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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wilde Schweine im Sonnenschein!



brockenhexlein
29.12.2010, 17:11
Hallo,

so richtig beruhigt habe ich mich noch nicht- was wäre, wenn ....?

Heute gegen 14 Uhr machte ich mich, vom Spazierengehen mit Kisha im Wald schon gut vorgewärmt, wohlgelaunt und bei schönstem Sonnenschein, trotz der immer noch -10°C, mit Bantu auf zu einer Feldrunde hinter dem Ort. Wir wollten schließlich jeden einzelnen Sonnenstrahl auskosten.

Dort kenne ich durch meine jagdambitionierte Hündin Kisha natürlich auch die Stellen, an denen uns immer mal wieder ein paar Rehe über den Weg laufen und hielt Ausschau.

Da waren sie auch schon: Weit genug entfernt, um Bantu schnell an die Leine zu nehmen und dann der lustigen Truppe gemütlich beim heute ungewöhnlich rasanten :confused: Lauf von einem Mini-Wäldchen zum anderen zuzuschauen. Bantu, mein Nicht-Jäger, hatte sie übrigens immer noch nicht gesehen-wie entspannt kann ich doch mit meinem Schäfchen laufen.

Plötzlich veränderte die ganze Mannschaft, die mir nun nicht nur ungewöhnlich schnell lief, sondern auch immer dunkler und größer als die gewohnten Rehe erschien, die Richtung und ...... kam direkt auf uns zu.

"Sind die vollkommen blöd? Was rennen die denn nicht weg, sehen ja aus wie `ne Kuhherde, so groß ..." dachte ich gerade noch etwas verwirrt, da machte es endlich klick: Wildschweine :eek::eek::eek:!

Hintereinander wie die Irren zielgerichtet auf Bantu und mich in einem höllischen Tempo zurennend!
Und ich allein, schon hoffnungslos weit entfernt von jedem Haus, Baum oder sonstwas, auf das man klettern könnte. Den einzelnen, lächerlichen Hagebuttenstrauch am Feldrand konnte ich ja wohl auch vergessen!

Ich bekam totale Panik, rannte in dem hohen Schnee los, wusste aber gar nicht, wohin? Rechts ein paar Schritte, links ein paar, egal, die holen mich locker ein.
Die Höllenschweine kamen immer näher, mein immer noch panisches Rennen brachte so gut wie nichts, denn der Schnee war so hoch, dass ich kaum vorwärts kam.
Nebenher: Bantu hatte immer noch nicht gemerkt, was los war, er dachte, ich spiele ein bisschen mit ihm und freute sich- der hat Nerven!

Kurz und gut- wir leben noch. Irgendwann- ich lief schon auf Reserve, meine Lunge war kurz vorm Zerreißen, lief das erste Schwein einen fast exakten rechten Winkel im Schnee und änderte die Richtung. Die ganze Horde- jetzt sah ich, es waren 15, davon 9 Junge- galoppierte (ja wirklich) munter ins nächste Dorf, an uns vorbei.

Jetzt endlich erspähte sie übrigens auch Bantu und jammerte etwas, weil er nicht mitgaloppieren durfte :rolleyes:. Mein Schäfchen.

So, der Schreck sitzt echt tief, jetzt trau ich mich natürlich erstmal nicht mehr dorthin.
Habt ihr sowas schon mal erlebt? Bin ich jetzt besonders ängstlich?

Wie verhält man sich in solch einem Fall richtig???? Stehenbleiben, wegrennen, Drohgebärden zum Verscheuchen, Hund loslassen ... :confused:

Die geschockte
Cordula mit Bantu und Kisha

malida
29.12.2010, 17:32
Hallo Cordula,

:eek:........puuuuh, ich denke, ich hätte genauso wie du reagiert,........panisch und planlos :confused:.

Bin schon auf fachkundige Antworten gespannt.

