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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage Interessierter braucht Rat



Kayaro
02.07.2011, 13:16
Hallo ihr da draußen.

Ich bin sowas von unsicher, so das ich nun euch mal um Rat frage.

Also:
Hundeunerfahren bin ich nicht. Ich hatte bis jetzt 4 Hunde, keiner davon aber ein RR. Vor ein paar Monaten habe ich zum ersten mal einen RR gesehen und durfte auch mit ihm ein wenig Fremdknuddeln :D. Toller Hund, wirklich!

Ich hatte bis jetzt: Amerikanisch Kanadisch Schäferhund, Schäferhund Colli-Mix, Labbi und einen Mischling wo mir keiner sagen konnte was da alles drin war. Alles waren totale Schmusetiere und krochen jeden Abend in mein Bett :D (Habe damit kein Problem!)

Nun ja, seit ein paar Wochen überlege ich mir nun, das mein nächster Wuffel ein RR sein soll. Hier bin ich mir aber nicht so sicher. Ich habe unzählige Seiten im Netz gelesen. Jeder einzelne davon brachten mir aber nicht wirklich Klarheit, weshalb ich nun hier bin.

Ich lese immer wieder: Jagdhund, nicht Anhänglich, Laut und der Gehorsam ist nicht der beste...

Meine Frage: Ist das wirklich so? Alle meine Hunde waren in der Hundeschule und auch außerhalb dieser immer im "Training" und lernten ständig neues. Die hörten alle (okay, der Mischling nicht immer) aufs Wort und waren eher Unauffällig in der Öffentlichkeit. Mit anderen Hunden (Egal ob Rüde oder Hündin) gab es nie Probleme.

Danke und ich bin jetzt gespannt was ihr dazu schreibt :)

Lg
Kevin

Rosemarie Karsten
02.07.2011, 18:18
Ich lese immer wieder: Jagdhund, nicht Anhänglich, Laut und der Gehorsam ist nicht der beste...

Hund mit Jagdambition : ja, viel Arbeit für die ersten zwei bis vier Jahre ! Behutsames und einfühlsames Training!

Anhänglich: absolut!!!! SofaKuschelHunde wie es schöner nicht sein kann: Voraussetzung: vertrauensvolle Beziehung!

Laut: nur beim Schnarchen, Essen, Gähnen und beim Abendgebet :-)

Gehorsam : bei einfühlsamem Training, vertrauensvoller Beziehung: bestens!

Stefanie R.
02.07.2011, 18:33
Hallo Kevin,

schau doch mal hier: http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/allgemeine-themen-zum-rr/35030-einige-fragen-zum-rhodesian.html und wühl dich durch den Erziehungsteil des Forums. Dann bekommst du eine ungefähre Vorstellung davon, was dich erwarten könnte.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

BlueMountain
02.07.2011, 19:43
Hallo,es gab mit Sicherheit schon 10 oder mehr Beiträge, die Dir diese Fragen beantworten sollten. Einfach mal ein wenig suchen und lesen.Viel Spaß...

acora00
02.07.2011, 21:23
Ich lese immer wieder: Jagdhund, nicht Anhänglich, Laut und der Gehorsam ist nicht der beste...



also kevin bis auf den jagdhund ist das der größte blödsinn, den ich über rr bisher gelesen habe.
laß dich da nicht verunsichern. ich kann rosemarie und den anderen da nur recht geben.
mein hund ist super anhänglich und hat immer das bestreben, in unserer nähe zu sein.
er ist verkuschelt wie ein kätzchen und nie laut. es ist immer eine frage der erziehung bzw. was dem hund vermittelt wird. unser hund bellt nur zur spielaufforderung gelegentlich oder wenn etwas ganz doll unheimlich für ihn ist.
wir wohnen seit kurzem direkt mit der terasse über einem stark von spaziergängern und hundehaltern frequentierten wanderweg. da wird nie gebellt, das hat mich 1 nachmittag mit hund und clicker und leckerchen auf der terasse gekostet. dann hat er kapiert, dass er nicht bellen braucht und soll. zwar schaut er sehr interessiert, wer da kommt, das ist aber auch alles.
zum thema anhänglich hänge ich mal ein bild mit an ;-))

Thomas R
02.07.2011, 22:22
Nicht anhänglich :D:D Wo hast du das denn gelesen :D:D

