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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage (Schein)angriffe



Willi13
28.09.2014, 18:41
Liebe Forum-Teilnehmer, ich bin neu hier in diesem Forum und habe mich angemeldet, weil wir einige, wenige Verhaltensweisen unseres RR (männlich, 1,5 Jahre) nicht recht einordnen können. Wir sind hundeerfahren (keine RR) und haben seit August 13 einen RR. Wir sind sehr viel draussen und aktiv und bewegen uns viel mit unserem RR. Derzeit sind wir in Urlaub. Gelegentlich startet er vollkommen unerwartet und nach wochenlanger Ruhe kurz hintereinander zweiScheinangriffe auf vorbeilaufende Personen. Ähnliches macht er zuhause gel. bei den Nachbarn. Es ist nicht absehbar, erkennbar und nicht vorhersehbar. Wer hat Erfahrung damit? Liegt es ggf. an der eigenen 'Schwäche', die man als Herrchen zeigt?! Warum 45mal alles friedlich und plötzlich zweimal hintereinander? Jeder kompetente Hinweis ist willkommen. Vielen Dank. Willi13

Samsondg
28.09.2014, 21:49
Hallo!

Ich würde zunächst den Tag und den davor betrachten, ob er sehr anstrengend für den Hund war. Der nächste Gang würde mich zum Tierarzt führen, um Schmerzen und Schilddrüsenunterfunktion abzuklären.

Wenn dass alles mit negativen Ergebnissen verläuft, würde ich nochmal in die Situationen schauen - vorher nicht

LG
Dörthe

spechti
28.09.2014, 21:52
hallo,

ich würde ja zunächst mal gerne wissen, wie so ein "Scheinangriff" überhaupt aussieht bei Eurem Hund.
Da gibt`s ja `ne enorme Bandbreite und jeder interpretiert das anders....


LG, Suse

Heins
28.09.2014, 22:22
angriff auf menschen, das geht garnicht. nicht auszudenken, was da alles passieren kann. der hund sollte umghend mit maulkorb und leine gesichert werden und dann kann man versuchen, den ursachen auf den grund zu gehen - vorgeschichte des hundes, tierarzt, trainer, ggf hundepsychologe, ..

btw: schilddrüsenprobleme halte ich für eher unwahrscheinlich bei einem hund diesen alters.

berki
28.09.2014, 22:53
Hallo, ein RR-Rüde mit 1,5 Jahren ist noch voll in der Pubertät. Dazu gehören, individuell unterschiedlich, auch Unsicherheitsphasen. Ein Scheinangriff auf Personen (ich nehme an, er rennt zu eben diesen und verbellt sie?) ist eins der möglichen Symptome dieser Entwicklungsstadien. Meist sind es Einzelpersonen, die derartig verbellt werden (Alleingänger symbolisieren für ein Rudeltier Stärke/Macht und somit Gefahr: nur wer so stark ist, dass er kein Rudel braucht, wagt es, allein durch`s Leben zu gehen).
Wahrscheinlich erledigt sich diese Situation von selbst mit zunehmendem Alter, Sicherheit und Erfahrung. Es liegt aber jetzt an euch, solche Erlebnisse zu vermeiden/unterbinden, damit sich aus einer durch Unsicherheit hervorgerufenen Reaktion nicht eine verfestigte Verhaltensweise entwickelt.
LG Thomas

gina98
28.09.2014, 23:21
btw: schilddrüsenprobleme halte ich für eher unwahrscheinlich bei einem hund diesen alters.
???????????????? Herr Dr Heins ?????

Heins
28.09.2014, 23:46
was schlägst du vor, gina? volle diagnostic, ct, ..

Bronco
29.09.2014, 05:38
Hallo Willie13,

Zuerst einmal willkommen im Forum und schön daß Du hier her gefunden hast! Ich finde es gut, daß Du für euer "Problem" nach einer Lösung suchst und bin mir sicher daß Du hier viele Erfahrungen von anderen bekommen wirst.

Deine Beschreibung des Verhaltens ist leider etwas kurz gefasst, so daß man sich als aussenstehender gar nicht recht vorstellen kann, was genau man sich darunter vorstellen kann.
Ich bin sicher keiner von denen, die Dir wirkliche Hilfestellung anbieten kann, aber beim Lesen Deines Posts haben sich mir einige Fragen gestellt.
Zum Beispiel: Seit wann macht der Hund das wohl? Gab es vielleicht irgendein Ereignis, was das Verhalten ausgelöst haben könnte? Hat sich sonst noch etwas im Verhalten des Hundes geändert, was als eher weniger Relevant eingestuft wird, aber im Zusammenhang stehen könnte? Wie ist wohl der grundsätzliche Charakter von dem Rüden? Wie genau muss man sich das Verhalten in so einer Situation vorstellen?

