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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RR vs. Gebrauchshunderassen



ExcuseMe
27.12.2007, 21:28
Hallo liebe Foris und Rhodesian Ridgeback-Halter! :wink:

mal sehn, wie lang ich auf die Veröffentlichung dieses Threads warten muss....:sleep:;)


Ich möchte mir in etwa 2-3 Jahren einen Hund zulegen. Auch wenn bis dahin noch viel Wasser die Elbe runterfliesst, mache ich mir da jetzt schon ziemliche Gedanken. Macht ja auch Spass...:D

Bisher war ich immer auf verschiedene Gebrauchshunderassen fixiert, wie Schäferhunde (Deutsche oder Belgische), Dobermann, Boxer etc. Jedoch gab es immer wieder "Mängel", die mich abschrecken ließen, sei es die Optik oder das Wesen.

Mir geht es um eine große, kurzfellige, sportlich agile, leichtführige und vor allem gesunde Rasse. Bezüglich des Beschäftigungsgrades nicht so durchgeknallt wie zbs. der Mali, aber trotzdem tauglich für Obedience und zum Ausprobieren Agility, Bikejöring und Fährten.

Einige machen hier ja Obedience. Ist der RR da eher eine leichtführige Rasse oder gilt es, um seinen Gehorsam und Unterordnungswille zu kämpfen?

Wie sieht es mit der Verträglichkeit mit anderen Hunden aus? Gibt es da allgemein etwas Probleme oder ist das wie bei fast jeder anderen Rasse auch Erziehungs- bzw. Sozialisierungssache?

Hat er kritische Charaktermerkmale, die ihn immer wieder von Hundeverordungs-Rasselisten rein- und rausswitchen lassen? Oder auch wieder nur das Phänomen des Modehundes, der in falsche Hände geriet? Wieviel Klischee "schwieriger Hund" steckt in dem RR tatsächlich drin?

Lieben Gruß, Sarah

baerbel.baumann
28.12.2007, 12:42
Puh,
das ist schweirig, wil ja jeder nur von seinem schreiben kann.

Also in bezug auf Schäfer, Mali finde ich den RR senibler. Ich denke generell nicht, dass der RR sich eignet, hart erzogen zu werden. Meine würde sich dann wahrschienlich in sich verkriechen um evtl im unpassendsten Augenblick nach vorne zu gehen. Aber wie gesagt, dass ist meine. Die Unterordung erarbeite ich mit viel Lob, leckerlies und absoluter Konsequenz. Das heißt, wenn sie mit 15 Moanten nicht kommt, wenn ich rufe, da üben wir es an der SL, so lange, bis aich davon ausgehen kann, dass ich sie wieder ohen leufen lassen kann. In Bezug auf Obidence kann ich nicht so viel sagen, weil es mir wurst ist, wenn der Hund ganz leicht schraäg im Vorsitz ist. Das nächste Mal sitzt sie vielleicht gerade, oder wahrscheinlich andersrum schräg. sie soll folgen und damit handlebar sein, aber es muß keine "Balett" sein.

Fährten geht mit Sicherheit so gut wie bei anderen Jagdhunden. Habe meine in der Rettungshundearbeit als AZUBI, da müssen sie auch die Nase gebrauchen.

Von der Optik gibt es eigentlich keinen Hund, der mit persönlich besser gefällt als der RR. Aber, dass muß jeder selber wissen. Mit den kurzen Fell friert er ahlt deutlich schneller, er weicht auch schneller bis auf die Haut durch. Sportlich ist er, er hält locker mit nem Rudel Rehe mit, was man wahrscheinlich nicht wirklich möchte. Ich habe meine am Pferd dabei.

Meine ist sehr verträglich mit anderen Hunden. Hab aber auch von klein auf viel mit ihr gemacht. die kann mit nem 3 kg Hund genauso spielen wie mit nem Riesen.

Gesund ???? was man hier ließt, da bin ich mir nicht so sicher, ob der RR nicht wie alle Rassehunde die in Mode kommen und schnell vermehrt werden, gerade am degenerieren ist.

Der Hund switcht nicht in die RAsseliste rein oder raus, sondern er war mal automatisch dabei (optig usw. ) und wurde wieder raus genommen, weil es absolut falsch war. Richtig erzogen ist er mit Sicherheit ein ruhiger verlässlicher Hund, der aber auch seinen Besitzer verteidigen würde.

