OK, ich gieß jetzt mal ein wenig Öl ins Feuer ...

als Athos in die Retriever/Goldie-Hundeschule ging, wurde ja mit duftenden/läufigen Hündinnen trainiert.

Irgendwann gab es einen "hitzigen Jungspund-Überdrehtag" von Athos. Er wollte nicht richtig gehorchen, war überdreht und hatte in der freien Spielzeit nur Augen für eine duftende Hündin. Natürlich habe ich das gesehen und ihn (damals ca. 8 Monate) zwischendurch immer wieder abgerufen, damit er die Hündin nicht zu sehr nervt. Sie biß ihn manchmal ab, aber der junge Kandidat hörte nicht auf. Dann hörte er auch meine Befehle nicht mehr und ich war kurz davor, mit meinem Hund den Platz zu verlassen.

Dann auf einmal umklammerte er diese Hündin und wollte aufreiten. In dem Augenblick preschte der Trainer dazwischen (weil er viel näher bei den Hunden war) und packte Athos an den Schultern im Fell und hinten und warf ihn mit einem Ruck ca. 1 meter beiseite.
Bevor er das tat, sagte er sehr laut ATHOS NEIN.

Dieser Vorgang passierte innerhalb von Sekunden. Ich war selber viel zu weit entfernt, als das ich hätte massiv eingreifen können. War zu der Zeit ziemlich perplex, weil ich weder die Reaktion meines Junghundes noch die Handlung des Trainers erwartet hätte.

Ab diesem Zeitpunkt wußte mein Rüde allerdings was ein eindeutiges "NEIN" bedeutet.

Dieses absolute Nichthörenwollen/können gab es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Ich muß ehrlicherweise zugeben, das ich nicht dazu in der Lage gewesen wäre, meinen Hund zu packen und ihn mindestens 1 meter an die Luft zu setzen. (Ich habe doch damals meinen Junghund auf Händen getragen ).

Dieser damalige Trainer ist ein bekannter Jagdhundausbilder und hat meinem Welpen/Junghund damals Grenzen aufgezeigt, die heute noch nicht überschritten werden.

Er hat meinem Hund nie Schmerzen zugefügt oder verletzt, ihn niemals angeschrieben, sondern immer gradlinig geführt.

Davon profitiere ich noch heute und das ist gut so !!!

Sein Spruch damals klingt so altmodisch, hat aber für mich absolute Priorität: Was Hänschen nicht lernt ... lernt Hans nimmer mehr.


So, jetzt könnt ihr loslegen ... , aber ihr werdet meine Überzeugung
nicht ändern können.

Ist schon irgendwie brisant, hier ehrliche Antworten zu geben ....


Gesa
Du hast meine volle Zustimmung.

Manchmal frage ich mich, ob die mehr oder weniger verbreitete Ansicht, ein RR sei ein schwieriger Hund, nicht eher darauf zurückzuführen ist, dass unter den RR-Haltern überdurchschnittlich viele außschließlich mit Clicker/Leckerchen und Co. arbeiten (kommt mir jedenfalls so vor).

Ich verwende auch Clicker und Co. und es ist in bestimmten Bereichen eine feine Sache, aber ein Zupacken+Nein ist manchmal echt angebracht.
Und das von Anfang an. Keiner meiner Hunde würde das in Frage stellen und mich anknurren, auch nicht andere Hunde, die ich gut kenne.
Bei Hunden, die immer nur "Prinz" oder "Prinzessin" waren, mag man vielleicht zunächst anders vorgehen müssen ...

Solange es Leute gibt, die es nicht schaffen, z.B ihren Junghund davon abzuhalten, reihenweise kaffetrinkende Menschen anzuspringen, obwohl sie ihn am HALSBAND halten (es könnte ihm ja unangenehm sein), wird es auch viele "Problemhunde" geben (Hab da gerade so ein Erlebnis vor Augen ...).
Den später mal aus einer triebigen Situation rausholen - viel Spaß ...

LG
Gina