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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Senior in Portugal



Esther
24.10.2008, 16:40
Der alte Hund

Er ist alt , hat Leishmaniose und die Knochen tun ihm weh-sein Leben lang hat er auf der Straße gelebt und dann gab ihm einer ein zuhause und der Hund war glücklich und dankbar. Dummerweise teilte die neue Freundin leider nicht die Ansicht von einem behüteten Hundeleben und so mußte der alte Hund wieder ausziehen. Treu wie Hunde nun mal sind wartet der alte Hund nun täglich auf seinen Menschen und darauf das er wieder hineindarf, aber immer und immer wieder geht sein Mensch an ihm vorbei und wirft ihm die Türe vor der Nase zu. Ja er bekommt Futter, auch mal einen Streichler, auch sammelt man Geld für einen TA und ab und an bekommt der alte Hund von dem TA eine Schmerzspritze für seine Gelenke, man hat ihm auch ein Loch in eine Garage gemacht damit er dort Unterschlupf finden kann, sogar eingesperrt hat ihn ein anderer Nachbar in der Garage ,damit er in Sicherheit ist- aber der alte und kluge Hund hat sich befreit und hat sich wieder vor die Tür seines Menschen gelegt.


Manchmal läuft er die Straße hoch und runter, interessiert sich noch für die ein oder andere läufige Hündin aus der Nachbarschaft -aber die meiste Zeit des Tages wartet er auf seinen Menschen, den Menschen der ihm vermutlich als einzigstes in seinem Hundeleben ein Zuhause gegeben hat und versteht nicht was er falsches getan hat ,weil er ihn jetzt nicht mehr will.

Er ist mißtrauisch und traurig der alte Hund aber er kann es sich nicht wirklich leisten müde zu sein und sich sicher zu fühlen- denn dann kommen Jugendliche auf Mofas und treten ihn einfach in die Seite , den alten Hund den keiner will und der sich leider immer weniger wehren kann.

Er will auch nicht weg da, der alte Hund und auch keinen Platz gesucht bekommen wo er seine restlichem Tage in Sicherheit verbringen kann- nein er wartet nun wohl bis an sein Lebensende weiterhin auf die Antwort seines Menschen warum er ihn nun einfach nicht mehr lieb hat.

Und vielleicht ist es seine Aufgabe auf diese Weise auf das Schicksal so vieler Hunde aufmerksam zu machen die wie er sein Schicksal teilen und leider so schmerzvoll und vergeblich den falschen Menschen ihre Freundschaft anbieten.

Ich konnte nicht wirklich viel für Dich tun mein alter Freund, außer Dir sagen das nicht alle Menschen so sind und Dir ein paar Leckereien geben und Deine Geschichte den Menschen erzählen um vielleicht den einen oder anderen auf Eure wirklichen Bedürfnisse aufmerksam zu machen oder allgemein zum nachdenken zu bewegen.

Danke mein alter Freund für diese Begegnung -Deine verletzte Seele , Dein edler Charakter und Deine unglaubliche Loyalität haben mich sehr berührt.

Ilona

Sollte sich jemand melden der die Verantwortung für diesen Opi übernimmt und ihm ein neues endgültiges Zuhause zu schenken werden wir versuchen ihn noch vor dem Winter aus Portugal ausreisen zu lassen.....

VG Esther

Ridgeback Emma
24.10.2008, 16:51
Mir ist beim Lesen gerade ganz anders geworden..... habe selber einen Straßenhund aus Portugal, mit 3 Wochen dort aufgesammelt und mit der Flasche groß gezogen... das war vor 11 Jahren... grausam, dass sich immer noch nichts geändert hat und so viele Hunde dort herrenlos sind!

Ich drücke dem Senior ganz fest die Daumen !!!!!

Mein Mann bringt mich um wenn ich nur frage ob wir ihn nehmen können...... :howl:

Sibilla Teichert
24.10.2008, 17:47
Hallo!

