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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuling- ein paar Fragen



chabbs
05.12.2014, 12:57
Hallo und erstmal ein großes Lob für dieses schöne und informative Forum zum Thema RR!

Ich lese hier zwar schon Tag und Nacht (quasi :blink:), aber für ein paar kleine Fragen erbete ich mir dreisterweise einfach mal hier konkrete Ratschläge.

Ich spiele jetzt seit über einem Jahr mit dem Gedanken, mir und meiner Freundin einen RR-Welpen zu kaufen.

Ich habe ca 15 Jahre Hundeerfahrung, wobei ich aber sicherlich kein Profi bin- vor Allem, da ich zu der Zeit noch bei de Verwandtschaft (buckelig) gewohnt habe und somit natürlich nicht alleinig für das geliebte Viehzeug zuständig/verantwortlich war. Zudem handelte es sich rassemäßig um Jagdunfälle und Terrier.

Verstanden habe ich, dass man sich vor Anschaffung gründlichst mit der Rasse beschäftigen sollte- das Internet habe ich durch :blink: - welche Bücher, die vor allem die Bereiche Verhalten, Kommunikation und Erziehung beschäftigen könntet ihr mir empfehlen?

- Gibt es im Bereich Kreis Warendorf eine gute Hundeschule mit RR Erfahrung? Und komm jemand von euch aus der Ecke?

- Ich tendiere eigentlich eher zu einem Rüden (ich hab 15 Hennen im Garten, eine divenartige Katze und eine -na klar weibliche Freundin.... es geht mir also eher darum, hier die Unterzahl in Grenzen zu halten :D)- mir bekannte hundeerfahrene Menschen empfehlen das aber wg angeblichen Dominanzverhaltens der Rüden nicht... wie steht ihr dazu?

- zu guter Letzt würde ich mich natürlich über Züchterempfehlungen freuen, da mir die Seriosität von Ebay.Kleinanzeigen und Tageszeitung jetzt nicht so überzeugend vorkommt.

Und ja, nach allem was ich weiß- es soll ein Ridgback sein. Ich bin verliebt in die Rasse und ihre Eigenheiten :)

Vielen Dank schon mal für die Hilfe!

Bjoern

spechti
05.12.2014, 14:51
Hallo Björn,

ich mach`s kurz.
Es gibt in der Ecke ein paar RR-Leute.
Wenn Ihr Interesse habt, seid Ihr herzlich zum Mitlaufen in der Bielefelder Runde eingeladen, Termine findet Ihr im Treffpunkt unter "RR-Treffen in/um Bielefeld".
Am 28.12. haben wir ein größeres Treffen mit vielen RR, sogar ein Welpe wird wahrscheinlich mit dabei sein :D.
Wir haben zwei Rüden, knapp sechs Jahre und neun Monate.
Ja ja, das leidige Rüdenthema mit den ach so schwierigen und dominanten Jungs....:rolleyes:.
Keiner meiner Hunde ist "dominant", obwohl beide intakt sind.
Naja, beim Baby kann ich das noch nicht so sehr genau sagen...selbstbewußt ist er auf jeden Fall.
Wie gesagt, Ihr seid herzlich eingeladen, uns zu begleiten und vorbeizuschauen, wenn Ihr mögt.
Erfahrungsgemäß kann man nirgends besser Einblicke und Infos bekommen als auf einem ausgiebigen Spaziergang mit vielen RR`s jeglichen Alters und Geschlechtes, intakte Hunde, Kastraten....
Du kannst Dich auch gerne per Mail melden.
Daß es ein wenig dauern wird, bis Deine Antworten erscheinen, liegt daran, daß Du noch moderiert bist.
Ab dem ca. 12.-15. Beitrag kann man dann Deine Beiträge sofort lesen.

LG, Suse mit Horst und Fields

Brigitte Kiel
05.12.2014, 15:05
Hey Bjoern,

dann mal herzlich willkommen im "verrückten" Club der RR-Süchtigen :-)

Bücher findest Du auch hier unter "Literatur".
Lesen und informieren ist super.
Live erleben und mit RR Haltern sprechen noch besser, aber das willst Du ja.

