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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wandel im 2. Übernahmejahr



Nicole Heimann
05.03.2008, 06:25
Hallo,

wir haben unserern Hund im Mai 2005 von den Vorbesitzern übernommen.
Aufgrund der Haltung bei den Vorbesitzern kannte er wenig bis gar keinen Körperkontakt, dafür aber generell die Form der scharfen Ansprache.

So ergab es sich, dass Herr Dayo "antatschen" recht befremdlich fand und als höchste Form der Zuneigung Kontaktliegen (aber bitte nur mit dem Hintern, Kopf abgewandt) pflegte. Bei Berührung war er sofort gestresst und verdrückte sich innerhalb kürzester Zeit.
Wir haben dies akzeptiert und sind davon ausgegangen, dass er eben so ist und bleiben wird.
Auf schärfere oder lautere Ansprache (die wir nicht generell pflegen, aber doch mal wenn der Hund hinter der Katze her Richtung Hauptstrasse hetzt :D ) hat er in keinster Weise reagiert, selbst wenn ich mich wie ein Rumpelstilzchen aufgeführt habe.

Nachdem Herr von und zu sich seit geraumer Zeit entschlossen hat, dass andere Hunde doch generell Kumpels sind und Herrchen und Frauchen sowieso erst mal besser wissen, wo es lang geht, bemerken wir eine weitere Veränderung.
Die Suche nach Körperkontakt (wann immer es geht) wird intensiver (am Besten den Kopf in den Schoss oder in die Halsgrube). Kraulen ist fantastisch.
Wenn das Rudel nicht zusammen ist, sind "wir" irgendwie nörgelig.

Das ist soweit ja SEHR ok. Parallel dazu reagiert er aber völlig "entsetzt" auf Schimpfen, egal ob er oder der blöde Kopierer gemeint ist. Soll heissen, wenn mein Lebensgefährte am Kopierer steht und laut (ähm, also ich meine so richtig laut :D) schimpft, weil das Teil streikt, fängt Hund an zu zittern und versucht, sich zu verdünnisieren. Teilweise will er dann noch nicht mal mehr zurück ins Büro.
Heisst aber auch, dass er beim Spurt hinter der Katze her auf ein lautes "nein" hin eine Vollbremsung hinlegt.

Ich gehe davon aus, dass beide Entwicklungen miteineinander bedingt sind und normal im Sinne von "ankommen" und "normal" sind. Es wäre mir aber zur Absicherung lieb, wenn ich Infos von anderen Zweithundbesitzern erhalten würde, ob sie bei ähnlichem Ausgangspunkt eine ähnliche Änderung beobachtet haben - gern auch per PN.

Ansonsten allen einen schönen Tag

Nicole

Claudia V.
05.03.2008, 09:58
Hallo Nicole,

wir haben 2 RR in Not übernommen. Bei der Hündin hat es ebenfalls sehr lange gedauert, bis sie wirklichen Körperkontakt zuließ oder zu uns auf´s Sofa traute (dauerte fast 1 Jahr...) Mittlerweile, sie ist fast 10 Jahre und seit 2002 bei uns, hat sie auch richtige Schmusephasen! Es ist herrlich und wir genießen diese Momente sehr, besonders mein Mann.
Beim Rüden war es anders, er hat sich mir direkt angeschlossen. Allerdings wird er mit zunehmendem Alter noch anhänglicher und auch wieder ängstlicher wie mir scheint. Er ist im Dez.07 11 Jahre alt geworden.

Alles in allem kann man sagen, der Hund verändert sich, genau wie der Mensch irgendwei ein Leben lang. Auch wenn es oft viel Nerven gekostet hat oder auch kostet, es lohnt sich allemale!

Dir und Dajo alles Gute!

Viele Grüße

Nicole Heimann
05.03.2008, 11:08
öhm - ich meine natürlich im Mai 2006...:cool:

elainee
05.03.2008, 12:52
hi noicole,

ich bin bestimmt kein hundepsychologe... ich kann mir nur vorstellen, dass dein hund sich bereits an den ruhigeren ton in eurem haus gewöhnt hat und dass deswegen lautes gefluche etc ihn komplett aus der bahn werfen. lässt sich ja leider nicht immer vermeiden, kenn ich.
ich habe auch eine veränderung an meinem notrüden bemerkt, allerdings bereits nach 2 wochen. er meinte plötzlich alle sei seins. bestimmt nicht mir gegenüber. die familie liebt er abgöttisch. aber alles und jeden, den er erst nach ca. 2 wochen kennengelernt hat wurde angepöbelt und versucht zu verscheuchen.
er war ja zwischendurch schon in einer pflegestelle und vielleicht hat er nach 2 wochen gecheckt, dass er wirklich bleiben darf, das sensibelchen.
ich kenne traumatisierte hunde und vermute ganz stark, dass deiner es auch ist. wurde denn beim ersten besitzer nur "gebrüllt" oder gabs z.b. auch mal hier und da was mit der zeitung ?
wichtig ist doch, dass er euch vetraut. und dann dürft ihr dem hund zuliebe nur noch lieb zueinander sein, ist auch seeeehr förderlich für die beziehung.... der hund checkt ja nicht unbedingt, dass der kopierer gemeint war.
naja, vielleicht hilft das ja nen milimeter weiter

lg

martina

peter_ol
05.03.2008, 16:10
Hallo Nicole,
mal abgesehen davon, das ich Dir leider auch keinen "wertvollen" Tipp geben kann, beruhigt mich Dein Beitrag:

Unser Akuma ist seit letzem Juli bei uns. Er ist allerdings seit Anfang an ein großer Schmuser. Aber das Verhalten gegenüber anderen Hunden ist halt.....problematisch. Dein Beitrag lässt mich aber hoffen, das sich das Problem irgendwann lösen läst.

Viele Grüße
Peter

Nicole Heimann
05.03.2008, 18:45
Lieber Peter,

es ergibt sich manchmal innerhalb kurzer Zeit vieles, was vorher nicht (mehr) denkbar war. Aber ich will hier nicht unsere Geschichte breit treten..

Mein Tip:
ruf Birgit Linnerth an und frag sie, wie ihr Trick mit der Tüte vom Lübecker Chinesen funktioniert :).

Nicht aufgeben...

Liebe Grüsse

Nicole

Quill Eilers
05.03.2008, 19:05
Hallo Nicole, dieses Thema ist nicht nur bei RR-in Not ein Thema, sondern auch bei RR die ganz normal in Familien leben. Sie haben halt eine sehr sensible Seele und verschiedene Wachstumsschübe, die dann so vielleicht bemerkbar werden. Sei froh, Dein Hund ist sehr sensibel und gib ihm Zeit. Was die anderen Ratschläge betrifft, so denke ich auch, daß uns diese Hunde im Umgang miteinander erziehen. Viel Erfolg, Geduld (Frauchen von Quill Eilers)