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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewöhnung an andere Hunde



kosima
16.10.2018, 15:05
Hallo ihr Lieben!

Unser Jonny lebt sich prächtig ein und wir sind froh und dankbar, dass wir uns für ihn entschieden haben.:love_heart:

An unseren Kleinhund und unseren Kater, wie auch den Pferden hat er sich sehr schnell gewöhnt. Jedoch stellten wir einige Male fest, dass größere Hunde ein Problem für ihn sind.

Da wir planen mit ihm auch längere Wanderungen in der Gemeinschaft mit anderen Menschen und mehreren Hunden zu machen, wäre es ein großes Problem.

Welche Erfahrungen habt ihr, wie man es für ihn und andere stressfrei lösen kann?

susa1
16.10.2018, 16:50
Liebe kosima, sehr schön zu hören, dass sich jonny so wohl bei euch fühlt...[emoji1]
Erzähl doch mal etwas genauer, wie sich das problem mit den größeren hunden darstellt...pöbelt jonny? Geht er in die leine?passiert das mit und/oder ohne leine?ist jonny aggressiv dem größeren hund gegenüber?spielt das geschlecht des anderen hundes eine rolle?starrt /fixiert jonny? Etc...
Liebe Grüße aus Bella Italia
Susa

kosima
17.10.2018, 11:10
Hallo Susa1, ich möchtel es mal versuchen zu beschreiben:

Zunächst versucht er den anderen Hund zu verbellen. Geht dieser aber drauf nicht ein, dann geht Jonny auf ihn los und will ihn beißen. Bisher konnten wir Schlimmeres verhindern, da er an der Leine war und er sich auch auf Stimme gut reagiert. Ohne Leine hatten wir solche Situation noch nicht, da wir somit vorerst versuchten ihn nur dort frei laufen zu lassen, wo keine anderen Hunde sind.
Ich vermute mal, dass er durch sein Vorleben da etwas geprägt ist. Sein vorheriger Menschenfreund hatte Alkohol- wie auch Drogenprobleme und ich spüre da so etwas, dass Jonny die Verantwortung für ihn ünernommen hatte, da er ihm die Sicherheit wohl nicht geben kontte.
Zum Verständnis: er ist kein aggressiver Hund und würde der andere Hund einen Rückzieher machen, würde wahrscheinlich nichts passieren. Bleibt er jedoch stehen, dann geht Jonny nach mehrmaliger Warnung dann auf ihn los.

ich möchte ihn nun in solche Situationen bringen (die im Alltag ja nun mal immer mal auftauchen können), dass er stressfrei mit anderen Hunden umgehen kann. Bisher waren es auch nur Rüden, ich denke mit Hündinnen wird er dieses Problem nicht haben.

Monthy
17.10.2018, 12:07
Zunächst versucht er den anderen Hund zu verbellen. Geht dieser aber drauf nicht ein, dann geht Jonny auf ihn los und will ihn beißen.

Also grundsätzlich haben Hunde einen größeren Selbsterhaltungstrieb, als angenommen :-). Wenn sie selbst "beißen" (und darunter verstehe ich das Zubeißen, dass es zu größeren und ernsthaften Verletzungen beim Gebissenen kommt), wissen sie auch, dass der Gegner sich wehrt, sie unterliegen könnten und ebenfalls stark verletzt, wenn nicht sogar getötet werden könnten.

Ich will mich aber nicht zu weit hinauslehnen, da ich Jonny nicht kenne und von hier aus nicht einschätzen kann, wie weit er tatsächlich gehen würde. Daher rate ich dir, ihm einen gut sitzenden Maulkorb langsam und kleinschrittig anzutrainieren.



Ohne Leine hatten wir solche Situation noch nicht, da wir somit vorerst versuchten ihn nur dort frei laufen zu lassen, wo keine anderen Hunde sind.


Bist du dir sicher, dass da nicht doch einmal unverhofft ein anderer Hund auftauchen kann? Ohne Leine würde ich ihn nur noch im eingezäunten Bereich laufen lassen. Das Risiko wäre mir zu groß, erst recht ohne Maulkorb.