RR sind schon speziell - bleiben aber ja immer noch Hund.
Aus meiner Sicht und beim 3. Ridgeback angelangt, ist der Faktor Zeit die wichtigste Voraussetzung von Hundehaltung. Hast Du die, öffnen sich automatisch alle anderen Türen, die zur Erziehung und Haltung von einem Hund wichtig sind.
Hunde halten sollte nur der, der gewährleisten kann, dass sein erwachsener Hund höchstens 4-6 Std. allein zu Hause ist. Bei Welpen sieht das noch mal ganz anders aus, aber das weisst Du ja selber.

Ehrlich - ich kenne niemanden, der das seinem Hund garantiert, der Probleme mit dem Hund hat.

Züchterempfehlungen findest Du ebenfalls hier auf dieser Seite, und ich persönlich würde, wenn es ein RR werden soll, entweder einen aus einer Notvermittlung nehmen, oder wenn es ein Welpe vom Züchter werden soll, immer nur einen VDH Züchter auswählen.

Viel Spass beim RR kennenlernen wünschen Dir
Brigitte mit Shari und bald noch mit.....:blink:

Adesimbo
06.12.2014, 07:41
Hallo Bjoern,

herzlich willkommen im Forum. Hier ein paar Antworten auf deine Fragen:

VDH-Welpen bekommst Du über Club ELSA, DZRR und RRCD. Die Züchter musst Du dir schon selbst anschauen. Wichtig neben der umfassenden Gesundheits- und Wesensprüfung der Elterntiere sind Aufzucht, Prägung und Sozialisation der Welpen.

Toll wäre es, wenn ihr schon ab der 4. Woche die Kleinen ein- bis zweimal pro Woche besuchen könntet, um an der Prägung auf Menschen, insbesondere euch, mitwirken zu können. Dabei bekommt ihr auch ein Gefühl für die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Anlagen der Welpen, was euch bei der Entscheidung für d e n Welpen sehr helfen kann.

Literatur gibt es haufenweise - klar, man liest sich da auch durch, wenn es einem richtig ernst mit dem neuen Familienmitglied ist. Aber entscheidend ist nicht so sehr der Intellekt, sondern das Gefühl, welches ihr für euren Ridgi entwickelt und er für euch - schlicht: die Bindung und den Respekt vor einer anderen Spezies. Das läßt die meisten Probleme gar nicht erst groß werden.

LG Gabi & Jola

chabbs
06.12.2014, 17:06
Hi,

vielen Dank für die freundlich Aufnahme hier! Und vor allem vielen Dank für die vielen Tipps. Genau nach meinem Geschmack- wir wollen es eh nicht zu schnell angehen, so eine Entscheidung sollte man eben nicht übers Knie brechen. Habe mir gestern erst mal einen Haufen der Bücher zum Thema RR bestellt, und auch schon ein paar nette PN zum Thema bekommen, wo man Kontakt zu RR Haltern bekommen kann. Super! Danke dafür.

Bis ich die Bücher usw. bewältigt habe, einen guten Züchter gefunden habe usw.- kann ich ja erst mal die Diva des Hauses (unsere Katze) an Ridgeback Töne gewöhnen :)

Danke und ein schönes Wochenende!

chabbs
12.01.2015, 15:10
Hi,

wollte euch mal eine kurze Fortschrittsanzeige zum Thema "Ich/ Wir will/ wollen einen RR" geben.

Zunächst einmal habe ich mich hier ins Forum gestürzt und eifrig gelesen. Ein wunderbares Forum mit viel Fachwissen und immer guten Tipps! Congrats dazu noch mal.

Dann natürlich Literatur. Gelesen und größtenteils durchgearbeitet habe ich bisher:

Jansen, Karin- Rhodesian Ridgeback richtig verstehen: Zusammenleben, Erziehung & Beschäftigung
Obschernicat, Peter- Rhodesian Ridgeback: Charakter, Erziehung, Gesundheit
Körner, Claudia - Rhodesian Ridgeback (Praxiswissen Hund)

Winkler, Sabine - Hundeerziehung: Sozialisation, Ausbildung, Problemlösung (Praxiswissen Hund)
Rütter, Martin - Hundetraining mit Martin Rütter
O'Heare, James - Das Agressionsverhalten des Hundes: Ein Arbeitsbuch

Dazu muss man natürlich sagen, dass alle Bücher viel Gutes vermitteln, aber eben natürlich alle auch hier und da Schwachstellen zu haben scheinen.

