Zitat Zitat von zweiaufeinenstreich Beitrag anzeigen
Dass das Projekt Rosi keine Sache von ein zwei Wochen ist, war von Anfang an klar. Und genau deswegen liegt es an uns allen, uns in Geduld zu üben.....

Das ganze Ereignis ist viel zu schön, um sich darüber zu streiten...

LG
Heike
Wisst ihr, ich schreibe nicht viel hier im Forum und diesen Faden lese ich eigentlich auch nicht gern. Es erinnert mich zu sehr an Vergangenes. Die beiden zitierten Sätze da oben sagen einfach alles, was es zu sagen gibt. Hierzu eine kurze Geschichte:

Es war einmal ein junges Mädchen, vielleicht 12 oder 13 Jahre alt. Es lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einem Dorf am Rande der Lüneburger Heide. Es gab auch immer Hunde, diese lebten draußen in einem Zwinger, weil Hunde nach Auffassung der Mutter nicht ins Haus gehörten.
Es war schon eine Zeit her als der letzte Hund verstorben war und die Familie war sich einig, es fehlt die feuchte Nase. Also wurde eifrig überlegt, Zeitungen gewälzt und eine Entscheidung getroffen. Diesmal sollte es kein Schäferhund werden, sondern ein Collie. Schnell war auch was ''Passendes'' gefunden, hingefahren und eigentlich nur aus Mitleid mitgenommen. Es war traurig anzusehen: Zwei Hündinnen, Schwestern, 8 Monate alt. Die eine zutraulich und aufgeschlossen, die andere zurückgezogen und überängstlich. Aber das Mädchen wusste: die Ängstliche und keine andere im Leben. Das Mädchen musste nicht lange bitten, die Mutter sah es ganz genauso. Also Halsband an, bezahlt, ins Auto getragen und nach Hause gefahren.
Tja, und da fing das Drama auch schon an: Das Mädchen weiß nicht wieso es so dumm gelaufen ist, es hatte sich einfach niemand Gedanken darum gemacht. Jedenfalls fuhr der Wagen auf den Hof, die Türe ging auf und schwupp war der Hund weg. Über den Zaun, durch Nachbarsgärten über Felder, ab in den Wald. Es war Sommer zum Glück. Es war schrecklich und doch war es der Beginn der schönsten Zeit im Leben des jungen Mädchens. Wochenlang hat die Familie im Wald verbracht, Fallen gebaut, mit Jägern, Tierärzten und Torfabbau-Leuten gesprochen, Tips geholt und alles mögliche versucht. Die Hündin war zu schlau, viel zu schlau.
Eines Tages aber lag die Hündin auf einem Feld am Waldrand. Ein guter Freund der Familie nutzte die Gelegenheit und schlich sich an, die Hündin merkte es nicht und als der Mann seine Jacke auf den Kopf der Hündin geworfen hatte war es zu spät für sie. Sie war gefangen. Wie war das möglich? Es war ein Wunder, oder doch nicht?
Die Hündin wurde nach Hause gebracht, nicht in den Zwinger, denn es war klar: so ein Hund gehört nicht in den Zwinger, der war schon abgerissen noch bevor die Hündin eingefangen war. Stattdessen wurde ein Raum im Keller eingerichtet, dort sollte der Hund Ruhe bekommen und es war auch nicht so schlimm wenn dort eine Pfütze oder ein Häufchen landeten.
Es dauerte eine Weile, aber das junge Mädchen hat es geschafft das Vertrauen der Hündin zu gewinnen. Das Mädchen reichte das Futter, saß den lieben langen Tag in dem kleinen Kellerraum und erzählte der Hündin vom Leben ausserhalb dieser vier Wände. Eines Tages wollte das Mädchen den Raum kurz verlassen und die Hündin folgte ihr zur Tür. Ein langer Blick folgte und es war klar, sie wollte die Welt da draußen mit dem Mädchen zusammen entdecken. Das Mädchen hatte aus der Geschicht natürlich gelernt und holte eine Leine, befestigte sie am Halsband und beide machten ihre ersten Schritte gemeinsam ins Leben ausserhalb der vier Wände. Von diesem Moment an waren Mädchen und Hündin unzertrennlich, naja bis auf die Zeit in der das Mädchen zur Schule musste.

Leider dauerte das Glück nicht lange an. Als der Hund erstmal in das Familienleben integriert war stellte sich heraus, das die Hündin krank war. Sehr krank. Sie litt unter Epilepsie. Damals gab es in der Tiermedizin noch nicht so gute Medikamente. Es war Winter. Der 5. Dezember. Der Tag an dem Tammy über die Regenbogenbrücke ging.

Es war eine kurze Zeit. Aber sie war intensiv.

Ich hoffe für Rosi, dass es für sie eine wunderschöne Zeit mit einem Seelen-zu-Hause geben wird. Aber es braucht Zeit und alle Helfer haben meine Hochachtung für das was sie leisten. Macht weiter, es lohnt sich. Und berichten nicht vergessen

LG Kathi