Ich vermute mal, dass er durch sein Vorleben da etwas geprägt ist. Sein vorheriger Menschenfreund hatte Alkohol- wie auch Drogenprobleme und ich spüre da so etwas, dass Jonny die Verantwortung für ihn ünernommen hatte, da er ihm die Sicherheit wohl nicht geben kontte.


Das ist tatsächlich NUR eine Vermutung.
Aber es ist letztlich auch egal, warum er es macht. Fakt ist, dass er es macht.
Mein Hund war genauso und würde, wenn ich ihn ließe, es auch heute immer noch gerne tun. Und er ist von Anfang an bei mir, ich trinke nicht, habe keine Drogenprobleme und er muss auch nicht die Verantwortung für mich übernehmen. Und trotzdem reagiert er so, weil er ein sehr unsicherer Hund ist.
Es gibt einfach Hunde, die brauchen einen höheren Distanzbereich für sich oder aber sie können mit anderen Hunden nichts anfangen, mögen sie einfach nicht. Es könnte auch ein "Konkurrenzproblem" unter Rüden sein. Da gibt es so viele Motivationsmöglichkeiten.
Mich hat mal ein guter Freund gefragt: "Weißt du, warum dein Hund das macht?" Ich: "Nein!?" und er: "Weil er es kann!"



Zum Verständnis: er ist kein aggressiver Hund und würde der andere Hund einen Rückzieher machen, würde wahrscheinlich nichts passieren. Bleibt er jedoch stehen, dann geht Jonny nach mehrmaliger Warnung dann auf ihn los.


Ich würde auch nicht behaupten, dass Jonny aggressiv ist, ist Monthy in meinen Augen auch nicht. Andere, die ihn nicht kennen, sehen das aber ganz anders, stufen es anders ein. Und ein so großer Hund, der laut brüllt und seine Beißerchen zeigt, tja, der sieht nun mal auch nicht gerade nett und höflich aus.
Und weil du eben nie weißt, wie sein hündisches Gegenüber reagiert, sichere ihn mit Leine und Maulkorb, eben damit er es nicht tun KANN! und dann würde ich mir einen Trainer an die Seite holen.



ich möchte ihn nun in solche Situationen bringen (die im Alltag ja nun mal immer mal auftauchen können), dass er stressfrei mit anderen Hunden umgehen kann.

ich würde da nichts überstürzen. Dein Hund ist einfach noch nicht so weit, dass du ihn in solche Situationen bringen solltest. Er scheint massiven Stress zu haben. So etwas muss ganz langsam und kleinschrittig, am besten mit professioneller Hilfe, angegangen werden. Ich habe über 3 Jahre gebraucht und hart trainiert - mit vielen, vielen Rückschlägen dazwischen. Geschafft haben wir, dass mein Hund wenigstens nicht mehr in die Leine steigt, dass er gesittet, friedlich und ruhig an der Leine in größerem Bogen andere Hunde passieren kann. Er wird andere, fremde Hunde nie lieben, er wird nie direkte Nähe mit ihnen zulassen. Muss er auch nicht, warum auch? Das habe ich zumindest in den 3 Jahren gelernt. :)



Bisher waren es auch nur Rüden, ich denke mit Hündinnen wird er dieses Problem nicht haben.

Denken heißt nicht wissen. Ich würde das Risiko nicht eingehen wollen.
So lange Zeit, euch kennen zu lernen, hattet ihr ja bislang auch noch nicht. Und so lange, wie du dir nicht hundertprozentig sicher sein kannst: Leine dran und Maulkorb drüber.

Mein Tipp wäre wirklich, lass es langsam angehen, lernt euch kennen, versuche möglichst, nicht zuviel in ihn und sein Verhalten hineinzuinterpretieren. Lasst seine Vergangenheit hinter euch und begründe nicht alles damit. Hunde leben im Hier und Jetzt. Und - ganz wichtig!: Such dir professionelle Hilfe.

