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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gelb, Orange, Rot, Schwarz oder doch lieber Grün? Schleswig-Holstein und die Halsbänd



ZX-Dilk
29.06.2003, 19:41
Kieler Nachrichten vom 27.06.2003:

Wie Dackel zur Bestien werden - Peinlichkeit bei Gesetzentwurf

Kiel - Panne im Entwurf des Gefahrhunde-Gesetzes: Das orangefarbene
Halsband, das Innenminister Klaus Buß (SPD) vierbeinigen Beißern umschnallen
will, ist schon vergeben. Und zwar an wohlerzogene Vierbeiner, die aufs Wort
gehorchen und ihnen jederzeit zu Diensten sind - an Jagdhunde im Einsatz.
Michaela Hammann kann sich das Drama ausmalen: Vor ihren Rauhhaarteckeln,
die die passionierte Jägerin aus Grebin regelmäßig auch außerhalb der Jagd
mit ins Revier nimmt, fliehen die Jogger im Schweinsgalopp oder sie
attackieren die Tiere mit Pfefferspray. Eltern, die den kleinen Vierbeinern
mit den orangefarbenen Warnhalsbändern begegnen, nehmen ihre Kinder panisch
auf den Arm, "denn unsere Hunde sind ja bald Kampfdackel". Als sie die
Nachricht vom Erkennungszeichen Halsband für "Gefahrhunde" las, dachte sie
spontan: "Das kann wohl nicht ernst gemeint sein."

Denn bleibt es bei der im Entwurf enthaltenen Kennzeichnungsvorschrift für
alle als gefährlich eingestuften Hunde, "sind Verwechslungen programmiert",
sagt auch Volker Behrens, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes. "Die
könnten fatal enden - für unsere Hunde, die dann für Bestien ohne Maulkorb
und Leine gehalten werden." In der Jägerei sei es seit Jahren üblich, Hunde
nur mit leuchtend orangefarbenen oder gelben Reflexhalsbändern in den
"Arbeitseinsatz" zu schicken. So legt nicht nur der Verband auf Kreis-,
Landes- und Bundesebene Mitgliedern diese Ausstattung des Vierbeiners ans
Herz, wenn er im Revier frei läuft. Auch die Berufsgenossenschaft rät dazu.
Selbst in der Jagdabteilung des Kieler Umweltministeriums heißt es laut
Sprecher Michael Rittmeier: "Es gibt keine Vorschrift, dass Jagdhunde die
Bänder tragen. Es wird aber empfohlen."

"Aus zwei Gründen", erläutert Behrens. "Erstens ist der Hund geschützt, weil
er bei größeren Jagden von jedem erkannt und nicht etwa mit Wild verwechselt
wird. Zweitens ist ersichtlich, dass dieses Tier speziell ausgebildet und im
Einsatz ist. Deshalb darf es sich ohne Leine im Wald bewegen." Das ist
Hunden sonst nicht erlaubt, denn sie könnten dem Wild nachstellen - und ein
wildernder Hund ist ein Gejagter. Den Einwand, während der Jagd seien keine
Spaziergänger in der Nähe, lässt der LJV nicht gelten. Behrens: "Wenn Wild
angefahren wurde, aber noch flüchten konnte, muss der Jäger das kranke Tier
suchen. Das geht nur mit Hund, der dann Kilometer allein läuft."

Im Innenministerium scheint man die Peinlichkeit zu wittern. So antwortete
Sprecher Thomas Giebeler gestern diplomatisch: "Um Nachbesserungen in einen
Entwurf einzubringen, gibt es die Anhörung. Dort wird das Halsband sicher
zur Sprache kommen." Weshalb das Umweltministerium als oberste Jagdbehörde,
die den Entwurf vor Veröffentlichung sah, nicht einhakte, erklärt Rittmeier
damit, "dass wohl die Tierschutzabteilung damit betraut war".