Es geht also definitiv nicht ohne HuSchu (hatte ich auch nie vor!) und Ziel sollte möglichst früh die vernünftige Sozialisierung des Hundes sein.

Gibt es trotzdem noch das ein oder andere Buch, das ihr empfehlen könntet? Sei es Ridgeback-spezifisch oder zur gewaltfreien Erziehung allgemein?

Bei uns steht jetzt ein kleiner Hausausbau an, danach dürften dann die Voraussetzungen für einen Hund vom Platz usw. (keine Treppen) gegeben sein. Also hab ich noch gut 8-9 Monate Zeit, mich weiter in das Thema einzulesen etc.

Ich würde dann jetzt auch beginnen, mir versch. Züchter anzuschauen, mich ggf. mit ein paar RR-Haltern zu treffen (bisher kenne ich wirklich näher nur Thai-Ridgebacks, die bei uns als Nachbarn sehr angenehm auffallen.).

Als letzte wirkliche Sorge steht mir eigentlich nur noch eben die Vergesellschaftung mit unserer Katze vor Augen. Ist ne treue und ruhige Seele, aber natürlich nicht ohne Marotten. Sie ist ja eben Einzelkind bisher :D Vermeiden möchte ich zum Einen, dass die Katze (Halbfreigänger) einfach auszieht, weil ihr Territorium bedroht ist. Zum Anderen fände ich es natürlich unschön, wenn der Hund die andauernd zum Essen einladen möchte. Deswegen bin ich immer weiter von dem Gedanken entfernt, einen RR in Not anzuschaffen. Man kennt eben die Vorgeschichte nicht und ich denke, dass ein Welpe doch leichter in unseren Sozialverband hier zu integrieren ist.... was meint ihr dazu? Gibt es da Erfahrungen oder Literaturempfehlungen, die ihr gerne mit mir teilen würdet?

Gemach, gemach also... :)

Bronco
16.01.2015, 11:37
Hallo Chabbs,

Literatur zum Thema Katze und Hund kenne ich nicht. Wir halten hier derzeit noch eine Katze (früher lebte hier auch noch ein Kater der leider gestorben ist) und 2 Hunde. Obwohl die Katze bereits vor dem Einzug von unserem RR-Mix an einen Hund im Haushalt gewöhnt war, hat sie sich nie wirklich mit Hunden angefreundet. Sie kennt Bronco seit er Welpe ist, mit dem Kater gab es nie Probleme, die beiden waren in der Tat dicke Freunde. Die Katze aber geht ihm aus dem Weg und das ist auch in Ordnung für alle. Wir haben dafür gesorgt das sie einen eigenen Bereich hat, den die Hunde nicht erreichen können. Sie hat ihr "eigenes Zimmer", da wir in die Metalltüren keine Katzenklappe einbauen konnten ist ein stabiler Haken in die Wand neben der Tür gedübelt, am Türgriff befindet sich ein Seil mit einem Karabiner, den wir in den Haken an der Wand einhängen können. Das Seil ist genau so lang, daß die Katze Problemlos durch den Spalt schlüpfen kann, die Hunde aber nicht mit dem Kopf hinein geraten können.
Eine Garantie gibt es also auch mit einem Welpen nicht, ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es mit einer Notnase die an Katzen gewöhnt ist leichter sein kann für Deine Katze, weil der Hund dann schon weiß wie er sich verhalten sollte. Letztlich weiß man aber wohl nie vorab, ob alles funktioniert oder nicht.
Übrigens, ein Kater ist uns tatsächlich ausgezogen, allerdings gab es da keinen Hund im Haushalt sondern offenbar nette "anfütterer" in unmittelbarer Umgebung.

Viel Spaß bei der weiteren Suche,
Mella

AsadTheFirst
16.01.2015, 13:07
Gibt es da Erfahrungen oder Literaturempfehlungen, die ihr gerne mit mir teilen würdet?

Gemach, gemach also... :)

Das hier

Liebst du mich auch?: Die Gefühlswelt bei Mensch und Hund: Amazon.de: Patricia B. McConnell: Bücher (http://www.amazon.de/Liebst-mich-auch-Gef%C3%BChlswelt-Mensch/dp/3938071370/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1421409698&sr=8-1&keywords=liebst+du+mich+auch)

(RRs sind SEHR kommunikativ)

Das vielleicht:

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt: Amazon.de: Patricia B. McConnell, Gisela Rau: Bücher (http://www.amazon.de/Das-andere-Ende-Leine-bestimmt/dp/3492253253/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1421409867&sr=8-1-spell&keywords=dasandere+ende+der+leine)


Und... als Option das

Wölfisch für Hundehalter: Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern: Amazon.de: Günther Bloch, Elli H. Radinger: Bücher (http://www.amazon.de/W%C3%B6lfisch-f%C3%BCr-Hundehalter-popul%C3%A4ren-Irrt%C3%BCmern/dp/3440122646/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1421409946&sr=8-1&keywords=bloch+alpha+irrtum)


Und... kam das schon? DAS finde ich wirklich sehr aufschlussreich und zutreffend:

Ute Blaschke-Berthold :: Der Rhodesian Ridgeback | Rhodesian Ridgeback (http://www.rhodesian-ridgeback.org/fileadmin/pic/ausbildung/ridgeback.pdf)


:wink:

Stefanie R.
16.01.2015, 15:01
Hallo und herzlich willkommen im Forum!



Eine Garantie gibt es also auch mit einem Welpen nicht, ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es mit einer Notnase die an Katzen gewöhnt ist leichter sein kann für Deine Katze, weil der Hund dann schon weiß wie er sich verhalten sollte.

Wir selbst haben Katzen nur in der Nachbarschaft und die werden in Ruhe gelassen, aber ich habe oft genug gehört, dass Hunde zwischen "eigener" und "fremder" Katze unterscheiden. Für einen erwachsenen Nothund wäre eine fremde Katze deshalb möglicherweise auch wieder ein Neuanfang.

Bei Besuchen unsererseits in Katzenhaushalten mit besonders frechen Katern habe ich mich entschieden, BamBam ggf. auch mal zu sichern, auch, wenn dies bislang nur zur Vorsicht war. Man weiß ja nie, ob er sich nicht doch mal vergisst und hinterhergeht. Ist dann ggf. schädlich für die Einrichtung. :D

Ich persönlich würde lieber mit 8 kg Hund üben, dass man die Katze in Ruhe lässt und denke auch, dass eine Katze bessere Chancen hat, einem Welpen dies beizubringen. 40 +/- (bestenfalls) katzenbegeisterte Kilos muss man erst einmal kontrollieren.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam & Hellboy

Andromeda
16.01.2015, 20:23
Hallo und herzlich willkommen.
Wir haben 2 1/2 Katzen, 2 Kätzinnen und den Nachbarskater. Seit kurzem besucht uns auch ein Kater, um sich diverse Streicheleinheiten zu holen. Unsere 2 Rüden unterscheiden sehr wohl zwischen den eigenen und fremden Katzen. Unsere Katzen und der Nachbarskater werden z.B. auch gegen fremde Hunde, die sie jagen würden und auch Hunde die zu Besuch sind und sehr aufdringlich sind verteidigt. Sieht dann so aus, das die Katzen unter dem Bauch der Rüden stehn und drunter hervorschaun, wohl wissend, das ihnen nichts passiert.
Allerdings haben unsere Katzen keine Probleme mit fremden Hunden, solange die sich ihnen langsam und vorsichtig nähern und sie nicht zu jagen versuchen.
Auch der fremde Kater hat sich an sie gewöhnt, obwohl er anfangs voller Panik davon gelaufen ist.
Welpe zu erwachsener Katze wird wahrscheinlich leichter zu handhaben sein.
Viel Spaß bei der weiteren Vorbereitung auf euren RR
Anita

spechti
16.01.2015, 22:25
Ich persönlich würde lieber mit 8 kg Hund üben, dass man die Katze in Ruhe lässt und denke auch, dass eine Katze bessere Chancen hat, einem Welpen dies beizubringen. 40 +/- (bestenfalls) katzenbegeisterte Kilos muss man erst einmal kontrollieren.

Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam & Hellboy

Ich denke, ein erwachsener Nothund, der das Zusammenleben mit einer Katze kennt, hat eher weniger Probleme mit einer Katze im Neu-Haushalt.
Zugegeben sind diese Nothunde allerdings etwas schwer zu finden....
Ich habe neulich mit Fields, 10 Monate, 40 kg, einen Katzenhaushalt besucht.
Naja....der dort lebende RR-Welpe hat mal schnell gezeigt, wie sehr man auch auf zarte Welpen (und der war echt zart, so klein war Fields, glaub`, NIE! :o) achtgeben muß.
Fields fand die Katze auch äußerst spannend, zeigte aber im Gegensatz zum Welpen deutlich, daß er nix mit dem komischen Tier anzufangen wußte.
(Das hat sich inzwischen auch geändert....)
Den Welpen interessierte das Gefauche und die Drohgebärden eher wenig, Fields zuckte deutlich schneller zurück.
Dennoch kann man den Fields nicht mal eben so schwupps auf den Arm nehmen und ihm klar machen, daß er jetzt die Backen stillzuhalten hat....das ging mit dem Welpen entschieden einfacher :blink:.
Insgesamt denke ich, ist es mit einem Hund, der Katzen von Anfang an kennt, sehr viel einfacher als mit einem erwachsenen Hund, der per se schon jagdlich veranlagt ist.
Und das sind nun einmal die meisten RR.

LG, Suse

Bronco
17.01.2015, 10:23
Hallo zusammen,



Ich persönlich würde lieber mit 8 kg Hund üben, dass man die Katze in Ruhe lässt und denke auch, dass eine Katze bessere Chancen hat, einem Welpen dies beizubringen. 40 +/- (bestenfalls) katzenbegeisterte Kilos muss man erst einmal kontrollieren.


Das ist richtig, ich bin eben einfach davon ausgegangen, daß jemand der sich hier vorab informiert, Bücher zum Thema liest und sich durchaus viele Gedanken zum Thema macht nicht einfach einen ausgewachsenen Hund in sein neues Haus schiebt und sagt: " dann seht mal zu ihr beiden":blink: Gerade bei einem erwachsenen Hund gehe ich davon aus, daß man den schon ein paar mal besucht hat, auch mal bei sich zu Hause hatte und vorab sehen kann ob das gut geht (gerade bei einer Notnase vermute ich, daß die vermittelnde Organisation das auch so erwartet?).

Ich denke grundsätzlich ist das Problem gegeben, daß die Katze bislang nicht an Hunde gewöhnt ist und möglicherweise die Flucht ergreifen möchte. Einen Rückzugsort für sie zu schaffen, wo sie dem Hund aus dem Weg gehen kann wäre mir da schon wichtig.

Chabbs, vielleicht kannst Du ja auch mal jemanden mit (gut erzogenem Hund, der Katzen kennt) zu euch nach Hause einladen und mal beobachten, wie Deine Katze darauf reagiert. Dann hast Du zumindest schon mal einen Anhaltspunkt was auf euch zukommen könnte.

L.G. Mella

zweiaufeinenstreich
17.01.2015, 15:41
Hallo,

wir hatten damals als die Jungs eingezogen sind 3 katzen. Die haben den Zeitpunkt selbst bestimmt (nach etwa 1 Jahr) ab wann sie sich innerhalb eines Zimmers mit den Hunden aufhalten wollten. Ich habe gelernt, je ruhiger und gelassener die Katze, umso einfacher die Vergesellschaftung.

Ein Buch, das ich persönlich auch sehr gut finde ist, "Frühförderung für Welpen" von Madeleine und Rolf C. Franck.


Dieses Buch beschreibt verständlich was ein "guter" Züchter in den ersten 8 Wochen im Leben eines Welpen leisten sollte. Vielleicht eine kleine Hilfestellung bei der Auswahl des Züchters.

LG
Heike mit Tyson und Filou

Kaethu
18.01.2015, 07:48
huhu

Also zum Thema Katze und Hund:

Besuchshund einladen: naja, ich weiss nicht ob das Aussagekräftig ist... Meine Katzen unterscheiden zwischen eigenem Hund und fremden. Während Lilo geht, sind andere Hunde vor allem für Bubi immer noch doof! Panther ist mit Hunden aufgewachsen und findet Besuch mit Hund weniger doof als Besuche ohne Hund :blink:

Wenn euer Haus fertig ist und ihr Umzieht,ich würde nicht sofort gleich den Hund dazu holen. Die Katze soll sich zuerst einleben und heimisch werden. Die Gefahr, dass sie selber wieder auszieht, wäre sonst zu gross. Neue Umgebung plus noch ein Hund...

Ich habe selber auch einen Nothund (kein RR) zu damals drei Katzen genommen. Bubi fand vorher Hunde schon doof, Mädi war selbstbewusst genug und Panther kennt Hunde schon von früher.
Bei der Suche nach dem richtigen Hund (wollte keinen Welpen), war die Katzenverträglichkeit ein grosses Kriterium. Und ja, das vereinfacht die Suche nicht gerade! :blink:
Aber nichts ist unmöglich! RR in Not hilft dir da sehr gut bei der Auswahl. Man darf halt nicht erwarten, dass es von heute auf morgen klappt!


Jedenfalls, dann ist Lilo hier eingezogen. Laut Auskunft der Organisation absolut verträglich mit Katzen (sei mit einer aufgewachsen). Tja, Lilo findet Katzen vor allem auch fürs Jagen spannend ;)
Lilo selber unterscheidet weniger zwischen unseren und fremden Katzen. Es ist eher ein im Haus und ausser Haus. Katzen im Haus gehen sehr gut. Aber draussen...
Das liegt aber mehr daran,dass Katzen im Haus weniger Geschwindigkeit aufnehmen können und dadurch das Jagen nicht lukrativ ist ;)

Die Katzen nahmen den Einzug von Lilo unterschiedlich auf. Panther wars egal, Mädi hat sich schnell daran gewöhnt und Bubi hat sicher ein halbes Jahr gebraucht,bis er wieder normal zu hause war!
Anfänglich habe ich ihn am Fenster füttern müssen, kaum eine Pfote kam rein. Langsam haben wir es gesteigert, dass er rein kam zum fressen - sonst war er draussen (früher war er der Stubenhocker).
Und jetzt nach einem halben Jahr (und als der Herbst/Winter kam ;)) findet Bubi Lilo nicht mehr so tragisch und ist der alte Stubenhocker ;)

chabbs
19.01.2015, 08:52
Wow! Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.

Von den vorgeschlagenen Büchern hab ich dann jetzt mal alle auf die Bestellliste gesetzt. Man kann im Winter ja gar nicht genug lesen :)

Vor allem zur Katz-und-Hund-Frage ist klar, dass es da die unterschiedlichsten Erfolgs-und Misserfolgs-Stories gibt. Ich denke, da ist immer ein bisschen Unwägbarkeit dabei.

Da unsere Minna Tagesfreigängerin ist, hat sie schon ein paar Erfahrungen mit Hunden und ist zumindest aufmerksam, wenn sie im angrenzenden Park Gebell hört. Alles andere wäre ja auch untypisch. Sie ist aber nicht übertrieben ängstlich, denke ich.

Wenn schon mal (erwachsene) Hunde zu Besuch waren bei uns, hat sie sich fix verzogen. Allerdings waren die Hunde auch meist eher gestresst, weil natürlich Katzenfutter rumstand, alles nach Katze riecht usw. usf. - da hätte ich mich als Katze auch verpiselt. Sie war aber sofort danach wieder entspannt und es gab auch kein Protestpinkeln oder so. :)

Mit Neuerungen im Haus kam sie bisher immer sehr gut klar. Kleinere Umbauten, ein paar Nächte bei meinen Eltern, die nebenan wohnen, Einzug einer Hühnerherde, Kauf von ein paar Enten, Übernachtungen von Freunden... war bisher nie ein Problem. Solange sie einen gemütlichen Schlafplatz in der Nähe einer Heizung findet oder bei mir auf den Füßen pennen kann :D

Und wie gesagt...ins kleinste Detail planen kann man es wohl nicht.

Meine Überlegung war eben dahingehend, dass ein Welpe, der seine ersten Wochen in einem Haushalt verbracht hat, in dem auch Katzen leben (sieht man ja bei Züchtern immer wieder mal) vielleicht schon ein Grundvokabular Kätzisch gelernt hat und entspannt auf die Katze reagiert.

Vielleicht kann man ja auch schon vor Welpeneinzug irgendwelche Geruchsträger aus der Welpenhöhle mitbringen, die man der Katze dann ins Bettchen legt? Dann müsste zumindest die olfaktorische Gewöhnung recht zügig gehen. Vielleicht erkennt man dann ja auch schon ein paar Reaktionen?

Wie gesagt, es ist noch ein längerer Weg. Unvorbereitet gehe ich nicht an einen Hundekauf heran. Aber ich denke, ich da kann man sich ja auch gar nicht zu viele Gedanken drüber machen, dass Katz und Hund und Huhn sich ausreichend wohl fühlt bei uns...

Chabbs/ Bjoern

Mathuni
20.01.2015, 14:16
... Vor allem zur Katz-und-Hund-Frage ist klar, dass es da die unterschiedlichsten Erfolgs-und Misserfolgs-Stories gibt. Ich denke, da ist immer ein bisschen Unwägbarkeit dabei...



Hallo, Björn!

Bei Katze und Hund kommen wirklich haufenweise Faktoren zusammen und die Ergebnispalette ist äußerst vielfältig und bunt... :blink:

Ich hab mit Katzen angefangen. Als meine Teenager-Tochter und ich beschlossen, die Tierheimhündin, mit der sie bereits ein Jahr lang konsequent Gassi ging, zu adoptieren und zu uns zu holen, wohnten 3 gestandene Kater bei uns, die bis dato die Schwungscheibe des Universums waren. Nun galt die damals 5-jährige Hündin allerdings als komplett katzenunverträglich. Frei nach dem Motto "Geht nicht gibt's nicht!" zog Bella wider aller Unkenrufe bei uns ein. Tja, Bella war gar kein Problem, dafür war es unser Kater Miekl - ein Hundehasser vor dem Herrn, der es auch furchtlos und als Aggressor auftretend mit Rottweilern aufnahm. Nach drei Wochen hatten alle zu einem unbeschreiblich unkomplizierten Miteinander gefunden. Hund + Katze = Problem? Nö.

Dann wollte ich einer Bekannten helfen, die auf Reha musste und ihren Hund nicht mitnehmen konnte. Katzen? Angeblich kein Problem. War es am ersten Tag auch nicht - da war es so problemlos wie mit Bella. Am zweiten Tag war auch noch alles fein. Am dritten Abend musste ich den nicht wiederzuerkennenden Hund sichern und ausgerechnet Miekl, den Furchtlosen, aus der Holzbalkendecke ! popeln, in die er sich eingehakt hatte. Miekl hatte den Ernst der Lage erkannt - unser Pflegi Jasper war schlagartig von Ignorieren auf Killen umgeschwenkt. Eine Zusammenführung war absolut unmöglich und Jasper musste in eine andere Pflegestelle umziehen.

Auftritt Buki... Buki war vor 10 Jahren der erste RR. Und der erste Hund, der im Kindesalter die Bühne betrat. Buki kommt aus einer sehr liebevollen Züchterfamilie, die auch Katzen hält. Unsere 3 Kater waren für ihn das Allernormalste der Welt. Zusammenführung? Gar kein Thema - alle waren halt einfach da. Buki unterschied aber klar zwischen "seinen" Katzen und Fremdkatzen. Was mich auch nach Jahren noch zu Tränen rührt: Als Miekl alt und sehr krank war, hat er es nicht mehr alleine in den Garten und über die paar zu überwindenden Stufen an der Küchengartentür geschafft. Also stellte er sich in Position, maunzte - und wartete auf Buki, der sofort angelaufen kam und ihn dann mittels untergeschobener großer Schnauze über die Stufen hob, mit ihm im Garten lustwandelte und auf ihn aufpasste, bis er wieder ins Haus wollte. Und nein, ich durfte nicht tragen - den alten, konvertierten Ex-Hundehasser durfte nur der Hund heben. Die beiden haben das fast rituell gepflegt und als Miekl in meinen Armen gestorben ist, saß Buki nebendran und wir haben einen guten Freund gemeinsam verabschiedet.

Nach Bellas Tod holte sich das inzwischen eigenständig wohnende Töchterchen einen neuen Nothund, der in gewohnter Manier auch mal bei Mama zum Betreuen abgegeben wurde. Der konnte wiederum so gar nicht mit Katzen... Killen war nicht sein Ding, aber die Bayerische Staatsoper ist nix gegen das, was bei uns in Haus und Garten abging... Das Gesinge und Gejodel genossen wir jedesmal, sobald er einer Katze nur ansichtig wurde und die Katzen genossen ihr Heil in der Flucht. Bis auf Juri. Der liess sich nicht in die Flucht schlagen und musste somit zum Impulskontrolltraining herhalten. Bei ihm stellte Tochtis Bub das Jodeln auch ein. Leider nur bei ihm.

Dann kam das RR-Pärchen, das ich für 3 Monate in Pflege nahm. Die Hündin interessierten Katzen ungefähr genausoviel wie das Mobiliar. Nämlich Null. Ihr Focus lag eher auf dem Katzenfutter. Der Bub fand Katzen suuuuuuperspannend, war irgendwie dauerhypnotisiert, hopste hinterher, sobald sich die Gelegenheit bot - und hätte dennoch niemals einer ein Haar gekrümmt.

Tja, und dann kam vor gut fünf Jahren eine Baby-Rose, mein heiß ersehnter zweiter RR, dazu. Rose stammt auch aus einer sehr liebevollen Aufzucht - allerdings eine katzenlose Aufzucht. Ihre Mutter mag Katzen absolut nicht, deshalb gibt es da auch keine (war da irgendwas mit trappsenden Nachtigallen?). Baby-Rose hat sich anfangs mehr schlecht als recht mit den Katzen arrangiert. Eigentlich haben sich vor allem die Katzen ganz schnell arrangiert. Sie haben - bis auf Juri - die Wohnung einfach nicht mehr betreten. Als die kleine Rose dann am unerschütterlichen Juri zunächst spielerisch, dann aber zunehmend ernster den Nackenbiss geübt hat, war Schluß mit lustig. Juri ist selbsttätig von einem Tag auf den anderen einfach zu den Nachbarn drei Häuser weiter umgezogen und lebt da heute noch. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Unsere Adresse wurde zum absoluten Katzen-No-Go. Ein Zusammenführen konnten wir gar nicht mal großartig, optimistisch und wohlwollend trainieren, weil die Katzen instinktsicher absolut null Bock auf Rose hatten und eben lieber die Heimstatt getauscht haben.

Bei uns gibt es keine Katzen mehr. Hühner? Mit Rose ziemlich komplett undenkbar, ausser mir würde der Sinn nach Dauerstress, Dauerkonzentration, eigener Null-Fehlertoleranz oder dann eben alternativ dauergerupften Hühnern auf dem eigenen Grundstück stehen... Geht nicht gibt's nicht. Aber ganz, ganz vereinzelt doch mal. :blink:

Keiner unserer Hunde war wie der andere. Und keine unserer Katzen war wie die andere. Unter dem Bruchstrich war Hund + Katze immer eher einfach. Aber irgendwann (genaugenommen mit Jasper und mit Rose) dann doch so uneinfach, dass es nicht mehr zusammen ging - zumindest nicht in einem Maß, in dem es für alle Beteiligten noch in einem tolerierbaren und erarbeitbaren Rahmen ablief.

Björn, ich wünsche dir alles Gute auf dem Weg zu deinem RR. An deiner Stelle, mit deiner Zielabsicht und aus meiner Erfahrung mit Buki und Rose heraus würde ich Züchter bevorzugen, die neben Hunden auch Katzen halten (können :cool:).

Liebe Grüße schicken

Susanne, Buki und Rose