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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welpenschutz, existiert er oder nicht?



KIAMA
09.11.2005, 18:55
Hallo aktives Forum!

Da ist etwas, was mich schon seit vielen Jahren brennend interessiert.
Der Welpenschutz, gibt es ihn nun tatsächlich oder ist das nur ein Märchen!
Man hört so viele verschiedene Meinungen, daher möchte ich gerne Eure Erfahrungen und Erkenntnisse darüber lesen!
Ich habe schon mal etwas darüber zusammengetragen und nun ist Eure Meinung gefragt!


Welpenschutz



Was den Welpenschutz betrifft so gibt es die verschiedensten Vorurteile und Märchen in der Literatur und im Volksmund.
Greift ein älterer Hund einen Junghund an so wird er gleich als asozial und verhaltensgestört dargestellt. Auch hört man oft Halbwahrheiten wie ein Welpenschutz würde nur im eigenen Rudel existieren.
Wollen wir jedoch biologisch korrekt sein dürften wir keinen Hund über 14 Wochen als Welpen bezeichnen. Will man sich an führende Verhaltensforscher wie Zimen oder Trumler anlehnen so ist die Welpenphase rein biologisch bereits mit 12 Wochen vorbei und es könnte, selbst wenn es ihn gäbe, demnach daher danach auch kein Welpenschutz erwartet werden.
In der Frage ob es Welpenschutz jedoch überhaupt gibt sollte man etwas differenzierter vorgehen.Tatsächlich haben Welpen bei erwachsenen Hunden oft relative Narrenfreiheit um dies zu verstehen muss man sich das hundeverhalten etwas genauer ansehen.
Im freien Rudel achtet die erste Zeit – in der Regel bis zum Fressen fester Nahrung – die Mutterhündin auf den Nachwuchs. Diesen Schutz gewährt sie allerdings nicht selten, nachdem sie zunächst die von ihr als nicht lebenswert erachteten Tiere achtlos verhungern ließ oder gar aktiv tötete.
Schon an dieser Eigenschaft sieht man, dass der Welpenschutz an sich kein biologisches Grundgesetz ist wie wir es uns oft romantisierend wünschen.
In dieser Zeit wird der Wurf massiv gegenfremde Rudelmitglieder verteidigt, je nach Alter zunächst völlig tabuisiert und dann zunehmend lockerer.
Im Alter von etwa 8 Wochen müssen die Welpen zunehmend mit Konsequenzen für Ihr Verhalten rechnen und werden auch von unbeteiligten Rudelmitgliedern zur Rechenschaft gezogen, erst sanft dann zunehmend stärker und deutlicher.
In der Regel wird jedoch keiner der Welpen ernsthaft verletzt da letztendlich der Wurf rein biologisch das Fortbestehen des Rudels garantiert und damit der eigenen Sicherheit dient.
Es ist ein feines System von Welpen die Ihre Grenzen beim jeweiligen Gegenüber kennen und Althunden oder Altwölfen welche die Welpen aus eigenem Interesse erziehen aber nicht dauerhaft beschädigen.
Wie sieht es jedoch mit fremden Welpen aus?
Gefangenschaftsrudelhaltung bei Hunden und Wölfen zeigten, dass fremde Welpen nicht selten getötet werden was biologisch den Zweck haben könnte die eigene Existenz zu sichern. In der Natur kommt dies selten vor da erwachsene Tiere kaum fremde Welpen zu sehen bekommen dürften, weil deren Rudel sie verteidigen wird. Es obliegt also aus mehrfacher Sicht dem Besitzer des Junghundes diesem eine Balance aus Sicherheit zu geben und das Gefühl für sein Verhalten auch gradestehen zu müssen.
Man sieht also, dass der Welpenschutz weder im eigenem Rudel (eventuelles töten der Welpen durch die Mutter) noch fremden Welpen gegenüber existent ist.
Der Welpenschutz hängt alleine davon ab wer wie gut auf die Welpen aufpasst und wie gut der Welpe sich der Folgen seines Handelns bewusst ist.

