Hallo,

also ich find es auch sehr rücksichtslos.
Festgestellt habe ich, dass es sich meist um Leute handelt, die sich selber keinen Stress machen wollen.
Heißt: Keine Lust auf "anstrengende" Erziehung, keine Lust auf einen "anstrengenden" an der Leine zuppelnden Hund - deshalb lassen sie ihn einfach laufen, in der Hoffnung, dass alle entgegenkommenden Hunde friedlich reagieren mögen.

Wir haben hier so einen netten älteren Herrn mit einem Mini-Mini-Mini-Yorkshirerüden. Der wird am Waldanfang losgemacht und dann trippelt der, wohin es ihm gerade beliebt, manchmal klebt er bei meiner angeleinten Chiara am Bein und rammelt da herum, manchmal stellt er sich unter Kimbas Bauch und schnüffelt penetrant an Kimbas Schniedel herum.
Meinen beiden ist das sehr unangenehm und oft verwuseln sich dann ihre Leinen. Aber für mich selber ist sowas auch unangenehm - auf glitschigem Waldboden und zwei großen Hunden an der Leine von einem irren Mini-Yorkshire wegzukommen.
Das erste Mal, als wir den Mann trafen, trafen wir eigentlich zuerst die kleine Yorkshire-Kröte, denn der Mann war noch weit weg und nicht sichtbar.
Als er endlich näher kam, rief ich, er möchte bitte den Hund rufen.
Seine Antwort: "Ja wenn das mal so einfach wäre."
Was soll denn bitte sowas?
Aber glaubt mal ja nicht, der würde mal reagieren, dieser Mensch.

Oder die Boxerhündin, die ohne Leine mit einer Frau + Gehwägelchen hier herumirrt und es sich zum Hobby gemacht hat, ohne jegliche Vorwarnung auf meine Chiara loszugehen, die a) keine Chance hat gegen diesen Hund und b) in der Siedlung nunmal ausschließlich angeleint laufen muss.
Okay. Momentan hab ich das im Griff, denn ich lauf ja neuerdings mit Wasserpistole bewaffnet durch die Gegend.
Aber meine Frage vor einiger Zeit, warum sie den Hund nicht anleint, damit er anderen nichts antut, wurde beantwortet mit: Ich kann die eh nicht halten und Menschen tut sie ja nichts zuleide.
Na so eine Antwort hilft mir natürlich enorm weiter *seufz*

Ich finde das echt frech und das nicht nur meinen Hunden gegenüber, sondern auch mir gegenüber oder meint die etwa, dass es angenehm ist, eine Galga, die mit Vollgas versucht vor der Boxerhündin zu flüchten, an der Leine festzuhalten und gleichzeitig noch den Kimba zu beruhigen?
Da kann ich mir einen Spaziergang doch wohl wesentlich entspannter vorstellen.

Der Tropfen war natürlich der, als ich ihren Mann mit eben dieser Hündin im Gelände traf. Kimba frei, Chiara an der Leine.
Auch der hatte sie nicht im Griff. Hände in den Jackentaschen und die Hündin geht wieder auf Chiara los. Und ich hat in meiner Verzweiflung instinktiv nach der Hündin getreten und die hat mir mein Hosenbein zerbissen.
Irgendwann hatte er sie dann zwar erwischt und zusammengestaucht, aber sowas darf doch nicht passieren!

Übrigens:

Im Truppenübungsgelände bei uns scheint ein ganz spezielles Gesetz zu gelten.
Wer dort mit seinem Hund geht, muss freilaufende Hunde - egal wie frech oder penetrant - wohl dulden.

Absichtlich habe ich Kimba an der Leine gehabt, eben deswegen, um mit ihm an der Leine zu üben.
Ich bin mindestens 20 x angesprochen worden, was mit meinem Hund nicht stimmt, da er an der Leine laufen muss.
Aber in allen 20 Fällen blieben die entgegenkommenden Hunde unangeleint und hatten einen Freifahrtsschein auf meinen angeleinten Hund zuzustürmen.
Offensichtlich hat sich nicht einer auch nur einen einzigen Gedanken gemacht, dass ein ganz bestimmter Grund dahinter stecken könnte, warum der Hund angeleint ist.

Vielen scheint es wirklich egal zu sein, was das Gegenüber denkt oder möchte oder eben auch nicht möchte - ganz egal aus welchem Grund.

Es gibt wirklich viele seltsame Leute.

Lieben Gruß
Andrea