Zudem musste ich von meinen Hunden lernen, daß sie eigentlich nie willkürlich agieren. Immer wenn sie ein Verhalten zeigten, daß ich nicht nachvollziehen konnte zeigte sich nach einer Weile des Beobachtens, daß es durchaus einen Grund dafür gab, ich brauchte nur etwas Zeit um diesen zu erkennen, weil es oft Dinge waren die für mich absolut normal erschienen, so das ich ihnen zuerst keine Beachtung schenkte.
Als Bronco ca. ein halbes Jahr als war, begann er beispielsweise Menschen die er gut kannte und sehr mochte anzubellen. Es dauerte eine ganze Weile bis wir feststellten, daß die Ursache dafür die Jahreszeit war:blink: Es war Winter geworden und die Zeit des Mützen-Tragens hatte begonnen, er erkannte die Menschen einfach schlicht weg nicht, solange sie noch eine gewisse Entfernung hatten. Vielleicht fällt Dir ja irgendeine Parallele zwischen den Menschen ein, bei denen euer Hund so ein Verhalten zeigt? Manchmal sind das lediglich Dinge wie Kleidung, eine bestimmte Art sich zu bewegen oder ein bestimmtes Verhalten.

Vielleicht helfen Dir die Fragen ja ein wenig, eure Situation etwas genauer zu Schildern, dann wirst Du sicher einige Antworten bekommen!

L.G. und viel Spaß im Forum
Mella

Rosemarie Karsten
29.09.2014, 07:16
Niemand hier wird dir sagen können, WARUM genau dein Hund dieses Verhalten zeigt.
Niemand hier war / ist dabei und hat es gesehen.
Hier können nur Vermutungen angestellt werden, die mehr oder weniger zur Aufklärung beitragen.

Ganz allgemein macht es immer Sinn, einen Hund, der PLÖTZLICH veränderte Verhaltensweisen zeigt,
einem Tierarzt vorzustellen, um körperliche /organische/hormonell bedingte Ursachen auszuschließen.

Darüber hinaus empfehle ich eine Ridgeback erfahrene Person hinzuzuziehen, die gewaltfrei arbeitet und
die Situation analysiert. Dementsprechend kann ein "Hilfeplan" / Trainingsplan erstellt werden.

Ein Hund, der mit einem bestimmten Verhalten / einer bestimmten Verhaltensstrategie zum Erfolg kam / kommt, wird diese Strategie zukünftig wählen.

Daher und um Menschen zu schützen, ist es enorm wichtig, den Hund an diesem Verhalten konsequent zu hindern. Da das Verhalten für euch sporadisch aufzutreten scheint, MUSS eine Leine an den Hund, damit die bestmögliche Kontrolle diese Situationen erst gar nicht entstehen lässt.

Gründe für das Verhalten können vielfältig sein:

angefangen von hoher Ansprechbarkeit auf Bewegungsreize
über Wach- Schutz- und Territorialverhalten
bis hin zu organisch / hormonell "gestützter" Symptomatik

kann es viele Ursachen haben.

Die Reihenfolge eurer Vorgehensweisen könnte sein:

Hund ab sofort konsequent an der Leine und ggfls Maulkorb sichern.
Tierarzt und gründlicher organischer / hormoneller ( Schilddrüsen) Check
Ridgeback erfahrenen gewaltfrei arbeitenden Fachmenschen hinzuziehen


VG Rosemarie

Joburg
29.09.2014, 09:10
Hallo Willi13,
die von Dir geschilderte Situation kenne ich ebenfalls von meinem RR, wobei dies bei uns nicht wirklich überraschend kam, da die Ursache hierfür bei uns naheliegend war. Die Situationen stell(t)en sich wie von Thomas beschrieben dar:

Ein Scheinangriff auf Personen (ich nehme an, er rennt zu eben diesen und verbellt sie?) ……… Meist sind es Einzelpersonen, die derartig verbellt werden ....

Allerdings passiert dies nur, wenn die Menschen meinem RR – nach seinem subjektiven Empfinden – zu nahe kommen und hängt auch davon ab, ob er gesichert ist und damit keine Ausweichmöglichkeit hat, z.B. an Engstellen. Sind Menschen zwar in Sichtweite aber nicht zu nah, dann interessieren sie meinen RR nicht (selbst wenn er im Freilauf ist, ist er da auch abrufbar). …und in der Tat ist es so, dass es sich wirklich nur um Einzelpersonen handelt. Handelt es sich um eine Person mit Hund oder eine ganze Gruppe, dann passiert das nicht.