Liebe Grüße
Sabine

kosima
17.10.2018, 13:25
Ganz lieben Dank @Monthy für diese ausführliche Antwort, das bringt mich doch schon ein stückweit nach vorn. :)

Professionelle Hilfe haben wir bereits in Erwägung gezogen, denn diese längeren Spaziergänge mit anderen Hunden, die ich oben erwähnte, werden mit ihr und ihren Schülern gemacht. Im Moment ist an sowas jedoch noch lange nicht zu denken. Erstmal werden wir daran arbeiten, dem Jonny den Streß zu nehmen. Ob wir es schaffen werden, bleibt abzuwarten, auf jeden Fall versuchen wir es. auch wenn es Jahre dauert...

Mich hat es nur etwas schockiert, wie er auf solche Hunde losgehen will, während er mit unserem kleinen Hund auf dem Hof (ein Malteser) nur im ersten Moment ein Problem hatte. Jetzt spielen und toben die beiden zusammen und dabei ist er dem Kleinen gegenüber ja sogar rücksichtsvoll (er ist schon etwas im fortgeschrittenem Alter, aber noch topfit). Deine Einwände sind absolut berechtigt.

spechti
17.10.2018, 14:52
Hallo,

Aggression ist erstmal nichts Schlimmes und gehört zum Hund.
Entscheidend ist a) die Auslegung und b) das Vorgehen des Hundes.
Wir haben einen Rüden, den 99% der uns begegnenden HH sicher als aggressiv bezeichnen würden.
Und im Grunde genommen ist er das auch.
Er hat Angst vor fremden Hunden, ganz besonders vor gleich großen oder größeren.
Er will mit ihnen nichts zu tun haben und macht das SEHR deutlich.
Er geht ziemlich schnell zum Angriff über.
Bloß weg damit....bevor es ihm was tun kann.
Das ist ein äußerst unschönes Verhalten und bringt in der Tat viele Probleme im Alltag mit sich und das muss man auch gar nicht schönreden á la „aber EIIIIGENTLICH isser TOTAAAAAL lieb und nääää....für UNS ist er gar nicht aggressiv.“
Doch, ist er.
Und zwar deutlich gegen fremde Hunde.
WARUM er das tut, ist enorm wichtig für das Training...aber nicht für alle anderen.
Unser Rüde möchte, wünscht und toleriert auch zunächst KEINEN Fremdhund in seiner Nähe.
Ganz egal, ob Rüde oder Hündin, ob intakt oder kastriert.
Hat er ganz viel Zeit, den anderen Hund mit ausreichend Abstand zu beobachten und kennenzulernen, geht es oft ganz okay.
Bedeutet in seinem Fall, ca. 20-30 Meter Abstand an der Leine und mind. 30 min....
Und nö, der will nicht die Führung übernehmen...der ist froh, wenn er das nicht muss.
Wir haben ihn übrigens, seit er neun Wochen alt ist.
Ich will damit sagen, dass es zig Gründe für das Verhalten Eures Hundes geben kann.
Und manches kann man einfach bei aller Liebe nicht ändern.
Wichtig für Euch wäre jemand, der sehr viel Ahnung von Körpersprache hat und Euch anleiten kann.
Leider sind die wirklich guten Trainer für Euch eher weiter weg....aber vielleicht kommt noch ein Tipp.

LG, Suse

Poppi
17.10.2018, 16:10
Hallo,
unsere Lola ist sehr gerne nach vorne gegangen und tut es manchmal immer noch.
Sie ist ein sehr unsicherer Hund und möchte andere Hunde eigentlich nur fern halten .
Sie hat allerdings auch einige Hunde, mit denen sie gut zurecht kommt.
Seit drei Jahren sind wir mit ihr in einer Hundeschule und absolvieren neben Beschäftigung wie Nasenarbeit und Dummytraining auch das sog. Kontakttraining.
Dabei begegnen sich die Hunde zunächst mit Zaun dazwischen und wenn unsere Trainerin das ganz gut beurteilt, dürfen sie auch auf die Wiese.Durch die lange Zeit, in der wir dieses "Miteinander" üben, gelingt es Lola immer besser MIR zu vertrauen. Es klappt auch mit mehreren Hunden auf der Wiese.
Ich lerne meinen Hund zu lesen! Ganz häufig ist es so, dass Lola eigentlich abgeschirmt werden möchte, was bedeutet:
ICH GEHE NACH VORNE und zeige ihr, dass ich den anderen Hund daran hindere iht zu nahe zu kommen.
Sie vertraut mir immer mehr und das Passieren anderer Hunde beim Spazierengehen ist total entspannt geworden.

