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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : John Bradshaw: Hundeverstand



claudia+spike
16.09.2012, 23:34
Erscheint im Oktober im Kynos Verlag. Engl. Originaltitel: "In Defence of Dogs"

Hier ein Interview mit dem Autor in "Die Welt":
DIE WELT - Was Hunde wirklich denken (http://m.welt.de/article.do?id=print%2Fwams%2Flifestyle%2Farticle10 9247711%2FWas-Hunde-wirklich-denken)

Ein wichtiges Fazit des Buches, das viele Erziehungsmethoden infrage stellt, die Probleme erst schaffen oder verstärken, statt sie zu beseitigen: Hunde haben keine Vorstellung davon, was "Status" ist und wollen auch nicht den Menschen "dominieren". John Bradshaw, brititscher Zoologe und Verhaltensforscher erläutert fundiert, warum diese Vorstellungen falsch sind und was wir wissenschaftlich belegt, wirklich über Hunde sagen können.


Ich habe es auf Englisch gelesen und finde es total spannend. Bradshaw erklärt wissenschaftlich fundiert was wir derzeit über Hunde wissen können und fügt die Beweise dafür an. Trotz des wissenschaftlich fundierten Anspruchs ist das Buch weder trocken noch kompliziert geschrieben, sondern, wie viele englische Hundebücher, sehr humorvoll. Es macht Spaß es zu lesen und man lernt dabei viel. Meiner Ansicht nach gehört es in das Bücherregal jedes Hundebesitzers.

elainee
17.09.2012, 11:42
ha, hab ich mir auch schon bestellt :D

SaBine
17.09.2012, 12:17
..und gibts auch als Ebook, übrigens :)

Kheelo
17.09.2012, 14:32
..und gibts auch als Ebook, übrigens :)

Ich hab mir den Auszug auch schon runtergeladen um ein wenig rein zu lesen. Liest sich, auch in englisch, sehr flott und ist recht eingängig. Ich liebe es einfach, wie locker die Engländer an Themen rangehen, die im deutschen unheimlich kompliziert und überladen sind.

kenia
17.09.2012, 16:01
Meine liebste Stelle aus dem Welt Interview:

‎"Hunde sind schon für viele Aufgaben missbraucht worden, eine der schwierigsten ist für sie allerdings heute das Leben in der Stadt. Man erwartet von ihnen, dass sie wohlerzogener sind als Kinder, aber gleichzeitig so eigenverantwortlich wie Erwachsene."

Tinka
18.09.2012, 10:22
Das sind sehr interessante und schlüssige Argumente, die der Autor im Interview äußert. Macht wirklich sehr neugierig auf sein Buch!
Es war mir eh nie schlüssig, wieso ein Hund, den ich drangsaliere und dominiere mir eher folgen sollte als ein Hund, der mir aus Liebe und Verbundenheit folgt..... leider steht man bei Diskussionen über diesen Sachverhalt der Erziehung und des Umgangs mit Hunden oft alleine da.

Stefanie R.
18.09.2012, 21:26
Mal eine blöde Frage: Sind in dem Buch viele farbige Abbildungen, die das Beschriebene erläutern? Dann würde ich es nicht auf den Kindle bestellen, sondern als "echtes" Buch.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

SaBine
18.09.2012, 22:35
Ich habe die IBooks/Mac Version, nicht Kindle, da ich Ebooks über das Ipad lese. Es gibt in dieser Version einige Illustrationen (s/w), aber keine Hochglanzfotos.

claudia+spike
19.09.2012, 22:00
In der englischen Print-Ausgabe gibt es nur einige wenige skizzierte Illustrationen. Keine bunten Bilder.

Liebe Grüße
Claudia

SaBine
19.09.2012, 22:51
Ich habe die IBooks/Mac Version, nicht Kindle, da ich Ebooks über das Ipad lese. Es gibt in dieser Version einige Illustrationen (s/w), aber keine Hochglanzfotos.