Wirklich beschädigend angreifen würde mein Hund zwar nicht, wenn er stellt und verbellt, aber an Engstellen, z.B. Gehweg, wo es keine Möglichkeit zum Ausweichen gäbe, würde er sicherlich nach vorne gehen. Nichtsdestotrotz bzw. eben genau deshalb stimme ich Heins und Rosemarie zu, dass es zunächst einmal natürlich wichtig ist, den Hund zu sichern und sich mit dem Hund umsichtig und vorausschauend in Eurer Umwelt zu bewegen. Schließlich finden das die Leute auch dann nicht wirklich toll und/oder bekommen Panik, wenn der Hund „nur“ stellt und verbellt und nicht beschädigend angreift. Woher sollen die Leute auch wissen, dass da nicht noch mehr kommt?...und beeindruckend ist auch ein „nur“ Stellen und Verbellen eines so großen Hundes allemal! Ob’s eines Maulkorbes bedarf, hängt meines Erachtens davon ab, wo Ihr Euch draußen bewegt und ob/welche Möglichkeiten es dann gibt, möglicherweise beschädigende Angriffe auf andere zu verhindern.

Für meinen RR z.B. habe ich entschieden, dass er keinen Maulkorb braucht, da wir uns nur dort im Freien bewegen, wo uns Menschen nicht plötzlich zu nahe kommen können. An unübersichtlichen Stellen ist mein Hund immer angeleint und je höher die Wahrscheinlichkeit, dass unverhofft jemand plötzlich vor uns stehen könnte, desto enger führe ich meinen Hund an meiner Seite. Vor Wegbiegungen oder nicht einsehbaren Wegen o.ä. in freiem Gelände an der Schlepp, rufe ich meinen Hund ran oder er bekommt das Kommando warte bis ich da bin, Einsicht genommen habe und ihn zum Weiterlaufen wieder freigebe. Im Wohngebiet an der (recht kurzen) Leine gibt es vor Wegkreuzungen ebenfalls ein „Warte“ mit Absitzen, bis ich die Lage gecheckt habe. Freilauf erlaube ich nur in sehr übersichtlichem Gelände. Auf fremdem Gelände, z.B. Tierarztpraxis, bei Bekannten o.ä. ist mein RR zwar nicht der Kuschelhund, der von allen gestreichelt werde möchte, aber er geht dort auf niemanden los….

Klar ist für mich auch, dass es nichts helfen wird, entsprechende Situationen nur zu meiden und darauf zu hoffen, dass sich durch die Vermeidung das Problem von selbst löst. M. E. kann man davon nicht ausgehen, selbst wenn es sich nur um eine pubertär ausgelöste Unsicherheit handeln sollte, woher soll man wissen, dass es wirklich pubertär bedingt ist und sich schon wieder „verwachsen“ wird?! Allerdings macht die Vermeidungsstrategie (so machen wir das auch) zumindest so lange Sinn, bis man sich im Training mit einem guten Trainer befindet und man weiß, welches Verhalten/Vorgehensweise geübt werden soll/muss. ….und ohne die Übung tatsächlich zu machen, erlangt man mMn keine Sicherheit, auch wenn man selbstverständlich meist eher dazu tendiert, entsprechende Situationen und den damit verbundenen Stress zu meiden.

Das Schwierigste ist aber meiner persönlichen Erfahrung nach, wirklich einen guten bzw. den richtigen Trainer zu finden, um nicht noch mehr Baustellen als die, welche man eh schon hat, aufzumachen.

Wir haben nun ein ¾ Jahr gebraucht um dies zu tun und derjenige, der nun in Frage kommt und uns zumindest schon mal auf Anfrage kurzfristig „begutachtet“ hatte, konnte uns den frühesten Termin für regelmäßiges Einzeltraining erst 3 Monate später anbieten…macht aber nichts, darauf kommt’s jetzt auch nimmer an…Hauptsache uns wird angemessen geholfen, das Warten wird sich mMn auf jeden Fall lohnen und bis dahin vermeiden wir halt, wie oben beschrieben….schließlich habe ich keine Lust auf Stress mit dem OA und ggf. einschränkender Konsequenzen für meinen Hund, ohne dass er die Chance bekommen hat, ein anderes Verhalten zu erlernen!

Was den Schilddrüsencheck anbelangt, hatte das mir eine ursprünglich angedachte Trainerin (ist TÄ und Verhaltenstherapeutin mit langjähriger Erfahrung) ebenfalls nahe gelegt. Aus diversen Gründen habe ich mich allerdings gegen das Training mit dieser Trainerin entschieden. Beim nächsten TA-Besuch (andere TÄ!) hatte ich trotzdem darum gebeten, ein entsprechendes Blutbild erstellen zu lassen. Was von der TÄ aber abgelehnt wurde mit der Begründung, der Hund sei viel zu jung, um etwas mit der SD haben zu können und sie glaube nicht, dass damit das Verhalten meines RR erklärbar wäre, zumal er zum einen keine anderweitigen Symptome einer SD-Problematik zeige und zum anderen das Problem vor dem Hintergrund unserer Historie mehr als nachvollziehbar ist.