Interressant ist auch, dass die Hunde aus den unterschiedlichen Gruppen sie nicht mehr dazu bringen, sie anzuschreien und nach vorne zu gehen.
Sie kennt sie eben: Daher kann ich mir auch gut vorstellen, das Jonny irgendwann mit einer ihm bekannten Gruppe laufen kann. Allerdings würde ich das auch langsam angehen lassen und die Gruppe zunächst klein wählen.

Trotz all dieser Trainingseinheiten käme ich im Traum nicht darauf, Lola einfach so frei herumlaufen zu lassen. Sobald ein Hund gesichtet wird, vor Einmündungen, an unübersichtlichen Stellen usw. kommt die Leine dran und es wird je nach Reaktion von Lola oder dem entgegenkommenden Hund mehr oder weniger Abstand bei der Passage gewählt. Es ist für sie stressfreier aufs Feld auszuweichen als auf engen Wegen aneinander vorbeizugehen.
Unsere Trainerin ist auch der Meinung, dass ein Hund nicht zwingend den Körperkontakt zu anderen Hunden braucht, wir sind das Rudel. Aber es ist schön, wenn man in Gruppen kontaktet und die Anwesenheit anderer Hunde geduldet wird.
Lerne Deinen Hund lesen, damit Du schon ganz früh erkennen kannst ob er Stress hat und dadurch zu einem bestimmten Verhalten herausgefordert wird.
All das kann man von guten Trainern lernen und....es braucht Zeit.
Also nicht verzagen, ran an den Speck!!!

Kessi
18.10.2018, 09:28
Huhu Kosima,

also ich würde jetzt nicht gleich ganz schwarz sehen. Dieses Pöbeln an der Leine ist ja was, was ganz viele Hundebesitzer kennen - auch viele Ridgebackbesitzer. Das heißt nicht zwingend, dass Jonny generell ein Problem mit Hunden hat. Um das herauszufinden, würde ich folgendes machen (neben allen genannten Tipps und Hilfestellungen):

Triff dich doch mal mit einem Hundebesitzer (vielleicht am besten jemand, der auch bei der Wandergruppe dabei ist) und geht zusammen eine Runde spazieren. Hunde bleiben an der kurzen Leine, erst geht ihr in größerem Abstand zueinander und wenn die Hunde ruhig sind, kann man den Abstand reduzieren (nur nicht zueinander lassen an der Leine). Erst läuft der eine mal vorne, dann der andere. Da können sie gut „erriechen“, wer der andere ist. Und oft ist es so, dass bei diesem zusammen in eine Richtung laufen, die Hunde sich relativ schnell entspannen und sich bald überhaupt nicht mehr für den anderen Hund interessieren, sondern anfangen rumzuschnuppern.
Das würde ich erstmal mit einer Hündin machen, wenn das gut war, dann mit einem Rüden. Wenn Jonny (und natürlich der andere Hund auch) komplett entspannt ist und sich mehr für die Umgebung als für den Hundekumpel interessiert, würde ich persönlich (muss aber natürlich jeder selbst wissen) dann auch kein Problem sehen, die Leine abzumachen - ganz beiläufig (Voraussetzung ist hier natürlich, dass der Rückruf sitzt).
Sollte das so sein, kannst du bezüglich der Wanderung schon mal entspannt sein, ihr könnt vorher mit allen mitwandernden Hunden auf diese Weise austesten, ob die Hunde sich grün sind. Und das Pöbel-Problem ist dann mMn relativ einfach zu lösen bzw. zumindest zu verbessern.
Sollte Jonny sich bei dem Spaziergang mit dem anderen Hund gar nicht beruhigen, würde ich einen Trainer hinzunehmen, denn dann ist es mMn etwas komplexer.


