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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gedankenspiel



Pirol
03.12.2012, 21:30
Hallo
Ich lese hier schon einige Zeit mit.Hab mir Rausgelesen das ein Hundehalter immer für seine Hunde verantwortlich ist Probleme im Vorfeld Erkennt und behebt oder Verhindert.Das sich Hund jederzeit auf seinen Menschen verlassen kann, und alles vom Mensch am Ende der Leine für ihn gelöst wird.So sollte es sein.Aber wie ist das hier?In einer Nachbarstadt wurde heute eine junge Frau Überfallen(Vergewaltigunsversuch).Sie war mit zwei mittleren Hunden unterwegs,diese befanden sich im Freilauf.Hat der Täter wohl nicht bemerkt.Sie rief um Hilfe,die Hunde kammen und verjagten den Täter.Erkennen die Hunde so eindeutig wenn ich mich in Gefahr befinde und entscheiden dann selbstständig was zu tun ist,was Sie ja eigentlich nicht dürfen, gelernt haben sollten Sie ja das ich Probleme löse.Und ab wann greift der Hund ein, lauter Wortwechsel ,wenn ich hin und her geschubst werde,oder wenn ich am Boden liege.Also ich meine, erkennt der Hund das ich nicht mehr der Souveräne am Ende der Leine bin und selbst Hilfe brauche.Und selbst wenn er es erkennt sollte er so erzogen sein das er nichtselbstständig eingreift.Die junge Frau wurde vor schlimmeren bewahrt.Aber sind die Hunde schlecht Erzogen?Oder wurde der Hilferuf als Aufforderung verstanden den Täter zu verjagen.

susa1
04.12.2012, 10:28
interessanter gedanke....
hm-ich denke, wenn jemand um hilfe ruft-sendet er auf "notfallfrequenz", mit der stimme und geruch-und das: können hunde sehr wohl einordnen...oder?
LG Susanne

der Neue
04.12.2012, 10:46
Hunde sind Tiere die "gerne" in einer Gemeinschaft leben. Sie partizipieren und ordnen sich gerne unter wenn sie jemanden als den Vorteil für sich "empfinden". Sie sind Opportunisten! Haben sie jemanden als Führungspersönlichkeit akzeptiert und kann der auch mit ihnen kommunizieren funktioniert dieses Gefüge wie es gesellschaftlich "gefordert" ist.

Aber! Das bedeutet nicht, dass der Hund sich vollends unterordnet und wie ein Sklave sein Dasein fristet, zumindest nicht in einer gut konditionierten Gemeinschaft. Unterordnung hat nichts mit Unterdrückung zu tun. Gerät also ein Mitglied der "geliebten Gemeinschaft" in Bedrängnis wird ein gut sozialisierter Hund Eigeninitiative ergreifen und nicht erst auf einen Befehl warten sondern jedem der Gemeinschaft zuhilfe eilen und auch unter Einsatz der Gefahr der eigenen Gesundheit seinen Beitrag leisten um die Gemeinschaft zu schützen. Das kannst du auch sehr gut beobachten wenn du "Mehrhundehalter" triffst und der Schwächere von den Hunden in Bedrängnis gerät. Da ist dann der Stärkere sehr schnell zur Stelle unabhängig von seiner Stellung in der Gemeinschaft!

Was den von dir geschilderten Fall angeht, stimme ich Susa1 voll zu. Die Wahrnehmung von Hunden läuft viel über Gebärde, Geruch und auch Stimmlage und weitaus weniger optisch als beim Menschen. Das macht ja auch den Vorteil der Gemeinschaft aus, die Ergänzung der Vorteile in Wahrnehmung und Geschick sowie Vermögen (nicht das monetäre).


Gruß
Gerd

spechti
04.12.2012, 10:48
Hallo,

ich hoffe a) für mich, dass ich NIEMALS in eine solche Situation komme und ich hoffe b) für einen Angreifer, dass er NIEMALS in eine solche Situation kommt.
Hunde sind keine dummen, konditionierten Maschinen, ich lege beide Hände in`s Feuer, dass sie Gefahr sehr wohl erkennen und "drauf`scheixxen", dass ICH sonst Probleme regel`.
Ich bin mir sehr sicher, dass Horst nicht lange fackeln würde.
Und ich gehöre ganz sicher nicht zu denen, die ALLES für meinen Hund regeln und lösen, er ist mündig und kann sogar selbst was lösen und regeln.
Und das kann er ziemlich gut.:blink:
Ein Hund, der niemals selbst agieren darf, weil das andere Ende der Leine grundsätzlich ALLES regelt, lebt mMn gefährlich.
Er lernt keinerlei vernünftige Kommunikation unter Artgenossen und kriegt im normalen hündischen Alltag massive Probleme....genau wie sein Halter auch.

LG, Suse

Loca Sonique
04.12.2012, 11:22
Ich glaube dass die meisten Hunde in solche einer Situation genau den ernst der Lage erkennen können.
Genau wie es hier schon beschrieben wurde.

Als Jungendliche hatten wir einen Schäferhund aus dem Tierheim. Er war ein Schutz- und Patrolienhund von der ehmaligen DDR. Mit ihm waren wir öfter mal in einem Schäferhundverein, wo viele Polizisten mit ihren Hunden trainierten.
Wir kannten die Kommandos, auf die unser Hund angelernt war. Da kam dann eben auch mal die Frage auf wie unser Hund auf das Kommando "Fass" reagieren würde, wenn wir das mal aus Spaß benutzen würden.
Daraufhin kam die Antwort, dass der Hund ausschließlich in ernsten Situationen darauf reagieren würde.
In jugendlichem Leichtsinn testeten wir das natürlich an unseren zwei Kumpels und benutzten das Kommando ein paar mal so im Spaß. Unser Hund hat nie darauf reagiert und blieb fast teilnahmslos bei uns sitzen. Er hat ganz genau gemerkt, dass es nur Spaß war.
Dann gabs es da so eine Jungsgruppe bei uns im Dorf, die immer n bissl auf Krawall gegen uns aus waren.
Irgendwann mal kamen 5 von denen mit Knüppeln in der Hand und laut rumpöbelnd auf unserer üblichen Gassistrecke auf uns zu.
Unser Hund wurde plötzlich ganz aufmerksam und begann das hundetypische Aggressionsverhalten, Nackenhaare hoch, Nacken so lang gestreckt wies geht, gespitzte Ohren, Anstarren, alle Sinne auf "Lass-uns-in-Ruhe". Und plötzlich kam ein tiefes langezogenes Knurren, dass wir bis dahin noch nie an unserem Hund gehört hatten. Ich wette, dass er in dieser Situation auch auf "Fass" reagiert hätte, oder dass er ohne Kommando losgegangen wäre, wenn die pöpelnden Kids nicht direkt aus lauter Angst abgedreht und den Rückzug angetreten hätten.
Meine Schwester und ich sahen die Situation als sehr bedrohlich an. Unser Hund merkte das und wollte mich und meine Schwester beschützen. Ich weiß auch bis heute nicht, was diese Jungs tatsächlich im Schilde führten. Aber nach dieser Situation hatten wir nie wieder Probleme mit denen. Wir sind uns damals fast täglich über den Weg gelaufen, und unser Hund hat nie wieder solch ein Verhalten an den Tag gelegt. Er hatte bis dahin auch nie gebellt oder geknurrt. Es gab wohl keinen Grund dazu.