Ich hab’s dann erst mal gelassen, werde aber um wirklich sicher zu sein, dass SD-Probleme tatsächlich ausgeschlossen werden können, diesen Test aufgrund des nochmaligen Anratens auch unseres zukünftigen Trainers nun doch machen lassen. Er ist der Meinung, sicher ist sicher, schaden tut’s nicht und man hat damit auch die Sicherheit, dem Hund tatsächlich gerecht zu werden und ihn fair trainieren zu können.

Einen schönen Urlaub noch, alles Gute und viel Erfolg - das wird schon!
Grüße
Joburg

SaBine
29.09.2014, 09:16
Gelegentlich startet er vollkommen unerwartet und nach wochenlanger Ruhe kurz hintereinander zweiScheinangriffe auf vorbeilaufende Personen. Ähnliches macht er zuhause gel. bei den Nachbarn. Es ist nicht absehbar, erkennbar und nicht vorhersehbar. Wer hat Erfahrung damit? Liegt es ggf. an der eigenen 'Schwäche', die man als Herrchen zeigt?! Warum 45mal alles friedlich und plötzlich zweimal hintereinander? Jeder kompetente Hinweis ist willkommen. Vielen Dank. Willi13

Willi,

Dein Hund mag physisch erwachsen aussehen - er ist es aber noch lange nicht. Ihr habt noch mindestens 1,5 - 2 Jahre Pubertät VOR Euch. In dieser Phase darfst Du grundsätzlich NICHT von einem berechenbaren Verhalten ausgehen, denn im Gehirn der Hunde wird in dieser Lebensphase, vereinfacht ausgedrückt, permanent neu verkabelt. Es gibt Kurzschlüsse, lange Leitungen, und bisweilen "kein Anschluß unter dieser Nummer".

Als Hundemensch musst Du das einkalkulieren, und Deinen Hund entsprechend im Auge behalten. Lerne, seinen Erregungslevel einzuschätzen, und seine Körpersprache zu lesen - Dein Hund zeigt Dir mit einiger Wahrscheinlichkeit schon vor seinem "Scheinangriff" an, dass er gleich Gas gibt. Wenn Du das erkennen kannst, kannst Du auch eingrätschen.

Du solltest Deinen Hund sichern, solange er dieses Verhalten zeigt - ob ein Maulkorb notwendig ist, vermag ich nicht zu beurteilen, manchmal sind solche Scheinangriffe ja auch "nur" die Flucht nach vorn, maximal begleitet von einem Stupser. Aber auch diese gilt es zu unterbinden, und dazu kannst Du beispielsweise eine Schleppleine durchaus zweckentfremden. Voraussetzung ist aber auch hier, dass Du früh genug erkennst, was sich da anbahnt, und schnell reagierst.

Übe mit Deinem Hund solche Begegnungen immer wieder, und sorg dafür, dass er sie als angenehm empfindet. Belohne konsequent, wenn Dein Hund sich Dir zuwendet, sobald andere seinen Weg kreuzen. Clickertraining kann hier hervorragende Dienste leisten, denn Du kannst damit punktgenau gutes Verhalten, das Dein Hund Dir vermutlich mannigfaltig anbietet, belohnen, und damit im Gehirn die Bahnen, die dieses Verhalten hervor bringen, stärken.

Aber nochmals: Du MUSST Dir klar machen, dass in den nächsten grob gerechnet zwei (!) Jahren das Verhalten Deines Hundes nicht unbedingt berechenbar ist, Du MUSST mit Überraschungen rechnen, jederzeit, und darauf vorbereitet = konsequent und permanent aufmerksam sein.

Dass das Verhalten auch bei Euren Nachbarn gezeigt wird, zeigt imho, dass Du ein bisschen gepennt hast, und nicht so mit dem Hund arbeitest, wie das wünschenswert wäre. Es ist an Dir, solches Verhalten bereits im Ansatz auf freundlich-konsequente Weise einzugrenzen und Alternativverhalten zu etablieren.

Dass Du die Gesundheit Deines Hundes gut im Auge behältst, setze ich an dieser Stelle einfach voraus.

Solltest Du das Gefühl haben, Unterstützung zu brauchen, scheue Dich bitte nicht, Dir einen guten Trainer an die Seite zu holen. Gute Adressen bekommst Du hier im Forum jederzeit, wenn Du sie nachfragst.

Alles Gute für Euch!
SaBine

gina98
29.09.2014, 09:18
was schlägst du vor, gina? volle diagnostic, ct, ..
Ich schlage vor ab und an mal keine unqualifizierten Beiträge zu verfassen

Eva57
29.09.2014, 09:50
Hallo und Willkommen

Sollte es sich um Stellen und Verbellen handeln, dann ist das eine Motivation, welche der RR schon haben kann. Da kommt es nicht so sehr darauf an, ob der Hund die Person kennt, sondern auf die Situation. Plötzliches Um die Ecke kommen, Begegnung auf einsamen Weg, unbemerkt von der Familie in den Garten kommen.