Also noch viel Spaß beim überlegen.
Bärbel + Issa

Hatte vorher nen Jagddackel, nen SH Mix und nen Border/ Schelty, Kollie, Husky oder was weis ich Mix.

dissens
28.12.2007, 16:26
Mir geht es um eine große, kurzfellige, sportlich agile, leichtführige und vor allem gesunde Rasse. Bezüglich des Beschäftigungsgrades nicht so durchgeknallt wie zbs. der Mali, aber trotzdem tauglich für Obedience und zum Ausprobieren Agility, Bikejöring und Fährten.

Einige machen hier ja Obedience. Ist der RR da eher eine leichtführige Rasse oder gilt es, um seinen Gehorsam und Unterordnungswille zu kämpfen?


Hi Sarah!
Auch von mir (Ein- und Ersthundebesitzerin) naturgemäß nur eine subjektiv getönte Stellungnahme.

Ich glaube, das "Durchgeknalltsein" und die Eignung für Obedience hängen zusammen. Ein Hund, der Beschäftigung geradezu fordert, freut sich meiner Meinung nach auch über UO wie Bolle. Deswegen eignen sich etwa Malis und Dobermänner so gut für Hundesport.

(M)Ein Ridgeback dagegen kann sich auch ganz gut mit sich selbst beschäftigen, viel schlafen, auf Spaziergängen einfach nur herumschnurzeln etc. Er wird weit seltener als etwa ein Mali, ein Dobi oder ein Labbi anscharwenzelt kommen und begeistert fragen "kann ich irgendwas für dich tun?".

Ich finde meinen Hund durchaus "leichtführig" und "gekämpft" haben wir *grübel* nein, eigentlich nicht. Ab und zu halt klarmachen, dass ein bestimmtes Kommando wirklich so gemeint war ;).

Mir ist aber etwa im BH-Training aufgefallen, dass ich ungleich mehr an Action bieten musste, um den Hund für irgendwas zu begeistern. Versteh mich recht, mein Hund befolgt alle Kommandos und das auch recht flott, aber andere Hunde haben einfach mehr Will to please.

Sicher kann man auch mit einem RR im Obedience landen und sicher auch punkten. Man kann ja auch mit zwei krummen Füßen Marathon laufen. Wenn ich aber in Deiner Situation steckte und von vornherein wüsste, dass ich Obedience machen will, würde ich mir nicht ausgerechnet einen RR holen.


LG
Tina

Arnd und Sandra
28.12.2007, 17:43
Mir ist aber etwa im BH-Training aufgefallen, dass ich ungleich mehr an Action bieten musste, um den Hund für irgendwas zu begeistern. Versteh mich recht, mein Hund befolgt alle Kommandos und das auch recht flott, aber andere Hunde haben einfach mehr Will to please.

Sicher kann man auch mit einem RR im Obedience landen und sicher auch punkten. Man kann ja auch mit zwei krummen Füßen Marathon laufen. Wenn ich aber in Deiner Situation steckte und von vornherein wüsste, dass ich Obedience machen will, würde ich mir nicht ausgerechnet einen RR holen.


LG
Tina

Hi Sarah,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich habe jede Menge Geduld und einen enormen Aufwand betrieben um Sheikh durch die BH zu bringen. Es ist zwar gelungen, aber bei Weitem nicht so locker und spaßig wie für andere Hunderassen, die mit auf dem Platz waren.
Mein RR hasst z.B. nasse, matschige Wiesen und somit ist an die Freifolge oder eine Ablage gar nicht zu denken.
Manchmal habe ich neidvoll auf die anderen Hunde geschielt, die geradezu darum gebettelt haben die nächste Aufgabe zu erledigen.
Sheikh konnte ich nur mit besonderen Leckerchen zu den Übungen motivieren. Aber auch nur bis zu einem gewissen Grad. Dann kommt der Blick: meinst Du das ernst, das hab ich doch grade schon drei Mal gemacht....

Er trottet beim Spaziergang auch lieber nur rum und hält Ausschau nach Hasen und Rehen.....
Alles in allem glaube ich schon, dass es grundsätzlich imöglich ist mit nem RR Hundesport zu betreiben, aber ich glaube, es gibt da viele andere lernwilligere Hunderassen.

lieben Gruß, Sandra

suifeng
28.12.2007, 18:21
Es gibt gestimmt Ausnahmeridgebacks, die in Obedience schnell reagieren wollen wie Hüte- oder Gebrauchthundkollegen, aber von unseren 3 RR, die unser leben begleitet hatten und haben, wäre kein einziger dafür geeingent gewesen.

Ich hab eine Alano-Hündin, und sie ist auf dem Gebiet! um einiges triebstarker. Sie liebt UO und SD.