Ich frage mich allerdings wie das mit überängstlichen Hunden aussieht. Würde ein total verschüchteter , beim Herrchen schutzsuchender Hund auch mit Angriff und Verteidigung reagieren, wenn Herrchen oder Frauchen in einer Not- bzw. Verteidigungssituation gerät? Oder würde er mit eingeklemmter Rute eher die Düse machen?

Rosemarie Karsten
04.12.2012, 11:28
Wer seinen Hund zur willenlosen Unterordnungsmaschine umfunktionieren möchte,
hat meines Erachtens den Sinn und Ziel der Hundehaltung verfehlt.
Ein Hund, so er denn diese Anlage mit sich bringt, wird sich immer auch unaufgefordert
für seine sich in Not befindenden Mitglieder des Verbundes einsetzen, sofern der Mensch
ihm diese Art Entscheidungsfreiheit nicht gänzlich und mit Gewalt ausgetrieben hat.

marlies
04.12.2012, 11:42
Dieses Gedankenspiel sollte jeder HH so oft und gründlich es geht, durchpauken.
Es stehen tatsächlich einige Rechtsprobleme in diesem Zusammenhang.
Das geht schon mal mit der simplen Frage des Freilaufs los - je nach Festlegung der HHV des jeweiligen Bundeslandes!

Eine Schutzreaktion des Hundes, wie hier angenommen bzw. dargestellt, stellt erstmal rein rechtlich den Angriff eines Tieres auf einen Menschen dar, und dabei spielt die Motivation eine höchst untergeordnete Rolle.
Bei der rechtlichen Bewertung ist auch der Grad des sonstigen Gehorsams dieses Hundes nachrangig.

Es wurden hier bereits mehrfach die "Spielregeln" des Rudel-Verhaltens herangezogen und damit geklärt, dass in einer solchen o.ä. Grenzsituation der HH kaum noch in der Lage ist so einzugreifen, dass eine Handlung des Tieres, die einer anschließenden rechtlichen Bewertung unterzogen werden muss, verhindert werden kann.

Auch mein Hund hat mir zweimal gezeigt, dass er bereit und in der Lage ist, mich vor "bösen Fremden" schützen zu müssen. Beide Male ging es so aus, dass die "bösen Fremden" dies nicht als Angriff werteten.

Wenn es aber nun nicht zwei Polen und ein alter Herr gewesen wären, sondern jemand der die HHV unseres Bundeslandes kennt und mich angezeigt hätte -

Ist nicht lustig, aber notwendig solche "Gedankenspiele".

VG
Marlies
mit einem "Aufpasser", der fast 80 cm Schulterhöhe hat

Feli
04.12.2012, 11:57
Unsre Hunde sind nicht dumm! ich habe bei Isis erleben dürfen, dass sie mich schützt- ohne wenn und aber dabei durchaus angemessen! Zubeißen war nicht nötig, denn sie verschwand zunächst, um den Angreifer dann von hinten anzuspringen und so zu Boden zu bringen. Er hatte ihre Zähne kurz vorm aber nicht am oder im Hals......
...bis ich im Auto angekommen war und sie dann zu mir sprintete, wir gemeinsam den Ort des Geschehens verlassen konnten.

Wenn ich dem Kerl in die Kronjuwelen getreten hätte, wäre das in dem Fall auch Notwehr und keine Körperverletzung gewesen und nichts anderes war bzgl des HUndes gegeben. HHVO hin wie her. Diese Auskunft habe ich auch bei der hierzu befragten Polizeidienststelle erhalten.

pooky
04.12.2012, 12:02
Das ist wirklich eine interessante Frage.

Ich war glücklicherweise noch nie in einer solchen Situation.
Mein Chuma würde ganz sicher nicht lange fackeln, er weist schon in 'normalen' Situationen in meinen Augen einen etwas zu hohen Schutztrieb auf.
Ich lege immer extrem viel Wert darauf, meinen Hunden zu vermitteln, dass ich Situationen mit Menschen regel, da haben meine Hunde sich nicht einzumischen.
Interessanterweise hatte ich mal einen lautstarken Streit mit einem Mann, der mich und meine Listenhunde :rolleyes: auf Übelste beschimpft hat.
Ich habe mich an diesem Tag, nach vielen voran gegangenen Provokationen, darauf eingelassen. Der Streit war heftig und an einem Punkt standen wir uns wirklich nah gegenüber und er hat mir Schläge angedroht. Fini hat sich unsichtbar gemacht, Chuma stand einfach ruhig aber ganz nah neben mir und hat den Typ nicht aus den Augen gelassen. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte wirklich keine Angst vor dem Typ, wahrscheinlich weil ich einfach so wütend war.
Oder weil er es dann doch nicht so ernst gemeint hat- habe ich wahrscheinlich unbewusst und Chuma ganz bewusst gespürt.