Viele Grüße,

Kerstin

spechti
18.10.2018, 12:28
Zu Kerstin‘s Vorschlag möchte ich noch anmerken, dass es ein großer Unterschied ist, ob Ihr jeweils einzeln geht oder nicht.
Selbst wenn es mit den einzelnen Hunden sehr gut funktioniert, muss es das in einer größeren Gruppe noch lange nicht.
Das ist eine völlig andere Dynamik und die Gruppe hat oft sehr schnell ‚raus, wer der Schwächste ist.
Zunächst einmal gilt es herauszufinden, warum er so reagiert.
Darauf kann man das Training dann aufbauen.

LG, Suse

Kessi
18.10.2018, 13:57
...
Selbst wenn es mit den einzelnen Hunden sehr gut funktioniert, muss es das in einer größeren Gruppe noch lange nicht.
...

Das stimmt, bei mehreren Hunden im Freilauf kann es natürlich immer zu Mobbing usw. kommen. Aber das muss man halt einfach ausprobieren und zudem lässt sich das ja schnell unterbinden, indem man die entsprechenden Hunde oder auch alle anleint. Und so ist ja dann trotzdem eine schöne Wanderung möglich. Während es mit einem in der Leine hängenden, kläffenden Hund, der sich nie beruhigt, eher nicht so angenehm ist. Mir wäre halt an Kosimas Stelle erstmal ganz wichtig rauszufinden, ob Jonny nur bei Begegnungen an der Leine pöbelt oder ob er prinzipiell ein größeres Problem mit fremden Hunden hat.

Liebe Grüße, Kerstin

kosima
22.10.2018, 10:35
Danke für die vielen wertvollen Tipps. Ich werde berichten. :)

EvaBlond
23.10.2018, 16:27
In einer Hundegruppe laufen, die der Hund nicht kennt, ist schon für einen sonst vollkommen "normalen" (aufgeschlossenen, neugierigen jungen Hund ohne "Machtansprüche", schwierig.
Habe ich mit meiner damals noch jungen RR-Hündin gemacht, sie wurde von jugendlichen Rüden ziemlich bedrängt, war für sie überhaupt nicht schön.
Auch beim zweiten und dritten Mal, freute sie sich nicht wirklich, als wir aus dem Auto ausstiegen, um mitzulaufen. Sie wurde zwar fast von allen ignoriert, taute aber überhaupt nicht auf, es ergab sich KEINE Hundefreundschaft. Habe es dann auch gelassen.
Anders war es, wenn wir zufällig auf eine kleinere gemischte Gruppe stießen und sie nicht weiter beachtet wurde, das ging, aber schönes gemeinsames Rennen oder Spielen hat sich mit ihr in der Gruppe nie ergeben.
Jetzt haben wir noch einen kleinen RR-Rüden, damals 6 Monate alt und gingen mit einer gemischten Gruppe mit, die ihn teilweise ziemlich bedrängte. Er steckte das sehr gut weg, gefallen hat es ihm nicht besonders, da er sich den Spielgefährten, der ihn interessierten nicht aussuchen konnte, da andere natürlich eifersüchtig dazwischen gingen.
Fazit, es war für uns und unsere Hunde nicht entspannt, kann bei Dir natürlich anders sein, doch Du hast ja sogar noch das Anfangsproblem, das Dein schon etwas ältere Rüde nicht entspannt ist.
Ich wünsche Dir trotzdem viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, jeder Hund, jede Situation ist anders, einen Versuch ist es sicher wert.
LG EvaBlond

spechti
23.10.2018, 17:42
Wobei es auch sehr einfach gesagt ist, man könne Mobbing etc. schnell unterbinden, indem man anleint.
Das ist eher Theorie und kaum Praxis.
Und ob ein Leinenspaziergang mit mehreren Hunden, die man nicht zusammen mal eben so frei laufen lassen kann, „schön“ ist, wage ich SEHR zu bezweifeln.
Schön für wen??

LG, Suse

Kessi
24.10.2018, 09:20
Hm... :rolleyes:

Kosima kann sich doch einfach erstmal ganz langsam rantasten an das Thema "fremde Hunde". Anscheinend klappt es unter den anderen Hunden der Wandertruppe gut und sofern bei Jonny nur das übliche Pöbeln bei frontalen Begenungen vorliegt, kann ich mir gerade nicht vorstellen, warum es so problematisch sein soll, ihn in diese Gruppe zu integrieren.