Auch ich habe ja einen Burschen aus Portugal. Er war aber das Straßenleben noch gar nicht gewöhnt und hat sich hier prima eingelebt.

Aber wäre es wirklich im Sinne von diesem Opi ihn nach Deutschland zu holen? Von der Straße weg? Nach einem so langen Leben genau dort? Ich glaube nicht. Steht nicht im Text "er will hier nicht weg".

Er bekommt ja wenigstens Futter und einen Platz in der Garage, auch der TA kümmert sich um ihn. Viele Hunde wären froh sie dürften auf der Straße frei leben.

Und noch viel schlechter geht es manchen Straßenhunden aus dem Süden die hier bei uns leben "müssen". Nur noch an der Leine, weil es selbständige Hunde sind und auch hier gerne ihr eigenes Ding machen würden.

Ich plädiere für Opi daß er dort bleiben darf. Es scheint ja Kontakte zu geben zu Menschen die sich dort um ihn kümmern. Vielleicht kann man Hilfe anbieten.

Ist nur meine Meinung!

Sibilla

Mexchen
24.10.2008, 18:10
Sibilla,

wer gibt Dir das Recht darüber zu entscheiden (bzw. zu plädieren), wo dieser Hund besser aufgehoben ist?

Selbst erlebt habe ich einen ähnlichen Fall.. Eine 15 jährige alte, sehr kranke Katze, die immer alleine gelebt hat.. da hat der TA auch gesagt, die sollte man besser einschläfern, weil ein so altes krankes Tier die Umstellung nicht mehr packt.

Nachdenklich
Andrea

diala
24.10.2008, 18:11
Hallo Sibilla,


Steht nicht im Text "er will hier nicht weg".
Das bezieht sich aber darauf, dass er nicht von dem Haus weggeht, wo er wohl kurz mit Menschen zusammen leben durfte :(

Divus07
24.10.2008, 21:27
Wie kalt und herzlos manche Menschen sein können...diesen Text sollte man ihnen an die Tür tackern, um sie nachdenklich zu stimmen.

Dieses arme und so treue Wesen hat solch grausames Verhalten seiner Menschen nicht verdient....kein Tier hat so etwas verdient, von seinem Rudel verstoßen zu werden, keine Liebe mehr zu bekommen...schrecklich...

Traurige Grüße..

Sibilla Teichert
24.10.2008, 22:39
Andrea,

ich habe doch wenigstens noch das Recht meine Meinung zu sagen, oder nicht?

Das sie nicht allen gefällt ist mir schon klar.

Ich habe gar nichts zu entscheiden. Gott sei Dank!

Es ist bestimmt nicht nicht immer das Schlechteste als Hund in einem Straßenrudel zu leben. Im Vergleich zu manchen armen Hunden in unseren Städten.

Sibilla

Esther
25.10.2008, 07:46
Lest mehr:

Wir denken das er sich sehr wohl jemandem anschließen wird der ihm einen
warmen Platz und Liebe anbietet und alt ist relativ- vielleicht hat er noch
ein paar schöne Jahre hier und vielleicht auch nur ein paar Wochen- aber all
das ist es uns wert den Hund nach Deutschland zu holen. Er soll nicht
hilflos und einsam auf der Straße sterben.

Ich werde nie herausfinden ob er wirklich keine Hilfe will wenn ich ihm
nicht eine Alternative anbieten kann- und wir werden behutsam darauf achten
das er nicht die Zeche bezahlen muß und versuchen vorher herauszufinden ob
er in die Wohnung will oder in eine Wohnung und ja er steht für das
Schicksal vieler Tiere -aber die sind mir nicht begegnet- er ist mir
begegnet. ;-)

Ilona


Hier sind keine vom "HelfersyndromBesessenUndIchKannOhneIndividuellRück sichtNehmenDieWeltRetten" Menschen am Werk. Es wird sehr wohl verantwortungsvoll gehandelt.
VG

Ridgeback Emma
25.10.2008, 08:54
Ich kann beide Seiten verstehen....

Einen alten Baum verpflanzt man nicht, sagt meine Oma immer...

Vielleicht wird es dem Senior schwer fallen sich umzugewöhnen... vielleicht wird er aber auch glücklich???

auf der anderen Seite ist es auf keinen Fall schön auf der Straße zu leben, wenn man krank ist und keine/ kaum Hilfe bekommt.....

Gibt es denn alternativ, falls sich niemand in der BRD findet der den Senior nehmen kann, eine Möglichkeit ihn dort gut versorgt zu wissen (besser als im Moment von den Leuten die ihn nicht rein lassen) ?
Denke da z.B. an Tierschutz-Orgas (ja, ich weiß selbst, dass die hoffnungslos überlastet sind,aber ???).......

Liebe Grüße

Esther
25.10.2008, 09:04
Ich kann beide Seiten verstehen....

Einen alten Baum verpflanzt man nicht, sagt meine Oma immer...

Vielleicht wird es dem Senior schwer fallen sich umzugewöhnen... vielleicht wird er aber auch glücklich???

auf der anderen Seite ist es auf keinen Fall schön auf der Straße zu leben, wenn man krank ist und keine/ kaum Hilfe bekommt.....

Gibt es denn alternativ, falls sich niemand in der BRD findet der den Senior nehmen kann, eine Möglichkeit ihn dort gut versorgt zu wissen (besser als im Moment von den Leuten die ihn nicht rein lassen) ?
Denke da z.B. an Tierschutz-Orgas (ja, ich weiß selbst, dass die hoffnungslos überlastet sind,aber ???).......

Liebe Grüße

Es wird sich mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bemüht.
VG

Esther
25.10.2008, 10:14
Aktuelle News:

Ich habe gestern mit Petra in Portugal telefoniert- es ist anzunehmen das er einfach nur einen warmen Platz sucht und hat auch schon in Wohnungen gelebt- Leuten gegenüber die er kennt zeigt er sich sehr anhänglich und liebesbedürftig. Katzen ignoriert er- unkastrierte Rüden hat er früher angegriffen , nun werden sie nur noch verbellt – Hündinnen liebt er . Ihre TA schätzt ihn auf ca. 8 Jahre – gegen die LM bekommt er Allupurinol –diese Krankheit wird wohl aber keine große Rolle mehr spielen und scheint eher chronisch zu sein- denn er hatte noch nie einen akuten Schub. ( könnte er sich aber auf der Straße auch nicht erlauben ;-( Kann also wirklich sein er zeigt ein paar Symptome sowie er zuhause angekommen ist ) Tabletten sind fast gar nicht in den Hund rein zu bekommen , er ist sehr schlau und sortiert alles wieder aus was mit Tabletten ist ( schlauer Hund ;-) ) Das größte Problem ist er wird taub !!!! Das ist lebensgefährlich für ihn , denn er liegt teilweise mitten auf der Straße ;-(

Ilona
...die ich gerne weiterleite.
VG

Esther
25.10.2008, 10:17
und noch Fotos:

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diala
25.10.2008, 12:19
Die Katze aus Andreas Beispiel, die 15 Jahre lang alleine bei einer alten Frau gelebt hat & Fremden gegenüber immer wahnsinnig scheu war (gewesen sein soll) & die so schwer krank war & die eingeschläfert werden sollte, weil so ein altes Tier keine neue Umgebung mehr verkraften würde... die heisst Petra, wird bei uns "Todesstern" oder "Mumie" genannt & lebt am Montag genau 2 Jahre bei uns. Mit zwei jungen Menschen, zwei anderen Katzen und einem Hund.

In den richtigen Händen können sich meiner Meinung nach auch viele Senioren noch in ein neues Leben einfinden... und ich kenne Esther gut genug um zu wissen, dass sie keinen Senior hier einstellen würde, wenn sie nicht sicher wäre, dass er genau das schafft.

LG
diala