Das macht wahrscheinlich den Unterschied aus- solange die Hunde noch das Gefühl haben, der Halter ist 'stark' (blödes Wort aber mir fällt gerade nichts anders ein) genug, die Situation zu meistern, sind die im Idealfall ruhig. Sobald sie das nicht mehr erkennen, sei es durch einen Sturz des Halters, einen Schrei, spürbare Angst oder was auch immer, übernehmen sie den Schutz.
So stelle ich mir zumindest für mich einen idealen Hund vor.
Dass das rechtlich ein ganz dünnes Eis ist, ist unbestritten.
Aber ich führe im Anschluss lieber einen Prozess, weil mein Hund mich beschützt hat, anstatt vergewaltigt zu werden, während mein Hund daneben sitzt.

xelina
04.12.2012, 12:13
Das ist es, was ich immer so geschätzt habe (bei Xelina) und hoch schätze (bei Luna). Das immer angemessene Verhalten. Böse Zungen behaupten von Luna "die würde ja einem Einbrecher helfen, rauszutragen". Luna bellt nie, wenn jemand kommt, ja, Luna steigt noch nicht einmal aus dem Körbchen, wenn es nicht einer ihrer besten Freunde ist, sie liegt im Korb, unter ihrem Federbett, und ein fremder Handwerker marschiert herein und repariert vor ihrer Nase in der Küche den Müllbehälter - Luna steht dafür nicht auf! Luna lässt sich gern streicheln, wenn wir unterwegs sind und es möchte jemand, Luna marschiert sehr entspannt durch die Stadt, ins Restaurant, Luna mag ihre Artgenossen, ob männlich oder weiblich, Fußhupen liebt sie, Kinder noch mehr. Wird sie angepöbelt, guckt sie weg und geht weiter.
Aber: wenn Luna meint, es droht Gefahr, dann ist sie präsent! Das habe ich jetzt in 6,5 Jahren zweimal erlebt. Vor ca. 3 Monaten kam ein Drücker an die Haustür, war sehr aufdringlich, aggressiv und hatte getrunken. Ich hatte Mühe ihn loszuwerden, schloss die Haustür, da marschierte er unsere Einfahrt hinunter (ca. 20 m) und stand unten vor dem Tor und schrie Beschimpfungen. Ich kam in den Hof (war nach unten gegangen), da schlug er mit einer Zeitung nach mir und warf mir einige Zeitungen vor die Füße. Da stand Luna, die die ganze Zeit auf ihrem Kissen im Hof gelegen hatte, neben mir, ganz dicht und brüllte ihn laut an. Hat gereicht. Sie ist nicht ans Tor gegangen, nichts. Stand bei mir und hat Präsenz gezeigt.

Lg,
Steffi mit Luna und Pepper und Xelina tief im Herzen

marlies
04.12.2012, 12:14
Hallo Feli,

dass Du mal nicht allzu enttäuscht bist: diese Auskunft Deiner Polizeidienststelle ist im Sinn des "Gedankenspiels" ist schlicht falsch und würden vor einem Gericht (garantiert) nicht wiederholt werden.

"Notwehr" ist rechtlich klar definiert (a) und Schutz der eigenen Person mit anschließender Haftung, wegen "Körperverletzung" (b) sind zwei völlig getrennte Vorgänge.

In diesem (Rechts)Staat musste sich ein befehlshabender General im Kriegseinsatz (!!!) dafür verantworten - schon vergessen?

VG
Marlies

Eva57
04.12.2012, 12:17
Mein allerersten DSH Nero, war eine absolut gutmüdige Knolle. Der Ausbilder verzweifelte damals, weil er zwar im Schutzdienst total Freude am Hetzarm hatte, aber bei der Drohgebärde des Figuranten losliess und uns mitteilte, dass er das "Spiel" nun doof fände. Auch Scheinangriffe auf mich verstand er als Spiel und rannte sofort los um freudig den Hetzärmel zu holen, oder sonst ein Spielzeug.

Die Prüfung bestanden wir eigentlich nur, weil er vom Figuranten ganz, ganz behutsam behandelt wurde und die Unterordnung sowie auf der fährte er so super war.

Aber dieser Hund hat mich 2 mal energisch verteidigt und einmal sogar vor dem Schlimmsten beschützt, bzw. vielleicht sogar das Leben gerettet.

Einmal ein Frau, welche unvermittelt auf mich losging. Sie sass auf einem Fensterbrett und ich beachtete sie garnicht. Doch Nero wurde neben mir immer steifer, stellte die Haare und fing ganz leise das Knurren an. Ich kapierte garnicht, dass er diese Frau meinte, bis sie urplötzlich kreischend auf mich losging. ( schizophrener Schub, sie zertrümmerte dann noch eine Autoscheibe und prügelte sich mit den 2 Polizisten, die gerade auf Streife vorbeifuhren.)

Ein andermal, spät Abends, dunkel, Nero im Freilauf das Teichufer von Enten befreiend (jaaaa, vor 35 Jahren durften Hunde das noch) als mich ein US Soldat anquatschte. Ich denke er wollte nichts Schlimmes. Doch ich war genervt, müde, hatte einen verdammt harten Tag als Pflegeschülerin hinter mir und ich reagierte sehr barsch. Er folgte mir und berührte mich an der Schulter. Ich wehrte giftig ab, er hielt mich eher beruhigend fest, ich brüllte los und da war er, wie ein Blitz aus dem Dunkeln, gefährliches Knurren, blinkende Zähne und er hing im Arm des Soldaten. Der Kerl zerrte und schrie, Nero hielt ihn fest. Auf mein 2. Aus liess er los und der Typ rannte wie vom Teufel gejagt los. Da war ich froh, dass der Hund soweit ausgebildet war, um das Kommando Platz umgehend zu befolgen.

Mein schlimmstes Erlebnis: In Frankreich, Cote A'zur, Spät Abends, alleine in einer Stranddisco. Auto mit Hund ca. 200 M im Pinienwald. Schöner Abend, bemerkte 2 Typen, die mich immer wieder beobachteten aber nie zum Tanzen holten oder sonstwie ansprachen. Ich dachte mir später am Abend, besser ich gehe, solange es noch Leute hat und zahlte. Die Typen zahlten auch. Ich ging, sah die Typen gingen auch. Ich lief in den Wald Richtung Auto (dachte, dumm und jung wie ich war, Alles nur Zufall), die Typen folgten mir. Ich zog die Schuhe aus und rannte, die Typen rannten mir hinterher. So eine Angst hatte ich niemehr in meinem Leben. Ich dachte nur noch ich muss das Auto erreichen und Nero rauslassen. Ein Zurück gabs nicht mehr. Ich kam am Auto an, riss hinten die Heckklappe auf und schrie, wo sind die Lumpen, fassssss. Der eine Kerl war bis auf 5 Meter schon ran, da fuhr Nero wie ein Blitz aus dem Auto und packte den Kerl mit Gebrüll. Der andere haute sofort ab, der Gepackte riss sich los und rannte ebenfalls davon. Nero hinterher und ich hörte, dass er ihn mindestens noch 2 mal packte. Dann kam Nero mit blutigem Maul zurück.