Nala ist 10, vielleicht kann ich daher nicht mehr mitreden, dieses Mobbing Thema kenne ich nur aus ihrer Jugendzeit, als man fast ausschließlich mit Junghunden gelaufen ist. Da wurde dann zwischendurch, wenn es irgendwie zu wild wurde etc. angeleint und wir haben so trotzdem schöne Spaziergänge gemacht - schön für Hunde und Menschen.

Auch heute kommt es bei uns immer mal wieder vor, dass wir neue Hundebekanntschaften machen und auch mit mehreren Hunden zusammen laufen (bei der Truppe auf dem Bild kannten sich nicht alle Hunde vorher, Nala zB hat 4 davon zum ersten Mal gesehen, es waren alle Altersklassen von 1 bis 10 Jahren dabei, wobei die meisten erwachsen waren und der eine Cattle ist sogar ein Leinenpöbler) und da gibt es keinerlei Probleme, solange man die "Zusammenführung" der Hunde ordentlich angeht (kurzes gemeinesames angeleintes Laufen, bis jeder mal erschnüffeln konnte, wer so dabei ist). Die erwachsenen Hunde wollen doch meistens eh ihr eigenes Ding machen und sich gar nicht mehr viel mit den anderen auseinandersetzen.
Natürlich kann es mal Konstellationen geben, die nicht von Beginn an super gut harmonieren, aber das sind in meinen Augen Ausnahmen und auch dann sollte ein Spaziergang möglich sein, aber das ist ja ein anderes Thema.

Also möglicherweise habt ihr einfach andere Erfahrungen gemacht, aber ich persönlich finde Wanderungen mit mehreren Hunden super schön und kanns nicht verstehen, warum hier gleich so schwarzgemalert wird.

Grüße, Kerstin

56397

spechti
24.10.2018, 14:29
Schwarzgemalert wird hier gar nicht, sondern völlig realistisch aufgezeigt, dass es sehr wohl anders kommen kann, als man sich das wünscht.
Und wenn man sich intensiv mit Körpersprache befasst, findet man ziemlich schnell heraus, dass die allerwenigsten Hunde Leinenspaziergänge in einer Gruppe nicht wirklich toll finden.
Weshalb sollten sie auch?🤔

LG, Suse

kosima
25.10.2018, 11:59
Ich möchte hier wirklich keine Grundsatzdikussion entfachen. Meine Frage bezog sich einfach auf Eure Erfahrungen.

Wir sind ja keine Neulinge in punkto Hundeerziehung, wir hatten schon Berner Sennen, einen Sarplaninac (Hirtenhund- in manchen Gegenden ist er sogar ein Listenhund) und Schäferhund. Wir selbst sind ja auch schon in einem Alter. wo man doch sehr verantwortungsbewusst damit umgeht. Jonny ist kein gefährlicher Hund, ganz das Gegenteil. er hat nur ein Problem mit fremden Hunden, wennn sie wenigstens so groß sind, wie er selbst. Das resultiert jedoch aus seiner Unsicherheit heraus, denn offenbar hatte er vorher nie Kontakte zu anderen Hunden. Um seine Unsicherheit zu überspielen, geht er auf Konfrontation. Und ja...er würde auch zubeißen.

Wenn wir ihn frei laufen lassen, dann sind wir sicher, dass kein anderer hund in der Nähe ist, ausser unser kleiner Hund. Wir haben das Glück in einem sehr weitläufigen Naturschutzgebiet zu wohnen, was nicht so bekannt und von Menschen aufgesucht wird. darin kann Jonny tollen, toben und laufen wie er mag.

Sein Problem ist inzwischen auch etwas abgemildert, da wir ihn mit Spaziergängen in der Natur mit jeweils einem anderen ruhigen Hund konftontiert haben (unter Beachtung der Sicherheit für beide Hunde) und er nun auch schon teilweise Vertrauen zu anderen Hunden aufbauen konnte.