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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste Hilfe - woher?



con_ni
17.12.2007, 18:24
Was würdet ihr tun, gesetzt den Fall, ihr seid mit Eurem Hund fernab jeder befahrbaren Strasse, sei es im Wald oder sonst irgendwo, wo man eben nicht schnell erreichbar ist. Nun verletzt sich der Hund schwer, sodass er sich selbst nicht mehr fortbewegen kann oder sogar stark blutet. Da ich meinen mittlerweile 40kg schweren Hund nicht tragen könnte, frage ich mich manchmal, was würde ich denn in so einem Fall machen? Wenn es sich um einen Menschen handelen würde, wüsste ich, dass ich Polizei und/oder Krankenwagen informieren kann. Wer aber ist zuständig, wenn ein großer Hund dringend Hilfe braucht? Kann man nur hoffen, die richtige erste Hilfe geleistet zu haben und private Leute organisieren, die den Hund u.U. abholen (wobei das ja viel zu lange dauern kann) oder kann man sich hier auch an Polizei oder gar Feuerwehr wenden?
:confused::confused:

Feli
17.12.2007, 18:59
in vielen Gemeinden gibt es eine Tierambulanz. Die lässt sich auch über die Polizei erreichen, bzw. wissen die welcher TA in Notfällen kommt.

Catarina und Giacomo
17.12.2007, 19:30
..ich würde mich Feli anschliessen, vorher versuchen selber 1.Hilfe zu leisten wie beim Mensch (Druckverband o.ä,) und dann viell Feuerwehr oder Polizei rufen. Denke da werden sie geholfen..oder Leute ansprechen, die helfen können, wenn man kein Handy dabei hat...

Catarina

Shiva
17.12.2007, 20:40
Hallo,

wir haben neulich in der Hundeschule geuebt, wie man sich den Hund "ueber die Schulter"legt und traegt. Das sollen wir regelmaessig machen, damit sie sich dran gewoehnen, wenn mall was unterwegs ist. Denn anders kann man ihn dann im Notfall wirklich nicht mehr tragen.
Muss sagen, so ganz unbequem kann es fuer die Hunde nicht sein, denn alle haben das gut hingenommen und sich so tragen lassen.

Allerdings meine ich, dass im Zweifelsfall auch die Feuerwehr gerufen werden kann. Im schlimmsten Fall muss man den Einsatz vielleichr bezahlen. Das waere mir dann aber auch egal.

Liebe Gruesse

Martina

con_ni
17.12.2007, 21:01
Das ist ja toll, dass es Hundeschulen gibt, wo so was geübt wird. Allerdings weiss ich nicht so recht, ob ich mit 53kg den Akono mit 40kg über der Schulter tragen könnte..
Wie sieht das denn genau aus? 4 Beine nach vorne hängend oder 2 vorn, 2 hinten? Irgendwie kann ich mir's nicht so richtig vorstellen..
Liebe Grüße

Sibilla Teichert
17.12.2007, 21:03
Hallo Martina,

wie bekomme ich denn ohne Hilfe den Hund hoch? Auf meine Schulter? Ich bin ganz sicher, ich kann das nicht mit einem verletzten Hund. Wenn er schon ohne Bewußtsein ist, vielleicht. Aber auch da müßte mir jemand helfen den Hund auf meine Schultern zu packen. Erzähle mal wie Ihr das geübt habt.

Bin sehr interessiert, denn dieser Gedanke plagt mich auch immer mal wieder. Mir käme eigentlich nur der Gedanke Jacke/Mantel ausziehen, Hund draufziehen, am besten zu zweit aus dem Wald raustragen zu einer Stelle wo man ihn ins Auto laden kann. Horrorvorstellung allerdings!!