Der einzig wirksame Welpenschutz ist der Schutz den die Mutter Ihnen gewährt. Genießt sie Respekt so wird den Welpen nichts geschehen.

Man kann also nicht einfach von einem asozialen Verhalten reden, wenn sich ein Fremdhund auf einen Junghund jenseits der 10 Wochen stürzt und diesen angreift, auch wenn es uns nicht gefällt ist es unter Umständen natürliches Hundeverhalten.
Da aber natürliches Hundeverhalten in unserer Gesellschaft oft nicht erwünscht und durchführbar ist muss, hier Erziehung eingreifen.

Oft geschehen diese Angriffe aus territorialen Hintergründen auf Spaziergängen während der Welpe harmlos spielt.
Der fremde Hund sieht den neuen Junghund in seinem Revier, mit seinen Stöckchen spielen oder seine Vögel jagen, oder gar stürmisch gegen jede Etikette auf sich zulaufen oder schlimmer noch ihn ( den aus seiner Sicht gesehenen Revierbesitzer) einfach ignorierend.
Auf die normalen Zeichen wie Stehenbleiben, Ohren vorlegen, steif gehen, Rute heben, größer machen, Verlängern der Maulspalte, Front zu Front stehen, Umkreisen auf Entfernung, T- Stellung oder direktes Ansehen achten die Welpen oft nicht und der fremde Hund nimmt sich der Erziehung an wie er es als Hund als normal empfindet.
Man kann also sagen, dass in aller Regel kein asoziales Verhalten vorliegt, sondern völlig normales Hundeverhalten.
Das Problem dieser Situation liegt darin, dass sich die Besitzer beider Hunde dessen nicht bewusst sind. Die einen können ihren Hund nicht kontrollieren da er erstens nicht gut genug hört und sie zweitens sich gar nicht der möglichen natürlichen Reaktion bewusst sind und die Junghundehalter da sie Ihren Junghund wie einen Welpen halten und nicht wie einen Junghund der für sein Verhalten geradestehen muss. Oft wurde ihm nicht einmal die Möglichkeit gegeben im Welpenkindergarten oder auf Spaziergängen seine Kommunikationsfähigkeiten mit anderen Hunden zu fördern.


Liebe Grüße Monika und Sandi

Bohne
09.11.2005, 19:42
Hallo,
das habe ich auch mal gelesen, beliebte Worte wenn Welpen mit erwachsenen Hunden spielen "Ihrer hat ja noch Welpenschutz" . Ich weiß nicht was ich davon halten soll, ich weiß nur das unsere Hunde vorsichtiger mit Welpen umgehen/spielen, wie mit erwachsenen Hunden.



Lustigerweise wird das "Ihrer hat ja noch Welpenschutz" bei unserem Zwergpinscher immer noch gesagt (wer sie nicht kennt) :hammer:


Grüße
Kerstin

Sibilla Teichert
09.11.2005, 22:59
Hallo Monika,

ich muß gestehen, daß mir Dein Beitrag zu lang war um ihn zu lesen:o Kann aber aus meiner eigenen Erfahrung nur sagen, daß der Welpenschutz für meine Famira, 4 Jahre alt, nicht existiert. Welpen sind ihr meist zu aufdringlich und unhöflich und werden von ihr rigoros bis sehr rigoros zurechtgewiesen. Und ich bitte dann auch sehr schnell die Welpenbesitzer ihren Welpen an sich zu nehmen damit ich weitergehen kann und nichts passiert. Ich würde sonst nicht die Hand ins Feuer legen.

So ärgerlich wird Famira sonst nur bei penetranten sexy Jungs:)

Viele Grüße
Sibilla

Ekevu
10.11.2005, 07:28
Hallo Monika,

ob es den Welpenschutz gibt oder nicht? Ich weiß es nicht.
Kevu jedenfalls liebt Welpen, oder Junghunde. Er bemuttert sie sogar, egal wie fremd und in seinem Revier etc. Er macht da auch keinen Unterschied zwischen Rüde oder Hündin. Die " Kleinen " haben sicherlich bis zu einem Alter von 1/2 Jahr bei ihm Narrenfreiheit. Er läßt sich tatsächlich von fremden jungen Hunden seinen Knochen etc wegnehmen und schaut dann nur dumm. :hammer:
Erst später beginnt er dann langsam und sanft mit der Erziehung.