Ich sass schlotternd und weinend meinen Hund umklammernd im Auto. Am nächsten Tag fuhr ich die ganze Strecke an einem Tag nachhause.

Die wissen das schon zu unterscheiden, wann es ernst ist.

Gruss Eva

Feli
04.12.2012, 12:41
eben Marlies Notwehr ist klar definiert und war in meinem Fall eindeutig gegeben- insofern gab es keine strafbewehrte
Unrechtstat.

Rosemarie Karsten
04.12.2012, 12:49
Mein allerersten DSH Nero, war eine absolut gutmüdige Knolle. Der Ausbilder verzweifelte damals, weil er zwar im Schutzdienst total Freude am Hetzarm hatte, aber bei der Drohgebärde des Figuranten losliess und uns mitteilte, dass er das "Spiel" nun doof fände. Auch Scheinangriffe auf mich verstand er als Spiel und rannte sofort los um freudig den Hetzärmel zu holen, oder sonst ein Spielzeug.

Die Prüfung bestanden wir eigentlich nur, weil er vom Figuranten ganz, ganz behutsam behandelt wurde und die Unterordnung sowie auf der fährte er so super war.

Aber dieser Hund hat mich 2 mal energisch verteidigt und einmal sogar vor dem Schlimmsten beschützt, bzw. vielleicht sogar das Leben gerettet.

Einmal ein Frau, welche unvermittelt auf mich losging. Sie sass auf einem Fensterbrett und ich beachtete sie garnicht. Doch Nero wurde neben mir immer steifer, stellte die Haare und fing ganz leise das Knurren an. Ich kapierte garnicht, dass er diese Frau meinte, bis sie urplötzlich kreischend auf mich losging. ( schizophrener Schub, sie zertrümmerte dann noch eine Autoscheibe und prügelte sich mit den 2 Polizisten, die gerade auf Streife vorbeifuhren.)

Ein andermal, spät Abends, dunkel, Nero im Freilauf das Teichufer von Enten befreiend (jaaaa, vor 35 Jahren durften Hunde das noch) als mich ein US Soldat anquatschte. Ich denke er wollte nichts Schlimmes. Doch ich war genervt, müde, hatte einen verdammt harten Tag als Pflegeschülerin hinter mir und ich reagierte sehr barsch. Er folgte mir und berührte mich an der Schulter. Ich wehrte giftig ab, er hielt mich eher beruhigend fest, ich brüllte los und da war er, wie ein Blitz aus dem Dunkeln, gefährliches Knurren, blinkende Zähne und er hing im Arm des Soldaten. Der Kerl zerrte und schrie, Nero hielt ihn fest. Auf mein 2. Aus liess er los und der Typ rannte wie vom Teufel gejagt los. Da war ich froh, dass der Hund soweit ausgebildet war, um das Kommando Platz umgehend zu befolgen.

Mein schlimmstes Erlebnis: In Frankreich, Cote A'zur, Spät Abends, alleine in einer Stranddisco. Auto mit Hund ca. 200 M im Pinienwald. Schöner Abend, bemerkte 2 Typen, die mich immer wieder beobachteten aber nie zum Tanzen holten oder sonstwie ansprachen. Ich dachte mir später am Abend, besser ich gehe, solange es noch Leute hat und zahlte. Die Typen zahlten auch. Ich ging, sah die Typen gingen auch. Ich lief in den Wald Richtung Auto (dachte, dumm und jung wie ich war, Alles nur Zufall), die Typen folgten mir. Ich zog die Schuhe aus und rannte, die Typen rannten mir hinterher. So eine Angst hatte ich niemehr in meinem Leben. Ich dachte nur noch ich muss das Auto erreichen und Nero rauslassen. Ein Zurück gabs nicht mehr. Ich kam am Auto an, riss hinten die Heckklappe auf und schrie, wo sind die Lumpen, fassssss. Der eine Kerl war bis auf 5 Meter schon ran, da fuhr Nero wie ein Blitz aus dem Auto und packte den Kerl mit Gebrüll. Der andere haute sofort ab, der Gepackte riss sich los und rannte ebenfalls davon. Nero hinterher und ich hörte, dass er ihn mindestens noch 2 mal packte. Dann kam Nero mit blutigem Maul zurück.

Ich sass schlotternd und weinend meinen Hund umklammernd im Auto. Am nächsten Tag fuhr ich die ganze Strecke an einem Tag nachhause.

Die wissen das schon zu unterscheiden, wann es ernst ist.

Gruss Eva

Besser als der Sonntagsabend-Tatort.. ich werd mal Chips kaufen gehen, mein Fachbuch in die Ecke legen und mich mit einem Bierchen vor den PC setzen und diese spannenden Geschichten lesen... :)

AsadTheFirst
04.12.2012, 12:55
Gab es hier nicht mal diese Geschichte von einer RR-Halterin, deren Hund den Gärtner nie aus den Augen ließ. Während er das bei allen andern nicht so handhabte.

Und dann.... dann wurde dieser Gärtner eines Tages verhaftet: Irgendwelche Gewaltverbrechen hatte er begangen und wurde gesucht.

Mich hat diese Geschichte damals sehr beeindruckt.

Tommy2801
04.12.2012, 13:00
Bei meiner Hündin ist mir aufgefallen, das sie mitunter nach meinen Gefühlszustand/Empfinden reagiert. Bei Gassirunden im Dunkeln ist sie sowieso aufmerksamer. Gehe ich z.B. abend bei uns durchs Dorf und es kommen Leute entgegen gibts eigentlich keine Reaktion ihrerseits, auch ich hab da keine Angst da es sich zumeist um bekannte Gesichter handelt.