Dass "Gefahrhunde" überhaupt am Halsband (das ein krimineller Halter dem
Tier ohnehin nicht anlegt) erkennbar sein sollen, geht auf Druck der Grünen
zurück, die Buß' gescheiterte Gefahrhunde-Verordnung attackiert hatten.
Deren Abgeordnete Irene Fröhlich hatte mit dem Plädoyer für das Band einen
Vorschlag der Berliner GAL übernommen. "Dass Jagdhunde gekennzeichnet
werden, wusste ich nicht", räumte sie auf Nachfrage ein. "Darüber wird man
nochmals reden müssen. Ich will nur, dass gefährliche Hunde erkennbar und
Kontrollen leichter sind." Von Cornelia Müller

nordClick/kn vom 27.06.2003 01:00

Feli
29.06.2003, 19:47
Original geschrieben von ZX-Dilk
"Dass Jagdhunde gekennzeichnet
werden, wusste ich nicht", räumte sie auf Nachfrage ein. "Darüber wird man
nochmals reden müssen. Ich will nur, dass gefährliche Hunde erkennbar und
Kontrollen leichter sind."




Ach Holger....sie wissen eben so vieles nicht. *stöhn*

Wie ein , wie auch immer gefärbtes Halsband, einen gefährlichen (im Sinne des Wortes, nicht im Sinne des Rassenwahns) Hund am Beißen hindern soll, weiß sie sicher auch nicht. Das weiß ja nicht mal ich.

Und der Mangel an Sachkunde feiert weiter fröhliche Urständ in unserem Land...und von sowas muss man sich regieren lassen. Es ist zum Heulen!

Sandy
30.06.2003, 09:13
Hi Feli


und von sowas muss man sich regieren lassen. Es ist zum Heulen! ..

... zwangsläufig ... muss man sonst ja nicht, kann man ja glücklicherweise (ab)wählen, wenns des nächste Mal kommt .... schreib doch der netten "allwissenden" Irene Fröhlich einen schönen Brief, dass du so gut kannst, mal sehen was sie dann sagt.

Ich finde alleine diese Diskussion über "Halsbänder" durch die Regierung unnütz ... sie hätte erst garnicht aufkommen müssen ... aber vielleicht ist das so gang und gebe bei unseren lieben Abgeordneten, das sie die Zeit mit Blödsinn todschlagen müssen ... weil irgendwie müssen sie sich ja UNSER Geld verdienen ... das die Nazifizierung in unserem Land immer noch nicht aufgehört hat, ist eine sehr traurige Sache, da ist es egal ob Mensch oder Tier ...... ich hoffe nur mal, das unsere Bayern hier, wenn sie dies mitbekommen, nicht auch noch auf dumme Gedanken kommen ...

.. und du hast vollkommen Recht, welcher Halter mit einem "gefährlich" eingestuftem Hund legt diesem dann auch freiwillig dieses Halsband um??? Nich das dann noch ein "obligatorisches" Nummerntatoo plus Halsband kommt .....

Feli
30.06.2003, 09:56
nö sandy, abwählen? und dann? die bundeländer haben regierungen der verschiedensten fraktionen und haben ALLE diesen wahnsinn mitgetragen. isr wie bei kindern....wen es darum geht echte dummheiten zu machen, sind sie sich einig:(

Bergischer Bauer
30.06.2003, 15:25
Hallo Feli,

wäre es nicht schön, wenn Hund und Halter die Politiker optisch leichter identifizieren könnten? Ich stelle mir das so vor:

>>Der goldene Raffzahn<< ... große güldene Plakette, zu tragen auf Sakko oder Kostüm. Seit Kohls Zeiten beliebt ... und sicher auch was für
Kieler Politiker mit nebenberuflichem Immobilienhandel.

oder

>>Das silberne Brett vor dem Kopf<< ... weitgehend universelle Politiker Kennzeichnung, zu tragen am Hut oder mit Kopfschnalle. Immer wieder gerne verliehen an profilierungssüchtige Politprofis zwischen Hinterbank und erster Reihe. Quer über alle Fraktionen.

Wir wollen schließlich wissen, wer oder was uns regiert. Und es auch erkennen, wenn es uns mal life begegnet.

Kann man da auf Verbandsebene nicht was machen?

Mit kopfschüttelnden Grüßen zu dieser Hunde-Polit-Posse

Dein

Rolf

Feli
30.06.2003, 15:41
......grins

zu ergänzen noch die offene hand, wahlweise aus silber oder gold je nach öffnung, die platinkamera für mediensüchtige, und die goldene
quasselstrippe an hohler birne aus jade......

auja lass uns eine politverordnung stricken!


liebe grüße

bin froh euch adoptiert zu haben, rolf!!!!