Gitonga
02.07.2011, 23:21
Meiner,auch genannt Gitonga ist sehr anhänglich nenn es Schmuser vor dem Herrn :D Gitonga ist mitteilungsbedürftig, manchmal ne Zicke, dickköpfig und manchmal ne kleine Mimose. Gitonga ist in vielen Dingen sehr ursprünglich und mein Kinn wird heiß und innig geküsst und sanft beknabbert. Seine Art halt mir zu zeigen was Hundeliebe ist und ich muss sagen bei ihm darf ich mich vor nix ekeln. :D Schnarchen tut er nicht. Er ist wachsam ,ungestüm selten sanft mit den Pfoten -ok für ihn ist das sanft,für mich eher weniger. Dinge die ihm wirklich Freude bereiten lernt er unglaublich schnell aber Dinge die er als unsinnig empfindet lernt er eher langsam :D Gitonga ist ein Hund der immer mit dabei sein möchte und es auch darf. Viele andere Rassen suchen nicht immer so extrem den Kontakt aber ein RR ist ein Hund für den Kontakt zu seinem "Rudel" extrem wichtig ist.

Such Dir mal Menschen,die diese Rasse haben und Du wirst sehen das es falsch ist was du gelesen hast.


Gruß Martina und der Schnösel.

Cathy
02.07.2011, 23:40
Vermelde 2 Ridgebacks, einer ist ein Jäger, die andere will mal einer werden....einer bellt nie, die andere lernt gerade es nicht ständig tun zu müssen, einer hört recht ordentlich, eine lernt es grad, beide sind Arschkoteletts.....so sind sie halt, Individuen wie alle Lebewesen.

Benutzername
02.07.2011, 23:40
Anhänglich ? Aber klar. Das merkst Du, wenn du mal in den Keller gehst um ein Bier zu holen und wegen dem Radau der Tierschutzverein vor der Tür steht bevor du wieder oben bist. Mit anderen Worten: anhänglich ja, aber selten dann wenn mans grade gut brauchen könnte (z.B. beim Gassi).
Ebenso sind die vielgerühmte Selbständigkeit, Intelligenz und Feinfühligkeit zwar wirklich normalerweise überaus ausgeprägt, aber selten von der Art ist daß sie Otto Normalhalter igendetwas nützen würden. Aber zum gelegentlichen Anschauen immer wieder interessant :devil:

Villea
02.07.2011, 23:41
Hallo Kevin,

herzlich willkommen auch von mir. Ich finde es toll, dass Du Dich vorab 'schlaumachen' willst und wie Du ja schon gemerkt hast: Hier gibt's jede Menge Info rund um RR und zu lesen hast Du ja genug :blink:

Ich hatte vor meinem Nothund Dayo Erfahrungen mit DD und Labbi, beides Rüden. Hündinnen hatte ich nie, also keine Vergleichswerte.

Aaaaber :eek:: Jagdhund ist anders - total. Ich bin damals überheblicherweise davon ausgegangen, das Frauchen mit Hosenbandorden zu sein, eben weil ich auf insgesamt 18 Jahre Erfahrungen vom jeweiligen Welpenalter bis zum schmerzlichsten Abschiedsmoment zurückblicken konnte. Niemals gab es Probleme mit meinen Hunden, weder mit dem Riesen, noch mit dem ewigen Baby. Wenn es sein musste, blieben sie allein Zuhaus, begleiteten sie mich, waren sie immer und überall gern gesehen.

Wenn man bedenkt, dass ich Dayo im Alter von 6,5 Jahren bekommen habe, ohne jemals einen RR in natura gesehen zu haben? Nun, ich muss schon geeignet 'rübergekommen sein :D Ich weiß noch, wie erstaunt ich war, als ich sein seidiges Fell das erste Mal streicheln durfte. Ich bin seiner Pflegemama dankbar bis ans Ende meines Lebens, dass sie soviel Vertrauen zu mir hatte. Er war ein wilder, ungezügelter Kerl ohne Beißhemmung. Aber so verschmust, dass jeder Liebesbeweis blaue Flecken hinterließ...

Hätte ich doch nur intensiver die Beiträge zu sicherem Abrufen, Schleppleine, Wildanzeigen bzw. Jagdtrieb erkennen und sofort reagieren (bevor der Lümmel Gas gibt) gelesen - dann wäre ich vorbereiter gewesen. Aber nein, das waren für mich 'böhmische Dörfer', Interessantmachen der jeweiligen User, eben alles Probleme Anderer und außerhalb meiner eigenen Vorstellungskraft.