Da gilt es darauf zu achten, dass der Hund das nicht mehr machen kann, keinen Erfolg mehr damit hat (z.B. sichern vom Hund, um keine Kurve alleine lassen, rechtzeitiger Rückruf usw.) Kimba habe ich gelernt in diesen Situationen, statt ranzugehen, stehen zu bleiben und sich mir zuzuwenden.

Ich warte nun mal ab, ob du das noch etwas genauer beschreiben kannst.

Gruss Eva

ps. Gina98, net gut aufgestanden heute :confused:

dissens
29.09.2014, 10:13
ich würde ja zunächst mal gerne wissen, wie so ein "Scheinangriff" überhaupt aussieht bei Eurem Hund.
Da gibt`s ja `ne enorme Bandbreite und jeder interpretiert das anders....

Eben!

Leute, solange wir überhaupt nicht wissen, was genau wir nun unter dem von Willi verwendeten Begriff "Scheinangriff" zu verstehen haben, finde ich Interpretationen und erst recht Trainings-/Handling-Ratschläge bisl verfrüht.

@Willi:
Du wirst hier noch ungefähr 27 weitere Ratschläge bekommen, von denen einige, wenn Du die "Scheinangriffe" genauer beschreibst, vielleicht auch, annähernd passend sind. Aber es werden a) sehr verschiedene Ratschläge sein und b) kann Dir keiner von uns aus der Ferne die für DEINEN Hund richtige Maßnahme und schon gar nicht das für DEINEN Hund und für DICH richtige (und sehr wichtige!) Timing vermitteln.
Daher mein Rat für's Erste: Wenn Du auch nur den Hauch des Verdachts hast, dass das Verhalten Deines Hundes von den jeweiligen Gegenübern als bedrohlich empfunden (!) wird, lass erstmal die Leine dran und such Dir jemanden, der was davon versteht, sich das anguckt und Dich dann berät.

LG
Tina

Heins
29.09.2014, 10:26
Ich schlage vor ab und an mal keine unqualifizierten Beiträge zu verfassenvllt im anderen faden weitermachen? wie wärs?

bei einem 15 moatigen hund dessen verhalten nicht immer so ist wie es sein sollte, denke ich zunächst einmal an ein führungsproblem und nicht an irgendwelche gesungheitlichen ursachen, auch nicht an schilddrüsenprobleme (ja, ich weiß, das ist eine 'modeerkrankung' - ich weiß aber auch, dass es mittlerweile einige tierärzte gibt, die einfach mal so auf sdu behandeln weil der hundebesitzer so etwas angedeutet hat). wenn es schon gesundheitliches sein muss, dann schon eher eine anaplasmose, eine meningitis oder dergleichen - nein, nach einem hirntumor würde ich auch zunächst einmal nicht suchen.

nochmals: hund sichern und professionelle hilfe suchen.

gina98
29.09.2014, 12:10
Danke Eva ich hab gut geschlafen.
an Heins : ich reagiere höchst sensibel auf Kommentare wie SDU kann bei einem so jungen Hund ausgeschlossen werden , zumal die Aussage von jemand kommt der sehr leicht zu durchschauen ist. es gibt hier im Forum genügend Teilnehmer die sich deutlich besser auskennen als Teilnehmer Heins . ich lasse es nicht unkommentiert wenn ich einen solchen Schwachsinn lese da ich es besser weiß.
ich möchte diesen Post aber nicht mit solchen Diskussionen zumüllen dazu ist die Frage , wie mit dem jungen Rüden ab jetzt weiter gearbeitet wird viel zu wichtig . Ich melde mich in diesem Forum sowieso kaum noch zu Wort , habe hier einfach keine Lust mehr. Und ich habe auch keine Lust auf persönliche Nachrichten von diesem Herrn Heins .

Heins
29.09.2014, 15:28
ich reagiere höchst sensibel auf Kommentare wie SDU kann bei einem so jungen Hund ausgeschlossen werden oh, hatte ich 'kann ausgeschlossen werden' geschrieben? mir ist eher so, als hätte ich geschrieben: 'schilddrüsenprobleme halte ich für eher unwahrscheinlich bei einem hund diesen alters.' das ist ein unterschied und ich erlaube mir ein wenig sensibel auf die sinnverdreherei zu reagieren.

Asani Hekima
29.09.2014, 15:43
Bei einem 1,5 jahre alten rr kommt mir als allererstes auch ein altersbedingtes phänomen in den sinn.
Es ist ja nicht wirklich ungewöhnlich dass ein hund mit gewissen wach und schutzeigenschaften in der pubertät beginnt leute zu stellen, oder scheinangriffe zu starten.

