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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu RR-Welpen



Jebed
02.09.2018, 19:12
Hallo zusammen,
dies ist mein erster Beitrag hier. Wir mussten vor etwa zwei Wochen leider unseren Hund einschläfern lassen (Eurasier-Labrador-Neufundländer-Mix). Es war unser erster Hund und hat uns (meine Frau, mich und unsere Kinder 14,10,5) 9 Jahre lang begleitet.

Nun haben wir uns am Freitag nach einiger Recherche RR-Welpen angeschaut und waren auch durchaus begeister. Vom Wurf sind aktuell noch 2 Rüden sowie eine Hündin bei der Mutter (Privat, kein Züchter). Die Hündin ist reserviert so dass die beiden Rüden in Frage kommen würden. Der eine von beiden ist SEHR aktiv und ziemlich aufgedreht und drängt sich immer dazwischen. Daher würden wir eigentlich den anderen, ruhigen bevorzugen, da wir davon ausgehen, dass der RR sowieso aktiv ist und wir nicht unbedingt noch eine besonders aktiven RR möchten. Der andere Rüde ist genau das Gegenteil. Er lag nur im Körbchen und wollte, wenn man ihn herausgenommen hat, auch direkt wieder dahin. Dabei hat er auf dem Weg dahin auch den Schwanz eingezogen. Er wirkte im Körbchen nicht eingeschüchtert und hat auch beim Streicheln die Hände abgeleckt, bevorzugte aber das Körbchen. Wovor ich ein nun ein wenig Angst hätte, wäre ein unsicherer Rüde, der später dadurch problematisch wird. Lt. Besitzer ist er eigentlich nicht so, und normalerweise ziemlich aktiv und verspielt. Er wäre vermutlich erschöpft. Daher meine erste Frage: Wie ist eure Meinung dazu, insbesondere die von denen, die RR-Welpen bereits erlebt haben?

Meine zweite Frage bezieht sich auf Knubbel im Gesicht. Die Welpen haben alle Links und rechts je zwei Knubbel im Gesicht. Rassetypisch scheint das nicht zu sein bzw. Im Internet sieht man das auf Fotos bei einigen wenigen Welpen, aber nicht bei allen. Hat das eine Bedeutung? Oder ist das einfach so etwas wie ein Muttermal? Bildet sich das im Wachstum zurück (erwachsene Hunde damit sind auf den Fotos nicht zu finden). Ich hänge mal ein Foto dran.

Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu „doof“... Und vielen Dank schon einmal für die Hilfe.

Gruß Jeb

56238

Veela
03.09.2018, 06:58
Guten Morgen und herzlich willkommen!
Vorweg: Unser RR ist mit 4 Jahren als Nothund zu uns gekommen, daher bin ich bei RR-Welpenfragen eigentlich außen vor. Ich quassel trotzdem mal los, da mir in deinem Post etwas aufgefallen ist.
1. Ein noch vor nicht allzulanger Zeit Modehund nicht vom Züchter (wobei auch Züchter nicht als Garant für gesunde Hunde stehen). Finde ich ganz persönlich schwierig, da Du so vermutlich noch weniger über die Elterntiere (und weiter zurück) mit ihren möglichen Krankheiten und Allergien herausbekommen kannst als bei einer eingetragenen Zucht. Das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung.
2. Du bist von dem Hundekind nicht überzeugt - also lasst es und wartet, bis ihr ein gutes Gefühl (und gute Informationen) über den Welpen habt, der / die dann bei euch einziehen soll. Die Entscheidung Rüde oder Fähe aus "es sind nur noch Rüden da" zu treffen ist keine gute Grundlage. "Eigentlich aktiv nur heute leider ganz sehr erschöpft und liegt nur herum" - für mich klingt das nicht sehr vertrauenserweckend (und für dich ja offenbar auch nicht). Die Knubbel - was sagt denn der Verpaarer dazu? Auch hier scheinst Du nicht überzeugt.

Im Großen und Ganzen: Herzliches Beileid, dass ihr euren langjährigen Begleiter gehen lassen musstet. Vielleicht lasst ihr einfach noch ein wenig Zeit ins Land gehen, beschäftigt euch noch stärker damit, was für ein Hund denn euer nächster Vierbeiner sein sollt und geht dann ganz gezielt auf die Suche nach genau DEM Hund, bei dem ich dann sofort wisst - das ist er / sie!
Nimm mir meine Bedenken nicht übel - aber nimm sie bitte ernst. :)

Rosemarie Karsten
03.09.2018, 07:01
Hallo und herzlich Willkommen,

es tut weh und ist sehr traurig, wenn eine geliebte Fellnase gehen muss.

Und es ist zuweilen tröstlch, einem neuen Kameraden ein Zuhause zu geben.

Nichtsdestotrotz gebe ich euch den ernsten Rat, in diesem Fall noch zu warten!

Macht euch etwas länger über die Rasse schlau. Bitte recherchiert - auch hier - über dem VDH angehörige Züchter und über Züchter, die anderen Vereinen oder gar keinen Vereinen angehören. Recherchiert bitte auch über die Vorteile und Nachteile Rüde / Hündin in Bezug auf Familie mit Kindern. Und recherchiert bedeutend länger als bisher über das Wesen des RR. Bitte Infos nicht nur aus Büchern, sonderen von RR Haltern einholen. Ihr seid mit eurer Entscheidung viel zu schnell unterwegs.

Wartet noch und macht euch erst mal richtig schlau - bevor der Schuss eventuell zum Leid des Tieres und der Familie ggf nach hinten los geht.


Viel Erfolg und Glück sowie einen etwas längeren Atem und Geduld sowie Recherche bei der Wahl des RR Welpen

Rosemarie

Monthy
03.09.2018, 11:12
Hallo und herzlich willkommen hier.

Vlt. Ist dieser Faden recht aufschlussreich für dich.
https://www.rhodesian-ridgeback-forum.org/allgemeine-themen-zum-rr/18052-worauf-sollten-welpenkaeufer-achten.html

Bitte informiere dich ausreichend, BEVOR ihr einen Welpen zu euch holt. Für mich wären zukünftig Herkunft und Gesundheit der Vorfahren sehr wichtig. Und wenn euch die beiden "Restposten" charakterlich nicht zusagen, würde ich nicht kaufen. Bedenken habt ihr ja, sonst würdest du nicht fragen. Und Bedenken zeigen, dass das Bauchgefühl nicht stimmt und auch davon sollte man sich ein Stück weit leiten lassen.

Wo wohnt ihr denn? Vlt. Findet sich ja ein Forumsmitglied für ein Treffen mit RR, den/die man ausquetschen kann. :blink:

LG
Sabine

acora00
03.09.2018, 11:55
Hallo,
ich schließe mich den Vorrednern an und füge gern noch diese Seite hinzu, wo immer Hunde zu finden sind, die es verdient haben, einen tollen Platz zu bekommen. Auch wenn nicht ad hoc der passende Hund dabei ist, kann er schon nächste Woche dort aufschlagen. Auch gibt es da meines Wissens nach immer mehr Hunde "im Angebot", als letztendlich auf der Seite landen.
Vielleicht wäre das eine Alternative zum unbekannten Vermehrerhund.

https://www.ridgeback-in-not.de/vermittlung/rr-in-not-hunde/?hund=Colono%2C%20RR-R%C3%BCde%2C%2012%20Jahre&cHash=47908a5b51f3b19055c024510e8692a3

Monthy
03.09.2018, 18:50
Meine zweite Frage bezieht sich auf Knubbel im Gesicht. Die Welpen haben alle Links und rechts je zwei Knubbel im Gesicht. Rassetypisch scheint das nicht zu sein bzw. Im Internet sieht man das auf Fotos bei einigen wenigen Welpen, aber nicht bei allen. Hat das eine Bedeutung? Oder ist das einfach so etwas wie ein Muttermal? Bildet sich das im Wachstum zurück (erwachsene Hunde damit sind auf den Fotos nicht zu finden). Ich hänge mal ein Foto dran.

Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu „doof“... Und vielen Dank schon einmal für die Hilfe.

Gruß Jeb

56238

Ich nochmal..... das Foto ist jetzt freigeschaltet.

Zuerst einmal:
Es gibt keine "doofen" Fragen! Wir alle sind ja nicht auf der Suppe der Allwissenheit ans Licht der Welt geschwommen! :D

Nun zu den Knubbeln:
Diese "Knubbel" sind normal und haben alle Hunde. Natürlich fallen sie beim Welpen mehr auf als bei einem ausgewachsenen Hund und bei kurzhaarigen Rassen sind sie deutlicher sichtbar.

Diese Knubbel nennen sich Blutsinus. Aus ihnen wachsen lange Vibrissen oder auchTasthaare. Sie dienen der Orientierung und sollten nicht abgeschnitten werden.

Hat meiner auch, guckst du:

56241

Chappyxxs
03.09.2018, 22:33
Die Knubbel sind normal.
Kauft bei einem Züchter. VDH.
Mit allem anderen schadet Ihr der Rasse, die Ihr eigentlich schön findet.
Wurfmeldungen findet Ihr auch hier auf der Seite unter dem Reiter RR-Plattform.

Jebed
03.09.2018, 23:06
Erst einmal herzlichen Dank für die vielen Antworten!

Die Entscheidung Rüde oder Hündin machen wir natürlich nicht vom Angebot ab, da habe ich mich unklar ausgedrückt. Es kommt grundsätzlich nur ein Rüde in Frage, das ist schon klar.

Ich glaube, so langsam kommen wir über die emotionale Phase hinweg und die entstanden Leere ist nicht mehr so deutlich (klingt jetzt vielleicht etwas theatralisch ;-). Jedenfalls werden wir wohl tatsächlich erst einmal ein wenig Ruhe einkehren lassen. Auch findet sich vielleicht ja auch irgendwo ein etwas älterer Hund, der gut passt. Das würde uns auch wegen der Kinder entgegenkommen. Unseren letzten Hund haben wir auch mit einem Jahr bekommen. Das hat gut funktioniert.

Auf der Seite „RR in Not“ hatte ich schon geschaut. Zumindest aktuell ist da nichts dabei. Ich werde die Seite aber im Auge behalten.

Das mit dem Blutsinus war mir neu. Unser Hund war langhaarig, das ist das nicht aufgefallen. Außerdem war ich verwundert, weil die im Internet abgebildetes Welpen das (überwiegend) nicht hatten.

Also vielen Dank noch mal für eure Rückmeldungen!!

Gruß Jeb

Monthy
04.09.2018, 11:10
Auch findet sich vielleicht ja auch irgendwo ein etwas älterer Hund, der gut passt. Das würde uns auch wegen der Kinder entgegenkommen. Unseren letzten Hund haben wir auch mit einem Jahr bekommen. Das hat gut funktioniert.

Auf der Seite „RR in Not“ hatte ich schon geschaut. Zumindest aktuell ist da nichts dabei. Ich werde die Seite aber im Auge behalten.



Wenn ihr tatsächlich überlegt, euch einen "älteren" Hund nach Hause zu holen und es auch gerne ein Nothund sein darf, dann freut nicht nur mich das ungemein, sondern auch die vielen Notnasen, die auf ein neues zu Hause warten.

Daher ein kleiner Tipp noch:
Wende dich direkt mit deiner Suche und Vorstellungen, die ihr an das neue Familienmitglied habt, an die Kontaktpersonen von RR in Not. Die prüfen auch erst einmal, ob alles bei euch so passt, wie ihr euch das vorstellt und haben dann auch gleich einen Eindruck, was für euch passend wäre. Mitunter sind dort auch direkt Hunde vermittelbar ohne den Umweg über die Homepage zu nehmen.

Viel Glück euch bei der hoffentlich erfolgreichen Suche

LG
Sabine

Stefanie R.
04.09.2018, 21:12
Er lag nur im Körbchen und wollte, wenn man ihn herausgenommen hat, auch direkt wieder dahin. Dabei hat er auf dem Weg dahin auch den Schwanz eingezogen. Er wirkte im Körbchen nicht eingeschüchtert und hat auch beim Streicheln die Hände abgeleckt, bevorzugte aber das Körbchen. Wovor ich ein nun ein wenig Angst hätte, wäre ein unsicherer Rüde, der später dadurch problematisch wird. Lt. Besitzer ist er eigentlich nicht so, und normalerweise ziemlich aktiv und verspielt. Er wäre vermutlich erschöpft. Daher meine erste Frage: Wie ist eure Meinung dazu, insbesondere die von denen, die RR-Welpen bereits erlebt haben?

Als wir unseren ersten Welpen, einen Labrador kauften, bekamen wir genau diese Aussage "Der Welpe ist wahrscheinlich erschöpft und deshalb schläft er mehr als die anderen." Wir haben die Hündin damals trotzdem gekauft, weil uns diese Aussage plausibel erschien. Im Nachhinein beitrachtet, hätten wir die Finger davon lassen sollen. Sie hatte bereits beim Einzug Durchfall und musste mit knapp einem Jahr am Ellenbogen operiert werden. Sie war insgesamt ihr Leben lang zwar liebenswert, aber sehr antriebslos und zeigte nicht die gewünschten Rasseeigenschaften, weshalb man sich einen Labrador eigentlich kauft. Dazu kam, dass sie zeitlebens krank war.

Wenn ihr euch bereits dafür entschieden habt, einen Rüden aufzunehmen, schaut euch welche in unterschiedlichen Altersstufen vorher an. Es gibt auch bei RRs solche und solche.

Einen Hund von "privat" zu kaufen klingt charmant, heißt aber nichts anderes, als dass sich dieser Welpenverkäufer nicht den in den VDH-angeschlossenen Rassehundeclubs geltenden Regeln unterwerfen muss, die die Clubs zum Wohle der Hunde und damit auch zur Sicherheit der Welpenkäufer aufgestellt haben.

Dazu zählen unter anderem Gesundheitsuntersuchungen der Mutterhündin und des Deckrüden, Haltungsbedingungen bei der Welpenaufzucht, Kontrolle der Welpen vor der Abgabe an die zukünftigen Besitzer, etc. Ein Ridgeback mit einem Endgewicht von >40 kg und dem Potential, das die Rasseeigenschaften mitbringen, sollte nicht nur gesundheitlich topfit sein, sondern er muss auch vom Wesen her in Ordnung sein. Eine ausgezeichnete Prägung des Welpen in den ersten 8 - 10 Wochen (je nach Abgabezeitpunkt) ist dafür die Wichtigste Basis. Was hier verpasst wird, müsst ihr später nachholen, anstatt mit dem freundlichen, neugierigen und aufgeschlossenen Welpen die Welt zu erkunden.

Es ist gut, dass ihr das Herz ein bisschen eingefangen und angefangen habt, auf den Kopf zu hören. Ich stelle mir das sehr schwierig vor nach dem Verlust eures geliebten Hundes. Aber es ist die richtige Entscheidung.

Viele Grüße,
Stefanie mit den 3en

Berkoma
08.09.2018, 10:51
Ihr Lieben,
ich finds toll, dass ihr gefragt habt!!! Und offensichtlich die Empfehlungen beherzigt. (Passiert leider viel zu selten).Lasst euch Zeit, hört, sprecht und lest euch ein, trefft euch mit RR- Verrückten!
Dann schafft ihr Voraussetzungen, eine glückliche Ridgebackfamilie zu werden.
....muss ja nicht 16 Jahre dauern wie bei mir....:blink:
LG Christa

Eisenvorhang
16.11.2018, 17:55
Hallo,

ich kann nur sagen, dass es wichtig ist aufs Herz zu hören.
Der Daddy meiner Sophi ist ein, so wie man mir sagte, bekannter Deckrüde (Fabayo Bahiri)
und auch über die Mutter (Hakima) lagen genug Informationen einschließlich Muttertier vor.
Bereits verkaufte Welpen gewannen sogar die ein oder andere Ausstellung.

Eigentlich wollte ich einen Rüden. Er war kräftig und sehr groß und als man ihn in die Wohnung holte, hat er alles umgenietet und auch nach kurzem Kontakt (Streichel an die Seite) mich komplett ignoriert.
Also hieß es für mich: nächster.

Die etwas kleinere kam dann durch die Tür und wurde auch sofort umgerannt vom Großen.
Danach kam sie aber direkt zu mir Händchen lecken und Sitz machen, ging kurz zu meinen Vater und dann wieder zu mir.

Ich unterhielt mich weiter und mir gefiel sehr, dass die Züchter sehr Wert darauf legten in welche Hände ihre Welpen kommen. Außerdem gab es ein Verbot für einen Weiterverkauf und sie würden ihren Welpen zurücknehmen, wenn ich schlimm krank würde oder stürbe. Außerdem legte der Züchter sehr viel Wert darauf, dass ich auf Lebenszeit Kontakt halten darf und Fragen stellen kann. Sie wären auch da, falls es Probleme gäbe.

Ich habe für die kleine Maus auch recht viel bezahlt, aber das war es mir alle mal wert.

Jetzt taut meine Maus langsam richtig auf. Vor ein paar Tagen war ich beim TA und er bescheinigte ein wundervolles Wesen und eine perfekte Gesundheit (Aus den Anal-Drüsen kam bissl was).

Sie ist ruhig, bellt nicht, mag andere Hunde, mag vor allem Kinder. Und heute hatte sie Nasenkontakt mit dem ersten Schaf in ihrem Leben (Problemfrei!)

Erwachsenen gegenüber ist sie etwas zurückhaltend, taut aber schnell auf und dann will sie mit Schwanzwedel hin.
Eine gute Freundin wurde in der Hocke von ihr umgeworfen xD.

Nun habe ich sie seit einem Monat und ich habe so viel mit ihr geschafft, dass ich durchaus sagen kann, dass ich stolz bin, aber auch gespannt und großen Respekt vor der Rasse habe.

Ich würde immer wieder von dem Züchter kaufen.

Kein VDH Züchter soweit ich weiß, aber Ahnentafel von Pedigree mit Stammbaum und allen anderen Informationen über Mama und Papa.

Mein Rat ist: hört genau hin, was man sagt. Schaut genau hin, wie mit den Tieren umgegangen wird und lasst das Herz entscheiden.
Habt ihr Zweifel, solltet ihr lieber weitergehen. Ein anderer Züchter, den ich absagte, gab offenkundig zu, dass der Papa aggressiv sei und Besuch bereits gebissen hatte.
Da drehte sich mein Magen um!

Nunja.


vlg

Matthias