Aber anscheinend ist das einfach von Hund zu Hund unterschiedlich und man kann dazu keine pauschale Aussage machen.:no:

Liebe Grüße, Melanie und Kevu..

Sibilla Teichert
10.11.2005, 07:58
Guten Morgen,

trifft man Menschen die von ihrem Hund erzählen daß er als Welpe gebissen wurde und man nachfragt war es fast immer eine Hündin die gebissen hat. Ist für mich auch nachvollziehbar, deswegen gucke ich sehr genau hin wenn meine Hündin Welpen trifft. Sind die Welpen ein wenig unsicher und nicht aufdringlich kommt Famira damit klar. Sonst eher nicht. Ein paar Monate später kann sie mit den gleichen Hunden auch spielen und rennen.

Viele Grüße
Sibilla

Chuma und Faraa
10.11.2005, 09:01
Hallo!

So viel ich weiß, existiert Welpenschutz gerade fremden Hündinnen gegenüber nicht! Die Ursachen hast du ja in deinem Ausgangstext selbst dargelegt. Die Hündin ist in aller Regel daran interessiert das Überleben der eigenen Nachkommen zu sichern. Was dazu führt, dass sie fremde Welpen angreift und sogar versucht zu töten. Dass das nicht grundsätzlich passiert, hängt denke ich damit zusammen, wie stark dieses ursprüngliche Verhalten bei der jeweiligen Hündin noch ausgeprägt ist. Mit der Domestikation der Hunde wurden ja die verschieden ursprünglichen Verhaltensweisen unterschiedlich stark unterdrückt, je nachdem wie überlebensnotwendig sie unter den heutigen Bedingungen noch sind. Jedoch sind da auch von Hund zu Hund (oder bei den erschiedenen Linien) starke Abweichungen festzustellen. (Wenn man sich z.B. mal den Jagdtrieb anschaut.) Grundsätzlich war ich bei meinen Zwergen insbesondere fremden Hündinnen gegenüber sehr vorsichtig.
Bei Rüden sieht das ganze schon wieder etwas anders aus. Die meisten gut sozialisierten Rüden akzeptieren auch fremde Welpen problemlos, insofern die Welpen entsprechend sozialisiert sind und wissen, wie sie sich ausgewachsenen Exemplaren ihrer Art gegenüber zu verhalten haben. Ist dies nicht der Fall, wird das kleine Fellknäul schon mal entsprechend schroff zurecht gewiesen, was meiner Meinung nach jedoch auch vollkommen in Ordnung ist. Wie sollen die Zwerge denn sonst lernen wie man den "Großen" gebührenden Respekt zollt. Ganz selten wird es dabei wirklich zu ernsthaften Verletzungen kommen. (evtl. versehentlich)

Also meine Erfahrung und das was ich so gelernt hab, sagt mir Welpenschutz bei fremden Hündinnen (auch im eigenen Rudel) nein! Jedenfalls würd ich mich nie darauf verlassen, weil Mutter Natur das nicht so vorgesehen hatte. Bei Rüden sollte es, wenn sie gut sozialisiert sind eigentlich zu keinen Problemen kommen.

Mich würd zu dem Thema noch interessieren, welche Erfahrungen die Besitzer erwachsener Hunde (Rüde oder Hündin) zu diesem Thema gemacht haben. Also meine Große bestätigt was ich oben geschrieben hab. Wenn wir Welpen treffen und die Mutterhündin ist nicht dabei, leine ich sie lieber an und bitte den Besitzer seinen Welpen nicht an sie heran zu lassen.