Wenn es um Punkte geht, gute Platzierungen in Wettkämpfen und gerade, wenn Du die GH-Rassen "gewohnt" bist, ist ein RR bestimmt eine Umstellung für Dich, da deren Vorleiben und Talente auf anderen Gebieten zu finden sind. Möchtest Du in den jagdlichen Bereich, dann wäre der RR auf alle Fälle etwas für Dich!!!

Die erwachsenen RR sind, wie viele andere Jagdhundrassen auch, sehr Charakterstark und häufig auch recht eigenwillig, dulden nicht unbedingt jeden Hund in ihrem "Revier". Die Sozialisierungs-und Prägephase sollte intensiver gestaltet werden.

Mails müssen nicht durchgeknallt sein. Es gibt durchaus seriöse Züchter mit tollen Hunden! Ebenso bei den Hütehunden. Da heisst es Augen auf machen und die verschiedensten Züchter besuchen!

ExcuseMe
29.12.2007, 18:21
Hm, also Sport möchte ich definitiv machen. Prio 1 wäre schon Obedience. Es ist halt nicht einfach, einen mittelaktiven Hund zu finden. Die Gebrauchshunderassen oder auch Hüter wie BCs und Aussies (die für mich schon wegen des langen Fells ausscheiden), sind einfach Power-Arbeitstiere, die sich eben nicht mal alleine beschäftigen können. immer was tun haben wollen und ich befürchte, wenn es einfach mal stressig wird und ich mal nicht sooo viel Zeit habe, die mir die Bude auseinander nehmen. Beim RR dachte ich schon, dass ich da einen guten Weg gefunden hätte...ich bin bezüglich der Gelehrigkeit schon ziemlich vom Aussie meines Freundes verwöhnt. :rolleyes: Ach, aber hübsch sind die RRs ja....:D Aber das sollte ja nicht das entscheidene sein, sondern das Wesen sollte passen.

ExcuseMe
29.12.2007, 18:24
PS: Gibt es denn Zuchtlinien, an denen man sich orientieren könnte? Wären Arbeitslinien besser als "Schönheitslinien" (also die, wo die Züchter nichts bahnbrechendes mit den Hunden machen)?

suifeng
29.12.2007, 20:15
PS: Gibt es denn Zuchtlinien, an denen man sich orientieren könnte? Wären Arbeitslinien besser als "Schönheitslinien" (also die, wo die Züchter nichts bahnbrechendes mit den Hunden machen)?

Arbeitslinie würd im Falle des RR bedeuten, extremer Jagdtrieb ;) . Es sind Jagdhunde!

Wenn Du Aussie-verwöhnt-bist, dann machst Du Dich mit einem RR unglücklich :rolleyes: .

dissens
29.12.2007, 21:06
Sarah,
hast Du schon mal über einen Beauceron nachgedacht? Nach meinem, sicher lückenhaften, Rassebild sind die sowohl arbeitswilliger als ein RR als auch charakterlich stabiler als ein Dobi oder Mali. Und relativ kurzes Fell haben die auch.
Nur so als Anregung. Man kommt auch in Deutschland an die Hunde dran und sie sind halt noch nicht so "mode-verdorben" wie manch andere Rasse ...

LG
Tina

ExcuseMe
29.12.2007, 21:14
Dass ich an den Aussie-Lernwillen gewöhnt bin, heisst nicht, dass ich dieses Niveau haben muss. Der Aussie lernt zwar schnell und gerne, ist mir in der Wohnung aber einfach zu hektisch und fordernd. Der muss immer dabei sein und sich einbringen....zum Teil echt nervig...:rolleyes:

Der Beauci.....eine Freund schwärmt von dem und erzählt und zeigt dauernd Bilder....hmmm.....nett....aber hat mich bisher nicht so vom Hocker gerissen.

Vielleicht muss ich auch einfach mal zusehen, meine Anforderungen runterzuschreiben und mir überlegen, was mir wichtiger ist. Vielleicht wird sich das letztendlich auch erst entscheiden, wenn es soweit ist und ich sehen kann, wieviel Zeit ich aufbringen kann. Vielleicht dann auch eher Obedience zum Spass und Schwerpunkt auf Fährte und Mantrailing.

Zumindest wird der RR eine Option bleiben...:D

Andrea Schweiz
29.12.2007, 23:19
Na sowas, habe auch gerade an den Beauci gedacht. Kurzfellig ist er nicht wirklich, aber dabei sicher arbeitsfreudiger als der Ridgie und weniger durchgeknallt als gewisse Malis / Border Collies.

(Der käme für mich als nächster Hund auch in Frage, da mir der RR zu wenig arbeitsfreudig ist).

Rabauken
30.12.2007, 21:30
Hallo, wir haben mit einem Goldi angefangen, und haben nun nach fünf Jahren einen RR dazu geholt. Es ist ein riesen unterschied.
Wärend der Goldi gerne alles macht und darum bettelt, muß man dem RR erst zeigen und das von anfang an, das es sich lohnt.
Anderer Seits genieß ich es das der RR beim Anblick eines Balles nicht von der Rolle fällt und nicht in jedes Wasser springt.
Unser RR hat allerdings auch ein Paar sachen vom Goldi abgekuckt, was ich als super mischung empfinde.
Er freut sich über jeden der uns besucht, läßt sich aber viel leichter wieder auf sein Bett schicken, weil er nicht so durchgeknallt alle begrüßen muß.
Er bellt auf Komando oder bei der Suche, aber bis jetzt nur da. Was ebenfalls super ist.
Mitlerweile wird er auch ein schmuser und macht sogar viel schneller Sitz und platz als mein Goldi, das liegt aber sicher an der früher falschen Unterordnung.(Hab meine Goldi nie gerissen oder dazu geschlagen, da reichte schon das strenge geschrei vom Trainer wenn der Kopf nicht in meine Richtung kuckte beim Fuß, um immer langsamer zu werden.)
Leider war ich so dumm zu glauben, der Trainer weiß schon was er macht. Diese fehler passieren mir nicht mehr.

Aber einfach so antanzen und mit dem Blick---: wirf dem Ball, nun wirf schon
kommt er nicht. Wenn dann schon : wo ist das leckerlie, na gib schon her.

Jeder Hund jeder Rasse hat seine Vor und nachteile, und nicht jeder reinrassige Hund ist auch so.

Aber gut überlegen sollte man sich das schon. Ich dachte anfangs auch, der mag uns garnicht so richtig. Meine Zweifel schmust der kleine einfach über den Haufen, und ich weiß, das ich länger und intensiver daran arbeiten muß einen zuverlässigen Freund zubekommen.
ABer eines stimmt sicher nicht. Das ein RR grundsätzlich nur das macht was er will. Das ist eine ausrede für die, die sich nicht richtig damit beschäftigen wollen oder können.
Aber ein RR ist schlau und kennt die schwächen seiner Menschen schnell und nutzt sie vielleicht auch schneller aus als andere.

Viel Spaß beim Grübeln, und ich empfehl dir die Seite

Informationen zum Hund - Rassen, Züchter, Fotos, Hundeschulen und Pflege (http://www.hundund.de) Da findet man viele Rassen zum nachlesen, wobei andere Litaratur sicher trotzdem notwendig sind.

Lliebe Grüße

Enny und die Rabauken

Ullrich
30.12.2007, 22:02
Viele Hunde sind bisher ein Stück meines Lebens mit mir gegangen, in meiner Kindheit und Jugend die Terrier meines Vaters und auch ein Deutscher Schäferhund. Nach einigen Jahren der Abstinenz, in denen ich für einen Hund keine Zeit hatte, kamen ein Irish Setter, zwei Hovawarte und mit meinen jetzigen Hunden acht RR`s.

Keiner der Hunde war so, daß ich sagen könnte, es war nichts mit ihm anzufangen oder es wäre ein Hund, der Schwierigkeiten macht. Der IS, die beiden Hovis und drei meiner Ridgis waren hervorragende Rettungshunde, die mir und ihrer Rasse sehr viel Ehre machten. Die verbliebenen fünf Ridgis sind hervorragende Jagdhunde und finden auf der Schweißfährte todsicher jedes Wild.

Alle diese Hunde wurden NICHT nach Hundeplatzmethoden ausgebildet und jeder einzelne von ihnen war eine große Persönlichkeit. Ich habe nie auf Kadavergehorsam Wert gelegt, denn ich benötigte bei den uns gestellten Aufgaben selbstständige Hunde. Dennoch konnte und kann ich mich mit meinen Hunden überall sehen lassen, denn sie bringen ein ganz selbstverständliches gutes Benehmen mit sich.

Egal, für welche Rasse man sich entscheidet, man sollte den Hund beschäftigen, für eine gute Erziehung sorgen und ihn mit Konsequenz behandeln, OHNE jemals seinen Stolz und seine Würde zu verletzen, dann hat man ein Hundeleben lang einen zuverlässigen Freund und Partner.

Über eines sollten wir uns alle sicher sein, es bekommt jeder den Hund, den er verdient, denn unsere Vierbeiner sind sehr oft ein Spiegelbild ihres Menschen.

LG

Ulli:)