Liebe Grüße Daniela

Rosemarie Karsten
29.12.2010, 18:23
... keine Ahnung.. habe mit Entsetzen deinen Beitrag gelesen!
Ihr habt einfach "Schwein" gehabt.. einen Schutzengel?

Ich glaube, wenn die Schweine nicht abgedreht wären, hätte ich die Hunde losgemacht.. und versucht, mich zu verstecken..

.. vielleicht hätte ich aber auch Krach geschlagen und versucht, die Viecher zu verscheuchen..

Allerdings glaube ich nicht, dass man gegen Wildschweine in der Größen- und Mengenordnung eine Chance hätte, wenn die wirklich wütend sind.

Auf jeden Fall finde ich deine erlebte Situation sehr schlimm und würde da nicht mehr spazieren gehen..

Vielleicht würde ich auch über einen Waffenschein nachdenken .. :-)

VG Rosemarie

kasimir
29.12.2010, 19:10
Hallo,
Wie verhält man sich in solch einem Fall richtig???? Stehenbleiben, wegrennen, Drohgebärden zum Verscheuchen, Hund loslassen ... :confused:


stehenbleiben und beten!
hunde bei dir halten, vermeiden dass sie die viecher angreifen oder, noch besser, die hunde fliehen lassen.


wegrennen hilft nichts.
aus eigener erfahrung kann ich dir sagen, dass so eine wildsau um einiges schneller ist als der geübteste sprinter.
bei mir half damals nur ein beherzter sprung auf einen baum.
falls du in kendo trainiert bist hilft auch bei einzelangriffen ein kräftig bemessener stock.

wenn du deinen hund verlieren oder schwerst verletzen willst, dann hetze ihn auf die säue. (ein befreundeter jäger hat schon einige aufgeschlitzte jagdhunde auflesen können)

ansonsten tunlichst begegnungen vermeiden.

mit sportlichem gruß
kasimir

Joy2310
29.12.2010, 20:30
Ach Du Schande. Beim Lesen ist mir ja schon das Herz in die Hose gerutscht. Puh, zum Glück seid Ihr mit dem Schrecken davon gekommen bzw. Bantu hat ja nicht viel mitbekommen. Mit sowas rechnet ja auch irgendwie keiner.

Also stehenbleiben und beten? Ob man da die Nerven für hat...

Lieben Gruß

DianaR
29.12.2010, 20:38
Waaaaaahhhhhhhhhh...:eek: mein Alptraum... Hatte ja vor einiger Zeit von meinen "Ängsten" erzählt, und zum Teil etwas gewöhnungsbedürftige Antworten bekommen... Naja, jetzt zeigt sich,das es doch passieren kann...
Schön, das es so glimpflich für euch abgelaufen ist...

brockenhexlein
29.12.2010, 21:15
So, ich bin also kein hysterischer Angsthase, das ist ja schon mal beruhigend, dass anderen auch das Herz etwas verrutscht wäre.

Weil es mir keine Ruhe lässt und ich immer noch am Zittern bin, wenn ich an vorhin denke, habe ich mich mal etwas belesen.

Weglaufen ist wirklich ziemlich sinnlos, weil hektische Bewegungen die Schweine verunsichern bzw. aggressiv werden lassen können. Eher ruhiger Rückzug wäre besser. Gut gedacht :(!

Was ich jetzt besser verstehe:
Die Rotte ist wahrscheinlich zufällig in genau unsere Richtung gelaufen, war wohl der sonst übliche Weg zum Dorf.
Wildschweine sehen grottenschlecht und riechen dafür umso besser. Sie haben uns wahrscheinlich einfach nicht gesehen, erst in unserer Nähe gerochen, dass da was Bedrohliches ist.
Der rechte Winkel, in dem die Leitbache kurz vor uns plötzlich die Richtung änderte, war ja beeindruckend. Ansonsten, falls der Wind ungünstig steht, soll man übrigens in die Hände klatschen, damit sie die Richtung, aus der Gefahr droht, besser orten können. Na klasse- mit Hund und Leine.