Ayla + Heike
10.11.2005, 09:05
Hallo,

ich kann mich Sibillas Bericht nur anschließen. Meine Ayla (4) kann mit Welpen bis ca. 6-8 Monaten gar nicht. Danach entscheidet ganz normal die Sympathie.
Ich wurde auch vor einigen Jahren von einer Schäferhündin gebissen, als ich mit einem Cocker-Welpen (angeleint) im Revier der Hündin unterwegs war.
Wenn ich jetzt Welpenbesitzer treffe, die mir was von niedlich und Welpenschutz erzählen, reagiere ich sehr empfindlich, weil diese oft aus Unkenntnis ihre Welpis ins Verderben rennen lassen. Ich persönlich würde mich nie wieder auf den "Welpenschutz" verlassen.
Liebe Grüße Heike und Ayla

manurtb
10.11.2005, 14:59
Warum beschränkst Du das auf Welpen, die älter, als 10 Wochen sind, wenn die zurechtgewiesen werden?!
Für Hündinnen sind fremde Welpen möglicherweise Konkurrenz?! Und dann werden gerade jüngere Welpen angegangen. Den Welpen, den Pula mal ins Jenseits befördern wollte, der war gerade erst ein paar Tage bei seinen Leuten, also so 8-9 Wochen alt und Pula war am Ende ihrer Scheinschwangerschaft.

Dalli
10.11.2005, 15:43
Hallo!

Bei Rüden sieht das ganze schon wieder etwas anders aus. Die meisten gut sozialisierten Rüden akzeptieren auch fremde Welpen problemlos, insofern die Welpen entsprechend sozialisiert sind und wissen, wie sie sich ausgewachsenen Exemplaren ihrer Art gegenüber zu verhalten haben. .


Hallo

Das kann ich nur bestätigen. Mein Shaka hat mit Welpen oder Junghunden keine Probleme. Dies könnte sich so erklären, das Rüden nie wissen ob dieser Welpe oder Junghund möglicherweise sein eigener genetischer Abkönmmling ist, und eigene Kinder frißt :D man nicht gerne. Deshalb steht fremden Welpen Shaka immer sehr genervt aber duldsam gegenüber.
Erst wenn die Hormone bei den Junghunden überhandnehmen gibts Randale wenn sie zu frech werden.

Alex und Shaka, der am liebsten keine Welpen in der Nähe hat.

Smartbee85
10.11.2005, 15:46
Ich denke auch das es den sogeannten Welpenschutz nicht gibt! Hatten bei uns einen Fall wo es der Hündin piepsegal war ob der Hund nun Welpe ist oder nicht! Sie ist aber auch anderen Hunden gegenüber agressiv! Denke das es auch vom allgemeinen sozialen Verhalten der "Großen" anderen Hunden gegenüber abhängt, gekoppelt mit Instinkt und Charakter.
Bashi mag eigentlich fast jeden Hund. Bei Welpen war sie bisher immer sehr vorsichtig und spielt auch sehr gern mit ihnen :)

Erongo
10.11.2005, 15:56
Hallo MOnika,
auch ich kann Dir nicht genau sagen ob es den Welpenschutz gibt.
Wie Du schon gelesen hast gibt es sehr viele verschiedene Aussagen.
Unser Erongo spielt gerne mit Welpen und ist dabei auch vorsichtig( auch bei kleinen Hunden). Wenn es überhand nimmt ignoriert er den Welpen und legt sich abseits. Er läst aber trotzdem alles mit sich machen. Erongo ist allerdings auch erst 18 MOnate alt.

Du solltest auf jeden Fall vorsichtig sein. Nicht jeder Hund mag Welpen.

Liebe Grüße Karen und Erongo

Hakimba
10.11.2005, 17:55
Hallöchen,

meines Erachtens gibt es Welpenschutz nur im sogenanten eigenem "Rudel". Welpen ausserhalb der Familie sind wohl eher Konkurenz. Wobei offen ist was nun Familie ist und was nicht? Bei Kimba kommt es ganz auf die Laune an. Generell hat sie nichts gegen Welpen und Junghunde. Aber ab und an weißt sie auch einen schon mal bisschen gröber zurecht. KImba ist ja auch selber grad erst erwachsen geworden mit ihren drei Jahren :D

LG Michèle

Nikita1
10.11.2005, 18:20
Hallo,

soweit mir bekannt ist, genießt bei den Wölfen nur der Nachwuchs in der eigenen Gruppe in den ersten Lebenswochen eine Art "Welpenschutz"!

Nikita1
10.11.2005, 18:20
Hallo,

soweit mir bekannt ist, genießt bei den Wölfen nur der Nachwuchs in der eigenen Gruppe in den ersten Lebenswochen eine Art "Welpenschutz"!

maxi
10.11.2005, 22:19
Hach Monika, Dein Bericht überfordert ältere Tanten schon - aber - was ich dazu sagen kann ist, ein älterer, "normaler, nicht gestörter" Hund - egal ob Rüde oder Hündin, wird zunächst "loyal" reagieren. Wenn dieser Welpe zu aufdringlich, zu wild, zu "respektlos" vorgeht, dann bekommt er (oder sie) einen auf den Hut, aber auch im normalen Bereich ( ich meine, es wird nicht gleich die volle Breitseite gegeben). Mein Rüde steht bei Welpen zunächst einmal "leicht sabbernd vor Unsicherheit" davor, weist aber dann durchaus zurecht . Meine Hündin ist erst 14 Monate alt und sie ist eher noch verspielt, unterwirft aber einen "unverschämten Welpen". Es verläuft aber bei beiden Hunden zwar konsequent aber nicht zu grob und die Welpen respektieren es. Auch unsere "Nothündin" wird von unserem "Alten" schon mal angebrummt und fixiert, wenn sie sich zu viel herausnimmt.
Sie reizt manche Situation gerne aus, wirft sich dann aber platt vor ihn und zeigt ihren Respekt. Ich denke, normal ist es, das Welpen (wie Kinder) ihre Grenzen austesten . Aber es gibt eben auch die Spezies, die keinen Respekt habe, die bekommen dann ihre Grenzen aufgezeigt (situationsbedingt mal mehr und mal weniger grob).

maxi
10.11.2005, 22:21
Zu Nikita: ich glaube, wir sollten mal aufhören bei den Wölfen nachzufragen, wir können unsere "vermenschlicht angepassten" Hunde nicht mit diesen vergleichen.

CHIROMBO
10.11.2005, 23:34
hallo,
möchte erstmal sagen, dass das ein super thema ist.und wie man feststellen kann, ist bis jetzt immer noch nicht bekannt, gibt es nun den schutz oder nicht?
meine erfahrungen hierzu sind :
bei chinook, um so kleiner oder jünger, tiere sind um so vorsichtiger ist er, kenne aber auch rüden, die gar keine verträge haben mit welpen, gleich brummeln oder knurren.
bei hündinen habe ich schon öfters "gehört" und auch gesagt bekommen, als chinook klein war, das sie null bock haben auf fremde welpen und wirklich den biss versucht haben.( nicht bei chinook)
ich würde mit meinem welpen grundsätzlich vorsichtig sein und erst nach rücksprache mit dem hundebesitzer, ein gemeinsames spiel zulassen
gruss : chirombo

Hakimba
11.11.2005, 08:13
Hallo Maxi,

ich finde das Nikita sich da evtl. mit den Wölfen bissel verkorkst ausgedrückt hat, aber im großen und ganzen ist es das was ich auch schrieb. Stofftiere sind auch unsere Hunde nicht, ich glaube das es Welpenschutz ausserhalb des Rudels (böses Wort :D) nicht gibt. Ich hab mir schon oft sagen lassen müssen, meine Hündin wer nicht normal wenn sie einen (fremden) Welpen anknurrt und ob ich noch nichts von Welpenschutz gehört hätte, bekannte Welpen und Junghunde dagegen genießen ihren vollen Schutz gegenüber fremden Hunden.

LG Michèle

Aylarho
11.11.2005, 14:58
Da ist etwas, was mich schon seit vielen Jahren brennend interessiert. er Welpenschutz, gibt es ihn nun tatsächlich oder ist das nur ein Märchen!

Hallo Monika,

im Grunde hast Du Dir doch schon die Antwort mit dem, was Du zusammengetragen hast gegeben. ;)

Die Frage die übrig bleibt, ist meiner Meinung nach nur die nach den eigenen Erfahrungen mit unseren Hunden bei Welpenbegegnungen.