Axo, ich habe natürlich auch die englische Ebook Version - ich dachte aber, das sei selbsterklärend, da das Buch auf deutsch erst im Oktober erscheinen soll, soweit ich das mitbekommen habe.

spechti
20.09.2012, 00:22
Also...ich mag ja etwas quer sein...aber, was, was wir hier in diesem Forum noch nicht wußten, weiß denn der Autor?:blink:
Ich hab`jetzt nur den Link aufgemacht und nur das Interview (oder die Auszüge daraus) gelesen....aber etwas mir wirklich Neues kam darin nun mal so gar nicht vor.
Im Gegenteil, ich kam mir wieder vor wie in der Welpenstunde meiner Hundeschule, in der erklärt wurde, dass es keinesfalls über Angsterzeugung etc.pp. gelingt, den Hund zum Partner zu machen etc. o.ä., genau kann ich das nicht mehr zitieren.
Und dass ein Hund, der auf`s Sofa und sogar im Bett schlafen darf, charmant ist....nun ja, das ist mir nicht neu.
Und wird hier bei jeder Gelegenheit erwähnt :blink:.
Ich weiß nicht.....muss ja jeder selber wissen und wahrscheinlich bin ich nur zu faul zum Lesen, bzw. habe da neben Hund, Familie, Haushalt und Job gar nicht soviel Zeit für übrig.....aber......mir scheint manchmal, wir haben den Instinkt, das eigentliche Wissen, um das selbstverständliche Zusammenleben mit anderen Lebewesen so derart verlernt, dass es schon fast traurig ist, dass man so viel lesen muss, um zu einem harmonischen Miteinander mit dem Hund zu kommen.
Ich will nicht in der Theorie versinken, ich will in der Praxis leben.....und deshalb gibt`s hier auch keine 67 wissenschaftlichen Werke über den Hund und sein Verhalten, hier gibt`s Real Life.:blink:
Das kann durchaus mal einen Umweg bedeuten....aber der ist nicht schlimm, denn...Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

LG, Suse

Und dass ausgerechnet "Die Welt" solch`antiquierte Fragen stellt??

Jackal
20.09.2012, 15:51
Ich hab bisher weder das Interview noch das Buch gelesen, aber das Buch hab ich eben unten im Buchladen gekauft und werde es die Tage lesen. Danke für's drauf aufmerksam machen :)

@ Spechti: mhm, ich lese sehr gerne und ich lese sehr gerne Fachbücher (oder auch gute populär wissenschäftliche Bücher) zu allen Themen, die mich interessieren und in denen ich mich fort- und weiterbilde. Mein Bücherregal ist voll mit Fachbüchern, ja auch mit einigen zum Thema Hund und Ethologie im allgemeinen. Mir macht das Spaß, es ist Teil meines Hobbies. Ich behaupte jetzt mal einfach, dass ich trotzdem "die Praxis lebe" und überhaupt gar nicht vergeistigt ans Thema Tiere herangehe. Das mag daran liegen, dass ich in einem Haushalt mit zig Tieren aufgewachsen bin und bei mir der praktische Zugang weit vor dem theoretischen Zugang zum Thema lag. Ich glaube aber nicht, dass das eine das andere ausschließen muss.

Und gerade das Buch von Bradshaw, das es immerhin in die Bestsellerliste der NY Times geschafft hat, verschafft vielleicht Leuten einen neuen Zugang zum Thema Hund, die es sonst nie aus dieser Sichtweise betrachtet hätten. Das find ich gut.

SaBine
20.09.2012, 17:04
Suse, niemand verlangt doch von Dir, dass Du dieses oder andere Bücher lesen müsstest. Allerdings musst Du sie schon gelesen haben, um beurteilen zu können, ob sie Dir etwas Neues vermitteln können. Ich sehe keinen Sinn darin, Theorie zugunsten der Praxis ab- oder aufzuwerten. Es sind die Reziprozitäten, die letztlich für eine immer komplexere Vernetzung und damit ein umfassenderes Verständnis auch über Tellerränder hinaus sorgen. Meine Omi ist 94, und hat immer noch Freude daran, hinzu zu lernen. Diese Freude hat sie an mich weiter gegeben, ich fröne ihr völlig ungeniert, und, dank Ebooks, inzwischen auch ohne befürchten zu müssen, dass ich eines Tages anbauen müsste :D. Ich verstehe Theorie und Praxis als einander ergänzend, nicht ausschliessend.

