade das sympathischste aller Lebewesen zu sein. Zu schnell vergessen ehemalige "Opfer" und handeln nicht anders, als ihre ehemaligen "Peiniger" Leider ein ewiges B&#228;umchen wechsel dich Spiel. Das zieht sich durch die ganze Welt und die gesamte Historie.

Und: eine Ausbildung ist doch etwas anderes, als eine z&#252;chterische Selektion.

Ich wollte lediglich aufzeigen wie l&#228;cherlich doch manche Ger&#252;chte sind.
Dass Menschen Tiere missbrauchen f&#252;r ihre Zwecke, werde gerade ich sicher nie in Abrede stellen.

Christian M
22.10.2005, 17:51
Ich wollte damit nicht die Hunde/Rasse schlecht machen, sondern nur darauf hinweisen, daß es den Schwarzen, nachdem es nicht mehr Sklave genannt wurde, auch nicht besser ging.
Wieviel Hunderassen auf Schwarzenjagd ausgebildet wurden, kann ich leider nicht sagen, es waren aber ausser den RR, viele andere Rassen dabei, wie z.b. der DSH, usw.

Dann muss ich sagen, hatte ich ein wenig mehr Intelligenz erwartet, was man bei Deiner Antwort, nicht erkennen kann.
Und es ist nun mal so, daß sich in SA, die Europäer, wenn auch nicht alle, daneben benehmen/daneben benommen haben, falls es dir entgangen ist, vor nicht so langer Zeit, haben die Schwarzen dort, erst ihre Rechte bekommen, nicht die auf dem Papier,da stehen sie schon lange, sondern sie dürfen sie endlich auch leben.
Kannst dich ja mal schlau machen.

Beantworte doch mal die Frage von Transvaal, wo du deine profunden Südafrika Kenntnisse her hast, beziehungsweise wo und wie lange Du dort gelebt hast.

Ich habe mich bei deinem Posting besonders an dem Begriff "Zucht zur Schwarzenjagd" gestört, der einfach schwachsinnig ist. Denn dies würde bedeuten, dass in der Zucht gezielt auf das "Merkmal" Rassismus selektiert wurde. Könnte es sein, dass du die Begriffe "Zucht" und "Ausbildung" nicht so ganz sortiert bekommst?

Was die Situation in Südafrika angeht, ist es sehr viel leichter diese mit dem Hintern auf dem weichen deutschen Sofa zu beurteilen, als unter den Bedingungen dort zu leben. Natürlich war die Apartheid ein unakzeptabeles und menschenunwürdiges System. Während sich damals allerdings die ganze Welt dagegen engagierte (ich übrigens auch) wird jetzt völlig ignoriert, dass der Rassismus mitlerweile dort auch ein schwarzes Gesicht bekommen hat...und das ist nicht schöner als das der Apartheid. Die wenigsten in Deutschland wissen vermutlich, dass für Südafrikanische Farmer und Polizisten die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Todes zu sterben die höchste aller Berufsgruppen auf der Welt (ausserhalb von Kriegsgebieten) ist. Seit 1990 wurden jährlich mehrere hundert Farmer inklusive ihrer Familien auf ihren Farmen masakriert und das Motto "kill the Boer" ist in manchen Kreisen des neuen SA durchaus gesellschaftfähig. Ich habe Verständnis dafür, wenn diese Menschen versuchen sich durch Hunde oder andere Maßnahmen zu schützen. Wenn man nachts in Johannesburg oder einer einsamen Farm im Bett sitzt, weil man irgenwas verdächtiges gehört hat, geht es in dem Moment nicht um Ethik, sondern ums Überleben. Ich finde Rassmus eine der häßlichsten Wesenszüge, die Menschen so an den Tag legen...aber eben unabhängig von welcher Seite er kommt. Ich denke es steht uns nicht zu die Situation in SA so platt und einseitig zu beurteilen, wie du das getan hast. Daher mein Kommentar zu deinem Beitrag.

Gruß, Christian