Jetzt hör ich mal auf mit der Schönrederei. War ja nur zum Selbsttrösten für mich und Mutmachen für euch!

LG
Cordula

Penfold
29.12.2010, 21:56
Stehen bleiben, die Zeit bis zur Ankunft der Schweine mit dem Formen von Schneebällen sinnvoll nutzen (dabei darauf achten, dass Hund die nicht zum spielen nimmt) und bei Erreichen einer Trefferreichweite, Feuer frei:blink:

Wenn Du schlecht werfen kannst, dann einfach ordentlich gestikulierend Radau machen. Die drehen dann schon ab.:blink:

shirotora
30.12.2010, 10:17
An dieser Stelle muss ich mal eine Lanze brechen fuer die so oft geschmaehten Berliner Schwarzkittel. Die Jungs und Maedels sind naemlich von der absolut coolen Truppe.
Das mit Abstand haarstraeubenste Erlebnis mit denen hatte ich im Tegeler Forst. Ich sehe immer noch meine jagdlich voellig unambitionierte Pitty-Schnuppe interessiert in diesen Busch hineinschnuppern - in dem ich bei naeherkommen einen grossen dunklen Klotz wahrnahm. Wildschwein!!! :eek:
Ich daraufhin panisch - sie neugierig, freundlich. "Hi, wer bist du denn? Darf ich mal meine Nase in dich tunken?" Gedacht, getan - ehe Frauchen auch nur irgendetwas rufen konnte.
Das Wildschwein fand's wohl einfach nur merkwuerdig, schnupperte kurz zurueck und trollte sich.

brockenhexlein
30.12.2010, 13:57
Jaaaaa, ein Wildschwein, liegend neben dem Weg ist auch noch ein klitzekleines bisschen anders als eine 15-köpfige Rotte in vollem Galopp, die direkt auf dich zukommt ....

LG
Cordula (die sich heute eigentlich einer Konfrontationstherapie unterziehen wollte, dann aber doch einen anderen Weg einschlug... das Zittern kam wieder...)

Mathuni
30.12.2010, 14:06
Ich bin auch nicht gerade der Typ "Hysteriker", aber eine Rotte Wildschweine (mit Jungtieren!) wäre mein Alptraum.

Wir sind ja wildparkschweineproof mit Wildschweinen. Die lassen sich durch den Zaun kraulen und aus der Hand füttern. Nachdem ich aber eines der handzahmen Mutterschweine erlebt habe, wie es den Buki anging, nachdem der in völliger Umnebelung ein Jungschwein am Zaun zum Spielen aufforderte... Mir wurde es trotz stabilem Zaun echt anders.

Neeeeee, wildes Wildschwein in einer Anzahl größer als 1 und dann noch mit Jungschwein - da bleib ich nicht cool. Ich hätte wohl auch an Klettern gedacht, wäre aber daran zerbrochen, wie ich die Elefanten auch auf den Baum bekomme...

LG

Susanne

coramadden
30.12.2010, 21:38
hallo cordula,

eine echt gruselige situation, GsD ist es glimpflich für euch ausgegangen!
einen plan kann man sich vorher überlegen, ob man den dann in der situation ausführen kann bleibt natürlich dahingestellt - gerade wegen schock, umgebung, witterung etc.

wir hatten auch schon eine unangenehme situation, es war weihnachten 2006, cora war gerade 2 jahre alt. mein bruder und ich waren im wald bei potsdam (belebte ausflugsgegend) unterwegs. es war alles cool :cool: wir liefen entspannt, unterhielten uns, cora lief immer paar meter vor uns. plötzlich zog mein bruder mich hinter einen baum, zeigte auf eine horde wildschweine - ca. 12 tiere, auch junge, etwa 30 meter von uns entfernt wühlte sie im boden :eek: ich wollte cora noch ran rufen aber mein bruder hielt mir die hand vor den mund damit die tiere nicht auf uns aufmerksam wurden. in dem moment checkte die dicke was abging, die rotte setzte sich in bewegung und cora hinterher. ich hatte echt panik, angst das sie verletzt oder getötet wird. zeitgefühl hatte ich keins, aber nach geschätzten 2 - 5 minuten war sie wieder da, unverletzt aber abgehetzt. das sie danach an die leine musste war ihr aber suspekt :rolleyes:

