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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alpträume!?



Nayla
14.06.2007, 13:05
Hallo,

unsere Tonga ist nun ein gutes halbes Jahr bei uns. Sie macht gute Fortschritte, die Panikanfälle werden weniger. Wir drängen sie zu nichts. Gut Ding will eben Weile haben.

Wenn wir mit ihr allein sind und sie keine "Gefahr spürt", wie fremde Menschen, unbekannte Geräusche usw. , ist sie fast ein fröhlicher Hund. Dann hüpft sie, rennt sie, spielt... Sie vergisst also ihr vorheriges, lebenslanges Marthyrium.

Nur nachts scheint es zurück zu kommen. Wenn sie schläft und träumt wird es ganz schlimm. Sie zuckt, jault, bellt, jammert, strampelt. Wenn sie von allein aufwacht kommt sie völlig verstört angelaufen und beruhigt sich erst wenn sie gesehen hat dass alle da sind und alles okay ist. Wenn sie gar nicht von allein aufwacht gehe ich zu ihr hin und wecke sie ganz vorsichtig. Sie schreckt dann auch hoch und hat mörder Herzklopfen aber wedelt gleich wenn sie mitbekommt das ich es bin.

Unser Labrador träumt auch, aber anders. Das ist so eher der "Ich-renne-über-eine-große-Wiese-und-Schweineohren-regnen-vom-Himmel"- Träumer. Zumindest vermute ich das mal. Er träumt auch selten so stark, sie jede Nacht.

Was meint Ihr, es sind doch Alpträume, oder? Kann ich dagegen nichts tun? Ich fühl mich so hilflos. Wenn sie wach ist und wir unterwegs sind zeige ich ihr nur die schönsten Dinge und meistere ihre Ängste mit ihr zusammen und sie verlässt sich dann auch auf mich. Aber wie soll ich das im Schlaf machen? Ist es denn auch so gut dass ich sie wecke? Nicht das sie mal noch nen Herzkasper bekommt! Wird sie denn überhaupt irgendwann mit ihrer Vergangenheit abschließen können oder wird sie das nie los. Wer kennt sowas auch von seinen Hunden. Wie verhaltet ihr euch?

Sie hat soviel durchgemacht. Ihre äußerlichen Wunden sind zwar verheilt aber immernoch zu sehen. Aber was in ihrem Kopf vorgeht kann ich nur vermuten. Sie ist doch mein größter Schatz und soll keine Sekunde mehr leiden. Was kann ich tun?


Hilflose Grüsse

Nadine und das schwarz-braune Rudel

Lenchen
14.06.2007, 14:45
Liebe Nadine,

Bonny ( auch ehemaliger Nothund) hat ab und an Alpträume, die zu Beginn bei uns auch sehr schlimm waren. Ich kannte bis dahin nur Hunde, die im Schlaf mit dem Schwanzwedeln und war vollkommen perplex. Da wurde geknurrt, gebellt, gewinselt und mit allem gezuckt, was sich bewegen konnte.
Mittlerweile nach fast 2, 5 Jahren ist es viel weniger geworden und sie wedelt nun auch mal häufiger im Schlaf mit der Rute.
Meiner Meinung nach verarbeiten Hunde wie wir Zweibeiner Erlebnisse im Traum. Gute wie schlechte. Leider bleiben die schlechten echt lange im Gedächniss. Wie auch bei uns.
Auch ich wecke sie sanft, wenn es sich zu arg anhört. Ob es ihr schadet, keine Ahnung. Ich denk mal, je mehr positive Dinge neu verankert werden, desto besser.
Hab einfach Geduld, es wird sich bestimmt bessern. Ein halbes Jahr zur Aufarbeitung ist im Vergleich zu dem bisher erlebten nicht wirklich lange.

Liebe Grüße

Verena mit Bonny, die gerne im Schlaf auch mal nuckelt

Samsondg
14.06.2007, 20:32
Liebe Nadine

Rani hat keine "böse" Vergangenheit, träumt aber trotzdem manchmal, wie Du es beschrieben hast. Knurren, Bellen usw.
Sie tut es verstärkt an Tagen, an denen ich ihr viel abverlangt habe, da sie nicht stabilste Nervenkostüm hat.
Auch als sie gerade für 3 Tage in eine Hundepension musste, hat sie 2 Tage danach so geträumt. Und da hat es keinen Vorfall gegebne, also keine Auseinandersetzung mit anderen Hunden usw.Sie musste halt viele Eindrücke verarbeiten.
Ich lasse sie schlafen dann, wenn es geht.

LG
Dörthe

Nadja
14.06.2007, 21:45
Hallo,

also unser Sloughi Yuri hatte als Welpe in den ersten Nächten Alpträume - er schlief ganz eng an mich gekuschelt und schreckte laut schreiend aus dem Schlaf hoch. Wenn wir dann schnell Licht anmachten, schrie er immer noch und beruhigte sich nur langsam. Man hatte den Eindruck, er wusste erstmal gar nicht wo er war und war noch völlig in seiner Alptraumwelt gefangen.
Nach einer halben Woche war diese Phase dann vorbei - er hat sonst tagsüber auch nicht getrauert o.ä. war frech und verspielt, aber ich denke die Trennung von seiner Familie hat ihn schon irgendwie traumatisiert - er war auch der erste der Welpen aus diesem Wurf der abgeholt wurde.