Nichtsdestotrotz, darf man das nicht tolerieren. Also hund sichern ist die erste massnahme, die egal warum er das tut, sofort getroffen werden muss. Nicht abwarten um rauszufinden, ob es ein muster gibt und wie weit er denn wirklich gehen würde.

Einige haben es schon angesprochen. Bei einem rr dauert die pubertät, und mit ihr phasen der unsicherheit und unberechenbarkeit deutlich länger als bei den meisten anderen rassen. Genau das ist mit spätreif gemeint.

Thomas R
29.09.2014, 18:58
Ich muss auch sagen das so manches Verhalten eben auch einfach normal ist.
Blöd eben das es nicht in unser Bild passt...

Auch wenn ich nun wieder runter gemacht werde, sooo einiges löst sich am besten in dem man einfach sauber in der Erziehung weiter arbeitet, ja wieso nicht einen Trainer drauf schauen lassen aber eben einfach weiter am Ball bleiben.

Selbst mein eher als freundlich zu bezeichnender Hundi wollte mir mal aus einer Übermotivation an die Wäsche, irgendwie kam ich da nicht auf die Idee gleich meinen Tierarzt den nächsten Urlaub zu finanzieren.

Naja, mag unbedarf sein aber funktionierte bisher immer sehr sehr gut.

Monthy
29.09.2014, 19:02
Mitunter könnte dieses Verhalten aber auch nur eine simple Übersprungshandlung sein.

Von daher warte ich mal die Antworten auf die Fragen zur genaueren Situationsbeschreibung ab....:popcorn:

katzenlene
29.09.2014, 23:23
Langa hat in ungefähr gleichem Alter auch dieses Verhalten gezeigt,
Es handelte sich, um einen leicht gehbehinderten älteren Herrn, der sehr aufrecht und mit weit ausholenden Armbewegungen auf uns zu kam. Sie ging nach vorne und bellte.
Ich habe sie direkt angeleint und ein Gespräch mit dem Herrn geführt. Er war ziemlich aufgebracht und hat in entsprechend lautem Ton die Unterhaltung geführt. Das hat nicht unbedingt dazu geführt, dass Langa entspannter wurde. Bei den nächsten Begegnungen (fast täglich) sind wir wortlos aneinander vorbeigegangen. Wenn ich ihn kommen sah, nahm ich Langa sofort an die Leine und sie musste sich auf mich konzentrieren. Mittlerweile ist ihr der Herr so was von wurscht....
Wenn ich meinen Hund beobachte, erkenne ich, was ihn beunruhigt, was ihm Angst macht, oder ob er auf Krawall gebürstet ist. Dazu muss ich ihn aber auch permanent im Blick haben, um entsprechend reagieren zu können. Wenn ich dazu nicht in der Lage bin, muss professionelle Hilfe her.
Einem Hund zu vermitteln "Pass´auf, du musst dich um nichts kümmern, das erledige ich"! ist anstrengend.
Lohnt sich aber.
Drei Jahre hat es bei uns gedauert.
Sogar bei den Fasanen, Eichhörnchen etc. habe ich das Vorrecht der Jagd.:blink:

Jajosel
30.09.2014, 15:35
Willi,

Dein Hund mag physisch erwachsen aussehen - er ist es aber noch lange nicht. Ihr habt noch mindestens 1,5 - 2 Jahre Pubertät VOR Euch. In dieser Phase darfst Du grundsätzlich NICHT von einem berechenbaren Verhalten ausgehen, denn im Gehirn der Hunde wird in dieser Lebensphase, vereinfacht ausgedrückt, permanent neu verkabelt. Es gibt Kurzschlüsse, lange Leitungen, und bisweilen "kein Anschluß unter dieser Nummer".
(...)
SaBine

Ach, Sabine, du glaubst gar nicht, wie sehr dieser Passus unsere aktuelle Situation widerspiegelt!
Danke für die "griffige" Formulierung einer Zeit der Unsicherheit, die sich vom Hund ab und an auch auf mich übertragt.

VG von Jajosel mit der fast 8 Monate alten, allzeit über die Maßen vergnügten und unternehmungslustigen Enya

SaBine
01.10.2014, 12:15
Ach, Sabine, du glaubst gar nicht, wie sehr dieser Passus unsere aktuelle Situation widerspiegelt!
Danke für die "griffige" Formulierung einer Zeit der Unsicherheit, die sich vom Hund ab und an auch auf mich übertragt.