Und da denke ich gibt es genausoviel unterschiedliche Erfahrungen mit Welpenbegegnungen wie bei anderen Hundebegegnungen.

Unser früherer Boxerrüde war zu Hundewelpen und kleinen Kinder in jeder Situation absolut lieb, während er bei erwachsenen Rüden mehr als rüpelhaft war.
Dunja, unsere Kommondor/RR-Mixhündin bestand in jedem Fall darauf, dass fremde Welpen sich erst unterwarfen. Sie mussten absolut unbeweglich auf dem Rücken liegen bleiben und auch danach den nötigen Respekt zeigen, dann wurden sie toleriert. Erst die Welpen, die sie genauer kannte, durften auch mal mit ihr spielen.
Ayla wiederum verträgt sich - bislang, sie ist 2 1/2 Jahre - mit jedem Hund, egal wie alt oder groß er ist.

Ansonsten habe ich die gleichen Erfahrungen, wie Sibilla auch schon schrieb, gemacht, überwiegend waren es Hündinnen, die Welpen gebissen haben und immer war es so, dass zumindest die Welpenbesitzer an das Märchen vom generellen Welpenschutz glaubten und von daher nicht selber für den notwendigen Welpenschutz gesorgt haben.

Nikita1
11.11.2005, 15:51
Zu Nikita: ich glaube, wir sollten mal aufhören bei den Wölfen nachzufragen, wir können unsere "vermenschlicht angepassten" Hunde nicht mit diesen vergleichen.

Hallo Inge,

:hammer: leider ist gestern bei meinem "Erklärungsversuch", der Rest des Textes nicht an das System weitergeleitet worden, warum weiß ich nicht!

Außerdem ist es nicht meine Art, einen "platten Satz" in den Raum zu stellen, bei Interesse kann die weitere Erklärung zu meiner Aussage gerne noch nachgeliefert werden, oder ansonsten in entsprechender Literatur nachgelesen werden z.B: Günther Bloch - Der Wolf im Hundepelz, Seite 29 und 111

Auch wenn wir Menschen als zivilisiert gelten und schon lange "Aufrecht gehen", sind bestimmte Verhaltensweisen wie früher bei den Neandertalern nicht zu leugnen, möchte hier nicht wissenschaftlich werden und daher nur als Beispiel die "Jäger und Sammler" erwähnen!

Viele Grüße,

Suse, Ashanti & Co
_______________________________________
Man kann nur lieben, was auch liebenswert ist!

Nikita1
11.11.2005, 15:58
Hallo Maxi,

ich finde das Nikita sich da evtl. mit den Wölfen bissel verkorkst ausgedrückt hat, aber im großen und ganzen ist es das was ich auch schrieb. Stofftiere sind auch unsere Hunde nicht, ich glaube das es Welpenschutz ausserhalb des Rudels (böses Wort :D) nicht gibt. Ich hab mir schon oft sagen lassen müssen, meine Hündin wer nicht normal wenn sie einen (fremden) Welpen anknurrt und ob ich noch nichts von Welpenschutz gehört hätte, bekannte Welpen und Junghunde dagegen genießen ihren vollen Schutz gegenüber fremden Hunden.

LG Michèle

Hallo Michele,

die Erklärung zu meiner verkorksten Ausdrucksweise, findest Du in meiner Antwort an Inge!

Suse, Ashanti & Co
_______________________________________
Man kann nur lieben, was auch liebenswert ist!