Stefanie R.
20.09.2012, 21:08
Also...ich mag ja etwas quer sein...aber, was, was wir hier in diesem Forum noch nicht wußten, weiß denn der Autor?:blink:

Ich selbst empfehle nur Bücher weiter, die ich auch gelesen habe. Wenn das Buch gut für jemanden ist, der noch keine Erfahrung mit Hunden hat, finde ich das als Empfehlung an einen Welpeninteressenten VOR dem Hundekauf möglicherweise ganz gelungen.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

katzenlene
20.09.2012, 23:14
Ich werde mir dieses Buch kaufen und selbstverständlich auch lesen. Und dann kann ich es beurteilen.
Auch nach einigen Jahren Hundeerfahrung habe ich "die Weisheit nicht mit dem Schöpflöffel gefressen".

Gruß
Marlene

Juchhu
28.02.2013, 11:09
Ich habe das Buch gestern zu meinem Geburstag von meiner Frau geschenkt bekommen.
Heute morgen war ich dann durch.
Und obwohl ich bereits viel Hundebücher besitze und auch gelesen habe, das Netz ständig nach neusten Forschungsarbeiten scanne, hat sich das Lesen mehr als gelohnt.

Nicht nur, dass ich einige für mich neue Aspekte gelernt habe (z.B. Entwicklungsgeschichte nach den neusten Erkenntnissen, Art und Komplexität des Gefühlswesens von Hunden) sondern auch die wissenschaftliche Beweisführung oder zumindest Herleitung haben mir sehr gut gefallen.

Wer sich ernsthaft auf neusten wissenschaftlichen Stand mit der Entwicklung sowie mit den geistigen und emotionalen Fähigkeiten von Hunden beschäftigen will und dabei von einer populären Schriftführung unterhalten werden möchte, findet in diesem Buch die Antworten auf (fast) alle Fragen.

Wer hingegen ein weiteres Traingshandbuch erwartet, wird - bis auf einige elementare Hilfestellungen - enttäuscht werden.

Fazit: Ein "Must have"-Buch für den engagierten Hundehalter!

Eva57
02.03.2013, 14:14
Dieses Buch habe ich von meinem ältesten Sohn zu Weihnachten bekommen.

was mir gefällt, ist:

Es ist kein "so und so muss du es machen und das ist das einzig richtige Buch"

Bradshaw sammelt viel Studien in diesem Buch zusammen, die Beobachtungen dazu und was er oder andere daraus schliessen.

Es bietet sich an, selbst Gedanken dazu zu machen. Eigene Erfahrungen wiederzufinden, oder andere Interpretationen die zum Nachdenken anregen.

Es gibt kaum Urteil was richtig und was falsch ist. Es zeigt meist nur auf was beobachtet wurde.

Es bietet an selbst weiterzudenken und selbst auf Lösungen zu kommen, weil man eben ein bisschen mehr Wissensgrundlagen angeboten bekommt.

Es ist kein Buch zum leicht und schnell und spannend durchlesen. Eignet sich nicht für oberflächliche Konsumation, da die einzelnen Kapitel ein komplexes Thema aufarbeiten.

Man kann es immer wieder vorholen und zu einem Thema das gerade ansteht nachschlagen. Über gewisse Zeit sich dann damit vertiefter beschäftigen, eigene Erfahrungen und Erklärungen dazu in Gedanken beifügen, ein klareres Bild vom Hund und warum er in der Situation nun so oder so reagiert.

Was ich etwas kritisch, jedoch durchaus sympahtisch sehe:
Es ist eine Mischung aus empirischer Forschung und alltagsweltliche Erfahrung. Die persönliche Verbundheit mit Hunde vom Schriftsteller fliesst auch mit ein. Da muss man ein bisschen aufpassen, das vermischt sich mitunter.

Alles im Allem aber bis jetzt das Beste, was ich an Wissen zum Hund in der Hand hatte.

Gruss Eva

Jackal
02.03.2013, 14:18
Was ich etwas kritisch, jedoch durchaus sympahtisch sehe:
Es ist eine Mischung aus empirischer Forschung und alltagsweltliche Erfahrung. Die persönliche Verbundheit mit Hunde vom Schriftsteller fliesst auch mit ein. Da muss man ein bisschen aufpassen, das vermischt sich mitunter.


Gerade das gefiel mir auch. Ich habe das Buch auf englisch gelesen, deswegen kann ich nichts über die Übersetzung sagen, aber ich mochte den Ton des Buches. Ich fand es sprachlich sehr angenehm zu lesen.

katzenlene
02.03.2013, 17:12
Ich habe das Buch auch gelesen und habe etliches dazugelernt.
Bei mir hat sich eine etwas andere Sichtweise und Beurteilung von Situationen eingestellt.