Sibilla

milson
17.12.2007, 21:14
Bevor wie auf die Felder fahren prüfen wir ob das Mobiltelefon noch genug "Saft" hat und ein Notfallpäckchen ist immer in der Tasche.
lg milson & diamonds

Feli
17.12.2007, 21:22
also wir haben den Hund damals von einem Tisch aus hochgenommen. das ging noch. Vom Boden aus würde ich das niemals schaffen. Zumal ein z.b. bewusstloser Hund gefühlt sein Gewicht vedreifacht......
Ich denke auch eine Indianertrage zu bauen ist da der bessere weg:
Jacke schließen, 2 lange Holzstöcke, stabil genug an die Seiten schieben und Hund mittig dazwischen. dann wie einen Karren ohne Räder hinterherziehen.

con_ni
17.12.2007, 21:32
Mir käme eigentlich nur der Gedanke Jacke/Mantel ausziehen, Hund draufziehen, am besten zu zweit aus dem Wald raustragen zu einer Stelle wo man ihn ins Auto laden kann.

Sibilla[/quote]





Das ist ne Superidee. Und bestimmt - wenn auch mit viel Anstrengung verbunden - realisierbar. Das könnte sogar klappen, wenn man alleine ist, zwar nicht für Riesenstrecken, aber vielleicht lebensrettend bis zum nächstmöglichen Helfenden.

Shiva
17.12.2007, 23:08
Hallo nochmal,

also in der HuSchu haben wir es so gemacht, dass der Hund auf nem kleinen Tisch stand. Sind ja noch alles kleine Welpen, deshalb der Tisch. Shiva ist heute 18 Wochen alt, jetzt mache ich das vom Boden aus. Dann ist der jeweilige Hundefuehrer seitlich mit dem Kopf unter dem Bauch des Welpen durch und hat quasi rechts und links die Vorder- und Hinterbeine festgehalten.
Danach ist jeder mit seinem Welpen ne Runde gelaufen. Langsam, damit sich der kleine nicht erschreckt. Ein Helfer ist jeweils mitgegangen, falls Welpi zappelt, damit nichts passiert

Aber alle Welpen, 10 an der Zahl, habens ohne Zappeln ertragen. Deshalb muss es wohl ganz gemuetlich sein so.

Ist aber sicherlich gut, wenn die das von klein auf kennen, damit sie sich auch spaeter mal so anheben lassen, wenn was passiert.

Sicherlich hofft jeder, dass es niemals noetig ist, seinen Hund so tragen zu muessen.

Aber, liebe Sibilla, ja, ich denke, wenn der Hund bewusstlos ist, bekommt man ihn so nicht hoch, da braucht man dann einen Helfer. Im Zweifelsfall wuerde ich die Feuerwehr rufen. Aber wenn der Hund z. B. eine Verletzung am Bein hat, die ihn hindert, weiterzulaufen, kann man zumindest versuchen, ihn so zu transportieren.

In der HuSchu jedenfalls meinte man, dass man auf diese Weise eher in der Lage ist, das Gewicht zu tragen als irgendwie sonst. Muss sagen, das glaub ich auch.

Trotzdem wollen wir alle hoffen, dass wir nie diese Erfahrung machen muessen. Ich musste mal meine bewusstlose Bonny tragen nach einer Beissattacke, sie wog nur 20 kg. Ich muss sagen, auch dieses Gewicht ging mir ganz schoen in die Arme.

Liebe Gruesse

Martina

Athos
18.12.2007, 07:39
Hallo Nicole ...
auch ich habe einen großen 3-Tages-1.Hilfe Kurs Hund/Mensch mitgemacht. Alles, aber auch wirklich alles erdenkliche wurde geübt für den Notfall. Auch das "Schultern" der Hunde. Damals war mein Rüde vielleicht so 6 Monate alt und hatte ein Fliegengewicht ;-)))). Wenn das öfters geübt wird ... und der Hund n i c h t verletzt, klappt es auch ganz hervorragend. Aber ich habe es selbst mit meinem Rüden erlebt, wie er sich verhält, wenn er schwer verletzt ist. Dann ist er ein a n d e r e r Hund!!!
Fazit für mich: Ich habe immer und wirklich immer! eine kleine Umhängetasche bei mir, aufgeladenes Handy mit abgespeicherten Tel.Nr. von 2 Tierärzten in meiner Nähe, die jederzeit sofort kommen würden, FeuerwehrNr., kl. Verbandspack, kl.Maulschlaufe und ein Stück Schnur und ein kl. Abwehrgerät in der Tasche. Ist alles sehr leicht und handlich. Gehört für mich dazu wie Hundeleine und Pfeife. Bei größeren Wanderungen o.ä. sind auch noch Notfalltropfen u.a. drin.
Therorie ist sehr gut ..., aber die Praxis zeigt, was wichtig und machbar ist.
Liebe Grüße
Gesa