VG von Jajosel mit der fast 8 Monate alten, allzeit über die Maßen vergnügten und unternehmungslustigen Enya

Meine Liebe, ich blicke jetzt langsam auf das Ende von BamBams Pubertät zurück, heisst konkret: Das Licht am Ende des Tunnels leuchtet schon sehr hübsch hell :D, ich bin gefühlt noch sehr nahe dran an den "Kein Anschluss unter dieser Nummer" - Zeiten, und kann gut nachempfinden, wie es Dir ergeht. In den fiesesten Phasen hat mir ein Mantra geholfen: Das geht vorbei. Klingt simpel, nicht, aber ich konnte mich damit immer wieder runter holen, zum Durchschnaufen bringen, und oft motivieren, von vorn anzufangen. BamBam ist so ein Quecksilber-Hund, der endlos nachfragen kann - vor ihm war mein Geduldsfaden sehr dünn, inzwischen gleicht er einem ziemlich dicken Tau. Und davon profitiere ich heute in anderen Kontexten ganz enorm. Also: Das geht vorbei! Ganz sicher!!! :)

Eva57
01.10.2014, 18:47
Hallo Willi

Wie du sicher weisst,( du hast ja jeden Tag ein bis zwei x reingeguckt) hast du nun 36 Antworten bekommen.

Ein kleines Feedback dazu wäre ganz nett.....

Gruss Eva

spechti
01.10.2014, 21:04
Wie kommst Du denn auf 36 Antworten? :blink:

AsadTheFirst
01.10.2014, 21:06
Es sind

GEFÜHLTE

36 Antworten.

G - E - F - Ü - H - L - T - E :devil:

Eva57
01.10.2014, 21:18
verzählt:o.......:cool:

hu,hu Willi....kannst noch 10 Antworten abwarten....:blink:

Gruss Eva

katzenlene
01.10.2014, 22:08
Willi, nicht böse sein,
aber, wenn ich meinem Gegenüber eine Frage stelle und eine Antwort bekomme, gehe ich auch auf diese Antwort ein. Meinetwegen mit Gegenargumenten oder erneutem Nachfragen, aber ich reagiere.
So läuft das im realen Leben. Ich finde, auch im virtuellen Austausch sollten Höflichkeitsregeln eingehalten werden.

Willi13
04.10.2014, 19:05
Liebe Forum-Teilnehmer,

vielen Dank für die vielen Ratschläge. Viele davon haben uns bei der Einschätzung geholfen. Viele rieten dazu, sich an einen erfahrenden Fachmann für RR zu wenden. Ich kenne keinen. Wer hat den Erfahrungen mit vielen RR und schon seid Jahren und betreibt die Beratung professionell? Ich bitte um Empfehlungen.

Ich möchte nicht verhehlen, dass wir schon ein paar Erfahrungen gemacht haben mit `Fachleuten´ für RR und sind ein paar Mal enttäuscht worden.

Vielen Dank für Empfehlungen.
Willi13

Willi13
04.10.2014, 21:43
Hallo Katzenlene, welche Frage ist offen?

Xelunja
04.10.2014, 21:57
Guck mal unter cumcane - Hundeschule & Praxis für Tierverhaltenstherapie (http://www.cumcane.de)

Da kannst du nach PLZ suchen - es findet sich bestimmt jemand in deiner Nähe.

Alles Gute

LG
Monique

lillllly
04.10.2014, 22:05
Guck mal unter cumcane - Hundeschule & Praxis für Tierverhaltenstherapie (http://www.cumcane.de)

Da kannst du nach PLZ suchen - es findet sich bestimmt jemand in deiner Nähe.

Alles Gute

LG
Monique

Wollte ich auch gerade empfehlen. Aber Bianca Jansen (50km) entfernt gibt zur Zeit keine Stunden und die nächste ist fast 90km weg. Aber gerade wenn man ein so gravierendes Problem hat, sollten vielleicht auch weitere Wege in Kauf genommen werden.
Aber vielleicht hat ja jemand noch eine Empfehlung, die etwas näher ist.

Viele Grüße, Lisa

Jacques
05.10.2014, 06:46
Liebe Forum-Teilnehmer,

vielen Dank für die vielen Ratschläge. Viele davon haben uns bei der Einschätzung geholfen. Viele rieten dazu, sich an einen erfahrenden Fachmann für RR zu wenden. Ich kenne keinen. Wer hat den Erfahrungen mit vielen RR und schon seid Jahren und betreibt die Beratung professionell? Ich bitte um Empfehlungen.

Ich möchte nicht verhehlen, dass wir schon ein paar Erfahrungen gemacht haben mit `Fachleuten´ für RR und sind ein paar Mal enttäuscht worden.