Samba träumt manchmal extrem heftig, mit knurren und bellen und viel gestrampel - als Alpträume bezeichne ich das aber nicht mehr, seit ich Yuri kenne... die Schreie habe ich heute noch im Ohr - das war Panik pur ...

Grüsse
Nadja & die Jungs

Oscar
15.06.2007, 07:43
Hallo Nadine,

mein Kleiner hatte früher auch hin und wieder Alpträume, ich habe ihn dann nicht geweckt, sondern meine Hand oder meinen Fuß an seine Schnute gehalten. Wenn er meinen Geruch dann wahr genommen hat wurde er wieder ruhiger. Ich denke mal das ihn mein Geruch Sicherheit gegeben hat.

Liebe Grüße,
oscar

Karsten N.
15.06.2007, 12:06
Wenn sie schläft und träumt wird es ganz schlimm. Sie zuckt, jault, bellt, jammert, strampelt.

Das macht Kianga auch regelmäßig, das muss aber nicht unbegingt ein Alptraum sein.....Wenn sie ihren Traum hat und fiept und rennt, dann pfeife ich leise und kurz und dann ist alles wieder gut......

LG Karsten

Puschelpipi
15.06.2007, 13:10
Hallo Nadine,
hast du es schon mal mit Bachblüten versucht? Vielleicht ist auf diese diese schonende Weise möglich, Tonga etwas zu entspannen. Ein Versuch wär es doch wert und schaden tut es auf keinen Fall.
LG

Nayla
15.06.2007, 18:42
Hallo,

also schonmal vielen Dank für die Antworten.

@Puschelpipi:

Den Tipp mit den Bachblüten und Star of Betlehem hat mir Rosemarie (Gwerch42) schon gegeben. Aber so richtig kann ich damit nichts anfangen. Hab irgendwie das Gefühl das Bachblüten wie "Drogen" wirken weil die Hunde so extrem ruhig und entspannt werden. Auch werden die ja mehrmals am Tag und über einen längeren Zeitraum angewendet. Kann das denn gesund sein? Rosemarie hat damit wohl prima Erfahrungen gemacht aber ich bin da irgendwie skeptisch. Wer gibt seinen Hunde auch Bachblüten?

Bis auf Tonga´s Angstschübe und die Träume geht es ihr seelisch, vermute ich mal, recht gut. Wäre es denn generell möglich mit Bachblüten auch das noch in den Griff zu bekommen? Und das sie vielleicht doch mit ihrer Vergangenheit abschließen kann?

Wie gesagt, stehe der Sache schon noch irgendwie skeptisch gegenüber. Ist es nun ein Wundermittel, eine Droge oder doch nur Einbildung? Will doch nur das Beste für die Fellnasen.

@ Karsten:

Rufe und Pfiffe hab ich auch schon versucht aber da reagiert sie gar nicht drauf. Man muss direkt hin gehen und sie wecken. Bei Frolie ist dies wiederrum kein Problem. Er wacht auf, guckt ziemlich betreten und alles ist wieder gut.

Also, wem noch was einfällt, immer her damit!

Nochmals vielen Dank und viele Grüsse

Nadine und das schwarz- braune Rudel

Rosemarie Karsten
16.06.2007, 07:03
Liebe Nadine,

wenn deine Hündin, wie du schreibst, Angstschübe und Alpträume hat, kann es ihr seelisch nicht gut gehen, wie du vermutetst.

Es stimmt, ich habe bei Wanja ( aus RR in Not ) sehr gute Erfahrungen mit Bachblüten gemacht. Sie hatte auch Alpträume in ähnlicher Form wie du sie beschreibst. Man kann leider nur anhand guter Beobachtung einiges vermuten, was ihr widerfahren ist. Nach Rücksprache mit einer erfahrenen Tierhomöopathin habe ich ihr ca 2 Wochen Rescue Remedy gegeben und anschließend gezielt noch eine andere Bachblüte. Wanja hat das sehr geholfen. Sie ist ganz "weich" und entspannt geworden und viele Probleme die sie hatte, sind verschwunden. Sie schläft mittlerweile total entspannt, schreckt nicht mehr bei jedem kleinen Geräusch hoch, kommt zu uns, wenn sie sich mal versehentlich beim Toben weh getan hat ( zuvor ist sie weggelaufen). Auch ihre "Angstaggressivität" anderen Hunden gegenüber ist verschwunden. Natürlich können viele Dinge auch auf unseren geduldigen und liebevollen Umgang mit ihr zurückgeführt werden. Aber es ist schon komisch, dass sich vieles "schlagartig" nach Gabe der Bachblüten gebessert hat, was zuvor teilweise schwierig war.
Mittlerweile glaube ich an die Wirkung der Bachblüten eben durch diese positive Erfahrung mit Wanja.

Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg mit Deiner Hündin.

Vielleicht befindet sich ja hier im Forum ein Kenner dieser Blüten, der die Wirkungsweise erklären kann. Würde mich auch mal interessieren!

Viele Grüße
Rosemarie & Co