Laufe ich nach Dienstschluß bei mir auf Arbeit (so zwischen 23-2Uhr nachts, ich geh da nur eine kleine Pipirunde und bringe den Müll vom Laden weg) durchs Viertel in der Stadt, sieht das Verhalten von Amira ganz anders aus. Ich muß dazu sagen in dem Stadtteil ist schon genug passiert und es sind manchmal komische Gestalten unterwegs, oft auch angetrunken usw.
Sie ist höchst aufmerksam sobald sich jemand nähert und knurrt auch teilweise sehr bedrohlich. Ich denke schon sie merkt das mir etwas mulmig ist bzw. das Frauchen leicht Muffensausen hat. Ich könnte per Kommando "Nein, ist gut" sie vom Knurren abhalten, mach ich aber in genau diesen Situationen nicht. Wir passieren dann in ausreichendem Abstand die Personen und gut ist.

Ich denke die Hunde erkennen sowohl die Gefahr, als auch den Gemütszustand Ihrer Bezugsperson bzw. spüren Angst und Panik beim Herrchen.


LG Doreen

tiny68
04.12.2012, 13:27
ich will meinen Wuff nicht verunglimpfen...aber der is so ne treudoofe kartoffel...ich bin mir nicht sicher ob bei gefahr nicht ich diejenige wäre die *zubeißen * würde vor lauter Angst um meinen Hund:scept:

lg tiny

AsadTheFirst
04.12.2012, 13:32
ich will meinen Wuff nicht verunglimpfen...aber der is so ne treudoofe kartoffel...ich bin mir nicht sicher ob bei gefahr nicht ich diejenige wäre die *zubeißen * würde vor lauter Angst um meinen Hund:scept:

lg tiny

Jajaaaaaaaaaaaa, träum weiter.... :D

DAS haben wir auch bei unserer ersten Hündin gedacht. Bis sie unsern Sohn fressen wollte, weil der zur Schumi-Bahn zum Rennen fahren wollte, einen Rennanzug anhatte, Sturmhaube und Sturzhelm. Und Alice nicht mitbekommen hatte, wie er sich umzog, sondern er stand da plötzlich.

Da brachte Sony nur noch ein krächzendes "Alice, ICH bins" raus. Was zu sofortigem Entschuldigungsritual führte und Aice nur noch dauerbeschwichtigte...

tiny68
04.12.2012, 14:03
[QUOTE=AsadTheFirst;633497]Jajaaaaaaaaaaaa, träum weiter.... :D

:rofl:*kopfkino*... nein jetzt mal ohne spaß...also von zurückhaltung oder Vorsicht bei Fremden ist bei ihm aber gar nichts zu entdecken...alles wird freudestrahlend mit einem *wediwedi* begrüßt. Ich will keinen Hund der ständig in hab-acht-stellung ist....aber bei ihm bin ich mir nicht so sicher ob er einen (bsp.)Einbrecher nicht zu Tode lutscht bevor er ihn verbellt. Das einzige was ihm wirklich unheimlich ist, ist Nebel. Da läuft er *am Mann*, aber nicht um mich zu schützen (denk ich mal). Also hoff ich das sämliche :angel: auf mich/uns aufpassen damit ich niemals in so eine verfahrene Situation reinrutsch.

lg tiny

Jackal
04.12.2012, 14:45
ich kann auch bestätigen, dass Hunde sehr wohl merken, wann sie verteidigen müssen und wann Mensch regelt. Im Falle eines Angriffs ist das ja auch nicht so schwer. Mensch wird da schon genug Signale (Körpersprache, Geruch etc.) senden.

Umso wichtiger aber, dass besonders Halter großer Hunde, ihre Hunde so weit erziehen und unter Kontrolle haben, dass sie ansprechbar und abrufbar bleiben.

Bei all den Berichten, in denen Hunde zu Recht und zum Glück eingegriffen haben, gibt es nämlich auch die vielen Situationen, in denen Hunde eine Gefahr falsch bewerten können. Und dann muss der Besitzer seinen Hund kontrollieren können.

Angreifen musste meine Hündin noch niemanden, vertreiben und/oder stellen schon. Da sie über reichlich Wacheigenschaft verfügt bin ich mir sehr sicher, dass sie bis zum Äußersten gehen würde, wenn sie müsste. Ich hoffe inständig, dass wir beide das nie erleben müssen.

HeikeCR
04.12.2012, 14:49
ich will meinen Wuff nicht verunglimpfen...aber der is so ne treudoofe kartoffel...ich bin mir nicht sicher ob bei gefahr nicht ich diejenige wäre die *zubeißen * würde vor lauter Angst um meinen Hund:scept:

lg tiny

Ich glaube, da wärest du erstaunt! Ich habe ja schon oft von Batoka berichtet, die ihr Leben lang eine echte Dame war, immer freundlich, immer liebenswert und manchmal fast harmlos erscheinend. Sie war einfach so, da mußte ich gar nicht viel tun.
Aber zweimal habe ich sie auch anders erlebt - beidemale fast präventiv, also bevor die Situation eskalierte.
Hunde haben sehr feine Sensoren für Nuancen und erkennen Situationen viel schneller und feinfühliger als wir Menschen. Die Urinstinkte sind da, definitiv, auch wenn sie unter einer guten Erziehung versteckt sind.
Das trifft mit Sicherheit auch auf deine Kartoffel zu :D.
LG
Heike

chilli09
04.12.2012, 15:07
Ja genau,

die Instinkte sind da, insbesondere bei Kartoffeln :) meine beste Freundin passte unlängst über das Wochenende auf Chilli bei uns im Haus auf. Wir kamen in der Nacht wieder,natürlich auf leisen Sohlen und ohne Licht,um keinen aufzuwecken. Chilli kam aus dem Wohnzimmer geschossen und stürzte sich im Blindflug auf meinen Mann. Hat ihn aber noch im letzten Augenblick erkannt...sonst bewegt sie sich nicht,wenn wer kommt,oder es klingelt .

Heidi

cara8710
04.12.2012, 15:08
Also ich bin auch der Meinung das Hunde in Gefahrensituationen einfach instinktiv reagieren.

