Mein tiefempfundenes Beileid allen Beteiligten - diese schreckliche Gewissheit ist wirklich schockierend!


Michaela,

was Dir mit Amani passiert ist, kann uns allen jederzeit widerfahren - eine Sekundensache. Da schreiben wir uns alle die Finger wund, wie was abzuwenden ist. Weil wir - ich ganz sicher - immer vom Schlimmsten ausgehe(n): Das unser/e Hund/e sich 'verselbständigen'. Von jetzt auf jetzt und ohne dass wir etwas ändern können. Tausendmal vorbeugend ohne wirkliche Gefahr und dann, wenn alles 'ganz normal' scheint,bricht es unwiderruflich über uns herein...

Was Du fühlst, kann ich mir vorstellen. Wie es für Dich und Deine Familie wirklich ist, lässt mir das Blut in den Andern gefrieren. Erst die Not, dann die Angst und Ungewissheit, die immerwährende Hoffnung - vorbereitet auf das Entsetzen. Aber im Hinterkopf immer noch die leise Hoffnung...

Ich persönlich glaube an Vorbestimmung, auch wenn es weder rational nachvollziehbar noch beweisbar ist. Damit will ich sagen: Egal, wie Eure gemeinsame Zukunft gewesen wäre - Eure gemeinsame Zeit war zu Ende. So oder so. Du hattest keinen wirklichen Einfluss, weil Euer Schicksal schon geschrieben war. Diese meine Meinung ist kein Hirngespinst, sondern für mich persönlich Tatsache geworden anhand vieler Beispiele im Zusammenleben und -leiden mit Familie und Freunden.

Es gibt Dinge im Leben, auf die wir keinen Einfluss haben. Verstehen können wir das nicht, akzeptieren schon gar nicht und wenn es dann soweit ist? Müssen wir uns fügen, ob wir wollen oder nicht.

Amanis Verlust ist unfair, ungerecht und 'falsch'. Andererseits ist ihm und damit Euch möglicherweise ein langer, krankheitsbedingter Leidensweg erspart geblieben. Es war Euch kein gemeinsames langes, unbeschwertes Miteinander vorbestimmt. Bitte behalte dies immer in Deinen Gedanken. Du hattest nicht die Macht, etwas zu verhindern. Und Amani hatte nicht die Macht, entgegen zu steuern.

Gerade weil ich selbst so eine Kontroll'mama' für meine Kinder und meine Hunde war und bin und (schmerzhaft hart) lernen musste, dass niemand eine Sonnenseite vom Schicksal 'spendiert' bekommt, auch nicht für 'gut sein', spreche ich aus Erfahrung und erlernter Fügung: Es war Bestimmung und damit unabwendbar!

Ich hoffe, dass Ihr Euch gegenseitig Trost spenden und miteinander Weinen könnt. Das hat Amani verdient. Eure Gedanken, Eure Liebe, Eure Trauer um ihn lässt seinen Weg hell leuchten und er wird wissen, woher dieses wunderbare Licht kommt. Von Eurer Liebe und für ihn da, wo er jetzt ist, unendlich leuchtend... für immer.