Lubaja
12.11.2005, 10:40
Hallöchen,

also unser Abuu gehört zur Art der Rüden, "die gar keine Verträge mit Welpen haben". Dieses Verhalten zeigte er schon recht früh in der Rüpelphase. Als unsere Beiden ca. ein Jahr alt waren, zog bei Freunden von uns ein kleines Hundemädchen ein. Auf gemeinsamen Treffen zeigte Abuu sich stets nicht unbedingt von seinen besten Seite. Das änderte sich erst, als Caja geschlechtsreif wurde.
Bei jungen Rüden ist es noch schlimmer. Da wird sofort und ohne Ausnahme gepöbelt. Luna ist in allem relaxter. Erst, wenn es ihr zu stressig wird, weist sie die Jüngeren in ihre Schranken. Das aber in einem relativ netten Ton, da Luna wilden Prügeleien grundsätzlich aus dem Wege geht.
Für Abuu würde ich da nie meine Hand in´s Feuer legen, so dass ich jüngeren Hunden, vor allem Rüden, grundsätzlich aus dem Weg gehe. Leider verstehen das die Leute nicht gleich sofort: "Mein Hund unterliegt doch noch dem Welpenschutz..." Zu erklären, dass die Toleranz gegenüber Welpen oder Junghunden nicht bei jedem Tier gleich ausgeprägt ist, ist streckenweise ganz schön müßig und anstrengend. Erst recht, wenn das menschliche Gegenüber, die Warnung nicht für voll nimmt und seinen Kleinen zu nahe rankommen lässt.
Ich bin der Meinung, dass viele erwachsene Tiere eine recht große Toleranz gegenüber den Jüngeren besitzen. Ist dies nicht der Fall, halte ich es aber auch nicht für unnormal. Denn wie bereits schon gesagt wurde: Der sog. Welpenschutz bezieht sich von natur aus doch eher auf das eigene Rudel.

Lieben Gruß,
Nadine mit Luna + Abuu

Frau_Broeckelschmidt
23.11.2005, 21:46
Hallo,
wir haben festgestellt, dass Kimba Welpen gegenüber auch manchmal ziemlich krass reagiert. Manchmal stehen sie einfach verängstigt da, manchmal sind sie patzig und blaffen ihn an - jedesmal fängt er dann an zu maulen und sie unfein zu schubsen! Ich kenne ihn ja nicht so lange, aber ich hab manchmal den Eindruck, dass er selbst dann ein bissel verunsichert ist, nicht genau weiß, warum die Welpen ihn entweder frech anmachen oder so ängstlich in der Gegend herumstehen) und sie deswegen zusammenstaucht. Mit erwachsenen Hunden kommt er sehr gut zurecht (freilaufend - nicht an der Leine, da bölkt er auch rum). Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass das ganze Gehabe auch etwas mit den Menschen zu tun hat. Sind diese übervorsichtig und ängstlich, ist das meist auch das Welpi und dann ist es schon vorprogrammiert, dass Kimba die Welle schlägt.
Andersherum kann das aber auch passieren - wenn die Leute zu unbedarft sind und den Welpen straight-on auf uns losschicken, dieser kläfft und Kimba bedrängt - auch dann reagiert Kimba darauf heftig.
Dabei ist das Geschlecht (wie wir heute gesehen haben) völlig unwichtig. Das liegt wohl mehr an der Art und Weise...
Wir kamen heute in ein Rudel Minispitze (10 Hunde!!!!), aber die haben sich völlig klasse verhalten: Kein ängstliches Verhalten, kein übermäßiges Gehabe und was war? Kimba war vollkommen neutral denen gegenüber.
An Welpenschutz glaube ich nicht, allenfalls im Rudel (aber da fehlt mir natürlich die Erfahrung). Vielmehr glaube ich daran, dass jeder Hund mit der Zeit lernt, z. B. in gewissen Situationen einen straffen Rücken zu haben, in anderen Situationen, sich ein bissel zurückzuziehen. Ich glaube, das ist das Leben. Kommunikation und aus Erfahrungen lernen halte ich für wichtig.
Gruß
Andrea

RRSanne
24.11.2005, 01:16
Es gibt keinen Welpenschutz,
eine Hündin, die fremde Welpen akzeptiert, das ist in meinen Augen nicht ok.
Die Rüden wollen einfach vermeiden, d. h. die Rüden gehen der Konfrontation mit Welpen aus dem Weg.
Hündinnen werden fremde Welpen nie akzeptieren, was auch völlig in Ordnung ist.
Ich denke es gibt eine Toleranz zu den Hundekindern, aber keinen Schutz.
Sanne