Ich habe Situationen erlebt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Und erlebe sie immer noch - vor ca. 4 Wochen ein abgebrochener Schneidezahn :devil: Hund an langer Leine, letzte Runde im Regen, 7 nasse Steintreppenstufen, Kopf runter Richtung Jackentasche = Schlüssel rausholen. Hund aber nur gefüllten Freßnapf im Kopf, also Treppe nicht hochgegangen, sondern geflogen... Ich auch, nur tiefer und mit den Zähnen gebremst - knack. Tolles Geräusch. Sogar meinem Zahnarzt haben sich die Haare hochgestellt...:p

Tiefflug mit Hund an der Leine, weil im Dunkeln eine schwarze Katze sitzt? Vergangenheit, habe ich überlebt. An der Pferdelonge im hohen Bogen aufm Rücken im Schnee gelandet, weil Hund einfach nur freudig losgerannt ist? Vergangenheit, Lehrgeld bezahlt. Auch hatte ich eine sehr gute Trainerin mit eigenem RR, die mein Kuschelmonster nicht nur sofort durchschaut hatte, sondern mir gezeigt hat, wie ich seine Anlagen und Qualitäten fördern kann. Damit er Spaß und Erfolg erleben kann. Und begreifen, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht ok sind - niemals! Aber, dass es für Gehorsam Belohnungen gibt. Heute, nach 2 Jahren, ist mein Schatz ein wunderbarer, souveräner Partner - ob im Umgang mit anderen Hunden (Rasse, Alter, Geschlecht => völlig egal), Kindern, Fremden, Alten, Gebrechlichen - er schaut mich an und reagiert. Genau so, wie ich es möchte. Das schenkt er mir tagtäglich, einfach so, aus Liebe und Vertrauen. Er kann sich auf mich verlassen und ich mich auf ihn. Dass ich immer mit Pannen rechne, weiß der Schnuffel ja nicht...

Man könnte jetzt denken, dass ist mir nur passiert, weil ich Dayo nicht als Welpen bekommen und selbst erzogen habe. Aber hier gibt es viele, viele HH mit ähnlichen Erfahrungen, obwohl sie ihre RR als Welpen bekommen hatten - ich bin weder allein noch besonders :D Jeder Hund ist ein Überraschungsei - es gibt keine Garantie für alle Lebenslagen. Das passiert, wenn man(n)/frau nicht aufpasst, träumt (ok, Männer träumen nicht, sie denken... nach...), sich einfach nur sicher fühlt. Das ist der kleine, aber feine Unterschied - mit RR gibt es keine absolute Sicherheit. Jeder Tag ist anders, jede Situation auch. Die ganzen Hurraschreie vor dem 3. Lebensjahr? Die Glückstaumel: Mein 6monatiger RR läuft bei Fuß ohne Leine, auch im Dunkeln? Mein RR jagt nicht, ist jetzt 2 Jahre und immer abrufbar? Joah, des passt scho... Bis irgendwann der geliebte Schisser im Gehirn eine Weiche umlegt... Egal, auch das ist völlig normal und erfordert 'nur' sofortiges Umdenken, ständiges Training. Und am Ende hat man den Hund, den man verdient :devil:

Ich will Dir keine Angst machen oder Dir Deine Idee schlechtschreiben. Du schaffst das, da bin ich mir sicher. Zumal Du Dich intensiv vor der Anschaffung damit beschäftigst. Übrigens, ich persönlich würde mich immer wieder für einen Nothund entscheiden. Und immer wieder bewusst für einen älteren. Die unermessliche Liebe, die Dayo mir schenkt, treibt mir oft die Glücktränchen in die Augen.

Und zur Anhänglichkeit? Hm, Dayo ist der erste Hund, der sowohl aufs Bett als auch auf die Couch kommt. Kommt. Denn das wollten meine anderen beiden vom Welpenalter Großgezogenen nicht wirklich. Ok, der DD-Rüde kuschelte sich schon mal ins warme Bett meines GöGas, wenn dieser gerade das Haus Richtung Arbeit verlassen hatte. Aber meine Aufschreie, wenn ich ihm plötzlich in die Augen sah... Nö, das fand der stressig. Und der Labbi? Dem war das viel zu warm und zu weich - der tat das nur für Leckerchen oder Fotos (die die Kinder machten!!!). Wenn Dayo merkt, wir stehen auf, kommt er vom Korb neben meinem Bett auf mein Bett. Erst strecken, dann gähnen - ausgiebig, versteht sich - und dann... schweben 40 kg Lebendgewicht auf mein Bett. Das ist ein Ablaufprozess, Automatismus. Entweder ausgelöst durch das Strecken oder Gähnen. Weiß ich noch nicht, auch nach so langer Zeit nicht... Egal, dann rollt er sich erst am Fußende zusammen, er will ja nicht stören. Und dann wird er immer länger, bis er letztendlich seinen Bumskopf neben meinem platziert und sich völlig lang ausstreckt: Guck Frauchen, ich bin so groß wie du! Dann wird ausgiebig geschmust, hat er genug, springt er runter und galoppiert in die Küche => Gucksdu? Da ist der Kühlschrank... Ich stell mich doof, er springt, hüpft, stupst, drückt, zieht... Pech, ich bin plont, muss mich nich anstrengen, mich zu verstellen. Boah, Frauchen: Da oben, auf'm Kühlschrank ist doch meine Leckerbox... Ok, genug leiden lassen, er bekommt ein Schweineohr oder darf's was anderes sein?