con_ni
18.12.2007, 09:48
Hallo,
ich danke euch für die Tipps! Nun ja, einen Erste Hilfe Kurs für Kinder und Erwachsene hab ich ja, aber so was für Tiere zu finden, ist wohl nicht so leicht. Ich werd mich da mal erkundigen. Jedenfalls hat mir auch der Tipp mit der Indianertrage Mut gemacht, dass ich es im Notfall auch schaffen könnte, den Hund von der Stelle zu bewegen. Das Schlimmste wäre wahrscheinlich, hilflos zusehen zu müssen, weil man ihn einfach nicht tragen kann. Und alleine liegen lassen geht ja auch nicht.

Liebe Grüße

Rotti-Chauffeur
27.12.2007, 13:21
Interessantes Thema!

Kurz vorweg, ich gebe Kurse für Erste Hilfe am Hund.

Ansonsten bieten solche Kurse der ASB an, aber auch Tierärzte immer wieder mal! Frag doch mal bei einer Rettungshundestaffel in Deiner Nähe nach!!!!!!!

Nun zu deiner Frage:

Das Problem bei Notfällen bei Tieren ist, dass es keinen "Rettungsdienst für Tiere gibt" (Ausnahme in großen Städten wie Berlin, München). Deshalb muss man davon ausgehen, dass man ein verletztes Tier selbst zum TA transportieren muss.

Grundsätzlich: Auf jeden Fall den TA anrufen, denn selbst wenn man das Tier selbst transportieren muss, hat der TA Zeit sich auf den Notfall vorzubereiten (besonders an Wochenenden, Feiertagen etc.)
Sicherlich ist es hilfreich, wenn der Hund es gewohnt ist, wenn man ihn trägt. Allerdings ist eine Verletzung immer eine Extremsituation und es kann keiner vorhersagen, wie sich der Hund (auch der Eigene) in so einer Situation verhält. Deshalb immer auf die Eigensicherung (des Menschen) mittels Schnauzenband etc. vorbereitet sein.

Alernative ist die Sache, mittels Decke, Jacke..... den Hund zum Auto oder einer anderen nützlichen Stelle zu transportieren. Wenn es der Hund zu lässt. Wenn er bwußtlos ist, wird es gleich einfacher.

Wenn Du Glück hast, hast du nen TA, der sich auf den Weg zu dir macht!

Dass Polizei und/oder Feuerwehr kommt, ist sicherlich ein guter Wunsch. Ich würde aber mal tippen, dass in 99% du am Telefon ne Ablehnung kriegst oder es sooooo lange dauern würde, dass es im Endeffekt nichts bringt!

Grüße
Kai

Shiva
27.12.2007, 13:44
Hallo Kai,

im Punkto Feuerwehr muss ich dir energisch widersprechen, zumindest für unsere Stadt.

Ich habe hier schon mehrfach erlebt, dass die Feuerwehr ausgerückt ist, um einem Hund in misslicher Lage zu helfen.
Teilweise waren das Situationen, die es eigentlich nicht wert waren, die Feuerwehr zu bemühen, ehrlich gesagt.

Trotzdem kommt die Feuerwehr sofort und sie haben für diese Einsätze nicht mal Kosten verlangt.

Liebe Grüsse

Martina

Rotti-Chauffeur
27.12.2007, 16:06
Hallo Martina,

dann ist das sicherlich ein lobenswertes Beispiel und freut mich. Es stellt sich mir die Frage, was es für missliche Lagen waren?

"Nur" Verletzungen des Hundes? Waren es Streuner? Waren es Situationen, aus denen sich der Hund nicht mehr befreien konnte bzw. vom Besitzer nicht mehr befreit werden konnten?

Das sind alles Dinge, die für den Disponenten in der Leitstelle eine Rolle spielen, bei der Entscheidung ein Fahrzeug samt Besatzung raus zu schicken!