Ein Beispiel dazu hatte ich auch vor über 10 Jahren mit meiner ersten Hündin (Debby 1996-2010), die an einem warmen Sommerabend ganz entspannt im Freilauf rumflitzte, rechts am Wegesrand jede Menge große alte Pappeln - das war unsere Standardrunde, die sind wir unzählige Male gelaufen und an besagtem Abend kommt meine Debby zielstrebig auf mich zugerannt, stellt sich mit aufgestelltem Kamm leise knurrend, Zähne zeigend und definitiv bereit mich zu verteidigen direkt vor mich und ich leine vorsichtshalber an. Ein paar Meter weiter tritt uns plötzlich ein nackter Mann in den Weg, der hatte Debby zuvor wohl nicht gesehen, aber als er meine "wilde Bestie" entdeckt hat, hat er es sich schnell anders überlegt und die Beine in die Hand genommen...

Das war in 14 Jahren das einzige Erlebnis dieser Art, da sie eine absolut "coole" Hündin war, die fast jeden mochte oder ignorierte, aber in der Situation hat Sie weit vor mir die Gefahr entdeckt und super reagiert.

Viele Grüße
Yvonne & Cara (& Debby für immer in meinem Herz)

Rosemarie Karsten
04.12.2012, 15:17
Also ich bin auch der Meinung das Hunde in Gefahrensituationen einfach instinktiv reagieren.

Ein Beispiel dazu hatte ich auch vor über 10 Jahren mit meiner ersten Hündin (Debby 1996-2010), die an einem warmen Sommerabend ganz entspannt im Freilauf rumflitzte, rechts am Wegesrand jede Menge große alte Pappeln - das war unsere Standardrunde, die sind wir unzählige Male gelaufen und an besagtem Abend kommt meine Debby zielstrebig auf mich zugerannt, stellt sich mit aufgestelltem Kamm leise knurrend, Zähne zeigend und definitiv bereit mich zu verteidigen direkt vor mich und ich leine vorsichtshalber an. Ein paar Meter weiter tritt uns plötzlich ein nackter Mann in den Weg, der hatte Debby zuvor wohl nicht gesehen, aber als er meine "wilde Bestie" entdeckt hat, hat er es sich schnell anders überlegt und die Beine in die Hand genommen...

Das war in 14 Jahren das einzige Erlebnis dieser Art, da sie eine absolut "coole" Hündin war, die fast jeden mochte oder ignorierte, aber in der Situation hat Sie weit vor mir die Gefahr entdeckt und super reagiert.

Viele Grüße
Yvonne & Cara (& Debby für immer in meinem Herz)


So ein Erlebnis hatte ich vor vielen Jahren auch mal.. "ER" kam hinter einem Werbeplakat hervor und war unter seinem beigen Trenchcoat nackisch.. und "er" stand :D
Na ja.. ich hab erst mal genau hingeguckt.. ob das, was ich da sehe auch tatsächlich da ist..
Dann dachte ich mir: der hat vielleicht eine mittelschwere bis schwere Macke und man weiß ja nie..
Dann dachte ich mir: wenn ich jetzt Angst zeige, wird er vielleicht noch mutiger
Dann entschied ich mich:

lauthals zu lachen :D:joker::D:blink:
"er" stand nicht mehr und "ER" veschwand wieder hinter der Plakatwand

Ich ging lauthals lachend davon :)

Muss immer noch lachen, wenn ich daran denke..
Damals hatte ich leider keinen Hund dabei.. Meine Wuffelinchens hätten das Objekt der Begierde sicherlich aus nächster Nähe betrachten wollen :D:devil:

Vorname Nachname
04.12.2012, 15:57
Muttern war mal mit meinem, nun ja, robusten Senior an der Leine unterwegs (da war er noch kein Senior).
Der war, was Menschen angeht, ein echtes Lämmchen, sensibel wie sonstwas und hielt sich eigentlich aus allem raus.
Nun ja, Muttern wurde von nem wildfremden Mann angepöbelt (da kochte grad wieder die Kampfhundedebatte hoch, und der Typ dachte wohl er hätte mit der alten Dame ein passendes Opfer gefunden).
Hund hat dann doch deutlich gedroht (ohne zu ziehen, der hätte auch mich umschmeißen können) und Mutti, nicht doof, hat einfach gesagt "ich weiß nicht, wie lang ich den noch halten kann" ... Schwupps, trollte sich der Blödmann.
Zu wissen, wann was angesagt ist, macht die richtig guten Hunde aus .....

Mumpi
04.12.2012, 18:09
Huhu, ich dachte bis vor kurzem auch noch, der Mumpi unser Hundekind ist ne ganz liebe nur freundliche Maus, der sich über jeden und alles bis zum umfallen freut. Handwerker im Haus, außer gestreichelt werden - kein Interesse. Nun haben wir aber ne neue Küche kaufen müssen und die alte mußte ja raus - ich war mit dem Hundekind auf Fahrradtour und kam zurück und seh unser Grundstückstor weit offen stehen - ich wußte ich hatte es geschlossen - und zwischen den alten Küchenutensilien einen schmuddeligen, großen Mann rumwühlen. Ich sprach den Typen etwas ungehalten an, was das denn solle - von ihm kam nur ein recht barsches "Du noch brauchen" und wollte mir offensichtlich sehr nahe kommen und siehe da, mein Mumpi - mein Hundekind, stand mit jeder Muskelfaser angespannt da und stellte sich massiv schützend schräg vor mich hin, das reichte offenbar, denn der Typ lief sofort von dannen.
Die erste Geschichte erlebte ich mit meinem ersten Hund einem - wie ich dachte Riesenbaby - einem Rotti-Rüden. Damals lebten wir relativ weit entfernt von anderen Häusern und weil mein Hund so ein Schaaf war, hatte ich ihm beigebracht zu bellen, wenn ich ihm ins Halsband fasse - in der Hoffnung für den Fall der Fälle zumindest den Eindruck zu erwecken, der könnt vielleicht beißen. Umständehalber mußte ich einmal mit Hund auf einen Bekannten warten und zwar in Hamburg-St.Pauli. Auf der anderen Straßenseiten sah ich zwei Punks offensichtlich angetrunken die sich einer alten Frau näherten und sie anpöbelten, sie solle ihnen Geld geben, in der nächsten Sekunde rissen sie der Frau die Einkaufstaschen aus der Hand und bedrängten die Frau noch stärker, ich lief auf deren Straßenseite, nahm all meinen Mut zusammen und griff meinem Hund ins Halsband, und hoffte zumindest soviel Eindruck zu machen, daß die Idioten von der Frau ablassen, doch ich erkannte meinen Hund nicht mehr wieder, der ging ab wie die Feuerwehr und wollten die zwei Typen ganz offensichtlich aufmischen, denn ich konnte den 48kg Brocken kaum noch halten - und ich bin182cm groß - . Mein Riesenbaby hatte ganz klar die Situation erkannt war stinkensauer. Die Kerle ließen sofort von der Frau ab und ich setzte die schlotternde Ärmste ins nächste Taxi zusammen mit den Resten ihrer Einkäufe. Ganz ehrlich über evtl. rechtliche Folgen habe ich mir in der Situation absolut keine Gedanken gemacht, es ist sicher nützlich sich auch mal darüber Gedanken zu machen, aber wenn man dann in so einer scheixxx-Situation steckt bin ich zumindest dafür wohl nicht cool genug. Im Gegenteil, ich bin meinen Hundis sehr dankbar, daß ich mich bislang immer auf sie verlassen konnte. Ganz liebe Grüße - ganz besonders an die Regenbogenbrücke und meinen Herrn Sarotti

zweiaufeinenstreich
04.12.2012, 20:41
Hallo,

ich hatte bis heute zwei Situationen mit meinen Jungs, wo klar ersichtlich war, dass sie mich in Gefahr sahen und bereit waren mich gemeinsam zu verteidigen, und das im Bruchteil einer sekunde.

das erste mal waren sie vielleicht gerade mal 14 Monate alt. Wir gingen während des Spazis über eine abgemähte Wiese. Die Jungs etwa 5-7m vor mir, als ich hinter mir was hörte, ich drehte mich um und sah den streunenden Schäfi des nahegelegenen Bauernhofes full speed auf mich zurennen. Ich erschrak so sehr, dass mir ein Angstschrei entfuhr.
Innerhalb kürzester Zeit schossen meine Jungs an mir vorbei und stellten sich in Formation vor mich, wild drohend dem Schäfi gegenüber. dieser machte auf dem Absatz kehrt und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Eine verfolgung hielten meine Jungs nicht für nötig....brave boys.

dann erst kürzlich, als mir ein stürmischer junger Bursche, der öfters zu uns ins Haus kommt, mir mitten im Gelände mit ausgebreiteten Armen entgegestürmte und mir eigentlich nur zum Geburtstag gratulieren wollte.
Tyson, Filou und Balou, noch an der Leine sahen Gefahr für mich und haben Burschi schnell und effektiv in Formation verbellt....im Bruchteil einer Sekunde....

Mich beruhigt schon, dass sie zunächst nur eindrucksvoll warnen und drohen und nicht zum wirklichen Angriff übergehen. Aber vermutlich wissen sie selbst, welche Dosis an Agression nötig ist um ihr Ziel, mich zu schützen, zu erreichen.....brave boys.

LG
Heike

HeikeCR
04.12.2012, 21:54
Ja genau,

die Instinkte sind da, insbesondere bei Kartoffeln :) meine beste Freundin passte unlängst über das Wochenende auf Chilli bei uns im Haus auf. Wir kamen in der Nacht wieder,natürlich auf leisen Sohlen und ohne Licht,um keinen aufzuwecken. Chilli kam aus dem Wohnzimmer geschossen und stürzte sich im Blindflug auf meinen Mann. Hat ihn aber noch im letzten Augenblick erkannt...sonst bewegt sie sich nicht,wenn wer kommt,oder es klingelt .

Heidi

Hihi, Heidi - sowas kenne ich auch. Noch in Dtl - damals :D - hatte mein Mann sich im Keller einen Raum zum Farbe spritzen für die Rümpfe seiner Modellschiffe eingerichtet. Wegen des feinen Farbnebels trug er eine Atemmaske und hatte eine Mütze auf. Einmal ist er so nach oben in die Wohnung gekommen, weil er was vergessen hatte.
Ich gebe zu - er sah verboten aus und Batoka mutierte im Bruchteil einer Sekunde zum Wehrwolf und wollte den Außerirdischen erledigen. Nur seine Stimme stoppte sie dann im Flug ...:D

HeikeCR
04.12.2012, 22:26
Batoka mutierte im Bruchteil einer Sekunde zum Wehrwolf

Ich Dösi zitiere mich mal selbst: :rofl: - zum Werwolf natürlich

susa1
04.12.2012, 22:55
ich denke, sie spüren stimmungen und gemütslagen-und handeln dann (wohl insbesondere dann, wenn HH aus welchen gründen auch immer grade nicht handeln kann...auch das merken sie)
beispiel:
Bhanu ist ein seeeeehr freundlicher rüde - gegenüber menschen eher zu freundlich (er glaubt nämlich, dass alle nur ihn streicheln wollen und gleich im anschluss bestimmt ein tolles leckerlie aus der tasche ziehen..:devil:)
ich gehe also mit ihm spazieren, treffe eine ehemalige kollegin...das war mir sehr unangenehm, weil ich psychisch in einem sehr schlechten zustand war und ganz sicher keine lust hatte, irgendwelche fragen zu beantworten.....die dame bleibt stehen, drängt mir das gespräch auf, fragt...:mad::mad::mad:; Bhanu-schäfchen hat offenbar gemerkt, wie unangenehm das für mich war-stellt sich zunächst zwischen uns und legt dann der dame ohne einen laut beide pfoten auf die schultern. situation gerettet-wir konnten gehen


darf hund zwar nicht...aber ich kann euch sagen: ich war derart froh, da wegzukommen...
LG Susanne

Eva57
05.12.2012, 10:31
Was Marlis schreibt, finde ich schon sehr wichtig.

Die Zeiten haben sich geändert und auch das Wahrnehmungsempfinden der Menschen.

Ein kleines Beispiel: Ein Autounfall, der Fahrer bewusstlos. Retter wollen ihn bergen, Hund lässt sie nicht an sein Herrchen ran.

Schlagzeile von vor 30 Jahren: Hund beschützt bewusstloses Herrchen.
Schlagzeile heute: Kampfhund greift Retter an.

Ein kleiner aber feiner Unterschied:scept:

Gruss Eva

ps. die Schlagzeilen sind nicht erfunden.

Tommy2801
05.12.2012, 10:43
Ein kleines Beispiel: Ein Autounfall, der Fahrer bewusstlos. Retter wollen ihn bergen, Hund lässt sie nicht an sein Herrchen ran.

Schlagzeile von vor 30 Jahren: Hund beschützt bewusstloses Herrchen.
Schlagzeile heute: Kampfhund greift Retter an.



Das ist bei uns in der Gegend vor kurzem erst passiert, leider mit traurigem Ende. Der Hund ließ die Rettungskräfte nicht an seine verletzte Familie ran und wurde von der Polizei erschossen. Keine Ahnung ob das in der Situation auch anders zu regeln gewesen wäre, bzw. man den Hund ausser gefecht hätte setzen können ohne ihn zu töten.

LG Doreen

Eva57
05.12.2012, 11:24
Hallo Doreeen

Ja, das ist traurig. Doch ich verstehe diese Entscheidung, wenn es um sofortige und lebenserhaltende Massnahmen geht, so tragisch es für alle ist.

Doch wie so etwas heute von der Presse mehrheitlich dann verwendet wird, das macht mich traurig.

Gruss Eva

Vorname Nachname
05.12.2012, 12:43
...
Die Zeiten haben sich geändert und auch das Wahrnehmungsempfinden der Menschen.
Ein kleines Beispiel: Ein Autounfall, der Fahrer bewusstlos. Retter wollen ihn bergen, Hund lässt sie nicht an sein Herrchen ran.
Schlagzeile von vor 30 Jahren: Hund beschützt bewusstloses Herrchen.
Schlagzeile heute: Kampfhund greift Retter an.
...

Jep.
Wir haben als Kinder mal nen Tag im Haus von Verwandten verbringen müssen (statt draußen die Gegend zu erkunden), weil Onkels Dobermann sich morgens durch die Tür seines Verschlags gebissen hatte und frei im Hof rumlief ... da konnte niemand ran außer Onkel selber, der auf Arbeit war. Völlig normal. Heute sind die Erwartungen einfach höher was, nun ja, Alltagstauglichkeit angeht ...
Früher protzte Mann halt gern noch mit der "Schärfe" seines Hundes, heute gilt er zu recht als Versager, wenn er nen bissigen Hund hat.

chilli09
05.12.2012, 19:01
Ich Dösi zitiere mich mal selbst: :rofl: - zum Werwolf natürlich
Trotz Atemmaske wäre er wohl fast erstickt,oder? Die lieben Kleinen ....

sputnik
05.12.2012, 20:20
Meine Hündin Mirka, welche aus dem Tierschutz und sehr zurückhaltend war hat mich auch mal vor Schlimmerem bewahrt.

Ich sitze, wie immer morgens in der Küche und frühstücke.

Mirka liegt unter dem Tisch auf ihrer Decke.

Urplötzlich springt sie auf und läuft knurrend und bellend an die Wohnungstür, was sie sonst nie gemacht hat. Die Tür konnte ich von der Küche aus nicht sehen und ich hatte auch nichts ungewöhnliches gehört.

Dann hörte ich sie jaulen.

Nun springe ich auf um nachzusehen was passiert ist. Die Tür ist zu, ich halte Mirka am Halsband, mache die Tür auf und vor mir stehen zwei Typen im Monteurkittel und schlottern.

Sie wollten in meine Wohnung, haben die Tür geöffnet (leider hatte die von außen auch eine Klinke und keinen Knauf) haben Mirka gesehen und ihr die Schnautze in der Tür geklemmt.

Auf meine Frage, was machen sie denn hier kam dann eine fadenscheinige Ausrede.

Die waren bei uns durch den leider unverschlossenen Hintereingang (meine Mitbewohner hielten es nicht für nötig die Hintertür zu verschließen) gekommen und wollten mal eben in meine Wohnung.

Ich Kripo informiert und die sagten mir, dass Einbrecher in Monteurskitteln hier bei uns z.Zt. ihr Unwesen treiben.

Mirka, die weder aus meinem Verhalten heraus beim Frühstück oder einer Geste von mir wissen konnte, das Gefahr droht hat von sich aus gehandelt und das Richtige gemacht.

Ich denke, unsere Hunde spüren die Gefahr ohne unser Zutun.

Lg. UTE

Stefanie R.
05.12.2012, 20:32
Unterordnung hat nichts mit Unterdrückung zu tun.

DAS empfinde ich als den großartigsten Satz in diesem gesamten Fred. Wollte ich nur mal gesagt haben. :)

Was die Entscheidungsfreiheit meines Hundes anbelangt: Im Alltag sehr zuverlässig und an mir orientiert, ist trotzdem seine Freigeist-Persönlichkeit erhalten geblieben. Wegen u.a. dieser Eigenschaft wollte ich einen RR. Ich bin ich mir sicher, dass er im Falle eines Falles selbst entscheiden wird. Ich hoffe nicht, dass ihn mal jemand auf die Probe stellt.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam

shirotora
12.12.2012, 16:10
Ich Dösi zitiere mich mal selbst: :rofl: - zum Werwolf natürlich

Die funktionieren aber nur bei Vollmond (da war Wehrwolf schon besser)...:D

Bei uns kam neulich der Virgin-Mann (nee ob der Jungfrau war weiss ich nicht) um die Tivo-Box zu installieren. Der durfte nach meiner Ansage dann auch reinkommen. Zimba lag die ganze Zeit neben seinem Werkzeugkasten und hat jede Bewegung genau beobachtet. Als der Typ kurz nach draussen zu seinem Van ging, ging der Schnoesel sogar mit (ist ja schliesslich auch SEIN Parkplatz und SEINE Nachbarschaft).

Wenn uns um diese Jahreszeit, ist ja nachmittags immer schon fast dunkel hier oben, laeuft der Schnoesel ploetzlich ungefragt bei Fuss, wenn uns jemand entgegenkommt, der ihm nicht geheuer erscheint. Ich denke auch, die koennen Situationen schon richtig einschaetzen.