Vielen Dank für Empfehlungen.
Willi13

Bin schon mehrmals auf Kenner der Rasse (Besitzer, keine Berater ,mit Erfahrung in der Praxis da schon mehrere RR gehabt ) getroffen die gegen den Hundeplatz sind. Umso mehr man liest um so mehr wird man schuldbewusst und man hat den Eindruck sich an der Rasse durch falsche Haltung ( die rassespezifischen Eigenschaften werden ignoriert oder werden nicht zufrieden gestellt) zu versuendigen. Das trifft natuerlich auch auf andere Rassen zu die sich nicht unbedingt zum Paradepferd eignen!

berki
05.10.2014, 08:42
Hallo Katzenlene, welche Frage ist offen?

Hallo Willi,

eine Schilderung des genaueren Ablaufs dieser Scheinangriffe ist wohl noch offen.

dissens
05.10.2014, 09:15
Hallo Willi,

eine Schilderung des genaueren Ablaufs dieser Scheinangriffe ist wohl noch offen.

Ja.

Ist aber im Grunde egal, da ein Forum auf eine verbale Beschreibung hin eh bei weitem nicht so gut raten kann wie ein hundeversierter (!) Profi.
Der übrigens meiner bescheidenen Meinung nach NICHT zwingend ein "RR-Experte" sein muss. Auch RRs sind letztlich "nur" Hunde.

LG
Tina

AsadTheFirst
05.10.2014, 11:24
Der übrigens meiner bescheidenen Meinung nach NICHT zwingend ein "RR-Experte" sein muss. Auch RRs sind letztlich "nur" Hunde.

LG
Tina


Hm.... jaaaaa, immer wieder gern genommen, dieser Spruch. Und letztlich hast du nicht unrecht.

Trotzdem gibt es nicht wenige Trainer, die sich spezialisiert haben. Was die Hunde angeht oder ihre eigene Ausbildung.

Ich finde es nicht immer passend. Eine Trainerin, bei der wir gern gemantrailed haben, ist mir - für echtes Training, einfach zu sehr Fichtlmaier. Und ein anderer, bei dem wie Fun gemacht haben und Diverses, der.... hatte ein Faible für Beaucerons. Entsprechend war er drauf.

Ich würde durchaus kucken, was für Hunde dort überwiegend in den Gruppen sind. Und mir immer gut die Homepage anschauen: Wer ist der "Guru", wo fand die Ausbildung statt, bildet man sich weiter?? Ist der Trainer im Verband der Hundetrainer?

Das sind Dinge, die ich nicht unwichtig finde.

LG und nfu
Monika

Vergessen: Ich seh hier öfter eine Dogsitterin. Und hatte schon überlegt, ob ich.... Die Hunde wirkten gut erzogen und sie so, als beherrsche sie auch heikle Situationen. Und dann las ich auf ihrer HP, dass sie nach CM arbeitet. Das Thema ist durch. Zumindest concerning diese Dogsitterin

lillllly
05.10.2014, 11:47
Hmmm,
auch ich habe anfangs nach einer Ridgeback erfahrenen Hundeschule gesucht. Mittlerweile würde ich das aber nicht mehr tun. Ganz einfach, weil es bei der Arbeit an Alltagsproblemen (Leinenpöbeln, Jogger jagen usw.) keinen großen Unterschied macht, welche Hunderasse man nun an der Leine hat. Und meiner Meinung nach sollte sich ein guter Trainer sowieso auf jedes Mensch-Hund-Team neu einstellen und nicht immer nach Schema F arbeiten.

Ich glaube aber schon, dass es für Hundeplatz-Training einen Unterschied macht, ob die Stunden da auf Apport, Unterordnung, Schutzdienst oder was auch immer ausgelegt sind. Da passt dann im Großen und Ganzen nicht jede Hunderasse gleich gut hin. Wobei man auch hier auf das eigene Tier schauen muss. Der eine Ridgeback apportiert sehr gerne, der andere denkt sich: 'Hol's doch selber!'.

Das aller wichtigste ist sowieso, dass man sehr vorsichtig bei der Auswahl des Trainers ist. Bloß mal ein paar Bücher lesen und eigene Hunde haben ist halt meiner Meinung nach keine ausreichende Qualifikation. Zumal es hier ja nicht darum geht, dem Hund 'Sitz' und 'Platz' beizubringen...
Meine Empfehlung wäre nach einem Trainer zu schauen, der wirklich eine richtige Ausbildung zum Hundetrainer gemacht hat, Mitglied in einem Verband für Hundetrainer ist und sich regelmäßig auf Seminaren und Vorträgen von anerkannten Wissenschaftlern weiterbildet. Sind diese Punkte erfüllt, dann kann man sicher sein, dass man in guten und vorallem auch qualifizierten Händen ist und keinem Scharlatan aufsitzt.

Viele Grüße, Lisa

katzenlene
12.10.2014, 22:17
Hallo Katzenlene, welche Frage ist offen?

Hallo Willi,
bitte entschuldige meine verspätete Antwort, aber ich hatte keine Frage gestellt, sondern Du.
Da hast Du meinen Beitrag missverstanden.:blink: