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Emily
27.09.2006, 17:30
Huhu,

also ich hab da mal ne Frage über die ich schon länger nachdenke, bzgl. einem zweiten Hund zu unserer Lina.

Sie ist jetzt 11 Monate alt und ist sehr verspielt und bewegungssüchtig, richtig quirlig und fit :)

Meistens wenn wir spazierengehen treffen wir andere Hunde mit denen sie spielen und toben kann solange sie Lust hat, dann ist sie auch immer glücklich und wirklich ausgelastet.

Aber dann gibt es ja auch Tage wo man keinen anderen Hund trifft oder nur solche die schon älter sin dund nicht mehr so gerne spielen.
Dann ist es für Lina auch doof, trotz Bällchen werfen und alleine rumlaufen, müde bzw ausgelastet zu werden :(

Die jenigen die zwei Hunde oder mehr haben können mir doch sicher sagen, ob sich das ändert, wenn man 2 Hunde hat und mit ihnen rausgeht.

Spielen die dann miteinander, wenn sie sich eben schon kennen oder haben sie sich irgendwann mal aneinander satt gesehen und langweilen sich beiden draussen wenn keine "fremden" Hunde da sind?

Bei menschlichen Geschwistern ist es ja oft so, dass sie sich jeden Tag sehen und dann nicht mehr miteiander spielen bzw sich beschäftigen...

Wie ist das bei Hunden?

LG, Jenni mit Lina

Ute BB
27.09.2006, 17:47
Liebe Jenni,

meine drei alten Hunde spielen noch jeden Tag miteinander. Das ist schön, das ist harmonisch.

Doch je besser Hunde miteinander harmonieren, desto besser verstehen sie sich auch. Und eines schönen Tages zwitschern sie gemeinsam ab - und ganz gewiss nicht zum Spielen. Jagen und Vertreiben, oder auch einfach nur die Welt erkunden, das sind Dinge, die zu zweit ja viel schöner sind als alleine. Ganz besonders alleine mit einem Menschen, der es nicht versteht, einen Hund "auszulasten".

Ich halte es für einen großen Fehler, einem zweiten Hund die Aufgabe aufzubürden, die der Mensch nicht erfüllen kann oder erfüllen möchte. Wenn ein Hund nur nach Hundebegegnungen ausgelastet ist, dann ist die Beziehung zwischen Hund und Mensch noch ausbaufähig. Genügt man einem Hund nicht - wie will man einem zweiten gerecht werden?

Ein Hund braucht nicht jeden Tag Hundekontakt oder wilde Tobereien. Ein Hund braucht in erster Linie seine Menschen, die mit ihm gemeinsam etwas unternehmen. Obwohl meine Hunde sich mögen und täglich miteinander spielen, unternehmen wir nahezu täglich mit den Hunden einzeln etwas. Kurze Trainingseinheiten mit dem Clicker, Geruchsspezifikation mit Verweisen, banale Futterfährten, Spaziergang in der Stadt - es gibt so viele Möglichkeiten, einen Hund zufrieden zu machen.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

Angela mit Azizi
27.09.2006, 18:32
Hallo Jenni,
wir haben zwei Hunde.
Ich könnte jetzt aber nicht sagen, dass sie ständig miteinander toben, ganz im Gegenteil.
Louis reicht es aus, wenn er schön neben "Papa" hergehen kann, da sind ihm oft andere Hunde total egal...
Auf der anderen Seite sind zwei Hunde ein gaaanz tolles (Jagd)-Team. (Wie Ute schon schrieb). Als wir Azizi noch alleine hatten (Louis kam erst später zu uns) war von Jagdtrieb keine Spur, aber heute ist das schon anders...
Wenn ich, was selten genug vorkommt, mal mit Azizi alleine spazieren gehe, freut sie sich sehr und zeigt mir das auch, indem sie sehr auf mich bezogen ist. Sind andere Hunde dabei, sieht die Sache schon anders aus...
Es kann Dir ja auch passieren, dass Deine beiden so ein tolles Rudel bilden, dass sie andere Hunde dann erst mal mobben. Oder der eine Hund ist so eifersüchtig und lässt keine anderen Hunde an Euch ran, dann gehst Du nur noch mit deine beiden Hunden und mit sonst keinem, ist ja auch nicht so prickelnd.
Du solltest auch bedenken, Dein Hund ist noch sehr jung.
Azizi ist jetzt 5 Jahre alt, wenn sie z. B. mit ihrem allerliebsten Hundekumpel Higgins spazierengeht, dann toben die beiden überhaupt nicht mehr, sondern laufen "nur" nebeneinander her; sie berühren sich zwar zwischendurch mal, aber es wird nicht getobt.
Damit ist der "Auslastungsfaktor" wie von Dir gewünscht dann auch weg...
Und auslasten kann man einen Hund auch anders. Heute mittag waren wir z. B. mit den Hunden im Wald. Dort lassen wir sie nur angeleint, wegen der vielen Rehe dort. Aber sie haben dort so viel interessantes zu riechen und auch zu schauen, dass sie hinterher total zufrieden sind, und das ganz ohne Herumspunkerei.
Viele Grüße
Angela

Fradhi
27.09.2006, 19:01
Liebe Jenni,

ich kann mich da Utes und Angelas Worten nur anschließen. Einen zweiten Hund anzuschaffen, um den ersten ausgelastet zu bekommen, ist schon irgendwie nicht so klasse...

Vielleicht solltest Du anfangen an der Beziehung zu Deinem Hund zu arbeiten. Gestalte die Spaziergänge anders. Mache sie interessanter für Deinen Hund. Nur Bällchen holen und herumlaufen wäre mir als Hund auch wirklich zu langweilig ;) ! Verstecke Sachen für Deinen Hund, finde sie mit ihm gemeinsam, lege kleine Fährten. Wenn Du eine Fährte legst und den Hund ablegst, ist alleine das Warten in der Zeit für Deinen Hund schon so unglaublich anstrengend, dass er nach gelaufener, erfolgreicher Fährte schon platt sein wird.... Mit einem zweiten Hund dabei ist es umständlicher und nimmt noch vielmehr Zeit in Anspruch...
Unsere Hunde hier spielen wohl ab und zu miteinander (was man so "Spiel" nennen kann) und toben mal durch den Garten, aber die meiste Zeit lauern sie darauf mit uns etwas machen zu dürfen... da sind denen ihre vierbeinigen Rudelgenossen dann ziemlich egal...
Und was ich auch an Erfahrung gemacht habe, 2 Ridgebacks, die Du unangeleint auf freiem Feld "spielen" :rolleyes: lässt, tauschen innerhalb einer Tausendstel Sekunde einen Blick aus und hast Du diesen zu spät bemerkt, hast Du verloren.... Dann geben sie zusammen Gas und suchen sich eine Hasenfährte oder sonst irgendwas :eek: Also, ich muss für zwei Hunde beim Spaziergang doppelt so interessant sein als für einen, damit die Hunde in meiner Nähe bleiben und sich an mir orientieren und nicht an irgendwas anderem..... :)
Auch ist Dein Hund ja noch ziemlich jung und wird Dich erziehungstechnisch sicher noch sehr fordern ;) ... Da solltest Du wirklich überlegen, ob Du einem zweiten Hund dann jetzt schon gerecht werden könntest.....

Eine gute Entscheidung wünsche ich Dir!

Emily
28.09.2006, 21:20
Hey, danke für die Antworten,

aber bitte, bitte nicht falsch verstehen, ich unternehme wirklich viel mit der Kleinen,
wir clickern mit ihr, legen, wie beschrieben, auch Fährten und toben so mit ihr bis zum Umfallen, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass sie, nach einem ausgiebigen Spiel mit einem anderen Hund zufriedener wirkt.
Na, zufrieden mag nicht der richtige Ausdruck sein, denn das ist sie wirklich nur wenn wir bei uhr sind, aber wenn ich jetzt ca 2 Stunden alleine mit ihr unterwegs war (im Grünen z.B.) ist sie danach längst nicht so "ausgepowert" wie wenn sie mit Artgenossen getobt hat :confused:

Ich beschäftige mich viel mit ihr, arbeite wegen ihr nur halbtags (das war die Vorraussetzung für ihre Anschaffung)

Ich möchte ja nicht unsere Unternehmungen oder so durch einen zweiten Hund ersetzen, ich dachte nur dass es ev. schön für sie wäre, jemanden zu haben, wenn wir vielleicht mal nicht da sind oder, wie es zwar selten, aber auch mal vorkommt dass wir einfach keine Lust haben. Bitte nicht falsch verstehen!!!

Alina ist bei so ziemlich allen Sachen die wir/ich mache dabei und erlebt auch so recht viel.
Ich weiss nicht recht wie ich das erklären soll :rolleyes:

Zumindest möchte ich nichts ersetzen oder so, weil ich keine Lust habe was mit meinem Hund zu machen.
Wir haben ja auch aus diesem Grund das clikern angefangen, um die Kleine mehr zu fordern, was ihr auch gut tut. SIe blüht dabei richtig auf :)

Lieben Gruß, Jenni mit PowerLina

Naala
28.09.2006, 21:47
Hallo Jenni!

Hm, ich bin auch meistens mit einer Freundin und ihrer Hündin zusammen unterwegs - allerdings sind wir neben den zwei Hunden dann auch zwei Menschen. Wir trainieren zusammen, gerade für's Dummytraining ist es nicht verkehrt einen zusätzlichen Werfer zu haben... ;)
Zwischendurch können die beiden natürlich zusammen rennen, aber Voraussetzung war und ist, dass beide gut im Gehorsam stehen. Ich will nicht, dass mein Hund Gefallen am Hasen findet und Martina will das von ihrem Hund ebensowenig.

Zum Thema ein Mensch und zwei Hunde fallen mir spontan diese Gedanken ein:

Deine Verantwortung gegenüber Deiner Umwelt wächst um das doppelte, Du hast plötzlich zwei Hunde, auf die Du achten musst. Würde ich mir also einen zweiten Hund kaufen, wäre erste unabdingbare Voraussetzung, dass der erste gut genug im Gehorsam steht, um sich vom zweiten nicht zu Dummheiten hinreißen zu lassen. Wie das bei Dir aussieht, kannst Du selbst ja am besten beurteilen. Weiterhin würde ich für eine ganze Weile auch doppelt so viel Zeit einplanen - ich würde die Hunde nicht von Anfang an zusammen frei laufen lassen. Das heißt erst der große, dann der kleine da Du weder den einen aus den Augen lassen, noch den anderen vernachlässigen darfst.

Ehrlich, ich für mich bin mit Naala ausgelastet und sie mit mir höchstwahrscheinlich auch.
Sie fordert mich jeden Tag aufs neue, wir versuchen gegenseitig täglich das beste auseinander herauszuholen - für einen zweiten Hund wäre ich noch nicht weit genug. Immerhin ist der Zweithund ja ein Zustand, den man für die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht mehr los wird und will daher mehr als nur gut überlegt sein!

Naja, Du wirst schon wissen, was das richtige für euch ist! :)

Viele Grüße,
die Miri!

Ute BB
28.09.2006, 21:56
Liebe Jenni,

bitte verstehe uns auch nicht falsch. :)

Ein Hund guckt bestimmt anders nach einer Spielrunde mit einem Artgenossen als nach einer Denksporteinheit mit seinem Menschen. Bei aller Sorge um die Hunde stelle ich mir manchmal schon die Frage, ob es wirklich nötig ist, dass jeder Tag volle Befriedigung bringt? Was wäre ein Höhepunkt, wenn er täglich standardmäßig geliefert würde? ;)

Durch viel Programm wird im Hund eine Erwartungshaltung erzeugt: Hier treffen wir diesen Hund, dort jeden; hier hopsen wir über Baumstämme, dort werden die Frolics gekullert. Wenn dann das Programm mal nicht so reichhaltig ist, ist der Hund irritiert und guckt vielleicht auch ein wenig verdattert aus der nicht vorhandenen Wäsche. Na und? Viele der anscheinend nicht richtig ausgelasteten Hunde sind in Wirklichkeit völlig überdreht. Es scheint schwer zu sein, das passende Mittelmaß zu finden.

Wenn du zwei Hunde hast, verändert sich etwas. Deine PowerLina hat einen Artgenossen als Sozialpartner, du aber wirst dich zwischen zwei Hunden aufteilen müssen. Mehr Artgenosse - weniger Mensch. Das ist der Preis, den dein Hund zahlen müsste.

Liebe Grüße,

Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.

Big_Kira
28.09.2006, 22:47
hallo,
ich hatte vor ein paar Wochen den Hund der Schwiegereltern für 3 Wochen zur Pflege. Die kleine Lissy(Shi Tzu) ist sehr süß und auch lieb.Sie haben auch schön zusammen gespielt.Aber sie ging unserer Kira manchmal ganz schön auf die Nerven ,wenn Kira im Garten in der Sonne dösen wollte ist sie immer auf ihr herumgeklettert,hat sie in die Ohren gezwickt ,am Schwanz gezogen usw.Kira ist sehr geduldig aber sie muße sie auch manchmal in die Schranken weisen und was hat Lissy gemacht sich nicht ergeben.So mußte ich immer ein Auge auf die kleine haben das sie nicht zu sehr übertreibt.
Es macht auch spaß mit 2 Hundis spazieren zu gehen ,man muß aber auch doppelt aufpassen,sie rennen auch mal in verschiedene Richtungen.
Dann liegen Kira und ich abends gerne zusammen auf dem Sofa,aber Lissy wollte auch immer mit zu uns (hat Kira das auch nicht so gefallen).
Habe auch bemerkt das Kira sich manchmal zurückgezogen hat wen Lissy mich zu sehr belagert hat.Sie hat sich dann so hingelegt das sie uns beobachten konnt.
Möchte dich nicht in der Entscheidung beeinflussen ,ich für mein Teil habe für mich entschieden das Kira Einzelhund bleibt.Sie hat jeden Tag bei uns im Park Hunde zum spielen und fast alle unserer Freunde haben auch Hunde an Gesellschaft mangelt es nicht.Aber zu Hause wollen wir auch mal ausspannen und da haben wir auf dem Sofa kein Platz mehr.

Viele Grüße
Kathrin und Kira
(die höchstens mal noch Mann und Tochter mit aufs Sofa lassen)

berki
29.09.2006, 00:26
Hallo, Jenni!
Deine Frage ist so, wie sie gestellt wurde, gar nicht zu beantworten. Du kannst nicht davon ausgehen, dass Du einen zweiten Hund anschaffst, und Dein erster wird sich über einen Spielgefährten freuen und mit ihm herumtoben. Hier entscheidet ganz klar die Chemie(je älter der Hund, desto mehr!). Nicht Du musst einen zweiten Hund aussuchen, sondern Deine Lina. Das kann dann allerdings auch durchaus kein Ridgeback sein, sondern vielleicht eine Kreuzung aus Dackel und Kaninchen. Wenn die zwei sich gefunden haben, hast Du dann allerdings wirklich ein Traumteam. Das wiederrum muss aber dann immer noch nicht bedeuten, dass die Beiden auf Dauer miteinander spielen werden. Es kann auch sein, dass sie sich einfach ein erhöhtes Maß an Wohlbefinden und Sicherheit geben. Bei uns war es so, dass wir als Pflegestelle bei RR in Not eingetragen waren. Schon beim zweiten "Gast" hat es bei unserer Dame gefunkt: Der oder Keiner! Also ist er geblieben.
Bei uns war die Situation aber auch so, dass unsere Große extrem gut hört und ein völlig relaxtes Spazierengehen zulässt. Wir können uns also fast komplett auf unseren Neuzugang konzentrieren. Das geht auf keinen Fall mit einer so jungen Hündin wie Lina.
Mein Tipp: Warte ein Jahr, lass Dich dann bei Birgit Linnerth als Pflegestelle registrieren und gib Deiner Hündin die Chance, sich für einen der Pfleglinge zu entscheiden.
L.G., Thomas, Ainka und Djumani