lg aus dem verschneiten potsdam von anna & cora

Divus07
30.12.2010, 23:14
Gruselige Geschichte...kommt mir bekannt vor.
Eileen und ich entdeckten im Grunewald ein großes Etwas, das direkt auf dem Weg lag. Ich "wo ist der Besitzer?!" und im nächsten Moment "was für ein fetter Hund!"
Nunja, der Eber lag mit der Nase in die andere Richtung und als Divus ihn fixiert und dann zum Spielen auffordert, dämmerts. Das große Tier springt auf und rennt in unsere Richtung. Wir also Beine in die Hand und Galllooppppiii und schreiend nach den Hunden, die uns GsD hinterherrannten. Das Schwein blieb nach einigen Metern stehen und wir reden heute noch darüber. Wirklich unglaublich, ich habe großen Respekt, nein große Angst vor denen :o

Jackomo
30.12.2010, 23:17
Selbst nicht erlebt, dafür die "Mutti" mit ihrem Briard Rüden:
Bei einen von den tgl. Waldspaziergängen durfte der Kerl dann auch mal ohne Leine laufen, für gewöhnlich auch kein Problem (wenn denn nicht andere Rüden da sind). Allerdings dachte dieser Bär von Hund dann doch auf einmal sich im vollen Gallopp ins Unterholz zu machen. Frauchen natürlich Bange und wartend da gestanden bis sie irgendwann etwas hört. Zu vernehmen ist auch das die Geräusche immer näher kommen. Nur ist dieses durcheinander noch nicht genau zu identifizieren. Kurz darauf war es dann jedoch klar.
Vorraus kam eine Familie von Wildschweinen, dich gefolgt vom Briard Rüden, der sie artig zu Frauchen getrieben hat :eek:
Als die Schweine an Frauchen vorbei laufen hat er sich lediglich 2 Meter vor Frauchen gesetzt und geschaut als wolle er sagen "wasn das nu fürn Mist, ich acker mich ab, bring dir die Viecher udn du lässt sie einfach laufen"

Thomas R
31.12.2010, 08:23
Tja es gibt auch heute noch Situationen wo das Ende eben nah ist:blink:

Sei froh das die Hunde noch leben und beim nächsten mal mach die Augen auf, ein Wildschwein sieht nicht wirklich wie ein Reh aus:D

Grüße

Thomas

brockenhexlein
31.12.2010, 11:17
Doch, Thomas, die waren mind. 2 km entfernt und da erkennt man wirklich nur, dass sich was bewegt, mehr nicht.

LG
Cordula

Jackomo, sind die wirklich direkt an deiner Mutter vorbei gelaufen und haben sie nicht wahrgenommen?

Thomas R
31.12.2010, 11:46
Glaube ich dir ja auch:blink:

Ich hatte auch schon mehrfach Begegnungen mit der Plage, ziemlich genau vor einem Jahr stand ich mit Pia mitten in einer Rotte. Zum Glück waren das alles Überläufer (glaube das heißt so..) und sie hatten nicht vor uns anzugreifen, sondern sind im Wald verschwunden.
Das kann aber auch sehr böse enden, es sind schon Menschen nach einem Angriff im Wald verblutet, von den Hunden mal gar nicht zu sprechen :(

Wie gesagt sei froh das alles glatt ging.

Thomas

KayaRR
31.12.2010, 15:56
Na, auf so ein Abenteuer kann man gut verzichten.
Vor einigen Jahren hatte ich mal Widschweinbegegnung mit Pferd und Hund im tiefen schwarzen Harz. Pferd war noch panischer als ich. Nur meine damalige Hündin (Schäferhundmix) blieb cool. Hat sich immer zwischen Schwein und rückwärtz flüchdendem Pferd gestellt. Nach einer gefühlten Ewigkeit (Echtzeit 1-2 Min.) hat die schwarze Sau abgedreht und ist im Wald verschwunden.
Wir drei haben sofort den Heimweg angetreten und ab da diesen Teil im Wald gemieden.
Ich habe ganz schön geschlottert bei dem 1 schwarzen Untier.
Ne ganze Rotte, oh je, da hast Du aber mehr als Schwein gehabt!

Einen guten Rutsch ins neu Jahr ohne Schwein wünschen
Tina & Kaya

Jackomo
31.12.2010, 17:54
@ Cordula:
lass es 3 Meter gewesen sein, die zwischen Schweine uns ihr waren. Ich denke in dem Moment waren sie eben nur auf Flucht von der "Bedrohung" des Briards ohne viel mehr wahrzunehmen. Zudem wurden sie ja noch gezielt herangetrieben.

Dafür gab es im selbigen Wald vor etwa 2 Wochen eine schönere Begegnung:
Es war eine Totenstille bis plötzlich ein "Go go go go" zu hören war. Zu sehen noch nichts. Kurze Zeit später war "es" dann da, ebenso schnell auch wieder weg.
"Es" waren 6 Huskys vorm Schlitten, gefolgt von 3 weiteren Schlitten mit jeweils 4 Alaskan Malamute´s :eek:
Ein sehr schöner Anblick :rolleyes:

Joy2310
01.01.2011, 18:29
Eigentlich habe ich mal ja in Sicherheit gewiegt (gewogen?), weil ich momentan viel auf den Feldern hier zwischen zwei Dörfern unterwegs bin. Wald ist weiter entfernt. Bis mir heute ein Hundehalter erzählte, dass die ganzen im Schnee gebuddelten Löchern wohl von den Wildschweinen sind. Lt. Jäger sitzen die hinter den Hecken etc. und gehen gar nicht mehr in den Wald zurück. Na dann mal Prost.... Ich werde jetzt die Augen nicht nur nach Kanninchen offen halten. Hoffentlich bleibt uns solch ein Abenteuer erspart.

Liebe Grüße

Nicol
02.01.2011, 09:38
Hi, ich musste leicht schmunzeln, als ich diesen Bericht las. Die Situation ist mir noch in sehr guter Erinnerung, aber ohne Hund. Es war beim Joggen, weit ab vom Dorf als mir mitten im Wald eine Rotte entgegen flog. Ich stand da wie gelähmt, suchte in der Panik einen Baum. Der einzigste, den ich auf die schnelle hätte erreichen können, war eine Buche die ich nie und nimmer hätte erklimmen können. In der Rotte war alles vertreten, einschließlich Frischlingen. Mensch ahtte ich einen Schiß:eek:. Kurz vor mir sind sie dann abgedreht. An diesem Tag habe ich meinen Streckenrekord gebrochen -nur raus aus dem Wald. Befreundete Jäger lachten, sie meinten , ein Schrei und die Rotte wäre sofort abgedreht. Aber in diesem Moment..

Ist ja nochmal gut gegangen, wir leben halt auf dem Land:blink:

Lg Nicol

Meyla
16.01.2011, 15:28
Hallo Cordula,

habe gerade erst dieses Thema entdeckt und mit Spannung gelesen...:eek:
GsD ist es gut ausgegangen!
Letzte Woche sind mir auch Wildschweine begegnet, zum Glück aber nicht in dem Ausmaß wie dir..kann dich aber sehr gut verstehen..
Nachdem wir schon gemutmaßt haben, dass es hier Wildschweine gibt (wohnen auf einem Hof umgeben von Feldern), habe ich letzte Woche den Beweis dafür gefunden -und ich kann sagen, der Schreck saß ein paar Tage in den Knochen und eine dezente Angst weilt immer noch.
Meyla und ich sind nachmittags direkt über das Feld vor unserem Hof gelaufen. Meyla war von Anfang sehr aufmerksam, so dass klar war: hier ist Wild. Ich gehe und gehe durch den knöcheltiefen Matsch, Meyla immer hektischer werdend. Ich denke: "Bestimmt schon wieder Rehe.. hoffentlich sind die bald weg."
Also schön weiter voran...Die ganze Zeit suchte ich den Horizont nach Wild ab. Da standen plötzlich nicht die von mir schon lang erwarteten Rehe, sondern ein Wildschwein- ca 20 m vor uns am Feldrand im Gestrüpp. Es waren bestimmt mehrere, so genau habe ich mich gar nicht getraut zu gucken. Es stand und glotzte in unsere Richtung. Bei dem Radau, den Meyla mittlerweile machte, hatte es uns bestimmt schon längst entdeckt. Das war Adrenalin pur...Meyla wurde plötzlich auch ruhig und das fand ich dann noch unheimlicher. Ich habe mich ganz langsam umgedreht und bin in die andere Richtung gegangen, leise vor mich hin murmelnd und versuchend, nicht panisch zu werden. Es gab leider auch nicht viel, wo ich hinaufklettern konnte, da fühlt man sich schon sehr ausgeliefert..
Mein Herz klopfte bis zum Hals und in dem Acker kam ich natürlich auch nicht gut voran. Meyla habe ich abgeleint, denn Flucht an der Leine ist eher hinderlich. Sie lief zum Glück weiter neben mir, blickte jedoch ständig zurück und bei jedem Blick bekam ich neue Angst. Mitten auf dem Acker- Wildschweine, kein Handy und Hof ausser Sichtweite.
Zum Glück wurden wir nicht verfolgt und waren kurze Zeit später wieder zuhause.
Blöd nur, dass sich das Borstenvieh unmittelbar um unseren Hof aufhalten muß, es hier keine Laternen gibt und ich wieder damit rechnen kann. Sobald es dunkel wird, gehe ich jetzt erstmal nicht mehr hier über den Acker...obwohl es eigentlich blöd ist, mitten auf dem Land zu wohnen und zum Spaziergang näher zur Zivilisation zu fahren:blink:, aber der Schreck sitzt erstmal noch....

LG, Christine

coramadden
16.01.2011, 21:24
hey christine,

da wäre mir auch die pumpe gegangen :eek:
auf den schreck :keks:

lg anna

Tienchen
23.01.2011, 15:10
Das kommt mir ja alles sehr bekannt vor, doch einer meiner Ridgis hatte das Wildschwein mit Frischlingen bereits in der Nase gehabt ( bevor ich die Situation hätte noch verhindern können ) und schon war alles zu spät. Erst ist er regelrecht " abgeschossen " und der 2. Kamerad hinterher. Ich habe geschrien, alles nichts genutzt, sie waren weg.
Der jüngere kam als erster wieder zurück, doch von meinem Djambo keine Spur. Nach ca. einer 3/4 Std. ist er schwer verletzt aus dem Wald gekommen ( Loch in der Flanke und auf der anderen Seite ein riesiger Riß im im Oberschenkel , hat geblutet ohne Ende !!! Die Situation wünsche ich keinem.
Sofort zum Tierarzt, Not-OP und er hat es tatsächlich überlebt, heute sieht man fast nichts mehr von den Narben und ich hoffe, er hat daraus gelernt ( hoffentlich ).
Der Jüngere wurde von der Bache in die Rute gebissen und da hat er sich gedacht: Mit dir spiel ich jetzt nicht mehr, ich will zu meiner Mama !!!
Die Knochenhaut an der Rute war verletzt und er hat da ganz schön lange mit zutun gehabt.

Wenn es irgendwo im Wald nach " Maggi " richt, dann schnell weg, denn dies ist der Geruch der Wildschweine !!!!