Dayo hat Angst vor Gewitter und Feuerwerk - also, wenn's knallt? Ab in Mamas Bett. Tür zu? Kein Problem, macht der Hund auf... Kann er gut, muss man abschließen. Wenn offen, thront der Löwenhund mit dem Hintern auf dem Kopfkissen und fühlt sich einfach nur sicher und wohl. Ansonsten? Hundekorb, Hundebett, Läufer, Brücke... alles vorhanden. Schalte ich den Fernseher ein und gehe noch kurz in die Küche, um irgendwelche Dinge zu holen, bevor ich mich da niederlasse.... Ja nee, is klar, der Sofakacker (so nennt mein bitterböser Freund ihn...) liegt schon da, schaut mich nicht an, sondern röchelt bzw. schnorchelt, weil er ist voll müde und total erschöpft. Zeigt mir sofort, dass er eigentlich garnicht mehr ensprechbar ist. Also muss ich mich um ihn herumflechten, ihn hier bisken schieben, das bisken falten - passt scho. Was ich auch gern tue, nachdem ich ihm demonstrativ mein Kissen unter seinem Hintern wegziehe und mir in den Rücken lege - Ordnung muss sein! Da kenn ich kein Pardon! Wär ja noch schöner... Hier bin ich die Bossin!

Hoffe, es war Dir nicht zu lang - falls doch, entschuldige. Ich werd's immer wieder tun....:joker:

Du siehst also:
Nach der ganzen Arbeit mit dem neuen Familienmitglied Hund der Rasse RR ist alles genauso wie mit allen anderen Hunden auch. Nur der Weg dahin ist länger und beschwerlicher... zumindest war es so für mich.

Viel Spaß weiterhin im Forum!

Gitonga
03.07.2011, 08:20
Danke Villea you made my Day. Ich habe eben so laut losgelacht das mein Schnösel aus dem Bett,ja auch er darf ins Bett :D, geschlüpft kam um zu sehen warum ich Spaß hab

Hilke
03.07.2011, 10:48
Schmeiß mich weg vor lachen,ist was wahres dran ! :))

lg
Gerda

Kayaro
03.07.2011, 11:33
@Villea (http://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/members/villea.html)
Oh man, das erinnert mich sehr an Fynn. Er war ein Schäferhund-Collie Mix. Als ich ihn bekommen habe wurde er durch den Tierschutz aus einer total verwahrlosten Wohnung geholt. Er war 2,5 Jahre als er zu mir gekommen ist. In den Jahren wo er bei mir war habe ich eine menge gelacht. Es waren teilweise nur Kleinigkeiten, wie zb. das er morgens als ich noch geschlafen habe, er ganz langsam ins Bett gekrochen ist und solange rumgemacht hat bis ich wach geworden bin. Als er das dann gemerkt hat wollte er am liebsten in mich reinkriechen... es waren so Kleinigkeiten für die ich sooo dankbar war! Er danke mir jeden Tag auf seine Art. Deiner ist da scheinbar ganz ähnlich. Dankbarkeit und immer wieder Kleinigkeiten die das zusammen leben unbezahlbar machen.Fynn war ein absoluter Verlasshund. Er hörte aufs Wort, war jederzeit abrufbar und hat sich mit jedem anderen Hund und Mensch sehr gut verstanden. Andere Rüden etc. waren kein Problem.

Hier in meiner Gegend habe ich leider noch keinen einzigen RR gesehen. Ich wäre hier wohl der erste. Allzu viele RR´s habe ich allgemein noch nicht gesehen. Wie gesagt: Wirklich viel weiß ich über diese Rasse noch nicht. Jedoch hat mich der RR welchen ich einmal "testkuscheln" durfte schon beeindruckt. Nun nach langen hin und her überlegen, Stunden des Lesens in unzähligen Foren usw., bin ich nun zu dem Entschluss gekommen das mein nächster Hund wohl ein RR sein könnte. Daraufhin habe ich mich ja hier angemeldet.

Danke erstmal für den Link und die Tipps :)

spechti
03.07.2011, 14:39
Wirklich gut g(b)eschrieben, Villea!
Ich hab`auch sehr geschmunzelt, habe ich doch noch so einige Deiner Beiträge im Kopf gehabt.....wie Du auf die Besserwisser manchmal geschimpft hast...:blink:.
Ein sehr schöner Beitrag und exakt auf den Punkt gebracht!
Danke schön!

LG, Suse