Grüße
Kai

Shiva
27.12.2007, 16:47
Hallo Kai,

also, einmal war es ein Dackel, der in ein Rohr reingehuscht is und nicht mehr raus kam. Allerdings hätte er da aus gekonnt, er kam nur nicht raus. Ich kam zufällig dazu, als die Besitzerin ganz verzweifelt war. Alles Locken half nichts.
Schliesslich rief sie die Feuerwehr. Die waren auch schnell da und wollten schon das Rohr komplett aufbrechen, als der Dackel sich dann doch entschloss, wieder raus zu kommen. Auch dieser Einsatz war kostenfrei.

Ein anderer Fall war ein Schäferhund, der sich eine stark blutende Wunde an der Pfote zuzog. Das Gassimädchen konnte niemanden erreichen und der Hund konnte nicht laufen.
Auch hier rief sie die Feuerwehr und der Hund wurde sofort "gerettet", ebenfalls kostenfrei.

Bei dem Dackel kamen 2 Einsatzwagen und ein Pkw der Feuerwehr, weil man damit rechnete, grössere Arbeiten an dem Rohr vornehmen zu müssen.
Bei dem Schäferhund reichte der Pkw.

Liebe Grüsse

Martina, die die Feuerwehr hier im Ort seeeeehr schätzt

Frau_Broeckelschmidt
27.12.2007, 19:09
Hallo,

gerade erst habe ich das miterlebt.

Ein Rotti-Rüde war hinter unserem Kimba her, Kimba ist einen Abhang hinabgerutscht, der Rotti-Rüde ist den Abhang "hinunter geflogen" und hat sich ein Bein gebrochen.

Er war auch zu Zweit nicht zu TRAGEN!

Und den Abhang hoch hätten wir ihn auch nicht auf einer Jacke ziehen können.

Ging alles nicht!

Ich hab aus Verzweiflung die Feuerwehr angerufen. Die sind auch gekommen und haben ihn irgendwie zumindest den Abhang wieder hochgeschafft.

Dort oben kam dann ein Kombi an von einer Frau, die das Drama mitbekam, da sie mit dem eigenen Hund dort unterwegs war und sofort losgelaufen war und ihr Auto geholt hat.

So ist der Hund dann zum TA gekommen. Das ging recht fix und hat mich im Nachhinein echt erstaunt.

Ich denke, dass das Wichtigste, was man mitnehmen sollte, ein funktionierendes Handy ist.

Ich denke nicht, dass Feuerwehr oder Polizei einen einfach so hängen lässt. Zumindest habe ich das in diesem Fall so erfahren.

Tragen könnte ich meine beiden nicht. Somit würde ich alles anrufen, was mir einfällt...... Feuerwehr, Polizei, TA, Freunde.

Und vorbeikommende Leute um Hilfe bitten.

LG
Andrea

Rotti-Chauffeur
28.12.2007, 08:41
Wie gesagt:

Ein lobenswertes Beispiel für eine Feuerwehr! Standard ist dies meiner Meinung nach jedoch (leider) nicht!

uw272
28.12.2007, 10:08
Wie gesagt:

Ein lobenswertes Beispiel für eine Feuerwehr! Standard ist dies meiner Meinung nach jedoch (leider) nicht!

Ist es auch nicht - denn es liegt am Einzelfall und der aktuellen Auslastung der Hilfskräfte.
Menschenleben gehen einfach vor im Ernstfall.

con_ni
28.12.2007, 16:35
Hallo Kai,

Unter Ort hast Du Dillingen eingetragen. Ist das Dillingen /Saar? Und wenn ja, gibst du dort Kurse?

Liebe Grüße

Caro
28.12.2007, 22:00
Nabend,

bei der Berufsfeuerwehr hier in OS gibt es eine Tierrettung. Sie rücken aus bei entlaufenen Tieren, verletzten, toten, gefährdeten oder gefangenen Tieren und sie kommen auch, wenn man im Wald mit einem verletzten Tier steht.
Der Einsatz wird über das Ordnungsamt abgerechnet - mit einigen Ausnahmen. So sagt mein Göttergatte, denn er macht diesen Job regelmässig.

LG